Nach der spektakulären >Eröffnungsrede des Schulleiters habe ich mir das Scenario https://ai-2027.com noch mal in Ruhe angesehen und ja … es ist … verstörend, völlig Wurscht ob es nun 2027, 2029 oder 2023 erste Auswirkungen zeigt. Es ist nur eine Frage der Zeit, das „Ob“ braucht man gar nicht diskutieren, es sei denn die Politik grenzt das ein.
Die wohlgestapelten Steine, die einst einen breiten Arbeitsmarkt bildeten – von Werkbank, Bau und Handel über Büro und Verwaltung bis hin zu Bildung, Pflege und anderen zwischenmenschlichen Berufen – geraten mit dem Vormarsch der KI ernsthaft ins Wanken.
Ich habe das mal mit der KI diskutiert … mit wem auch sonst. Fünf Tätigkeitsfelder scheinen erst einmal von KI weniger betroffen.
1.Soziale, zwischenmenschliche Berufe
z.B. Psychotherapie & Coaching, Pflegeberufe (z. B. Altenpflege, Kinderpflege), Sozialarbeit, Lehrkräfte für junge Kinder und Jugendliche, Verhandlungsführung / Mediation
2.Handwerkliche & praktische Berufe
z. B. Installateure, Elektriker, Friseure, Bauarbeiter … Fußpflege, Döner-Bude, und Putzkräfte in Haushalten mit Familien … da scheitert jede KI.
3. Kreative & künstlerische Berufe
z.B. Kunstschaffende mit persönlicher Handschrift, Regisseure, Theatermacher, Konzept-Designer, Musiker mit Live-Bezug, Kuratoren, Kulturvermittler … wobei gerade in der kreativen Ecke hat generative KI nun erst recht ihr Stärken
4.Berufe mit ethischer & strategischer Verantwortung
z.B. Ärzte mit Diagnosehoheit, Richter, Anwälte, Führungskräfte mit Personalverantwortung, Ethikräte, politische Berater … bei den Anwälten mache ich auch mal drei Fragezeichen dran
5. Berufe mit hohem Maß an Kontextwissen & Integration
z.B. Projektmanager in komplexen Umfeldern, Krisenmanager, Produktmanager, Unternehmensberater … auf deutsch … die an einmaligen Situation arbeiten … denn alles was es schon mal gab und wiederholbar ist … macht KI.
Am Ende bleiben hochbezahlte Generalisten übrig und die sozialen Jobs, die heute am beschissensten bezahlt werden.
Da kann man sagen, die Liste bietet ja noch einiges an Möglichkeiten, aber wenn man nun mal zwei linke Hände hat, oder keine Menschen anfassen mag, und auch nicht gerade der Oberkreative ist, dann wird das schon ganz schön eng. Klassische Papier-Jobs in Banken, Versicherungen, Marketing-Büros, beim Amt, galten lange als solide Einstiege in die Arbeitswelt – mit Option „nach oben“. Die wird es nicht mehr geben, d.h. man muss „unten“ überspringen, wenn man „oben“ ankommen will oder man hält sich von diesem tickenden Betätigungsgeld entfern.
Auch altbewährte Ratschläge wie „Mach was mit Sprachen“ oder „Lern was mit Computern“ wirken heute plötzlich fragil. Übersetzer und Programmierer fehlen in der Liste der zukunftssicheren Berufe – nicht, weil sie unbedeutend wären, sondern weil KI inzwischen beides besser, schneller und rund um die Uhr erledigen kann. Und man muss sich nicht mit Dienstleistungszentren in Bangalore, Bratislava oder Buenos Aires rumschlagen, wenn man die KI im Keller stehen hat.
Was zum nächsten Problem führt. Länder wie Indien, die sich als verlängerte Sevice-/Werkbank europäischer Dienstleistungen etabliert haben, laufen in ein riesiges Problem. Wenn KI die Arbeit schneller und günstiger erledigt, wird selbst der Standortvorteil billigster Löhne irrelevant. Und nicht zu vergessen: Hinter einem indischen SW-Entwickler oder Callcenter-Mitarbeiter steht eine ganze Kette von Existenzen – von Kantinen-, Reinigungs-, Sicherheits-, und Fahrdiensten, bis zur privaten Nanny und Haushaltshilfe.
Tja und nun?
In den USA rutschen „Arbeitsmarkt“ und „Bildung“ in rechts-konservative Hände und das Land schickt sich ins 20. Jahrhundert zurück. Einzig positiver Aspekt: KI kann noch kein Öl bohren, Kohle schaufeln oder Stahl kochen.
Wir Europäer neigen eher zum „Abwarten“ … „wird schon nicht so dolle kommen“. Das halte ich für hochgefährlich. Denn wir wissen ja auch, wie langwierig es werden kann, wenn man Veränderungen im Bildungsbereich und Arbeitsmarkt anschieben will … und das noch einem Staatengeflecht, mit all den Abhängigkeiten.
Und in Deutschland redet man aktuell nur über die Wirtschaft & Verteidigung, habe ich den Eindruck. Nur kann man sich Wirtschaft und Sozialen Frieden abschminken, wenn wir in eine Massenarbeitslosigkeit laufen und sich die Leute vor lauter Freizeit auf die Nerven gehen.
Von der Finanzierung im Familiären (Lebensmittel, Wohnen, etc), bis zu den großen Fragen wie Existenzsicherung und Grundeinkommen mal ganz schweigen.
PS: Kursive Teile via ChatGPT