88) Postkarte aus Ontario – 2

Hier gibt‘s so viel zu sehen und davon auf seine Weise sehr speziell, da werfe ich doch mal glatt eine weitere Postkarte in den Kasten.

Weiter ging es entlang des „Schönen Wassers“ … Auflösung: Ontario. Hier ist noch einmal alles bigger and greater als im Eck von Québec (… reimt sich … extra so gemacht 😉 )

Ein kurzer Stopp in Barrie zeigt wie erklärungswürdig doch hier die Elektro-Mobilität noch ist und dass du dein Leben in Übersee verlieren kannst, um Nazi‘s zu jagen und dann setzt sich eine Möwe auf deinen Kopf und du kannst dich nicht mehr wehren. Blöd.

Ein Tagesausflug an den „Ort der Zusammenkünfte … Auflösung: Toronto … macht klar wie klein und provinziell unsere hippe Hauptstadt zu Hause doch eigentlich ist. Was ich ganz cool fand war, wie sich alt und neu abwechseln und teilweise miteinander verschmelzen … und das Hochhäuser auch Gesichter haben können.

Und ja … der CN Tower ist höher als der Fernsehturm in Berlin … na und? Dafür wurde unser Turm mit Ost-Mark bezahlt, auf Sand gebaut und das schon sieben Jahre eher. Immerhin!

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Kensington Market fand ich sehr nett und auch die Queens Street. Wer da einen echten Berliner Döner essen will, geht zu „Otto“. Man sollte nur ab und zu den Parkplatz wechseln, sonst bahnt sich die Natur einen Weg durchs Auto und dann kommst‘de da nich‘ mehr weg.

Kanadier sind verrückt nach Eishockey. Wenn es dann mal kälter wird, frieren sie an der Bande fest und tauen erst im nächsten Sommer wieder auf.

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Politisch wird‘s natürlich auch hier und da. Sehr cool! Selbst in Toronto sind der Despot aus dem Kreml und die AfD ein Thema, obwohl die Nachricht an dem TV-Screen in der City ja gut ist.

Weiter südlich kommen dann die tosenden Wasser … Auflösung: Niagara Falls. Ein beachtlicher Ausguss, den sich USA und Kanada teilen und um den ein Halli-Galli-Land herum gebaut wurde.

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Wer mag, kann man sich Plastiktüten drüberziehen und mit einem Boot bis an die 60 Meter hohen Wasserfälle heranfahren und nass spritzen lassen. Und noch dafür zahlen. Dann fangen alle an zu kreischen und man kriegt mal ein wenig Gefühl, wie es sich auf einem Boot voller Menschen auf Flucht anfühlen kann. Die Plastiktüten der Amerikaner sind blau, die Plastiktüten der Kanadier sind rot. Dass da bloß keiner abhaut und auf der anderen Seite vielleicht noch Sozialtourismus betreibt.

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Und dann gibt‘s noch zig „Entertainment“ und „Geld-aus-der-Tasche-ziehen-Möglichkeiten, die weitere Dollars einspülen oder rausspülen. Je nach dem wer man ist.

Beeindruckend. Eigentlich ist das nur eine Laune der Natur. Zwei gigantische Boden-Fliesen, schlecht verlegt und damit auf unterschiedlicher Höhen, an deren Kanten nun das Wasser runterläuft 😉

Eigentlich.

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87) Postkarte aus Ontario – 1

Am 24.07.2023 trieb es uns weiter westwärts. Wir verließen die Provinz Québec mit Ziel „da wo der Otter war“ und befinden uns nun in der Provinz Ontario. Dieses Ontario unterscheidet sich schon deutlich von Québec. Die charmant französisch anmutende Lebensart verschwindet mit jedem Kilometer (über 2.500 km haben wir nun auf der Uhr) und es wird deutlich US-amerikanischer. Sprachlich, optisch und leider auch kulinarisch.

Und natürlich gab‘s auch in Ontario wieder einige Skurrilitäten zu entdecken und wenn nicht nicht, dann gab‘s auch „etwas“ Landschaft hier, die man notfalls vor die Linse zerren kann.

Auf dem Weg nach Ottawa, war ich schon entsetzt, wie die Leute hier die Besorgungen organisieren. Da gehen die Männer shoppen, die Dame des Hauses wird einfach draußen angehangen. Ist preiswerter auf Dauer 😉

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Neben Obdachlosenheim und Drogenmeile gegenüber dem Hotel (später mal mehr dazu), hat die Stadt viel Regierungs-/Banken-/Diplomaten-Architektur zur bieten und „promoted“ an jeder Laterne den „Dienst fürs Vaterland“. Kirchen in Québec und Ontario sehen aus, als wären sie gerade erst gebaut worden. Nun gut, sind ja auch im Prinzip. Die ersten Christlichen Einwanderer kamen im 16. Jahrhundert und dann hatten die sicher erst einmal andere Sorgen, als sofort eine Kirche aus dem Boden zu stampfen. Einen Weltkrieg gabs hier m.W. auch nicht, also ist das alles noch „Erstbezug“. Fast alle Kirchendächer sind eigenartig „bemalt“ oder zumindest mal nicht aus Kupfer. Sieht aus als wäre da ein Kind mit Lack aus dem Modellbaukasten drübergegangen.

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Das mit dem Internet und dem Neuland haben die hier besser drauf. In jedem Laden und Restaurant zahlst du mit Kreditkarte und das Lesegerät bietet dir per Knopfdruck die Möglichkeit, vordefinierte Prozentsätze an Trinkgeld draufzuschlagen. Großartig. Liebes Germanenland, das bitte unbedingt übernehmen!

Selbst in der Kirche kann man quasi im Vorbeigehen spenden.

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Aber wehe du willst mal einen besuchen und weißt nicht mehr welche Etage er wohnt.

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Cannabis (und nicht nur das … aber dazu später mal) ist ein großes Thema. Offizielle Shops gibts an jeder Ecke, so hätten wir unsere deutschen „Schleckerfrauen“ sicher unterbringen können. Man wird eingeladen sein Haustier mitzubringen und Konsumenten mit Alter 55+ kriegen ordentlich Rabatt. Weder habe ich Haustiere, noch bin ich 55+, aber man arbeitet bereits dran.

Kiffer-Shops gibt‘s zwar an jeder Ecke, aber wenn man im Umkreis von 9 Metern an der Bus-Haltestelle raucht, wird es teuer.

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Stellt man sich als vor einen haushaltsüblichen Pick-Up und geht dabei etwas in die Knie, kommt man auf die Höhe eines Kinderkopfes, das sieht dann ungefähr so aus.

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In Huntsville trafen wir auf einen tollen General Store, den Vorgänger der eisgekühlten Mall. Huntsville ist benannt nach einem Mr. Hunt, der hier irgendwann mal Halt machte und eine Post gründete. Kein Witz.

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Und auch hier, sehe ich wieder Gesichter.
Es ist die Schildkröte Morla.

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Aus die „Unendliche Geschichte“.
Von Michael …
Ende

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85) Postkarte aus Québec – 2

Aktuell regnet es hier, also habe ich Zeit für eine weitere Postkarte aus der Provinz Québec. Diesmal enthält sie weniger Skurrilitäten, als üblich. Das liegt aber nicht daran, dass es hier keine gäbe, nur das Verhältnis von Fläche in Quadratkilometern zu Anzahl Skurrilitäten ist „unwirtschaftlich“ und deren Auffinden geht auf die Sitzknochen.

Ein paar interessante Schilder gibt es natürlich überall. Auf dem einen Wanderweg ist nicht mal der Gebrauch von Schusswaffen erlaubt. Nichts darf man mehr. Immer diese Verbote! Sogar hier schon. 😉

Von Quèbec ging es weiter nach „wo das Wasser raus kommt“ … Auflösung: Tadoussac. Tadoussac ist ein kleiner Ort, an dem man ziemlich sicher Wale sehen kann (Beluga- und Mink-Wale). Blauwale sind sonst auch in der Bucht, aber dieses Jahr ist vieles anders, sagt die Dame auf dem Boot. Wie überall auf der Welt.

Von Tadoussac folgten wir dem St. Lorenz Strom gen West und machen nun Halt in der Ecke von Shawinigan. Wälder, Flüsse und Mücken. Von allem reichlich und schön.

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