Im Frühling wurde ich in einen Laden … ähm … in einen „Store“ gezogen, da gab es auf drei Etagen Schokolinsen zu kaufen. Ja, die bunten Süchtigmacher mit den zwei Buchstaben und dem verbindenden „&“ in der Mitte. Nicht dass ich die besonders gern esse und ich unbedingt in den Laden wollte, nein, ich war als Tütenhalter angeheuert und hatte keine Chance mehr, abzubiegen. Und da stand ich nun völlig planlos in diesem Linsen-Fachgeschäft.
Neben den Schokolinsen in allmöglichen Farben gab es den üblichen Blödsinn, den es überall gibt. Handtücher, Shirts und Basecaps. Mal steht Berlin drauf, mal Toronto, mal Bayern München, mal Schoko&Linse. Einheitsware aus Fernost. Die Personaldecke war ungewohnt üppig, überall stand „Staff“ in Einheitskleidung herum. Manche trugen Headset und Tablet, sicher die Supervisors. Jetzt weiß ich, warum man im Elektrofachmarkt keinen Verkäufer mehr findet. Die haben auf Linsen umgeschult.
Ein Mädel sprach mich an. „Suchen Sie etwas Bestimmtes?“. Am liebsten hätte ich „ja, den Ausgang“ geantwortet. „Nee, ich warte nur. Danke“.
Also stand ich da und beobachtete das Geschehen.
An einem Stand konnte man seinen Namen oder einen Text auf die Schokolinsen drucken lassen.
„Guten Tag, ich hätte gern 300 Linsen mit dem Namen „Shanaya-Luise-Aurelia van der Bergen zu Prenzlau“, geht das?
Bestimmt geht das. Und da geht sicher noch mehr.
- Sich über eine App die persönliche Schokolinse konfigurieren?
- Ein Kissen ausstopfen lassen? Dem Teddy neue Augen spendieren?
- Das Bällebad zum Geburtstag füllen oder eine romantische Badewanne?
- Ein Scrabble-Spiel bestücken? Eine Murmelbahn?
Alles noch nicht spektakulär genug?
- Vielleicht eine personifizierte Schokolinse zum Mond schicken und dort landen lassen?
Alles eine Frage des Geldes 😉
Und was hat das nun mit dem Titel des Beitrags auf sich?
Nüscht. Ist halt mega-unique, gibt‘s noch nich‘

