83) Postkarte vom City-Center im Speckmantel

Wie das immer so ist mit den Liegenschaften und Ländereien, sie verlangen halt Aufmerksamkeit, Pflege und Instandhaltung. Diesmal war es die Wochenend-Villa im Berliner Süden, die dringend nach Reparatur des Daches schrie und anschließend nach drei Eimern schwarzen Goldes (a.k.a. Dachlack).

Ebenso die historische Zimmerdecke darunter, die vom Wasserschaden befreit und wieder an ihr Vorbild der sixtinischen Kapelle herangeformt werden wollte. Und da ja bekanntermaßen überall Personalmangel herrscht, durfte ich halt selber ran.

Drei Arbeitsansätze waren nötig. Während mich am Samstag noch die Gattin begleitete und wir für die Fahrt den Rolls Royce wählten, stand mir der Wagen am Sonntag und Montag nicht zur Verfügung und ich probierte mal wieder etwas unstandesgemäßes … ich fuhr mit dem … ÖPNV.

Und siehe da. Es war ein Genuss. Zum einen weil ich schon 08:00 auf den Beinen und damit kaum „Volk“ auf den Straßen, Plätzen und Schienen unserer wunderbaren Hauptstadt unterwegs war. Zum anderen weil es echt flott ging und mit 4 EUR für ein ABC-Ticket auch ein echtes Schnäppchen war. Und obendrauf, gab‘s noch einen kleinen Fußmarsch vom Bahnhof zum Anwesen. Da kannst‘de nich‘ meckern!

Hier ein paar Eindrücke vom morgendlichen Alexanderplatz:

Und hier Schnappschüsse entlang der Wegstrecke zur Villa:

Und als die Arbeit getan war, konnte ich sogar noch etwas paddeln:

Ich glaube, ich werde mir das Deutschland-Ticket anschaffen, und dann mein Höhlen-Office gelegentlich in ein Green-Office verwandeln.

Dit mach‘ ick.

52) Postkarte aus LOS – 2

Anfang September habe ich mein Höhlen-Office mal für einen Tag gegen ein Green-Office getauscht. Dank 4G konnte ich ordentlich arbeiten und habe mit der halben Welt kommuniziert. Und über die Mittagszeit … tja … da war ich dann mal … weg 😉

Ganz allein. Herrlich.

Ein paar Impressionen:

Das nächste Bild habe ich nun so oft hin und her gedreht, dass ich gar nicht mehr weiß, welches nun das Original ist.

Die funktionieren doch alle irgendwie, oder? Alles eine Frage der Sicht auf die Dinge.

Schön war‘s, sollte ich wohl öfter mal machen.

Genießt die schönen Herbsttage, bald wird’s ekelig draußen.

Andere Postkarten zur Region:

46) Postkarte aus dem Barnimer Land

Am Wochenende haben wir mal unser Höhlen-Office verlassen. Statt Teams, Zoom und Skype, gab es Luft, Heide und Fontane.

Die Sonne hatte zwar keinen Bock mitzukommen, trotzdem war es eine gute Gelegenheit, dass ganze Corona-Geschehen für den Moment zu vergessen. 

Ein paar Eindrücke:

 

Zum Ende der Tour hatte Corona uns dann doch wieder eingeholt. Mit viel mehr Abstand und Respekt! Also AHA+L+C+R. Klaro?

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3) Postkarte aus … Pick-Up (Gastbeitrag Hermann

Liebe Leser, zu dieser Stunde diskutieren unserer Volksvertreter immer noch, ob wir nun zu Ostern verreisen dürfen und zu wem und wozu eigentlich. Da wir anscheinend noch etwas länger auf die leeren Stühle in der Presse-Konferenz glotzen werden, hier noch etwas Unterhaltung für zwischendurch und ein paar heiße Tipps für vergnügliche Oster-Reisen.
Ach ist das spannend, oder 😉 ?
Grüße, T.

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Corona–Ausflug in Berlin – Gastbeitrag von Hermann

T. hat uns ja mit Postkarten aus aller Welt an seinen Reisen und mit seinem wöchentlichen Corona-Tagebuch am aktuellen Alltag teilhaben lassen. 

Corona und Reisen – eine wahrhaft explosive Mischung – habe ich gestern auf ganz kleiner Flamme erlebt und sogar ein bisschen genossen.

Für eine kleine Heimwerkerei brauchte ich etwas Material, bestellte übers Netz bei einer bekannten Baumarktkette zum Abholen. Die Lieferei ist eh schon überlastet, die lokalen Werktätigen wollen ja auch was tun und das Auto sollte auch mal bewegt werden.

Zu diesem Mikro-Ausflug kam meine Frau mit, denn sie wollte mal was Anderes sehen, als Haus und Garten am Stadtrand.

Die Abholung ging schnell, neu waren auch Kunden mit Termin und sogar ohne Termin, dann mit extra- Registrierung. Baumärkte sind ja wegen Garten….. teilgeöffnet. Es gab  keinen Andrang, aber grad leer war es auch nicht, samstags gegen Mittag.

Und nun, mit der Beute schnell wieder nach Hause? 

Nein, wir machen einen kleinen, ökologisch verwerflichen und auch sonst nutzlosen Schlenker in Richtung Stadt (als Stadtrandler „fahren wir in die Stadt“, wenn wir uns in Richtung City bewegen). 

Am Tierpark vorbei (wäre mal ein Corona-Ausflugsziel), wie früher, dann mit den Kindern, heute mit den Enkeln, braucht aber gutes Wetter und aktuell eine time-slot-reservation.

Stadtteil Karlshorst, Treskowallee habe ich die letzten Jahre als Autofahrer gemieden, ewige Baustelle, nervige Staus – siehe da: FERTIG! Straßenbahn verlegt, S-Bahn-Brücke fertig, toll.

Weiter über die „Rummelsburger“, da stehen etliche neue Townhouses – nichts für Geringverdiener, weiter zum Ostkreuz. Eine langjährige Bahnhofsbaustelle – auch FERTIG!

Damit es keine Ganztagstour wird, über die Spree zurück, Kurs heimwärts. Treptower Park, Baumschulenweg nichts Neues an der Strecke. 

Schöneweide , Wilhelminenhofstraße, vor 100 Jahren eine Säule von Elektropolis, als Berlin das Weltzentrum der Elektroindustrie war. Heute restaurierte Backsteinindustriehallen, ein großes AEG erinnert an die Gründer. Das Industriegleis längs der Straße, mit dem noch vor 40 Jahren Großtransformatoren und Kabeltrommeln verladen wurden, ist weg und heute ein Radweg. Nix mehr Großproduktion. Abgewandert gen Westen oder wegglobalisiert.

Weiter durch die Ostendstraße, vorbei am früheren Werk für Fernsehelektronik, in dessen Bildröhrenwerk ich in den 70er öfter mal gejobbt habe als menschliches Bindeglied zwischen Hängeförderern und Bearbeitungsstationen. Mann, waren die Glasbildröhren schwer!

Weiter durch Köpenick, immer noch vertraut, aber beim Autofahren muss man höllisch aufpassen, denn die Straßenbahnhaltestellen sind teilweise komplett auf die eigentliche rechte Fahrspur gebaut und so erhöht, dass man barrierefrei direkt in die Straßenbahn rein kann. Für die ÖPNV-Nutzer prima, für mich in meinem kleinen koreanischen Corona-Käfig (Auto) manchmal „tricky“  — Zeichen der Veränderung.

Zum Abschluss der Mini-Tour gab es einen leckeren Döner vom Imbiss an unserer 
S-Bahnstation.

…… wie eingangs gesagt: ein kleiner Ausflug, den wir ohne Corona wohl nicht gemacht oder nicht so wahrgenommen hätten.

Vielleicht ein Tipp an die Mitleidenden, die eigene Umgebung wieder zu entdecken und die Veränderungen dort als Teil unseres Lebens (auch) zu genießen.

Foto: Ausschnitt einer Abholinformation der Firma Hellweg

39) Postkarte aus der Schönower Heide

Tja, wenn man dieser Tage also „weniger weit weg“ kann, dann muss man halt „mehr nahe hin“. Klingt doof, ist aber so. „Naherholung“ hieß das früher mal, bevor die ersten begannen, für 30 EUR nach London zu jetten.

Also machten wir am Wochenende einen Abstecher in die Schönower Heide im Berliner Norden. Knapp 100 Jahre als Militär-Übungsgelände genutzt, kann es sich nun wieder etwas erholen und ermöglicht tolle Bilder im Frühherbst. Wälle, Gruben und Gräben sind vereinzelt noch sichtbar und man sollte auf den Wegen bleiben. Bloß gut, dass diese Zeit vorbei ist.

Aber seht selbst:

Weitere Postkarten, auch von weiter weg, gibts hier