690) Powerbank-Held in Latschen

Noch ein Beitrag aus der Reihe: „Braucht man nicht“, „Kommt alles anders“ und „Meine Güte, was für ein Tag“.

Gestern mussten wir den Mietwagen ein paar Querstraßen vom Hotel entfernt abstellen, näher war nichts frei. Heute Morgen kommen wir von hinten auf den Wagen zu, bereit für einen Ausflug in den Süden von Penang. Da sehe ich, die Heckleuchten sind an. Oh nein. Das ist nicht gut.

Ich lasse mich auf den Fahrersitz fallen, schließe kurz die Augen, verziehe das Gesicht, bete zu >all den Göttern die ich nicht habe und drehe den Schlüssel. Der Wagen macht zwar Startgeräusche, aber das ersehnte Aufbrummen bleibt aus.

Shit! Shit! Shit!
Ich Idiot!

Gestern beim Aussteigen bimmelte irgendetwas, aber ich war wohl abgelenkt. Und jetzt? Zum dritten Mal den Vermieter anrufen? Zuerst der >streikende Motor in den Bergen, dann der >Reifenschaden auf der Autobahn, nun meine eigene Blödheit und eine jämmerlich klagende Batterie? Die müssen mich doch für irre halten.

Immerhin lief auch diesmal alles recht unkompliziert: Erst ein Chat mit dem Vermieter über WhatsApp, dann ein kurzer Austausch mit einem Batterieservice auch per Chat, schließlich der Techniker ebenso mit flinken Tasten, rund 20 Minuten später war er da, auf dem Moped, in Flip Flops, mit einer neuen Batterie zwischen den Oberschenkeln. Brauchen tat er sie nicht, stattdessen zauberte er eine Art Powerbank hervor, mit der er den Wagen wiederbeleben konnte. Zehn Minuten Expressladung und wir hätten unseren Ausflug starten können. Kein Papierkrieg, nicht mal eine Unterschrift. 

Aber da die Rückgabe des Wagens ohnehin für diesen Tag geplant war, habe ich es gleich vorgezogen. Nach drei Überraschungen wollte ich mein Glück nicht weiter herausfordern. Also direkt zum Flughafen, die Kiste dort abgegeben und per Grab alles wieder zurück.

Gegen 14:00 Uhr konnte der Tag beginnen.

Ab morgen geht’s mit dem Bus weiter, das lässt mich ehrlich gesagt viel entspannter reisen.