Transformation ist … wenn man … irgendwie … zwischen zwei Zuständen ist. Zwischen fest und flüssig. Zwischen roh und durch. Zwischen männlich und weiblich. Zwischen kindlich und erwachsen. Zwischen alt und neu. Zwischen analog und digital, womit wir schon beim Thema wären.
Letzteres trifft auf die Digitalisierung in Deutschland zu, die deckt ein IT-Leistungsspektrum von über dreißig Jahren ab … also rückwärts betrachtet.
In die Epoche der frühen Neunziger würde ich mal locker Handwerker, Hausverwaltungen und andere technische Dienstleister (Autowerkstatt, Ablesedienste, Klempner etc) einsortieren. Die haben zwar alle eine E-Mail-Adresse auf ihrer Homepage (aufgebrummt bekommen) aber ernsthaft lesen tut das eh keiner, geschweige denn antworten. Es ist ein Trauerspiel. Das Medium E-Mail ist seit 30 Jahren für jedermann verfügbar … aber in gewissen Branchen heisst es nur … „dafüa ham‘wa keene Zeit“.
Etwas weiter vorn, würde ich mal deutsche Behörden, Schulen, Ärzte, Krankenkassen positionieren. Da kann man immerhin mal schon etwas online machen, irgendwas beantragen, Rechnungen einreichen oder über eine Postbox Nachrichten empfangen, es sind aber noch sehr viele Medienbrüche drin. Aber immerhin. In Berlin arbeitet man an einem ganz „innovativen“ Konzept, man soll sich künftig fertiggestellte Ausweise und Pässe nach Hause schicken lassen können. Wow. Für 15 EUR. Oder „Sie müssen zum Kunden-Center der Berliner Verkehrsbetriebe gehen“ und bilden da eine hübsche Menschenschlange. Gruß an die hiesige „Ministerin für Familie, Kultur und Außenbeziehungen“. Halt‘ durch!
Ganz vorn sind da mittlerweile Banken und Versicherungen. Über eine volldigitale Kreditvergabe in nicht mal drei Stunden haben ich >hier schon geschrieben. Aber es geht noch besser. Im Rahmen eines Autokaufes, musste eine neue Versicherung her. Das gewählte Institut schickte mir fünf PDFs per E-Mail und ich hatte schon Angst, ich muss die teilweise drucken, unterschreiben, dann wieder einscannen und irgendwem zurückschicken. Aber nein, kurz darauf folgte eine PIN, mit dem man in den digitale Signatur-Prozess eintreten konnte. Der Mechanismus brachte mich in den PDFs zu den Unterschriftsfeldern, wo ich die Wahl zwischen drei verschiedenen digitalen Unterschriftsarten hatte. Ich entschied mich fürs Handy. Dann musste ich nur einen QR-Code fotografieren und auf meinem Telefon (!) erschien ein Unterschriftsfeld. Da unterschrieb ich dann mit dem Fingernagel, drückte „weiter“ und wie von Zauberhand erschien meine Unterschrift in dem PDF auf meinem Computer (!). Das Gleiche tat ich dann noch viermal und damit war der Prozess beendet.
„Ihre unterschriebenen Dokumente wurden übertragen.“
Das war’s. Kein Ausdruck, keine Unterschrift, keine App, keine lästige E-Mail an irgendwen … nüscht.
Schwer begeistert.
So muss das! Weiter so!
Ausdrücklich in CC an Berliner Verkehrsbetriebe, Deutsche Bahn, Industrie und Handelskammer, Verband der Krankenkassen, Bürger-Büro, Bildungsministerium, unsere Hausverwaltung, unseren Reifendienst und all die anderen Läden, die es immer noch nicht hinkriegen … in bald … 2025!
Ein Viertel des 21. Jahrhunderts is `rum Leute.
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