367) Mit Schirm, Charme und … Kanne

Dieses Jahr 2022 ist geprägt von Schirmen und Kannen … oder täuscht das?

Im Frühjahr durften Bierkanne und Weinkanne endlich wieder ausschenken, … juhu … nur das Budget und der eigene Kopf waren das Limit. Die Clubs und Kneipen öffneten, man konnte sich wieder die Kanne geben. Bald darauf sollten wir mit der Gießkanne die trockenen Bäume vor dem Haus retten und dann wurden sogar noch Tankrabatte und Energiepreispauschalen per Gießkannenprinzip auf die Bürger verteilt. Ob man wollte … brauchte … oder eben nicht. Hier hast‘de …

Mit Schutzschirmen, Abwehrschirmen und Rettungsschirmen wurden Milliarden Euro auf den Weg gebracht um Industrie, Gewerbe und Bürger durch die Pandemie und nun durch die Gasmangel-Zeit zu bringen. Während die einen Schirme eigentlich davor schützen sollen, beworfen oder beschossen zu werden, sichern die anderen eine halbwegs sichere Landung, selbst wenn der Hauptschirm nix taugt. Wums. Wir schimpfen über das TEAMS-Menü am oberen Bildschirmrand, klagen über Rückenschmerzen durch die Arbeit am Schirm und philosophieren über den Atomschirm, wenn wir sonst nix mehr zu sagen haben.    

Vielleicht sollten wir mehr in Schirme und Kannen investieren, denn wer weiß, was wohl noch kommt, oder? Mit der Teekanne im Home Office aufwärmen? Mit Emaillekanne und Waaaaaschlappen Ohren und Füße waschen? Mit Schirmmütze und Schirmlampe durch die dunkle Bude irren und die Kinder suchen? Vielleicht doch besser Schirmherr oder Schirmmacher werden, wenn das WLAN nicht mehr abgeschirmt ist oder für immer versagt? Oder mir schnell die Namensrechte an „Schirmkanne“ oder „Kannenschirm“ sichern? Gibt‘s noch nicht, so weit ich weiß. Geht da vielleicht noch was? Lässt sich da noch volle Kanne Profit rausschlagen?

Oder sind Gießkanne und Schirm nicht gegenseitig auch irgendwie „anti“?

Oh, je, ich mache besser Schluss für heute…

365) 4,6e11 im Portrait

​Sagt mal täuscht das, oder wird ungefähr alle Quartale ein Investitionspaket (klingt besser als zusätzliche Schulden) verkündet?

Soweit ich das noch rekonstruieren kann, waren das in den letzten Monaten …

  • 30 Mrd Wiederaufbau nach Hochwasserkatastrophe 2021
  • 130 Mrd Konjunkturpaket mit Wums
  • 100 Mrd Sondervermögen Bundeswehr
  • 200 Mrd für Klimaschutz und Energiewende

 … und ohne Anspruch auf Vollständigkeit bitte.

Und das sind ja erst einmal nur die mit viel Getöse angekündigten Position des Bundes, die Länder haben ja sicher auch noch ihre Programme.

Addiere ich das alles zusammen spuckt mein Handy-Rechner nur noch 4,6e11 aus. Im Portrait-Modus. Im Landscape-Modus sind es stolze 460.000.000.000. Ok, dann wieder schnell zurück ins Portrait.

Während des Sommerlochs, als die Deutschen noch ihre käsigen Bäuche in die Sonne hielten, wurde dann mal eben ein Schuldenstand von 2,3 Billionen Euro errechnet, ca. 28.000 EUR pro Nase. Ein kleiner VW Golf ungefähr. Pro Kopf, egal wie alt. Demnach hat meine kleine Familie Schulden in Höhe von vier VW Golf! Wir können also unser Leben lang mit einem Golf durch die Landscape fahren, wenn wir denn wollten. Ach nee, halt, Denkfehler. Wir kriegen die vier VW Golf ja gar nicht, wir zahlen sie ja nur. Oder die Kinder zahlen die, das wäre mir eigentlich auch ganz recht…

Auto fahren ist eh out liebe Kinder 😉