Am 24.07.2023 trieb es uns weiter westwärts. Wir verließen die Provinz Québec mit Ziel „da wo der Otter war“ und befinden uns nun in der Provinz Ontario. Dieses Ontario unterscheidet sich schon deutlich von Québec. Die charmant französisch anmutende Lebensart verschwindet mit jedem Kilometer (über 2.500 km haben wir nun auf der Uhr) und es wird deutlich US-amerikanischer. Sprachlich, optisch und leider auch kulinarisch.
Und natürlich gab‘s auch in Ontario wieder einige Skurrilitäten zu entdecken und wenn nicht nicht, dann gab‘s auch „etwas“ Landschaft hier, die man notfalls vor die Linse zerren kann.
Auf dem Weg nach Ottawa, war ich schon entsetzt, wie die Leute hier die Besorgungen organisieren. Da gehen die Männer shoppen, die Dame des Hauses wird einfach draußen angehangen. Ist preiswerter auf Dauer 😉

Neben Obdachlosenheim und Drogenmeile gegenüber dem Hotel (später mal mehr dazu), hat die Stadt viel Regierungs-/Banken-/Diplomaten-Architektur zur bieten und „promoted“ an jeder Laterne den „Dienst fürs Vaterland“. Kirchen in Québec und Ontario sehen aus, als wären sie gerade erst gebaut worden. Nun gut, sind ja auch im Prinzip. Die ersten Christlichen Einwanderer kamen im 16. Jahrhundert und dann hatten die sicher erst einmal andere Sorgen, als sofort eine Kirche aus dem Boden zu stampfen. Einen Weltkrieg gabs hier m.W. auch nicht, also ist das alles noch „Erstbezug“. Fast alle Kirchendächer sind eigenartig „bemalt“ oder zumindest mal nicht aus Kupfer. Sieht aus als wäre da ein Kind mit Lack aus dem Modellbaukasten drübergegangen.

Das mit dem Internet und dem Neuland haben die hier besser drauf. In jedem Laden und Restaurant zahlst du mit Kreditkarte und das Lesegerät bietet dir per Knopfdruck die Möglichkeit, vordefinierte Prozentsätze an Trinkgeld draufzuschlagen. Großartig. Liebes Germanenland, das bitte unbedingt übernehmen!
Selbst in der Kirche kann man quasi im Vorbeigehen spenden.

Aber wehe du willst mal einen besuchen und weißt nicht mehr welche Etage er wohnt.

Cannabis (und nicht nur das … aber dazu später mal) ist ein großes Thema. Offizielle Shops gibts an jeder Ecke, so hätten wir unsere deutschen „Schleckerfrauen“ sicher unterbringen können. Man wird eingeladen sein Haustier mitzubringen und Konsumenten mit Alter 55+ kriegen ordentlich Rabatt. Weder habe ich Haustiere, noch bin ich 55+, aber man arbeitet bereits dran.
Kiffer-Shops gibt‘s zwar an jeder Ecke, aber wenn man im Umkreis von 9 Metern an der Bus-Haltestelle raucht, wird es teuer.

Stellt man sich als vor einen haushaltsüblichen Pick-Up und geht dabei etwas in die Knie, kommt man auf die Höhe eines Kinderkopfes, das sieht dann ungefähr so aus.

In Huntsville trafen wir auf einen tollen General Store, den Vorgänger der eisgekühlten Mall. Huntsville ist benannt nach einem Mr. Hunt, der hier irgendwann mal Halt machte und eine Post gründete. Kein Witz.

Und auch hier, sehe ich wieder Gesichter.
Es ist die Schildkröte Morla.

Aus die „Unendliche Geschichte“.
Von Michael …
Ende
<— 86) Postkarte aus Québec – 3
—> 88) Postkarte aus Ontario – 2
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Danke für die interessanten Einblickein kanadisches Leben. Spenden im Vorbeigehen – witzig!
Die gehen mit der Zeit 😉
Danke für die Postkarte. Bin ein Stück über Google Street View mitgefahren 🙂
Gerne, wir hätten noch einen Platz frei
Ja, in Sachen Zahlungsverkehr könnten wir uns hier in D wirklich was von Kanada und den USA abschauen. Obwohl, so weit müssen wir da gar nicht gehen/fahren/fliegen: Schweden ist da auch Avantgarde, was das Zahlen betrifft. Ob man dort allerdings auch im Vorbeilaufen spenden kann? Keine Ahnung 🤷🏽♀️! Ich mochte Ottawa übrigens total gerne. Wart ihr auch „drüben“ in Gatineau? Oder seid ihr konsequent in Ontario geblieben, nachdem ihr Québec einmal verlassen hattet?
Hi Elke, wir waren von Provinz Québec kommend nur in Ottawa und sind nun über Huntsville in Toronto gelandet. Ottawa hatte in der Tat coole Ecken, aber es gab auch ein paar Begegnungen, die waren nicht so „Bombe“ für die Kids und die wohnen ja nun auch nicht auf dem Pony-Hof, sondern in der „kiffen“ … ähm „hippen“ Stadt Berlin. Toronto hat uns sehr gefallen. Das sieht man dann auch schnell wie klein Berlin dann doch wieder ist
Danke für die vielen, interessanten Einblicke. Die Moccasins aus dem Laden hätten mich interessiert 😉