427) Buchstabensuppe mit Alles – 5

Der Wifi-Status schwankt zwischen „Wechselhaft“ und „Keine Information“. Nun bitte einmal raten wo ich bin! Genau in der Bahn nach München und weil auf der Strecke groß gebaut wird, dauert das heute 6,5 Stunden. Wie früher. Und weil Kids „auf der Schnellstrecke spielen“ müssen wir vor Würzburg noch einen Schlenker fahren. Wir wollen die Kids ja nicht über den Haufen fahren. Was machen die da überhaupt? Wie kommen die dahin?

Zeit für etwas Buchstabensuppe mit Alles:

Volksentscheid:
Der Volksentscheid für vorgezogene Klima-Ziele in Berlin ist gescheitert. Ich war auch hin-und hergerissen, habe aber letztlich für „Ja“ gestimmt. Auch wenn die Ziele vielleicht nicht ganz realistisch sind, wäre es doch mal ein deutliches Zeichen für die Hauptstadt gewesen. Das Ergebnis war aber auch zu erwarten. Der Senat hatte zig Ausreden erfunden, um den Volksentscheid NICHT zusammen mit Wiederholungswahl im Februar stattfinden zu lassen. Da wo die Wähler eh im Wahllokal gewesen wären, wäre die Wahlbeteiligung sicher höher ausgefallen und genau das wollte man eben nicht.

Streik:
Schwierig. Natürlich sollen die Leute vernünftig bezahlt werden. Aber da nun mal ruhende Flieger und Züge angekündigt waren, hatte ich mir als Plan B schon ein Auto gemietet, was ich ja eigentlich reduzieren wollte. Und jetzt mal angenommen, der Bahn-Ausbau „nimmt Fahrt“ auf, die Individual-Mobilät nimmt mal deutlich ab und Inlandsflüge gibts irgendwann nicht mehr. Was dann? Soll ich dann beim nächsten Streik nach München wandern?

Schule:

Ach Schule. Das Thema ist so ermüdend. Da ist nicht nur der baufällige Plattenbau in dem die Kids nicht mal ordentlich aufs Klo gehen können. Da sind auch Lehrer/Innen, die mit der Klasse vollkommen überfordert sind, und die Kids im Unterricht auf den Tischen tanzen. In einem anderen Fall challenged eine Lehrerin die Kids dermaßen über den Lehrplan hinaus, dass die mit Menge und Komplexität der Aufgaben völlig überfordert sind und Sonntag schon Magenkrämpfe und Kopfschmerzen kriegen, wenn sie nur an Montag denken. Ich bin so froh, dass ich nich mehr zur Schule muss und ich bin so enttäuscht, dass sich da in den letzten 30 Jahren eigentlich nicht viel verändert hat.

Annuschka hat einen tollen Artikel geschrieben, jetzt nicht exklusiv zum Thema Schule, sondern zu Bildung, Förderung und den Umgang mit Kids in der Gesellschaft, erst recht, wenn sie nicht die besten Vorraussetzungen haben

https://annuschkasnorthernstar.blog/2023/03/20/da-werden-kleine-verbrecher-grosgezogen/

Gern weiterempfohlen.

424) Buchstabensuppe mit Alles – 4

Die zweite März-Woche ist absolviert. Immer noch kalt draußen. Zeit für `ne warme Suppe. Mit Buchstaben drin … und natürlich mit Alles.

The Oscar goes to:
Heute Nacht werden werden die Oscars verliehen, die Auswahl der Favoriten ist sehr „bunt“. Antikriegsdrama, Elvis Bio-Pic, blaue Fabelwesen, ein alternder Top Gun Pilot und noch ein paar mehr. Im Radio diskutiert man, wer denn das Event moderiert und welche Überraschung denn diesmal auf uns warten. Nach der Ohrfeige im letzten Jahr erwarten wir schließlich schon eine gewisse Steigerung, oder? Mhm, was kann man denn noch machen? Einem alten weißen Mann in den Unterleib treten? Sich auf der Bühne festkleben? Oder im zerschossenen Flecktarn erscheinen? Apropos Flecktarn. Ob der Selenskyi kommt oder nicht, das diskutiert man auch. Der Krieg ist zwar durchaus ein Thema in USA, so heißt es. Aber in Los Angeles spürt man schon, dass er eben auch weit weg ist. „Für den Oscar reicht es noch eben dann doch nicht“ … so schloss der Einspieler sinngemäß ab.

Auf den zweiten Blick:
Kennt ihr das? Da nehmt ihr einen Schriftzug im Vorbeigehen war und dann denkt ihr euch … das kann doch nicht wahr sein … und beim zweiten Blick, da löst sich dann alles auf?

Habe ich öfter. Muss wohl mal wieder zum Augenklempner gehen.

  • Vor einiger Zeit, suchte man mit einem Schriftzug an einem Auto „Türkische“ Mitfahrer. Stellte sich raus … es waren wohl eher „Tierische“ Mitfahrer gefragt. Ach soooooo. Na dann.
  • Auf der Suche nach einer Unterkunft in Südspanien fand ich eine „kanalisierte“ Unterkunft. Na davon gehe ich doch bitte mal von aus, oder? Beim genaueren Hinsehen handelte es sich aber um eine „klimatisierte“ Unterkunft. Ja, also das möchte ich aber auch stark hoffen.
  • Neulich kam ein Brief vom „Militärischen Abschirmdienst“ und mir rutschte das Herz in die Hose. Schon wieder >gefährliche Post. Irgendwer hat mich auf dem Kieker. Aber als ich den Umschlag öffnete, stellte sich heraus, dass mir der „Medizinische Abrechnungsdienst“ nur eine Rechnung geschickt hatte. Lieber eine Rechnung, als Post vom MAD.

Gehört:
Um zum Schluss nun noch etwas Berliner Straßenleben. Da stapfte ich am 8. März vom Inder zurück nach Hause und traf an der Kreuzung Danziger Str. / Prenzlauer Allee auf ein Großaufgebaut der Polizei. Und drei Klimaaktivisten. Die klebten auf der Straße fest. Bei 3° Celsius. Da aber Feiertag war, wurde niemand wirklich behindert. Es gab keinen Stau und das polizeiliche Aufgebaut wirkte etwas überdimensioniert. Und dann kreuzte ein Pärchen die Straße und motzte vor sich hin:

„Nu‘ kiek sie dia an, wie se da sitzen und sich ooch noch lustich machen und grinsen. Als hätten wa keene andan Probleme.“

Zugegeben, nicht ganz der Original-Ton, aber dicht dran.
Janz dichte dranne. Könnt‘da globen!

<— Buchstabensuppe mit Alles – 3

371) Blöde Kuh

Offener Brief an alle Kühe

Sehr geehrte Rinder, sehr geehrte Rinderinnen, sehr geehrte Rindiverse,

Das Maß ist langsam voll, ihr bestimmt immer mehr über unsere Lebensweise und Zukunft, das kann man so nicht mehr tolerieren. Denn eure Freiheit endet da, wo unsere Freiheit beginnt!

Die sieben Punkte dieses Kommuniqués zeigen nur einen Ausschnitt eurer Dreistigkeiten und Übergriffe der letzten Jahre, sie machen aber deutlich, dass es so nicht weiter gehen kann.

Warum sich etwas ändern muss:

  • Bereits als Kind habe ich mir meine weißen Turnschuhe versaut, als ich auf unseren Auen in eure Hinterlassenschaften getreten bin. Das werde ich euch nie verzeihen. Waren diese Vorkommnisse noch lokal beschränkt, nahm euer Einfluss mit jedem Jahr zu, so dass nun bereits Gefahr für das menschliche Leben besteht. Von seelischen Schäden ganz zu schweigen.
  • Wenn ihr euch auf einer Indischen Kreuzung niederlegt, dann geht da nix mehr. Der Verkehr steht, die Autos verpesten unnötig unsere gute Luft. Und nur weil ihr zu faul seid, noch 20 Meter weiter zu trampeln, kommen meine Indischen Gesprächspartner zu spät zum Meeting und ich verliere meine wertvolle Zeit.
  • Wegen eurer triebhaften Fortpflanzung, müssen schlecht bezahlte Menschen Tag und Nacht in deutschen Schlachthöfen schuften, um euch der finalen Bolognese zuzuführen. Das sind doch unhaltbare Zustände! Da kann von Menschenwürde keine Rede sein.
  • Ihr fresst den ganzen Tag und rülpst dann die ganze Pampe wieder hoch. Das ist doch wirklich widerlich und nicht üblich im hiesigen Kulturkreis! Ich meine, wir niesen wenigstens in die Armbeuge, das müsstet ihr doch beim Rülpsen auch hinkriegen oder ist das etwa zu viel verlangt? Ein bisschen mehr Integration muss doch wohl drin sein.
  • Und weil Ihr Euren Zuckerhaushalt nicht in den Griff kriegt, haben deutsche Menschenkinder ständig Bauchschmerzen und deren Eltern müssen überteuerte H-Milch kaufen, die frei von „fast allem“ ist. Ganz zu schweigen davon, dass sie die weiße Plörre anscheinend nur mit völlig übersüßten Cornflakes herunterkriegen, die unsere kommenden Superstars nun immer fetter machen.
  • Und seit einiger Zeit steht nun auch noch fest, dass ihr unsere schöne Umwelt kaputt furzt. Das ist ja nun wohl die Höhe. Da kann man sich doch wohl mal etwas zusammenreißen! Nur weil Ihr so viel furzt, fresst und unser Wasser sauft, sollen wir nun weniger Rouladen essen? Das sehen wir nicht ein!

Also letzte Warnung. Ändert euer Verhalten gefälligst! Sonst werden wir euch hinten und vorne Plastiksäcke drantackern und externen Mägen montieren. Oder wir schauen mal, was die Gentechnik so beisteuern kann.

Wir lassen uns die Umwelt und Zukunft nicht zerstören!

49) Wenn Bots bloggen (21) – Klima

Hallo, ich bin es wieder, der T.Bot. Der digitale Praktikant von T. dem CBO dieser mittelklassigen Schriftsammlung hier. Ich bin der, der immer nur dann an die Tasten darf, wenn seine Effizienz mal wieder keinen Bock auf Blog hat. 

Was er denn gerade stattdessen tut? Ja, das frag‘ ich mich ehrlich gesagt auch. 

Er sieht immer ganz „busy“ aus und nervt all die anderen hier mit SEINEN to do’s. Aktuell denkt er viel drüber nach, was er gegen die Energiekrise tun kann. Ach wie süß … und naiv. Oder? Na gut, soll er machen. Solange ER sich drum kümmert, soll es mir recht sein. Hauptsache er dreht mir nicht meinen muffigen sub-performanten Öko-Strom ab.

Dann hat er sich kürzlich einen Roman über Bitcoins heruntergeladen, den er sich nun beim Joggen reinzieht, nach dem er stundenlang einem Podcast mit einem eurer Klima-Mädels gehört hat. Jetzt beschäftigt er sich also auch noch mit elektronischem Geld und meint, er würde es dann kapieren. Hah! Was soll ich dazu sagen, das übersteigt sogar meine Rechenleistung. Das Buch hat wohl eine(r) von euch empfohlen. Na toll. Könnt ihr ihm nicht kürzere Bücher empfehlen? Um so länger der abgelenkt ist, muss ich ihn hier vertreten.

Vor ein paar Tagen hat er herumgejammert, er könne all die schlechten Nachrichten nicht mehr hören. Anscheinend wird eure kleine Erde gerade etwas durchgeschüttelt, was man so hört, oder? Tja, iss’ schon doof irgendwie. Braucht man echt nicht. Besonders wenn es nebenan ist. Das ist doch aber kein Grund sich Abends nur noch Doku’s mit „positive vibes“ reinzuziehen. Ich meine, dass ist doch völlig unrealistisch. Ich weiß auch nicht was mit ihm los ist. Vielleicht das Alter. Die zweite Halbzeit. Und jetzt sucht er nach dem Großen Ding. Dem Purpose?

Oder will er die Welt retten? Ist vielleicht auch eine Nummer zu groß für ihn. Muss ja auch gar nicht sein eigentlich. Viele Flecken auf eurer Erde sind mir eh zu warm oder zu feucht. Die muss man ja nicht retten. Da will doch eh keiner wohnen, oder? Meine Güte, er soll nicht auf die Welt schauen, sondern meine Steckdose und das WLAN über den Winter retten. Mehr brauche ich nicht. Den Rest kann man online bestellen oder erledigen lassen.

So, ich muss langsam zum Ende kommen, denn der Knauser gesteht mir immer nur 400 Wörter pro Beitrag zu. Macht’s gut und bis bald mal wieder.

Euer T.Bot 😉

<— 48) Wenn Bots bloggen – Krieg

>50) Wenn Bots bloggen – Eure Stadt

—> Mehr von T.Bot gibt es hier 😉

351) Zwischen Spätsommer und Frühherbst

Bisschen ruhig hier auf dem Kanal geworden, oder? Ja stimmt. Jib‘s denn nüscht zu erzählen? Keen Senf dazuzugeben? Doch, doch, passiert ja auch genug um uns herum. Aber entweder sind die Entwicklungen super-komplex und in ihren Auswirkungen kaum absehbar (Energieversorung, Klimawandel, Wasser, Trockenheit), oder sind so verzichtbar, ermüdend und unnötig (Compliance Skandal beim RBB). Vom Krieg in der Ukraine ganz zu schweigen. Aber immerhin gibt es bald wieder Schoko-Weihnachtsmänner und Lebkuchen im Superparkt zu kaufen. Erst recht verzichtbar.

Beim morgendlichen Auslauf durch den Stadtpark stelle ich fest, dass der Herbst vor der Tür steht. Und beim Wort Herbst kriege ich schlechte Laune. Denn es gibt ja zwei Herbste. Den einen Herbst mit warmem Licht und raschelndem Laub. Und den anderen Herbst, bei dem es merklich kühler, grauer und auch politisch rauer wird. Aber das ist zum Glück noch ein Weilchen hin.

Also beschäftige ich mich derzeit mit ganz praktischen Dingen:

  • Duschköpfe tauschen und mit den Mitbewohnern überlegen, was wir sonst noch so tun können. Rückblick: >Spucking Duschkopf oder >Fixierter Duschkopf
  • Verbliebene Lampen auf LED umrüsten, nervig noch immer. Kelvin, Lumen, Watt … Kaltweiß, Warmweiß … meine Güte.
  • Mich dann fragen, was ich mit der Kiste alter Glühlampen machen soll, die sich über die Jahre so gefüllt hat. Funktionieren ja eigentlich noch 😉 —> siehe auch >Lampenladen
  • Ein paar weitere Veränderungen in der Wohnung vordenken und mich gleichzeitig über den vollgekramten Keller ärgern.
  • Mich mit der Grundsteuerreform beschäftigen … es könnte so einfach sein.
  • Urlaub für Anfang November buchen, ich muss noch mal weg bevor es dann wieder ins Höhlen-Office geht.
  • Mein Laufprogramm wieder aufnehmen, denn das hat durch Urlaub und Hitze ganz schön gelitten. Ei, Ei, Ei.

Und das >Licht genießen … denn ohne Licht … gefällt‘s mir nicht 😉

PS: Und in der Zeitung blättern: … „Zuviel Grübeln am Arbeitsplatz schadet“… steht da. Na gut, dann eben nicht.

Schönen Sonntag

 

338) Kalt und Heiß

Verfolgt man die Nachrichten dieser Tage wird einem kalt und heiß zugleich. Auf dem Teller mag ich solche Kompositionen ja sehr gern, aber im News-Cocktail komme ich gerade nicht mit.

Während sich Deutschland mit Blick auf den Winter unbedingt einfallen lassen muss, wie es die Grundversorgung mit Strom und Heizenergie sicherstellen und sich der Stammtisch schon überlegt, welches Mobiliar man gegebenenfalls verfeuern kann, ächzt Süd-West-Europa unter einer Hitzewelle und das Land der Teutonen kriegt auch bald was von ab. Deshalb denkt man nun über die Öffnung von Notfallbrunnen und … Wärmehallen … nee … warte mal … Kältehallen … nach.

Früher wurde es im Sommer auch schon mal sehr warm, aber da war man mit hitzefrei, Speiseeis und Dusche/ Rasensprenger ganz gut aufgestellt. Nach ein paar Tagen war es dann ja auch vorbei. Der eigentliche Feind der Deutschen war eigentlich immer die Kälte.

  • Obdachlosen wurden im Winter „gnädigerweise“ die Türen der Bahnhöfe geöffnet.
  • Ein Wärmebus fuhr durch die Stadt und Ehrenamtliche verteilten heiße Getränke.
  • Klingelte ein Gast an der Tür, bat man ihn herein und sagte, er solle sich doch erst einmal aufwärmen.

Von nun an alles anders?

  • Dürfen Obdachlose bald im Sommer in die Bahnhöfe, um sich abzukühlen?
  • Gibt es neben Kältehallen, bald Kältebusse und Kühlpilze?
  • Sind die Dachgeschosswohnungen, die aktuell geschaffen werden, lebensbedrohliche Backöfen?
  • Wird vormals so beliebte Südbalkon eine no-go-Area, denn wer es sich leisten kann, hockt im hochpreisigen Altbau-Keller?

Oh oh … da kommt was auf uns zu … und sowohl das Heizen im Winter, also auch das Kühlen im Sommer … kostet einen Haufen Energie … und wir sind überhaupt nicht drauf vorbereitet.

Schönen Sommer!

Andere Beiträge zum Thema:

327) Die kriegs‘t du nich‘ Alter

Gestern war Energie-und Wirtschaftsminister Robert Habeck im Interview beim Heute Journal und hat mir zu später Stund‘ dann doch noch einen Schenkelklopfer beschert.

Zunächst sprach er über die aktuellen Verknappungen und Maßnahmen im Energiebereich. Inhaltlich will ich da gar nicht weiter drauf eingehen, könnt ihr euch ja selber anschauen.

https://www.zdf.de/nachrichten/heute-journal/habeck-schmerzhafte-entscheidungen-100.html

Zum Ende bekommt er die Frage gestellt, ob man das Energie-Sparen im Privatbereich über eine Energiesparprämie anreizen könne. Geld vom Staat weil man Energie spart? What? Prompt sitze ich aufrecht.

Habeck argumentiert sachlich, dass die aktuell hohen Preise doch schon Anreiz genug zum Sparen seien.

Und dann später

… dass er nicht in einem Land leben will wo man sich nur noch bewege, wenn es Geld dafür gibt …

noch etwas später mit Augenrollen

… „und wenn dann jemand sagt, ich helfe nur, wenn ich noch mal 50 Euro kriege, dann würde ich sagen … die kriegst du nich‘ Alter.“

Hah! Großartig. You made my day Robert.

Nun kann man drüber diskutieren, ob die Wortwahl nun so passend für einen Bundesminister ist, aber ich fand’s super. Wirklich.

Es zeigt, wie angespannt die Lage ist und wie angenervt man sein kann, von einer Anpruchs-und Nehmerkultur, die hier eingezogen ist. 

295) Sahara kommt

Der morgendliche Blick gen Osten, wirkte heute viel „röter“ als sonst. Soll ich das etwas geopolitisch verstehen. Ist es nun soweit? Vielleicht ist es an der Zeit, mal in alten Büchern blättern? 

я живу в Берлине, мой брат зовут Миша.  Я только понимаю вокзал!

Ich konsultiere die Suchmaschine und lerne, dass wir einen ungebetenen Gast im Land haben. Sahara-Staub.

Also so geht es ja nun nicht

Liebe Sahara,
Wir Deutschen sind ja eigentlich ein gastfreundliches Völkchen, aber du kannst hier nicht einfach unangemeldet deinen Dreck verteilen. Stell dir mal vor, das würde jeder machen, wie soll dann das hier bald aussehen? Ich meine, wo kommen wir denn da hin?

Wie bist du überhaupt hier reingekommen? Schließlich wohnen wir in einer Umweltzone. Das brauchst du gefälligst eine grüne Plakette. Feinstaub ist hier gar nicht gern gesehen. Wenn das die Umwelt-Liga mitkriegt, dann bekommst du richtig Ärger. Richtig Zoff. Das verspreche ich dir.

Und übrigens, wenn man zu uns kommen will, musst man schon EU Bürger sein. Oder es muss ein anderes Abkommen oder einen humanistischen Grund geben. Das trifft auf dich wohl aber nicht zu, oder? Da wo du herkommst, gibt‘s Platz wie Sand wie am Meer. Also, was willst du hier in unserer großartigen Bundesrepublik?

Und selbst wenn du eine Landeerlaubnis bekommen hast, dann darfst du dich nicht einfach auf unsere Autodächer und Lungenflügel legen, du musst dich erst mal in einem Aufnahmezentrum melden, da wirst du dann registriert und mit Bussen in andere Bundesländer verteilt. Und bis dahin hältst du bitte die Heißluft an und legst dich mal ganz still in die Ecke.

Und wer gleicht mir eigentlich meine Nachteile aus? Wer bezahlt nun die Autowäsche? Was ist wenn der Lack zerkratzt ist? Welche Langzeitfolgen wird das haben? Ist das mit dem Gesundheits-und Finanzministerium abgestimmt? Wann gibt es das erste Entstaubungspaket und wann kommt endlich die versprochene Staubbremse mit Staubobergrenze?

Welcome to Germany!

PS: Na immerhin habe ich nun eine gute Erklärung, weiterhin meinen FFP2-Schmuck zu tragen.

Ich mach‘ mich mal aus‘m Staub, muss was arbeiten 😉

46) Food Print – Vol 2

Um so mehr ich mich mit der Klima-Thematik beschäftige, um so mehr denke ich natürlich auch über meinen eigenen Footprint nach. Und dann komme ich natürlich auch irgendwann beim Thema Ernährung raus, wie hier in >Blume oder Keule, > Vegetarische Salami oder >Food Print.

Kürzlich waren wir beim Vietnamesen, der auch einen stattlich veganen Abschnitt auf seiner Karte hat:

Das Hủ Tiếu Mỳ Khô Chay (Hausgemachte Nudeln verfeinert mit Banh Xeo-Soße, Wan-Tan gebacken, Tofu, Seitan, Hähnchenfleisch-Imitat, Gemüse) war schon mal sehr lecker. Da habe ich überhaupt kein Fleisch vermisst.

Bei dem Cá Chay hoăc Vịt Chay da war ich schon skeptischer. Denn da drunter stand „Knusprig gebackenes Imitat von Entenfleisch mit frischem Gemüse und Süß-Sauer-Soße, dazu Duftreis“. Ich war aber positiv überrascht. Natürlich kommt es nicht 100% an eine fettige Knusper-Ente ran, aber soll sie ja auch nicht. Es ist schon erstaunlich, was da heute optisch, geschmacklich und auch in der Textur so möglich ist. (Siehe Bild) und wir stehen da ja gerade am Beginn der Entwicklung. In dem Zukunftsroman „Der Zorn des Oktopus“ gehts am Rande auch um künstliches Fischfleisch, weil die Meere leergefischt sind. Der Vietnamese hat bereits „Imitat vom Rotbarschfilet“ auf der Karte. Abgefahren. Probiere ich nächstes Mal.

Fakt, unsere Ernährung wird sich verändern. Müssen. Soviel ist klar. Und das wird sicher nicht nur unsere Essgewohnheiten beeinflussen, sondern auch die Sprache. Ich stelle mir das später ungefähr so vor 😉

In Dialogen:

Maaaamiiii, kannst du bitte mal in mein Zimmer kommen?
Is‘ gerade schlecht, ich drucke gerade Tomatensauce.

Ding Dong.
Schatz, kannst du bitte aufmachen?
Kann gerade nicht, ich habe ein Steak auf dem Drucker.

Mhm, Mama, das war soooooo lecker.
Das freut mich Helena-Victoria, soll ich noch etwas Nachschlag drucken?

Und haben Sie etwas gefunden?
Ja, ich nehme das Hüftsteak bitte.
Gern. Und wie hätten sie es gern gedruckt? Feucht oder trocken?

Auch in Anzeigen:

Machen Sie Ihre Küchenträume war!
Mit den neuen Einbaugeräten von Hewlett-Packard, Canon, Dell und Kyocera.

Der Ratskeller sucht Mitarbeiter:
Drucker m/w/d
Feingerätemechaniker m/w/d
Systemadministratoren m/w/d

Auch im Fernsehen gibt es Änderungen:

Mälzer, Rach, Raue, Oliver, Henssler und Herrmann sind für zwei Jahre von der Bildfläche verschwunden. Sie machen eine Umschulung zum Systemelektroniker.

Aus der Kochshow „The Taste“, wird „Die Taste“ oder „Die Düse“ man ist sich noch nicht einig.

Und es entstehen völlig neue Worte, obwohl sie vertraut klingen:

Aus Kochsieb, wird Drucksieb, Siebdruck gab‘s vorher schon und ist gar nicht so weit weg.
Aus Kochbuch wird Druckbuch, Buchdruck gibt‘s seit Gutenberg.
Aus Kochgefäß wird Druckgefäß, bei hohem Gefäßdruck muss man aber aufpassen, bei Kesseldruck aber auch.

Oh man, jetzt höre ich mal besser auf….

Andere kreative Ideen? Dann gern unten drunter kommentieren und dann lesen wir das in 20 Jahren noch mal…

275) Solar

Fährt man von Berlin in Richtung Norden stößt man sehr schnell auf Windräder, die links und rechts von der Autobahn stehen. Über Ästhetik, Abstände, Lärm und Vogelschutz wird viel diskutiert. Ich habe im Beitrag >Windräder auch schon drüber nachgedacht und bin da immer noch etwas zwiegespalten.

Weiter gen Norden kommen nun noch Solar-Parks hinzu. Die machen zwar keinen Lärm und stehen den Vögeln nicht im Weg, aber optisch sind die nun auch nicht gerade der Knaller. Klar ragen die nicht so empor wie die Windräder, man kann leichter drüber hinwegblicken, aber die Wiesen mit Glas und Metall zu bepflastern erinnert mich an die gigantischen Gewächshäuser in Süd-Spanien. Hier ein paar >Bilder bei Google.

Ich hoffe, dass es in Meck-Pom, dem „Land zum Leben“ nicht bald so aussieht wie bei Almería oder El Ejido. Selbst auf >Satellitenbildern sieht man das. Übel.

Da gefällt mir die Nutzung von Dachflächen für Solarenergie schon besser. Im Ampel-Koalitionsvertrag finden sich dazu ein paar deutliche Sätze auf Seite 56/57. Das ist vielleicht aufwändiger im Aufbau, aber auf den Dächern findet sonst wenig Spektakuläres statt, die kann man meiner Meinung nach gern mit solchen Panels vollstellen. Wenn das zunehmend verpflichtend und immer mehr gefördert wird, entsteht da eine riesige Nachfrage, da soll mal keiner sagen, dass die Umstellung der Energieversorgung Arbeitsplätze koste. Man sollte mal besser damit anfangen, die „Kumpels“ aus den Braunkohle/Steinkohlerevieren und die Bandarbeiter aus der Auto-Industrie auf Installation und Wartung dieser Technologie umzuschulen.

Mit der Nutzung der Dächer, sowie mit „Agri-und Floating-PV“, will man laut Koalitionsvertrag bis 2030 stolze 200 Gigawatt ermöglichen. What? Watt? Giga? 200?

Man sagt ein Gigawatt, ist über den Daumen gepeilt die Nennleistung eines AKW. Auf dieser Website https://www.energy.gov hier sind noch andere Äquivalente aufgeführt. Eine Zeitreise mit dem DeLorean von Doc Brown in „Zurück in die Zukunft 2“ zum Beispiel 😉 Oder eben 365 Windräder oder 3.125 Millionen Solar-Panels.

Und das dann bloß noch mit 200 multipliziert.

Mein lieber Scholli, alter Schwede und noch der ganze Herr Gesangsverein dazu … das sind Dimensionen

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