Ach ja, wie heißt es so schön … „Weihnachten, Fest der Liebe, der Gemeinschaft und Barmherzigkeit“? Mich reizt es in den Fingern, nach weiteren Wortspielen zu suchen. Fest der Diebe, … Fest der Triebe, … Fest der Hiebe, der Gemeinheit und Warmfüßigkeit … ich lass das mal besser.
Gestern standen der Stammhalter und ich in der Straßenbahn, und es bot sich ein interessantes Schauspiel. Da wir direkt hinter dem Fahrer waren, hatten wir die ganze Bahn im Blick. Da saßen sieben Jungs alle so um die 15/16 Jahre alt und zockten auf ihren Handys. Das taten sie in einer Lautstärke, dass mir die Ohren klingelten. Aber wir hatten es nicht mehr weit, also war mir das egal. An einer Station stieg ein … tja, wie sagt man das … Mittelloser, … Obdachloser?, … Bettler … ein, der sich auf die gewohnte Art vorstellte. „Guten Tag, mein Name ist „Sowieso“, ich bin obdachlos … etwas Kleingeld … vielleicht Essen … vielen Dank. Die Jungs übertönten seine Vorstellung, aber einer der Boys stand dann auf und drückte dem Mann eine leere Pfandflasche in die Hand. Der Mann bedankte sich. Zwei weitere Jungs zogen nach und überreichten ihre leeren Flaschen.
Also was war das denn gerade?
- Haben die Jungs den Mann immerhin wahrgenommen und unterstützt? Ich habe schließlich nichts gegeben.
- Oder sind es einfach nur faule Säcke, die es nicht nötig haben, ihre Pullen in Pfandgeld zu verwandeln?
Wer weiß.
Auf dem Heimweg berichtete der Stammhalter, dass die Jungs alle schweineteure Klamotten trugen und endete einer Bemerkung so ähnlich wie …
„Wie sich der Mann da wohl gefühlt haben muss.“
Wir wissen es nicht.


