617) Insel-Office 2

Ich bin noch gar nicht dazu gekommen, mein Insel-Office im Januar zu verbloggen. Dabei ist schon fast wieder April. Aber ich will noch ein paar Dinge dazu sagen, und ich denke, ich hangele mich am ehesten an den Überschriften aus >Insel-Office 1 entlang.

Arbeiten im Ausland ?

Absolut, kein Problem, ob ich nun in Berlin im Home-Office hocke oder auf einer Insel ist völlig egal. Ich hatte alle möglichen Kabel und Adapter dabei, das Wi-Fi war gut, sogar einen demontierten Monitor hatte ich im Koffer … und der … tja der steht nun in Bangalore und leistet dort noch ein paar Jahre Dienst.

Arbeiten da wo andere Urlaub machen?

Geht nur mit viel Disziplin, aber wie geplant, habe ich meistens gegen 06:00/06:30 Uhr angefangen, dadurch war schon viel erledigt, wenn es Mittags kuschelig warm war und dann habe ich die Mittagspausen ausgedehnt für Kurz-Trips mit dem Auto oder Fahrrad. Das war manchmal etwas nervig, wenn ich dann Nachmittag noch ein Meeting hatte und ich pünktlich zurück am Rechner sein musste. Nach der ersten Woche hatte ich das dann etwas umgestellt, so dass ich komplett durchzog, dann ca. 15:00 Uhr Schluss machte und dann auch wirklich off war. Da es ja bis 18:30 Uhr hell war, blieb noch genug Zeit für Ausflüge.

Aber ganz allein?

Ich war gar nicht allein, in den ersten zwei Wochen gab’s jeweils Herren-Besuch, aber mit vernünftiger Planung ging das auch wunderbar, selbst wenn derjenige ja im Urlaub war, und ich ja nicht. Liebe Grüße! In der dritten Woche führte ich eine Männer- Wohngemeinsschaft mit einem Kollegen aus Indien, das allein wäre schon ein Blogbeitrag wert. In der vierten Woche war ich in Lissabon auf einem Workshop mit 20 Kollegen, danach brauchte ich erst mal ein ausführliches De-Socializing.

Und wenn es mal langweilig wurde?

Es wurde nicht langweilig. Ich hatte zwar was zum Lesen mit, aber es war schon wirklich  Arbeit, wenigstens eine Zeitschrift dort zu lassen. Ansonsten war ich viel auf Füßen und Rädern oder habe nett geflixt.

Und, will ich es noch mal machen?

Ja auf jeden Fall. Kann ich mir für einen Januar wieder sehr gut vorstellen oder auch mal im November. Gibt zwar nicht so viele Plätze in Europa, wo die Temperaturen an die 18/°20° herankommen, aber ich finde schon was … und mache schon mal eine Liste 😉

—>119) Postkarte von Lanzarote

—> 120) Postkarte von Gran Canaria

—> 121) Postkarte von der Algarve – 2

601) Insel-Office 1

Wie schon im Beitrag >Office, Office, Office angekündigt, werde ich in den nächsten Wochen mal Insel-Office ausprobieren. Ich werde arbeiten, nur eben nicht im Home-Office, sondern im Warmen, auf zwei Inseln, und einer großen Halbinsel.

Ich bin am Flughafen, glotze auf die große Anzeigetafel der abgehenden Flüge und warte, bis mein Gate angezeigt wird. Zeit, ein paar Gedanken dazu festzuhalten.

Warum mache ich das?

Nun, das ist ein Test, ob ein zeitweites Arbeiten im Ausland eine Option wäre, dem Winter zu entfliehen. Denn die Rente ist (zum Glück) noch nicht so bald in Sichtweite, dadurch aber auch ein längeres Fernbleiben über die dunkle Jahreszeit kaum möglich.

Arbeiten im Ausland, geht das?

Klar geht das, für meine Arbeit brauche ich nur Kopf, Finger, Laptop, Kabel, eine ordentliche Sitzgelegenheit … und ich habe mir sogar Monitor und Tastatur eingepackt. Kein Grund, die Ergonomie schleifen zu lassen.

Aber arbeiten dort, wo andere Urlaub machen?

Doch, das kriege ich hin, die Selbstdisziplin habe ich. Idee ist, früh anzufangen und eher aufzuhören, um dann am Nachmittag noch etwas zu unternehmen. Oder die Mittagspause auszudehnen und mich dann Abends noch mal an den Laptop zu setzen. Wir werden sehen was funktioniert.

Aber ganz allein?

Geht nicht anders, leider gibt’s noch nicht so viele Arbeitgeber, die so etwas unterstützen und das deutsche Schulwesen nun leider schon mal gar nicht. Aber ich werde auch nicht die ganze Zeit allein sein, ich erwarte Besuch.

Und wenn es mal langweilig wird?

Kann ich mir kaum vorstellen. Es wird immer was zu tun geben, der Blog braucht Aufmerksamkeit, ich leihe mir mal ein Fahrrad oder Auto und mein Gehirn wollte auch ich auch mal defragmentieren.

Im Glückskeks gestern war ein Zettel verpackt, da stand drauf: „Enjoy live now“. Darum geht’s.

Apropos Gehirn defragmentieren: ich höre gerade „Abschaffung des Todes“ von Andreas Eschbach … mein lieber Scholli