446) Politisches Tellergericht

Bei einem Kommentarwechsel mit Annuschka zur Ampel-Koalition, schrieb ich, dass ich eigentlich in allen drei Ampel-Farben sympathische Dinge finden kann. Selbstverantwortung, Ökologie und soziale Absicherung. Warum soll ich dagegen sein? Finde ich alles gut und schließt sich ja auch nicht gegenseitig aus.

Nur leider lassen sich die Parteiprogramme ja nicht eben auf drei Worte reduzieren und es gibt Schichten, Strömungen, Riänder, Flügel und so weiter, weshalb mir die gelbe Ampel momentan wenig fortschrittlich scheint. 

Tja, und nach dem Kommentarwechsel, stellte ich mir dann die Frage, was mir eigentlich besser gefallen würde:

A) rot, gelb, grün gemäß ihrer Stimmenanteile in einen Mixer packen und mal kräftig shaken? Da käme am Ende vermutlich hellbraun raus, auch nicht gerade das Gelbe vom Ei.

B) rot, gelb, grün gemäß ihrer Stimmenanteile auf einem Teller drapieren. Dann entstünde ein interessantes Tellergericht. Es gäbe recht wenig Rührei, dafür aber mehr Spinat und der Rest bestünde aus Tomatenragout. Nennt sich wohl „Andalusische Spinat-Eier“.

Den Shake kann man nur im ganzen Trinken, da lässt sich schlecht mäkeln, aber es wäre wenigstens konsequent. Immerhin würde der Shake das Wählervotum wiedergeben. Beim Tellergericht hingegen, da kann man hin-und herschieben und sich überlegen, was man nun zuerst oder zuletzt isst. Manches wird dann kalt, verliert seinen Glanz und Geschmack. Und dann kreuzt man das Besteck und drückt die Reste dem Kellner zum Abräumen in die Hände. „Ich habe fertig.“

Aber es müsste auch nicht unbedingt ein Shake sein, das könnt ja auch C) eine Sauce sein oder? Die Bestandteile so lange kochen, bis zum Ende eine wohlschmeckendes Resultat herauskommt. Eine konzentrierte „Konsens“ … ähm … „Essenz“ meine ich natürlich. Und dann gibt es sogar diese Koch-Events, dann kochen die die halbe Nacht durch und präsentieren vor der Kamera stolz ihre Sauce … 
und dann …
kippt da einer Wasser rein. Mitten in die Essenz.

Scha(n)de.

PS: Die sprachliche Ähnlichkeit mit Scherbengericht ist natürlich rein zufällig 😉 

 

441) Tierische Freiheiten

Neulich war ich auf einem Workshop und da gab es dann zwischendurch so typische Lockerungsübungen a la „Welche Person (egal ob tot/lebend) würde man gern mal treffen?“ oder „Als welches Tier würde man gern wiedergeboren werden?“.

Frage 1 konnte ich sofort beantworten. Erste Wahl fiel natürlich auf Gandhi … der ist aber auch tot durchaus noch sehr gefragt … könnte eng mit Terminen werden … daher würde ich natürlich auch Mandela nehmen … und ehrlich gesagt, würde ich auch mit Che Guevara eine Zigarre rauchen … auch wenn der heute streitbar ist. Und Rauchen out.

Bei der Frage nach dem Tier kam ich ins Trudeln. Tiger? Delfin? Elefant? Biene? Alles nicht gerade die zukunftsträchtigen Tierchen auf der Erdkugel. Da kann es ganz schnell zu Ende sein mit dem zweiten Leben.

Seit dem Kurztrip nach Andalusien habe ich immerhin ein paar Ideen.

  1. Ziege im „El Torcal“ -Gebirge
  2. Affe auf dem Gibraltar-Felsen
  3. Goldfisch in der Alhambra

Warum? 

Tja, alle haben ziemlich viel Platz dort, es gibt nicht allzu viele „Mitviecher“ und relativ wenig natürliche Feinde. Sicherlich kommen nervige Menschen zu Besuch und stecken mir Salami-Brötchen in den Hals oder werfen mir eine Münze auf den Kopf, aber ich denke, damit kann man Leben lernen. 

Die Habitate stehen unter Naturschutz bzw sind Weltkulturerbe, recht unwahrscheinlich, dass mir eine Tankstelle vor die Nase gesetzt wird. Eine Räumung wegen Eigenbedarf scheint auch nicht nicht mega-wahrscheinlich, also bräuchte ich mich auch nicht auf dem gespannten Wohnungsmarkt umschauen müssen.

Ich sollte natürlich bedenken, dass es dort zunehmend wärmer wird, das ist ein durchaus ein Argument, aber die Locations liegen etwas höher und notfalls trete ich noch zu Lebzeiten in eine kleine aber solvente Partei ein. 

Die lösen das mit Sachverstand und Technologieoffenheit.
Und ansonsten regelt das der Markt … irgendwie.
Hauptsache ich bin dann frei und keiner geht mir auf die Ketten oder legt mir selbige an.

PS: Eigentlich sollte der Beitrag gar nicht politisch enden, aber nebenbei lief das Radio und die Nachrichten und da konnte ich nicht anders.