540) Guck‘ mir nich‘ in die Tüte!

Der Supermarkt um die Ecke, hat sich wieder was Neues einfallen lassen. Dort aufgebackene Brote gibt es nur noch abgepackt in Tüten, deren Sichtfenster eingetrübt wurden. Man kann nicht mehr „rinkieken“, würden wir Berliner sagen. Vorher war die Folie klar und durchsichtig, nun habe ich eigentlich gar keine Ahnung, was ich da greife. Ich muss nur die Etiketten lesen und dem Ganzen auch noch vertrauen. 

Das gleiche gilt, wenn ich mir ein paar Brötchen aus den Fächern angele und in diese Tüten stopfe. Damit gehe ich dann ganz stolz zur Kasse und lege die Tüte aufs Band. Die Kassiererin kann den Inhalt aber auch nicht ertasten, muss die Tüte also aufmachen, in die Tüte hinein schauen, … hoffentlich nicht niesen …, die Tüte wieder schließen, um so das Warenwirtschaftssystem glücklich zu machen

Was soll das? Wer ist denn auf diese Idee gekommen?

  • Sind die Tüten mit milchfreiem Milchglas etwa billiger?
  • Lässt sich damit das Backwerk vom Vortrag besser verkloppen?
  • Sind die vielleicht politisch korrekter, weil es dann nicht drauf ankommt, wie weiß oder braun ein Brötchen ist? Ob es eine Schiefstellung hat, ein optischen Makel oder zu viele Körner?
  • Geht’s ums Geschlecht? Sollen auch hier der „Knüppel“, die “Schnecke“ und das „Hörnchen“ dieselben Voraussetzungen haben?
  • Oder geht’s etwa um Datenschutz? Damit keiner sieht, was ich in meine Tüte gepackt habe?

Meine Güte …
… das sind Lösungen …
… für Probleme …
… die wir nicht auf der Tüte hatten.

Nachtrag 16.04.24 20:00 Uhr: danke an Hermann für die Aufklärung unten im Kommentar. So sieht das natürlich alles ganz anders aus. Hätte man ja auch mal erklären können.

Beim Schreiben fiel mir wieder ein Beitrag aus 2019 ein, bei dem ein paar Schüler die krümelnden Backwaren einfach aufs Band klatschten. Wegen der Umwelt. Sehr schön —> 44) Krümel for Future

434) Kistennebel (…mit einer Prise AI)

Immer wenn ich an der Supermarktkasse stehe und auf die Rauchwaren hinterm Förderband blicke, bin ich eigentlich ganz froh, nicht mehr rauchen zu müssen. Und sollte ich doch mal einen Jieper kriegen, schaue ich auf die Rauchfrei-App auf meinem Telefon und bin dann ganz zufrieden mit mir … den Wert eines Mittelklassewagens nicht geraucht zu haben.

Natürlich sind da diese ekelhaften Fotos auf den Verpackungen, die aufgedruckt werden müssen. Loch in der Kehle, Zunge verfault und nix mehr los in der Hos‘. Na lecker. 

Aber es gibt mittlerweile auch Rauch-Equipment in Plastikkisten. Das ist ja noch ekliger. Da geht dann auch jegliche Raucher-Romantik verloren. Früher konnte man die Glimmstängel wenigstens mit den Zähnen aus der Packung angeln und fühlte sich für den Moment wie Sean Connery, Jean Paul Belmondo oder Humphrey Borgart. 

Nun wird Rauchwahre also zur Kistenwahre. Jetzt fühlt man sich wie in der Markthalle eines schwedischen Möbelhauses. Zwischen Teelicht und Hotdog-Küche. Man mag sich gewisse Filmszenen nicht mehr vorstellen, wenn sie neu gedreht werden würden. Sharon Stone schlägt in Basis Instinct die Beine übereinander und stellt dann eine Plastikkiste der Sorte SAMLA auf ihrem Schoß ab? James Dean springt in seinen Porsche und greift in die angeschnallte Plastikwanne neben sich? Aber ich habe da einen Denkfehler. Wenn diese Szenen neu gedreht würden, würde Sharon Stone an einem zuckerfreien Lolli hängen und James Dean würde in einer 30 Gramm Fairtrade – California – Bio – Nussmischung picken. Ohne Mikroplastik und Palmenöl natürlich. Helmut Schmidt würde in die Talkshow rollen und jedem Teilnehmer zum Freund seines Fisherman’s machen 😉

Ach nee. Dann lieber gar nicht mehr 😉

Nachtrag:
Ursprünglich hatte ich den Titel „Rauch aus der Kiste“ für den Beitrag vorgesehen, ich dachte an das Kinderbuch „Kai aus der Kiste“. Dann kam mir aber die Eingebung mit „Kistennebel“, was ich besser fand.

Vorhin habe ich noch mal ChatGPT befragt. Hier das Chat-Log dazu:

Ich:
Ich suche weitere titel wie diesen hier „Rauch aus der Kiste“

ChatGPT:
„Rauch aus der Kiste“ ist ein sehr allgemeiner Titel und lässt sich in verschiedene Richtungen interpretieren. Um ähnliche Titel zu finden, brauche ich mehr Informationen darüber, was der Titel bedeutet oder welches Genre oder Thema damit verbunden ist. Könnten Sie mir weitere Informationen oder Kontext geben?

Ich:
Zigaretten, Tabac der in plastikkisten verkauft wird

ChatGPT:
Wenn es um Zigaretten und Tabak in Plastikkisten geht, hier sind einige mögliche Titel:

  1. Plastikrauch
  2. Boxenqualm
  3. Kunststoff-Nikotin
  4. Rauch im Plastikmantel
  5. Kofferraumtabak
  6. Gepackte Gifte
  7. Plastikdampf
  8. Zigarettencontainer
  9. Gift in der Schachtel
  10. Kistenrauch

Cool oder? Mein „Rauch aus der Kiste“, war nicht dabei, das Buch war vielleicht Teil der Trainingsmenge. „Kistennebel“ war auch nicht dabei, dazu fehlt dem Bot vermutlich der kognitive Bezug zu dem Anislikör aus dem Norden. 

Aber „Rauch im Plastikmantel“ ist schon sehr cool und „Boxenqualm“ auch. „Gift in der Schachtel“ auch. In diesem Sinne. Wohl bekomm‘s 😉