694) Ganz dicht dran an der Traumhütte

Wie sieht meine Traumhütte wohl aus? Zehn Zimmer, Swimmingpool, Terrasse, Billiard und Privat-Kino? Auf keinen Fall.

Hier auf Langkawi, habe ich gerade eine Hütte gefunden, die meinem Geschmack schon sehr nahe kommt. Zumindest für eine gewisse Zeit.

Ein Restaurant bildet dabei die Zentrum des Geländes, luftig, ohne Seitenwände, mit Palmenblättern auf dem Dach, ein Propeller (Fan) an der Decke tut sein drehendes Werk, aus den Boxen blubbert ein Reagge, sonst völlig zwangloses Geschehen, rings herum strotzt es nur so vor grün.

 

Drei oder vier zweigeschossige Hütten stehen drum herum. Aufgesetzt, auf Beton-Stehlen, die Wände mit roten Ziegeln gemauert. Zu jeder Hütte gehört eine kleine überdachte Veranda und Sitzmöbel aus Holz. Nicht dieses furchtbare Plastik-Stapel-Sitz-Zeugs oder Press-Span aus Schweden, sondern Vollholz. Man sieht, dass es von Menschen gemacht wurde, man kann es anfassen, man spürt dessen Furchen und Unebenheiten ich mag das.

Die Wände innen wurden nur grob verputzt, keine Tapete, sondern nur etwas Farbe mit einem Schwamm oder öder ähnlichem verwischt, dann drüber lackiert. Die Türen, Ablagen und Schränke sind aus dunklem Holz im „used look“, die Beschläge aus angelaufenem Messing. Der Fußboden ist weiß gefliest, angenehm kühl, meine Hütte kommt ohne parasitäre Teppiche aus. Eine Anrichte aus dunklem Holz, ein Wasser-Kocher, Kaffee und Tee und hinter der Holztür dezent versteckt ein Kühlschrank, der groß genug ist und nachts nicht brummt.

Hier und da gibts einen Spalt, groß genug für einen Gecko, der zu Besuch kommt, aber zu eng für anderes Getier. Einzelne cholorierte Glasscheiben lassen Tageslicht hinein, halten die Sonne aber sonst draußen.

Ein großes Bett steht im Zimmer, auch aus dunklem Holz gefertigt, auf ihm eine feste Matratze, zwei prall gefüllte Kissen und weiße Bettwäsche, darüber ein Fan und eine Klimaanlage.

Das Bad ist geräumig, die Dusche Open Air. Man kann beim Duschen in den Himmel gucken. Hier und da sind handgefertigte Fliesen in die Wände eingelassen, Bambusstangen bilden Duschstange und Handtuch-Halter. Da wo das Holz ein paar Astlöcher hat, wurde Toiletten-Papier reingestopft. Ein großes, weißes Waschbecken, auf einem Waschtisch, ein Spiegel oben drüber und eine müde Lampe … reduced to the max … mehr brauche ich nicht.

Sollte es mal regnen, was es ja im August durchaus tut, dann tappert man einfach barfuß raus auf die Wege und Straßen, platscht in die Pfützen, schaut Richtung Himmel und entscheidet … vielleicht doch noch etwas unter dem Palmendach sitzen zu bleiben. Ab und zu schaut eine Katze nach dem Rechten, oder ein „Squirrel“ hüpft von Ast zu Ast.

Draußen auf der Straße steht ein VW Bulli, Rechtslenker, er gehört wohl dem Chef.

Jetzt bräuchte man eigentlich nur die Schlüssel und man könnte eine Runde drehen 😉

506) Dunkelheit

Hier oben im Norden auf der Insel, gibt‘s für den’ne Mark und den’ne Mark. Ach nee, geht ja nicht mehr. Wir ham‘ja Euro mittlerweile. Den Umrechnungskurs kann ich Nachts 02:30 Uhr nach einem durchzechten Abend aufsagen: 1,95583. Glatt. Aber bei denen hier gibts noch Kronen und damit ist die ganze Einleitung eigentlich für die feuchten Füße, aber löschen will ich die jetzt auch nicht, eher bald mal auf das Thema Dunkelheit überleiten. Puhh. Geschafft. 

Also Dunkelheit.

Gibt’s ja nicht mehr in Berlin. Ständig ist irgendeine Funzel an. Alles lichtverschmutzt, luftverschmutzt, lärmverschmutzt, sozialverschmutzt … bald böllerverschmutzt. Hier auf Fanø gibt‘s nichts zu Knallen und es wird noch richtig dunkel. Gestern Abend hatten sich die Regenwolken endlich verzogen und man konnte mal in den schwarzen Himmel schauen … und ein bisschen mit den unzähligen Modi, Settings und Optionen der Handy-Kamera spielen.

Dabei sind ein paar Bilder entstanden, die ich eigentlich ganz gelungen finde … für so ein smartes Gerät aus dem Gemüsefachhandel … was ja eigentlich nur dafür gebaut wurde, um Bescheid zu geben, dass man soeben losgefahren ist, gleich ankommt oder noch Klo-Papier benötigt wird.

Grüße von der Insel Fanø

T.

… der nun schon zum dritten Mal „Says“ von Nils Frahm hört, dabei in die Sterne schaut und einen Luftsprung macht wie Benny Frandsen von der Olsen-Bande … weil er Konzert-Karten bekommen hat;-)

119) Große und kleine Fische

Was hat Mutter Natur nicht neulich für ein cooles Foto-Motiv zurechtgelegt. Am Ufer eines Sees im Berliner Süden. Großer Fisch, kleiner Fisch, beide in einer ausweglosen Lage.

Ob wirklich die Natur das arrangiert hat oder es ein Aktionskünstler war, weiß ich nicht, aber ich habe damit wirklich nichts zu tun.

Was will uns „Mother Nature“ mit dieser Komposition sagen?

  • Großen Fische können an kleinen Fischen zu Grunde gehen?
  • Jemanden zum Fressen gernhaben, kann böse enden?
  • Der Fisch beginnt auch am Schwanz zu stinken?
  • Starke Feinde sollte man von innen angreifen?
  • Den Mund besser nicht zu voll nehmen?
  • Immer nach Gräten Ausschau halten?
  • Auf, auf zu Tisch, heut’ gibt‘s Fisch!
  • Langsam essen und gut kauen?
  • Zuviel Fisch ist ungesund?
  • DDR-Ketwurst is back?
  • Pommes fehlen?
  • Und Zitrone!

PS 1: Lest ihr auf dem Handy? Dann besser horizontal kippen.

PS 2: Andere kreative Ideen der Leserschaft? Dann nur gern her damit in den Kommentaren