483) Gönnen Sie sich mal wieder was

Mit diesem verlockenden Titel flog mir neulich ein Flyer der Deutschen Bahn ins Haus. Auf Seite Seite 1 war das Papier mit einer Dame geschmückt, die sich, die Augen geschlossen, genüßlich ins blaue Kunstleder lehnte. Auf Seite 2 folgte eine weitere Dame, die war so überglücklich über ihren Fensterplatz und die Tischplatte für ihr Buch. Ein Smartphone hielt sie in der Hand während sie grinsend mit 300 km/h durchs Land düste. Findet den Fehler. 

Vom Aussehen der Damen her, haben die Designer sehr auf Diversity geachtet, männliche Zugreisende suchte ich in dem Flyer aber vergebens.

Auf Seite 3 wurden dann die Vorteile der ersten Klasse aufgezählt. Die klangen so phantastisch, so schlaraffig, ja so unglaublich, dass ich dachte, ich tippe die jetzt mal hier für euch ab, kehre sie aber dabei in ihr absolutes Gegenteil um, damit es wieder etwas realistischer wird. 

Also los gehts.

Ihre zweitklassigen Nachteile:

  • Schmalere Gänge und weniger Abstand zwischen den Sitzen
  • Weniger Komfort und Beinfreiheit, mehr Sitze
  • Sitzplatzreservierung bei Fixpreis-Tickets exklusive
  • Kostenpflichtige analoge Zeiten und Magazine am ICE-Kiosk
  • Kein Zugang zu DB Lounges mit Fixpreis-Tickets

Na ganz so schlimm ist es in der zweiten Klasse ja nun auch wieder nicht. Und die mir wirklich wichtigen Dinge gibt‘s selbst in der 1. Klasse nicht.

  • Stabiles Internet
  • Steharbeitsplätze
  • Kaffeemaschine
  • Saubere Scheiben
  • Nette Menschen

357) Größte Leuchtreklame Deutschlands

Dass manche Flächen Deutschlands, von oben betrachtet, aussehen wie ein Käse-Igel habe ich im Beitrag >Windräder schon mal thematisiert. Aber es muss halt sein, andere „zündende“ Ideen hat bislang niemand in die Fläche gebracht. Vielleicht gibt es ja irgendwann mal Alternativen.

Neulich sind wir seit langer Zeit mal wieder geflogen sind. Beim spätabendlichen Anflug auf Berlin, fiel mir irgendwo zwischen Leipzig und Berlin ein riesiges Netz an roten Leuchtpunkten auf, die unter uns im Takt blinkten. Sonst war nichts zu sehen. Nur eine große Fläche von Lichtern. An. Aus. An. Aus.

„Papa, was ist das?“, fragte das Kind. „Das müssen wohl die Leuchten von Windrädern sein“, spekulierte ich. „Damit da keiner aus Versehen hineinfliegt.“

Im gleichen Moment musste ich an Leuchtreklame denken. Solch große Schriftzüge, die auf Häuserdächern für Softgetränke werben oder den Weg zum nächsten Burger-Bräter weisen.

Und dann entstand eine kreative Geschäftsidee, wie sich klamme Stadtkämmerer ein paar Euros dazuverdienen können 😉 :

Sie könnten die Taktung der Leuchten programmierbar machen und die Fläche dann für Schriftzüge vermieten. Hah! What an Idea!!

Die Landesregierung könnte werben:

  • „Fabrik geplant, Investor gesucht.“
  • „Hier wohnte einst Luther und kau(f)te Nägel.“
  • „Riesenspaß im Rutschenpark“, nächste Möglichkeit rechts.“

Auch die Wirtschaft kann auf sich aufmerksam machen:

  • „Wir stellen ein: Handwerker m/w/d gesucht.“
  • „Traumhaus am Baggersee, bezugsfertig Frühling ´23.“
  • „Dieses Luftloch wurde ihnen präsentiert von „Autohaus Voigt“.

Der Service könnte auch Nachrichten an die Fluggäste vermitteln:

  • „Hans, ruf deine Mutter an.“
  • „Peter, Tabletten nicht vergessen.“
  • „Joe, melde dich mal. Du wirst Vater“.

Die Airlines müssten die Fluggäste nur so platzieren, dass nie zwei Hans‘, Peters und Joes auf einer Seite sitzen. Und Gäste mit Doppelnamen dürften halt nicht mehr fliegen. So what?

Vielleicht noch nicht jedes Detail durchdacht, aber das wäre dann wohl die größte Leuchtreklame  Deutschlands 😉

Aber die Idee muss nun erst einmal auf die Wartebank, große Beleuchtungen sollen ja nun heruntergefahren werden.