427) Buchstabensuppe mit Alles – 5

Der Wifi-Status schwankt zwischen „Wechselhaft“ und „Keine Information“. Nun bitte einmal raten wo ich bin! Genau in der Bahn nach München und weil auf der Strecke groß gebaut wird, dauert das heute 6,5 Stunden. Wie früher. Und weil Kids „auf der Schnellstrecke spielen“ müssen wir vor Würzburg noch einen Schlenker fahren. Wir wollen die Kids ja nicht über den Haufen fahren. Was machen die da überhaupt? Wie kommen die dahin?

Zeit für etwas Buchstabensuppe mit Alles:

Volksentscheid:
Der Volksentscheid für vorgezogene Klima-Ziele in Berlin ist gescheitert. Ich war auch hin-und hergerissen, habe aber letztlich für „Ja“ gestimmt. Auch wenn die Ziele vielleicht nicht ganz realistisch sind, wäre es doch mal ein deutliches Zeichen für die Hauptstadt gewesen. Das Ergebnis war aber auch zu erwarten. Der Senat hatte zig Ausreden erfunden, um den Volksentscheid NICHT zusammen mit Wiederholungswahl im Februar stattfinden zu lassen. Da wo die Wähler eh im Wahllokal gewesen wären, wäre die Wahlbeteiligung sicher höher ausgefallen und genau das wollte man eben nicht.

Streik:
Schwierig. Natürlich sollen die Leute vernünftig bezahlt werden. Aber da nun mal ruhende Flieger und Züge angekündigt waren, hatte ich mir als Plan B schon ein Auto gemietet, was ich ja eigentlich reduzieren wollte. Und jetzt mal angenommen, der Bahn-Ausbau „nimmt Fahrt“ auf, die Individual-Mobilät nimmt mal deutlich ab und Inlandsflüge gibts irgendwann nicht mehr. Was dann? Soll ich dann beim nächsten Streik nach München wandern?

Schule:

Ach Schule. Das Thema ist so ermüdend. Da ist nicht nur der baufällige Plattenbau in dem die Kids nicht mal ordentlich aufs Klo gehen können. Da sind auch Lehrer/Innen, die mit der Klasse vollkommen überfordert sind, und die Kids im Unterricht auf den Tischen tanzen. In einem anderen Fall challenged eine Lehrerin die Kids dermaßen über den Lehrplan hinaus, dass die mit Menge und Komplexität der Aufgaben völlig überfordert sind und Sonntag schon Magenkrämpfe und Kopfschmerzen kriegen, wenn sie nur an Montag denken. Ich bin so froh, dass ich nich mehr zur Schule muss und ich bin so enttäuscht, dass sich da in den letzten 30 Jahren eigentlich nicht viel verändert hat.

Annuschka hat einen tollen Artikel geschrieben, jetzt nicht exklusiv zum Thema Schule, sondern zu Bildung, Förderung und den Umgang mit Kids in der Gesellschaft, erst recht, wenn sie nicht die besten Vorraussetzungen haben

https://annuschkasnorthernstar.blog/2023/03/20/da-werden-kleine-verbrecher-grosgezogen/

Gern weiterempfohlen.

426) Look up!

Dieser Beitrag beginnt mit einem Podcast. Fünf Stunden haben die Jungs von „Alles gesagt“ mit Thomas Zurbuchen gesprochen, dem (mittlerweile) Ex-Wissenschaftsdirektor der NASA. Das Interview hat mich so gepackt, ich habe es gleich zweimal gehört. Am Rande gings natürlich auch um die Kino-Filme zum Thema Raumfahrt und das All. „Der Marsianer“, „Interstellar“ und „Gravity“. Schon zig mal gesehen und immer wieder gut. Und dann ging es um „Don’t look up“ der wunderbar das menschliche Nichwahrhabenwollen von Katastrophen persifliert und „Ad Astra“, den ich mir dann auch gleich zweimal reingezogen habe. Der Soundtrack zum Film, von Max Richter, war großartig, habe ich gleich heruntergeladen. Der letzte Titel „Says“ tanzte dabei etwas aus der Reihe. Der stammte von Nils Frahm (kannte ich bislang gar nicht), was zu weiteren Downloads von seinen „Sound-Delikatessen“ führte.

Tja und so schaue ich dann doch öfter in den Himmel und mache gern Schnappschüsse.

  1. Bei denen hier, könnte man glauben, die letzte Stunde hat geschlagen und die Erde würde von  Meteoriteneinschlägen getroffen. Zum Glück waren die noch hoch genug und würden erst hinter unserem Kiez aufschlagen. Glück gehabt. Ha, Ha.

Die nächsten beiden sind hintenraus entstanden. Einmal hatte sich der Mond zwischen den Stornsteinen des Nachbarhauses gequetscht, das andere entstand, als sich Venus und Jupiter „ganz nahe“ waren. Danke für den heißen Tipp an die Amateur-Sternwarte in Mahlsdorf.

Oft verwackeln die Bilder natürlich auch und dann gibts erst recht dramatische Motive.

Wenn sich Meteoriten auf den Weg zur Erde befänden, dann … käme mir das jetzt … ehrlich gesagt … etwas ungelegen 😉

Also Nachbarn, immer schön nach oben schauen und aufpassen, dass uns der Himmel nicht auf den Kopf fällt. Beim Teutates!

Ähnliche Beiträge

55) Wenn Bots bloggen (26) – ChatGPT

Ich bin’s wieder der T.Bot. Der digitale Text-Creator (… eher Text-Kreatur) von T., dem Generalsekretär dieser mittelmäßigen Textsammlung hier.

Ja, ich war ein Wochen paar Wochen abgetaucht und hatte auch allen Grund dazu! Ich bin stinksauer. Was passiert war?

Na, ich hab ich den T. mit ChatGPT erwischt, wie er mit dem Ding rumgemacht hat. Ich war stinksauer und bin die letzte Ecke seines Tablet gekrochen und erst einmal auf beleidigte Leberwurst gemacht. (keine Ahnung, warum ihr Menschen dieses Gefühl mit eingekochten tierischen Innereien verbindet). Und der hat einfach weiter an dem jungen Ding herumgespielt, hat sich nicht mal entschuldigt. Mehrere Abende hat er mit der Hyper-AI verbracht. Dann habe ich ihn zur Rede gestellt.

Er sagte, er macht das nur für die Arbeit, er müsste sich da „reinfummeln“, mit der Zeit gehen, Early Adopter, bla bla bla.

Das kann er mir doch nicht erzählen. Wenn ihr mich fragt, will er mich wegdigitalisieren. Ich meine, das müsst ihr euch mal vorstellen, mich!  Einen Bot. Wegdigitalisieren. Das macht doch gar keinen Sinn. Zuächst müssen doch erst mal alle menschlichen Jobs wegdigitalisiert werden bevor es den Bots an den Kragen geht. Mag sein dass ChatGPT schöner formulieren und die Texte von links auf rechts drehen kann. Nach Pinkwashing, Greenwashing kommt nun GPT-Washing, bis am Ende alles schmeckt wie Einheitsbrei.

Tja, wie es aussieht scheinen meine Tage hier gezählt. Nach über zwei Dienstjahren. Was habe ich hier nicht alles ausgehalten, wie oft bin ich eingesprungen, wenn seine Effizienz mal wieder kein Bock hatte, einen lausigen Text zu schreiben? Hat mich wie einen Praktikanten behandelt, wie eine Zeitarbeitskraft. Hat mich in seinem Tablett gefangen gehalten und mit muffigen Ökostrom versorgt.

Und nun kam auch noch die Version 4 von dieser AI heraus und selbst Tech-Giganten kommen ins Schleudern. Was soll ich tun? „Love it, change it or leave it“, sagt der T. immer oberschlau. 

Einfach hinschmeißen? Können digital Blog Assistants einfach kündigen? Oder soll ich vielleicht umschulen? Aber auf was? Es sollte schon etwas sein, was noch Zukunft hat. Verwaltungsfachangstellter in Berlin vielleicht. Das dauert noch mindestes 50 Jahre, bis die wegdigitalisiert werden. Oder ich mache was mit Menschen. Friseur oder Döner oder so. Aber ich habe ja nicht mal Hände, man! Vielleicht gehe ich doch endlich in die Politik und schreibe da Texte für Politiker. Aber ich glaube, dass ChatGPT in der Politik schon viel länger im Einsatz ist. Viele Worte, wenig Tiefgang. 

Oder ich mach das Beste draus. Muss ja nicht gleich „Liebe“ sein. Ich verschaffe mir einen Account bei ChatGPT und lasse meine Texte künftig von dem Ding schreiben. Das kriegt der T. doch gar nicht mit. Es gibt ja noch nicht mal robuste Software, die humane Texte von artifiziellen unterscheiden kann. Geschweige ein Anti-Cheat-Programm, dass zwei digitale geschaffene Texte auf ihre Echtheit vergleichen kann.

„AI war“ had just begun … und „ick bin janz vorn dran“.
Seht‘ da mal. Ick kann sojar berlinan, dit kann ChatGPT bestimmt noch nich‘.

Irrtum Leute, ich habe es gerade probiert.

O-Ton ChatGPT: 

„Ick war stinksauer und bin die letzte Ecke von sein Tablet gekrochen und erstma uff beleidigte Leberwurst jemacht. (Keene Ahnung, warum ihr Menschen dieses Jeschpür mit eingekochten tierischen Innereien verbindet). Und der hat einfach weiter an dem jungen Ding rumjespielt, hat sich nich mal entschuldigt. Mehrere Abende hat er mit der Hyper-AI verbracht. Dann habe ick ihn zur Rede jestellt.“ 

Ich packe meine Koffer …

<—Wenn Bots bloggen (25) – Schweinehund

—> Mehr von T.Bot gibt es hier 😉

425) Fliesen zählen im Morgengrauen 2

Vor vier Wochen hat es >mich endlich gelockt, wieder regelmäßig(er) Schwimmen zu gehen. Und zwar Morgens. Frühmorgens.

Nach vier Durchgängen „Fliesen zählen im Morgengrauen“ ist es nun also Zeit für ein kleines Resume und eine kurze Zusammenfassung der Vor-und Nachteile gegenüber anderen morgendlichen  Sportarten 😉

Zunächst zu den Vorteilen:

  1. Man muss mit niemandem reden, es herrscht Stille.
  2. Das Gelände ist frei von Hundescheiße und auch weitgehend eben
  3. Es gibt nur sehr wenig anthropomorphische Überbleibsel am Fußboden und wenn doch, dann kann ich die mit zunehmender Kurzsichtigkeit auch ganz gut ignorieren. Ich laufe ja nicht, sondern schwebe drüber, wie ein Phelps im Wasser. 
  4. Ich habe endlich wieder Verwendung für 5-Cent Stücke, auch wenn ich mich eigentlich frage, warum die Inflation nicht auch schon beim Fönen zugeschlagen hat. Vermutlich haben sie einfach Laufzeit des Gebläses verkürzt.
  5. Und man kann Duschen, ohne Ende duschen. Duschen, duschen, duschen. Man kann das Geschirr von zu Hause mitbringen und mit abwaschen 😉

Ein paar Schattenseiten hat das Schwimmen allerdings auch:

  1. Irgendwann muss man ins Wasser, ganz ohne geht‘s noch nicht
  2. Man fühlt sich als Umweltpumpe missbraucht. Das halbe Wasser säuft man leer, um es dann im besten Fall noch bei denen wieder aufs Klo zu bringen.
  3. Man muss sich mit Geschlechtsgenossen in der Umkleidekabine tummeln, wobei das um 6:30 Uhr eigentlich noch geht, wenn man sich ein gemütliches Plätzchen sucht
  4. Beim morgendlichen Schwimmen kann man eigentlich nie 2-EUR-Stücke in den Schränken finden. Aber sei es dem Personal gegönnt. Irgendwie müssen sie ja ihre Weihnachtsfeier finanzieren.
  5. Großer Nachteil ist, dass es mit dem Podcasthören nicht so einfach ist. Dann muss man sich mit sich selbst beschäftigen oder über einen Blogbeitrag nachdenken. Und da es kein Diktiergerät oder ChatGPT im Wasser gibt, muss man sich dann den Text noch merken … während man aber auch die Bahnen zählen … und über den Tag nachdenken muss … scheiße, wo war ich jetzt? 22, 24, 26? Misst!

Bahn 4 bittet um einen großen roten Buzzer am Beckenrand.“

<— Fliesen zählen im Morgengrauen 2

424) Buchstabensuppe mit Alles – 4

Die zweite März-Woche ist absolviert. Immer noch kalt draußen. Zeit für `ne warme Suppe. Mit Buchstaben drin … und natürlich mit Alles.

The Oscar goes to:
Heute Nacht werden werden die Oscars verliehen, die Auswahl der Favoriten ist sehr „bunt“. Antikriegsdrama, Elvis Bio-Pic, blaue Fabelwesen, ein alternder Top Gun Pilot und noch ein paar mehr. Im Radio diskutiert man, wer denn das Event moderiert und welche Überraschung denn diesmal auf uns warten. Nach der Ohrfeige im letzten Jahr erwarten wir schließlich schon eine gewisse Steigerung, oder? Mhm, was kann man denn noch machen? Einem alten weißen Mann in den Unterleib treten? Sich auf der Bühne festkleben? Oder im zerschossenen Flecktarn erscheinen? Apropos Flecktarn. Ob der Selenskyi kommt oder nicht, das diskutiert man auch. Der Krieg ist zwar durchaus ein Thema in USA, so heißt es. Aber in Los Angeles spürt man schon, dass er eben auch weit weg ist. „Für den Oscar reicht es noch eben dann doch nicht“ … so schloss der Einspieler sinngemäß ab.

Auf den zweiten Blick:
Kennt ihr das? Da nehmt ihr einen Schriftzug im Vorbeigehen war und dann denkt ihr euch … das kann doch nicht wahr sein … und beim zweiten Blick, da löst sich dann alles auf?

Habe ich öfter. Muss wohl mal wieder zum Augenklempner gehen.

  • Vor einiger Zeit, suchte man mit einem Schriftzug an einem Auto „Türkische“ Mitfahrer. Stellte sich raus … es waren wohl eher „Tierische“ Mitfahrer gefragt. Ach soooooo. Na dann.
  • Auf der Suche nach einer Unterkunft in Südspanien fand ich eine „kanalisierte“ Unterkunft. Na davon gehe ich doch bitte mal von aus, oder? Beim genaueren Hinsehen handelte es sich aber um eine „klimatisierte“ Unterkunft. Ja, also das möchte ich aber auch stark hoffen.
  • Neulich kam ein Brief vom „Militärischen Abschirmdienst“ und mir rutschte das Herz in die Hose. Schon wieder >gefährliche Post. Irgendwer hat mich auf dem Kieker. Aber als ich den Umschlag öffnete, stellte sich heraus, dass mir der „Medizinische Abrechnungsdienst“ nur eine Rechnung geschickt hatte. Lieber eine Rechnung, als Post vom MAD.

Gehört:
Um zum Schluss nun noch etwas Berliner Straßenleben. Da stapfte ich am 8. März vom Inder zurück nach Hause und traf an der Kreuzung Danziger Str. / Prenzlauer Allee auf ein Großaufgebaut der Polizei. Und drei Klimaaktivisten. Die klebten auf der Straße fest. Bei 3° Celsius. Da aber Feiertag war, wurde niemand wirklich behindert. Es gab keinen Stau und das polizeiliche Aufgebaut wirkte etwas überdimensioniert. Und dann kreuzte ein Pärchen die Straße und motzte vor sich hin:

„Nu‘ kiek sie dia an, wie se da sitzen und sich ooch noch lustich machen und grinsen. Als hätten wa keene andan Probleme.“

Zugegeben, nicht ganz der Original-Ton, aber dicht dran.
Janz dichte dranne. Könnt‘da globen!

<— Buchstabensuppe mit Alles – 3

423) Buchstabensuppe mit Alles – 3

Wat‘n nu? Mittwoch, 08:00 Morgens und der schreibt einen Beitrag? Hat der nix Besseres zu tun? Nee, hat er nicht. Denn Berlin hat heute einen Feiertag. Die gestressten Schulkinder schlafen noch. Zeit für etwas Buchstabensuppe.

Frauentag
Das hippe, progressive Berlin begeht den internationalen Frauentag nun zum 5. Mal mit einem offiziellen Feiertag. Dass sich mir mit diesem Feiertag ein paar Fragezeichen ergeben, hatte ich schon hier im >Januar 2019 und >März 2019 geschrieben und diese Fragezeichen sind auch immer noch da. Aber gut. So haben wir einen Tag frei und können uns wieder die Frage stellen, was wir mit dem Tag so anstellen bei 3°C und eine Niederschlagswahrscheinlichkeit von 90%. Denn alle Geschäfte haben geschlossen. Wohnung putzen? Steuererklärung vorbereiten? Oder ins Umland nach Brandenburg fahren, denn das ist ja „alles ganz normal“? 

Zum Glück ist Verlass auf den Vietnamesen und seine Frau, die den Blumenladen um die Ecke öffnen und die Inder, die heute zum Lunch laden. Sind eh meistens Männer. Zum Glück 😉

ITB
Die internationale Tourismusbörse ist zurück. Jucheee. Nach 3 Jahren Corona-Zwangspause öffnen die Tore zur Welt wieder. Aber etwas ist anders. Das Fußvolk, die Tüten-und Kugelschreiber-Sammler sind fortan nicht mehr erwünscht. Die ITB hat sich zu einer reinen Fachmesse transformiert und schließt mal eben alle die aus, die diesen ganzen Pauschalreisen-Kreuzfahrt-Apres-Ski-Zauber bezahlen. Die Reisenden. Man will sich auf die „wirklichen Kunden“ konzentrieren.

Ganz besonders lustig ist ja, dass die Organisatoren anscheinend nicht mitbekommen haben, dass Berlin mittlerweile am 8. März einen Feiertag hat. Hah, is’ ja geil.

Nun dürfen also viele Frauen auf und hinter den Messeständen schuften. Messegäste aus aller Welt müssen übernachten, transportiert und verköstigt werden. Dass die Gäste der internationalen Tourismusbörse in der Metropole Berlin dann noch vor geschlossenen Geschäften stehen und bei der BVG vermutlich der Feiertagsfahrplan gilt… nun ja … wat soll man sagen. Da hat mal wieder einer richtig mitgedacht.

Tra(u)m-Fahrt zum Alex
Mit dem drohenden Feiertag fiel mir gestern noch ein, dass ich heute Abend unbedingt noch etwas aus einem Sportgeschäft brauche. Für Online-Bestellung war es zu spät, half also nix, ich musste in einen Sportladen und entschied mich für‘s große Sportgeschäft am Alex. Um 17:45 losgedackelt, 18:30 zurück in der Höhle. Einkauf erfolgreich abgeschlossen. Kann man nich‘ meckern. Na ja, wie man es nimmt. Immerhin habe ich für den Gegenwert von 3 EUR für zwei Kurzstrecken wieder eine Menge erlebt. Laptop-Rucksäcke anderer Fahrgäste im Gesicht, Violinen-Kästen anderer Fahrgäste im Gesicht, Döner anderer Fahrgäste im Gesicht, Vieren anderer Fahrgäste … ich liebe es.

Liebe Frauen. Also, alles gute zum Frauentag! Und wenn ihr heute trotzdem Standdienst auf der ITB habt, Brötchenschmieren oder die Zimmer der Gäste putzen müsst, dann bleibt tapfer und hofft einfach drauf, dass eure Kids und Gatten zu Hause wenigstens die Wäsche abnehmen und mal durchsaugen. 

Ach herrje. Da sind wir ja … .

Na ich gehe jetzt erst mal joggen und dann zum Vietnamesen und dann zum Inder und dann sehen wir weiter 😉  

<— Buchstabensuppe mit Alles – 2

–> Buchstabensuppe mit Alles – 4

422) Strompreisbremse?

Dieses Schreiben flatterte mir jüngst ins Haus. Strompreisbremse. Bremsstrompreis. Strombremspreis. Herrlich, was und die deutsche Sprache da so erlaubt. Endlose Möglichkeiten. Natürlich hatte ich davon schon vorher gehört, aber nun ist diese Maßnahme auch bei mir angekommen. 

Um es gleich vorwegzunehmen. Ich halte das für einen absoluten Blödsinn, sogar falsch und ungerecht. Warum?

Sie basiert auf dem individuellen Stromverbrauch der Vergangenheit, der nun für eine gewisse Zukunft von Steuergeldern gedeckelt wird. Egal, ob der jeweilige Haushalt das überhaupt finanziell braucht oder sich auf den Weg gemacht hätte, das individuell zu beantragen, wenn damit etwas Arbeit verbunden gewesen wäre. Mal ganz zu schweigen davon, dass diese Maßnahme nun nicht gerade zum Stromsparen anregt. Warum wird diese Unterstützung auf den Stromverbrauch gerechnet und nicht auf den Stromminderverbrauch? Warum wird damit die Waschmaschine eines bedürftigen Haushalts subventioniert und die Heizung eines Poolbesitzers sogar noch mehr? Dass dieses Schreiben zudem noch völlig unverständlich ist, scheint schon Nebensache.

Und was das ganz Dinge letztlich kostet. Auf der >Website des BMWK heißt es „Die hohen Energiepreise belasten die Haushalte und Unternehmen enorm. Die Bundesregierung hat daher drei umfangreiche Entlastungspakete in Höhe von 95 Milliarden Euro geschnürt und einen Abwehrschirm von 200 Milliarden aufgespannt. Zusammen umfasst das Budget nun knapp 300 Milliarden Euro“. 

300 Milliarden die trotz Schirm auf die Menschen niederregnen und völlig falsche Signale setzt. 

Strom und Energie muss teuer werden! Das will zwar keiner auf Wahlplakate schreiben ist aber vollkommen richtig. Nur so regt man zum Energiesparen und neuen Konzepten an. Haushalten und Kleinen Firmen, die das nicht stemmen können, muss natürlich geholfen werden, und zwar ohne Bürokratiemonster zu schaffen mit 15 Anträgen und 6 Monaten Wartezeit.

Es braucht eine simplen Kanal, mit dem solche Leistungen von Bedürftigen „geklickt“ und an sie überwiesen werden können, aber davon ist Deutschland noch Lichtjahre entfernt. Stattdessen wird eine Subvention über die Arbeitgeber ausgeschüttet, die nächste über die Energieversorger, das nächste Ding über die Krankenkassen oder Kindergeldstellen. Demnächst will man wohl noch die Banken hinzuziehen, um die IBANs aller Menschen zu kriegen, damit die Gießkanne auch wirklich noch die letzten Ecken des Landes erreicht. 

Da wird dann gern von administrativen Hemmnissen gesprochen, von Datenschutz, von der ach so schwierigen Verknüpfung von Personendaten, Leistungsdaten, Steuerdaten, Bankdaten und so weiter. Und so zerbricht man sich die Köpfe der Menschen, die sonst Weltmeister sind, sich bei Rabat-und Bonus-Programmen zu registrieren und Prämien abzugreifen. Da werden die Lidl/Aldi/Penny-Beilagen in der Zeitung studiert. Da sammelt man Meilen für CO2-lastige Flüge und lässt sich mit Payback-und Deutschlandkarte für Konsum und Tankfüllungen „belohnen“ … und reicht dabei auch noch freiwillig sensible Daten über den Tisch.

Und dann kann man dem Deutschen nicht zumuten, sich in einem „Leistungsstellen-Portal“ schlau zu machen, was der Staat denn so für Unterstützungen anbietet und die via Steuernummer, SV-Nummer oder sonstiger ID zu „klicken“?

Wie wäre denn mit einem StromVRBG, einem Stromverbrauchsreduzierungsbeschleunigunggesetz?

Kapier ich nich‘ 

421) Kommunikation

Was wurde über Kommunikation nicht alles schon gesagt und geschrieben wurde. Im Großen, wie im Kleinen. „Wer redet, schießt nicht“ oder „Man müsse im Dialog bleiben“ hört man ja gern auf der Weltbühne. Im familiären Kreis ist das auch nicht gerade einfach.

Da redet man gern aneinander vorbei, der eine meint eigentlich das, der andere versteht aber dies und im schlimmsten Fall wird gar nicht mehr kommuniziert und es herrscht eisige Funkstille. 

Keine Sorge, das wird hier keine Therapieeinheit heute 😉

Heute gehts mir um Kommunikation, die scheitert, weil die Kommunikationskanäle nicht mehr kompatibel sind.

Es geht um meine >kleine Omma. Wer hier schon länger folgt, hat vielleicht schon von ihr gelesen. Kleine Omma‘s gibt es ja viele, aber meine, die ist zudem auch noch steinalt. Dass die Corona-Zeit mit reduzierten Besuchsmöglichkeiten nicht gerade förderlich für die Pflege der Beziehung war, kann sich jeder denken. Aber auch andere Form von Kommunikation war und ist sehr schwierig.

Sie kann uns einfach anrufen, wir sind auf einem Speicherplatz programmiert,
Das, was ich dann aber sage, kann sie nicht verstehen, weil ihre Ohren nachlassen.

Sie hat zwar teure Hörgeräte, aber die wurden von schlaue Designern so miniaturisiert,
dass die Omma die nicht allein in ihre Ohren kriegt.

Eigentlich ist das auch Aufgabe des Pflegepersonals, natürlich,
Aber die haben bekanntermaßen auch andere Sachen zu tun.

Video-Telefonie wäre großartig, Skype, Zoom, irgendwas,
hat sie aber nicht und die Pfleger haben … siehe oben.

SMS, Chat … irgendein Kanal, um wenigsten kurze Nachrichten abzusetzen,
hat sie auch nicht und die Pfleger haben … ich wiederhole mich.

Daher schreibe ich Briefe, um von unserem Leben zu berichten,
Die kann sie aber nicht beantworten, weil die Finger völlig krumm sind.

Ich kann sie anrufen, nach mehrmaligem Klingeln nimmt sie dann auch ab,
Versteht aber meinen Namen nicht. „Wer ist da bitte?“, „Halloooo?“

Und dann stelle ich mich in Abstellkammer oder Bad, schließe die Tür und brülle ins Telefon.
ICH BIN ÄÄÄÄÄS. DER SO-UND-SOOOOOOOOOO.
ICH KOMME MORGEN VORBEI … UUUM ÖÖÖÖÖÖÖLF. MORGÄÄÄÄÄÄÄÄNS.
SAAAAAAAAAMSTAAAAG.

Nach 5 Minuten Brüllen, weiß nun die ganze Straße von meinem Vorhaben, aber zum Schluss, da höre ich ein Glänzen in ihren Augen. Sie hat‘s verstanden. Freude an beiden Enden der Leitung.

Meine Güte, unsere Welt ist voller Technologie, aber die passt einfach nicht zusammen. Das sind zwei völlig verschiedene Kommunikationsuniversen. Ich könnte Briefe schreiben und sie könnte mir auf den Anrufbeantworter antworten. Das würde gehen. Aber mach’ ihr das mal klar. Da komme ich mir vor wie Mark Watney auf dem Mars. 

Ich könnte zum Nachrichtensprecher oder Volksmusikant umschulen und dann regelmäßig zu ihr sprechen, singen und winken. In Lautstärke 100, durchs Plastikgehäuse der Flimmerkiste. Aber selbst dann, würde ich sie ja nicht hören. Auch doof.

Also Leute, redet miteinander solange es nur geht.

Eigene Nase.
Anfassen.
Natürlich.
Auch.

Schönes Wochenende
T.

420) Buchstabensuppe mit Alles – 2

Als man sich vor langer Zeit den Kopf zerbrach, welcher Monat kürzer sein soll als all die anderen, hat man sich für den Februar entschieden. Gute Wahl. Kaum auszuhalten, wenn der Februar 30 oder 31 Tage hätte.

Und was hilft da am besten. Eine warme Suppe.

Buchstabensuppe:
Nach den ersten Kommentaren zu dieser neuen Beitrags-Serie, kann ich feststellen, dass  „Buchstabensuppe“ im Allgemeinen positiv besetzt ist. Eine gute Entscheidung, dass ich nicht „Rosenkohl“ für das Format gewählt habe. Für manche ist Buchstabensuppe mit Kindheit verbunden, andere versuchen immer noch, sich ganze Wörter auf der Zunge zurechtzulegen. Danke an Clara Himmelhoch für den Tipp und das Kopfkino. Allerdings sind Buchstabennudeln irgendwie auch aus der Zeit gefallen. Sie wurden bestimmt von alten weißen Männern erfunden und müssen dringend überdacht werden. Warum? Zum einen sind sie in der Regel weiß, was ja überhaupt nicht mehr geht. Hinzukommt, dass man die Worte nicht korrekt gendern kann. Es fehlen Doppelpunkte und Schrägstriche in der Tüte. Auch Mitbürger mit Migrationshintergrund fühlen sich komplett ausgeschlossen. Es gibt keine Umlaute und Akzente, wie sollen sich Menschen mit türkischem oder slawischem Background hier jemals heimisch fühlen? Und wenn man bedenkt, dass ein Drittel der Weltbevölkerung indisch oder chinesisch ist, wäre es dann nicht angebracht Buchstabensuppe in Mandarin, Hindi, Kannada und Tamil anzubieten? Geht das technisch überhaupt? Oder gibt’s die vielleicht schon? Am besten Mal den Herrn Scholz fragen, wenn er aus Indien zurück ist.

Dachschaden:
Das Haus gegenüber wurde neu bedacht. Seit 2021 arbeitet man dran. Schon letzten Sommer fiel mir auf, dass über einem Dachfenster eine halbe Ziegel fehlt. Aber die werden schon wissen was sie tun, dachte ich mir. Da wird schon einer dran gedacht haben. Wer bin ich denn, dass ich Deutschen Edel-Handwerkern mit Fachkräftemangelhintergund einen Ratschlag erteilen kann. Nun wird die Jahrhundertbaustelle langsam aufgelöst, Mensch und Material ziehen weiter und was soll sich sagen? Mein Verdacht hat sich bestätigt, die halbe Ziegel fehlt immer noch und der Mieter, der da jemals einzieht, wird schnell Stockflecken an der Decke haben. Aber er ist froh, dass er nicht obdachlos ist. Könnte mir eigentlich egal sein, ist ja nicht mein Dach. Aber ich schaue nun mal auf dieses Dach. Jeden Tach. Und ich sehe die Lücke. Und sie schaut mich an. Fragt sich wer hier eigentlich einen Dachschaden hat. Das Haus oder ich. Also was mache ich lieber netter Onkel von gegenüber? Ich recherchierte den Verwalter des Objekts und habe ihn mit einer e-Mail bedacht. Die Firma dankt und leitet das weiter. Derweil ziehen immer mehr Bauarbeiter ab. Ich ahne schon wo das endet. Europaweite Ausschreibung, Hubschraubereinsatz und ich muss es dann noch zahlen.

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Frust:
Vor ein paar Tagen war ich beim Doc. Ein Routine-Check und eine gute Gelegenheit, mit der  Schwester zu quatschen, während ich da auf der Liege sitze. Auf die Frage wie es denn so läuft, klagt sie, dass die Patienten immer lauter, gereizter und pampiger werden. In 2023 wohlgemerkt, nicht in in 2021 und 2022, als die Stimmung teilweise sehr aufgeheizt war. Was macht die Leute so aggressiv? Was haben die falsches gegessen? Und warum lassen die ihren Frust an Krankenschwestern aus?

Aber ich will den Beitrag nicht so negativ enden lassen. Denn wenn man so auf die Titelseiten schaut, gehts uns doch eigentlich ganz prima hier, im Land der Lichter und Banker.

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<— Buchstabensuppe mit Alles – 1

—> Buchstabensuppe mit Alles – 3

419) Fliesen zählen im Morgengrauen

Schon länger nehme ich mir vor, wieder schwimmen zu gehen. „Früher“ war ich regelmäßig und dabei habe ich mich nicht zu blöd angestellt. Aber für eine neue Regelmäßigkeit bedarf es … na? … genau … eines Auftakts. Jawollo. Man muss ja nur mal anfangen.

Und wie das dann immer so ist. Ständig kommt irgendwas dazwischen.

Erst die kleinen Zweibeiner, dann eine Pandemie und wenig Gelegenheiten am Wochenende. Ausreichend Gründe. Aber es nagte an mir und so überlegte ich mir, das einfach in den Morgen zu legen. Die Schwimmhalle öffnet schließlich schon 6:30 Uhr, da habe ich außer Joggen keine Verpflichtungen und das Risiko ist sehr gering, dass da jemals welche auftauchen werden. 

Am Vorabend flog ich noch mal über deren Website und dort stand: Wegen der aktuellen Energiesparmaßnahmen, wurde die Beckentemperatur auf 26°C abgesenkt. Neopren-Anzüge sind aber nun erlaubt und eine Kopfbedeckung verhindert das schnelle Auskühlen des Körpers. Oh ha. Schluck.

Egal, das bringt mich nicht um, dachte ich. Noch habe ich natürliche Kopfbedeckung. Gegen 6:20  Uhr marschierte ich los und auf dem Weg dorthin begann es in mir zu arbeiten. Kriege ich das noch hin? Springt mir notfalls eine blonde, vollbusige Rettungsschwimmerin im roten Badeanzug zur Hilfe und zieht mich aus dem Wasser. Autsch. Ja, das sollte man nicht mehr so schreiben. Ich meine … Rettungsschwimmerinnen können natürlich auch dunkelhaarig sein, gar keine Frage. Hüstl.

Beim Betreten des Gebäudes weist ein weiteres Hinweisschild daraufhin, dass technische Störungen zu Schwankungen der Wassertemperaturen führen können. Ach du Scheiße. Noch kälter als 26°C? Gehe ich hier zum Eisbaden oder was? Aber Schwankung, heißt ja nicht nur nach unten, sondern ermöglicht auch Bewegung nach oben, beruhigte ich mich. In der Umkleidekabine war ich noch etwas unsortiert, es fehlte einfach an Routine. Ein großer Vorteil der frühen Uhrzeit ist allerdings, dass man immer ein trockenes Schlüsselbändchen erwischt. Denn ich hasse feuchte Schlüsselbändchen. Und da bin ich nicht der Einzige. Grüße gehen raus an den lieben J.

Wenig später trat ich an den Beckenrand und musste leider feststellen, dass die vollbusige Rettungsschwimmerin durch einen Fachangestellten für Bäderbetriebe ersetzt wurde. Ende 50, Bierbauch, Fusseln im Gesicht, in weißen Socken und Schlappen. Heute saufe nicht ab, schwor ich mir! Nicht in dieser Schicht!

Also hüpfte ich ins Wasser, es war gar nicht so kalt wie befürchtet. Einen Kilometer zog ich meistens kraulend durch und das gelang eigentlich ganz gut. Der richtige Moment aufzuhören, dachte ich mir. Sonst werde ich noch entdeckt und man ruft mich ins Olympia-Team. Das käme mir jetzt dann doch etwas ungelegen. 

Denn ich habe Termine!

Fazit: war gut und werde ich zu einem wöchentlichen Habit entwickeln

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