65) Postkarte von Bergen & Rosendal

Und weiter geht’s mit einer dritten Postkarte aus Norwegen. Wieder gab‘s tolle Landschaften und auch die ein oder andere Skurrilität zu entdecken.

Los geht‘s:

In Bergen gibt‘s einen Berg (ach nee…) der nennt sich Fløyen, den kann man zu Fuß oder mit der Fløibanen erklimmen, um sich dann am Ausblick zu erfløyen ;-).

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Warum die Bergener dort oben allerdings einen Teller an die Hauswand genagelt haben, hat sich mir nicht erschlossen. Cool fand ich den Wegweiser, zeigt er in blau/gelb nach Kiev. Der schlaue Spruch an dem Baum, lässt sich schlecht lesen, war gegen die Sonne photographiert. Daher hier noch mal in Reinschrift: „If nothing goes right, then go left“. Werde ich mir merken. Macht sich gut im nächsten Management-Call.

Statt am Samstag auszuschlafen, schicken die Bergener ihre Söhne mit Trommeln durch die Stadt. Aber so ein Spielmannszug hat nun mal eine gewisse Länge und kommt auch mal zum Stillstand, wenn es vorne nicht weitergeht. Dann gilt, auf der Position zu bleiben und weitermarschieren! Und trommeln nicht vergessen!  Selbst wenn es auf einem Fußgängerüberweg bei rot geschieht. Die Norweger in ihren vielen E-Autos nehmen es aber gelassen.

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Die Bergener essen viel Fisch, haben aber auch schon verstanden, dass das nicht ewig so weiter geht. Die Streetart-Szene geht dabei voran und hat schon auf vegan umgestellt.

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Bergen hat schöne alte Gassen, dort steht die angeblich älteste Grundschule Skandinaviens. Alles sehr nett anzuschauen, bis dann ein Lieferheld auf‘m E-Roller ins Bild rollt und seine Pizza-Pappen zustellen will. Schöne neue Welt.

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Bergen gilt als das „Das Tor zu den Fjorden“, wovon Norwegen bekanntlich ein paar mehr hat. Wir düsen per Schnell-Boot nach Rosendal, weil das mal einen Eindruck von der Landschaft gibt und mit etwas Aufenthalt an einem Tag machbar ist.

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Rosendal liegt eingefasst von Bergen, wird sind zum Sjethaug 285 m.o.h. hochgestapft hatten einen tollen Blick (… und eine aufregende Begegnung mit zwei Norwegischen Kühen … 😉

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Und sonst so?

Verständigung hier ist super-easy. Jeder, aber wirklich jeder, spricht Englisch. Außer die Kühe. Bezahlen ist noch einfacher. Hier zahlst du alles mit Karte. Selbst den Besuch auf dem Klo. Wir haben nicht einmal Bar-Geld abgehoben. Vieles läuft über Self-Service oder Apps, WLAN gibt’s im Prinzip überall. Corona existiert hier nicht mehr. Vereinzelte abgelatschte „Abstand“ -Markierungen auf den Fußböden deuten auf vergangene Zeiten. Die Türen der Geschäfte sind nicht mehr mit zig Hinweisen zur Virusbekämpfung beklebt, Desinfektionsspender stehen zwar überall, Maske trägt aber quasi niemand. Schon komisch irgendwie, aber auch angenehm und … hyggelig.

Fazit?

Toller Tripp ins Land von Elsa, Anna und Olaf. Wenn man bedenkt, dass Bergen 200 Regentage im Jahr hat, hatten wir Wettermäßig einen Volltreffer gelandet.

Das haben wir uns aber auch verdient.

Fjordsetzung … eines Tages … sehr gut vorstellbar.

<— 64) Postkarte von Bergensbanen

<— 63) Postkarte aus Oslo

64) Postkarte von Bergensbanen

Heute ging es mit der Bahn von Oslo nach Bergen. Ein 7-Stunden-Tripp durch irre Landschaft und bei recht gutem Wetter. Großes Kino. Und genau deshalb labere ich jetzt hier nicht rum, sondern schicke nur ein paar Impressionen.

Alle Bilder sind mir der Handy-Kamera aus dem fahrenden Zug gemacht, der ein oder andere Dreckfinger auf der Scheibe möge verziehen werden 😉

Tolle Tour, kann ich nur empfehlen!

<— 63) Postkarte aus Oslo

—> 65) Postkarte von Bergen & Rosendal

63) Postkarte aus Oslo

Diese Postkarte ist für mich etwas Besonderes, denn wir werden nach zwei Jahren Flug-Abstinenz endlich mal wieder in einen Flieger steigen. Wir sitzen am Gate und warten noch ca. 45 Minuten bis zu unserem Aufruf nach Oslo. 

Also Zeit für ein paar Zeilen.

Ich muss zugeben, trotz früherer Vielfliegerei war ich in den letzten Tagen doch sehr angespannt. Was brauchen wir vor Ort, was gehört in welches Gepäckstück, wann müssen wir am neuen Airport sein, wie kommen wir da hin und was erwartet uns dort? Man hat ja schon von einigen Pannen gehört. Check-In-Chaos? Koffer-Chaos? Ich bin wohl etwas aus der Übung gekommen und da ich mit dem Stammhalter reise, ist das ja auch noch mal was Anderes.

Aber letztlich hat alles super geklappt, wir sind früh genug los gefahren, hatten etwas Puffer eingebaut und konnten im Terminal direkt zur Sicherheit durchmarschieren. Dort stieg dann der Puls noch mal kurz an. „Bitte hierher“, „dies auspacken“, „das auch“, „Koffer in eine Wanne“, „da Hinstellen“, „Beine breit“, „Arme hoch“, „Gürtel auf“ und so weiter. Gepäck, Taschen, Jacken, Flüssigkeiten, Handys, alles auf 6 Plastikwannen verteilt. Na großartig, das mag ich ja nun gar nicht.

„Sehr geehrte Fluggäste, Ihr Flug DY 1103 nach Oslo ist bereit zum Boarding.“

Na dann … los gehts.

Der Flug ist ruhig, Puls und Blutdruck fallen auf Pre-Corona-Niveau. Schnell haben wir die Ostseeküste erreicht, fliegen zwischen Kopenhagen und Malmö durch und dann die schwedische Küste hoch über Göteburg nach Oslo. Da war ich vor 4 Jahren schon mal dienstlich, aber im Winter und in Businessklamotten. Wenig prickelnd.

Da gab sich die Stadt diesmal viel einladender und es waren wieder einige Skurrilitäten zu entdecken.

Entgegen der Angaben auf diesem Schild, ist Oslo nicht nur was für Leute mit Hochschulabschluss oder Softi‘s.

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Selbst die Baucontainer der Stadt, sind mit typisch nordisch-roten Latten designed, da haben es die Bauarbeiter gleich ganz „hyggelig“.

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Da wir ja zu Himmelfahrt hier sind, genehmigen sich die Väter der Reisegruppe zwei norwegische Bier in der Pappabuene. Wo sonst?

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Oslo liegt weit südlicher als ich dachte. Man kann zu Fuß nach New Delhi laufen. In der Lobby quatsche ich zwei Inder an, stellt sich raus, sie kommen aus Bengalore, arbeiten in Berlin. War ja klar, dass die mir über den Weg laufen.

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Die Mädels in der Stadt, sitzen meist nackig am Wegesrand oder haben eine Taube auf dem Kopf. Manche sehen etwas besch… aus.

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Auch Norwegen muss sich mit dem demographischen Wandel auseinandersetzen, die Generation Ü60 kann sich aber ihres festen Platzes in der Gesellschaft sicher sein.

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Die Norweger haben es mit ihren Saunen. Man kann sie im Stadthaften mieten und dort vollschwitzen.

D1366E24-71F2-47A9-AE6E-B9B88B243B19Die Badekultur ist ihnen auch sehr wichtig, selbst gegenüber der Oper.

58489DED-61D4-440B-BFB6-A3F0B44B6868Die Mädels springen dort quietschend ins Wasser, als wir dann aber auf dieses Schild stießen, sind wir dann schnell weitergelaufen.

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Norwegisch ist eine tolle Sprache. Will man auf sein Hotelzimmer, benötigt man eine nøkkelkort. 233FC3F1-4B7C-415A-BE36-1FA51D327708

Hat man Blähungen kann man das komfortabel an zentralen Stellen in der Stadt erledigen.84061C47-26EB-472D-B181-DF07710451E4

Und hier war der Drops aber nicht so schnell gelutscht …

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Liebe Grüße aus der Bergensbanen! Es geht 7 Stunden über Berg und Tal … Handy-Kamera im Anschlag.

Melde mich wieder.

PS: Gestern hat es Andrew Fletcher (Keyboarder und Gründungsmitglied von Depeche Mode) aus den Schuhen gehauen. Mit 60 Jahren. Schluck. Es erinnert mich daran, solche Trips zu genießen, das Bühnenlicht kann schneller ausgehen, als man so denkt.
Rest in peace Fletch!

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