337) Wichtige Informationen zu Ihrer Reise 😳

Solch eine e-Mail erreichte mich heute mit einem aufdringlichem „Bling“ und ließ mir im Virtual Meeting die Knie weich werden. Denn wir hatten aus dem Familienkreis schon von spontanen „Cancellations“ ein oder zwei Tage vor Abflug gehört.

Ein Albtraum wenn so etwas auf eine Familie zukommt. Eigentlich hatten wir bislang Hoffnung, dass es uns nicht erwischt, da Berlin nicht ganz oben auf der Liste der aktuell problematischen Flughäfen steht und weil man zu unserem Ziel verdammt schlecht mit der Bahn oder dem Auto kommt. 

Also überflog ich die ersten Zeilen.

„Wir freuen uns schon, in wenigen Tagen nach … zu fliegen.“ 

Puh. Erleichterung. 

Weiter unten boten sie sogar schon den Check-In an, das würden die doch hoffentlich nicht tun, wenn der Flieger nicht abheben würde. Ich bin noch vorsichtig, aber Check-In is completed und die erste Hürde also gemeistert.

Bleibt nur noch …

  • Transfer zum Airport
  • Abgabe das Gepäcks
  • Sicherheitskontrolle
  • Pünktlicher Takeoff
  • Mietwagen vor Ort
  • Unterkunft finden

… eigentlich ein Klacks … aber mal sehen.

Morgen noch etwas arbeiten und Samstag bin ich dann mal weg und melde mich von „da“.

Wenn ich mich vorher melde … dann gibts ein Problem … 😉

Houston…

Nachtrag 15.07.22 08:45: Soeben erreichte mich wieder solch eine e-Mail, was zu kurzzeitigem Herzstillstand führte. Aber die Airline will uns nur noch mal auf die rechtzeitige Ankunft am Airport hinweisen. Jaaaaaa doooooch, man! Jetzt nervt mich nicht.

12) Prekarte nach Indien

Ab und zu veröffentliche ich ja hier auf meinem Blog auch digitale Postkarten, um über Eindrücke und Kuriositäten in der Ferne zu schreiben. Postkarten heißen vermutlich deshalb Postkarte, weil man sie mit der Post verschickt. Irgendwie naheliegend. Vielleicht deutet aber auch das Wörtchen „Post“ darauf hin, dass die Karte immer erst „nach dem“ Erlebnis folgt.

So wie in posttraumatischer Belastungsstörung. Nur halt positiver. Alles nicht sprachwissenschaftlich belegt und etwas an den Haaren herbeigezogen, beschäftigt mich es aber nun doch. Wenn wir also auf einer Reise ein paar Impressionen nach Hause schicken, dann könnte man das doch eigentlich auch vor der Reise tun, oder? Abgeleitet von dem Begriff Postkarte, würde man quasi eine Prekarte schreiben. Die verschickt man nicht an die Heimat, sondern an das Reiseziel. Ganz einfach. 

Schon mal gemacht? Ich nicht. Aber ich probiere es heute einfach mal aus.

Liebes Indien,

Viele liebe Grüße senden wir aus Berlin. 

Das Wetter hier ist absoluter Mist, die Verpflegung aber gut, Personal habe ich allerdings schon länger nicht mehr gesehen. Wir haben die Nase voll vom Winter und wollen endlich in die Sonne!

Wir alle sind schon sehr aufgeregt. Manchmal sprechen wir beim Essen über schwierige Fragen. „Wie lange werden wir fliegen? Wieviel davon über Wasser? Fliegen wir auch über Syrien? Wird es solch eine Boing sein, über die man dieser Tage in den Nachrichten spricht?“ Als Vielflieger versuche ich dann mit statistisch/technischem Halbwissen zu überzeugen.

In den letzten Wochen haben wir unserem Hausarzt und der Pharma-Industrie kräftige Umsätze verschafft. In unseren Impfausweisen haben wir nun ein paar Aufkleber mehr, insbesondere auf den exotischen Seiten im hinteren Bereich des gelben Heftes. In den nächsten zwei Jahren sollten wir am besten wieder nach Asien reisen, damit sich das  mehrfach rechnet. Ich schaue mich schon einmal nach Reisezielen um.

Aber nun zurück zu dir. Zunächst wollen wir uns also etwas in deiner Hauptstadt herumtreiben. Dann besuchen wir dein berühmtes Taj Mahal. Wieder zurück in Delhi möchte ich noch ein paar Orte sehen, die bei meinem letzten Besuch in 2015 zu kurz gekommen waren. Und wir werden A. und ihre Familie besuchen! Das wird sicher ein unvergessliches Erlebnis. Zu guter Letzt geht es dann noch ans Meer, um die tausenden Bilder im Kopf zu sortieren und die Seele baumeln zu lassen.

Also, wir freuen uns auf deine Menschen, deine heiligen Kühe, den allgegenwärtigen Trubel, den chaotischen Straßenverkehr und das pausenlose Gehupe in der Stadt. Wir sind gespannt auf deine Tempel und Moscheen, auf deine Farben und Gerüche. Auch wenn nicht alles immer farbig sein und gut riechen wird. Ganz klar. Vieles wird zum Himmel stinken und schwer zu erklären sein. Manches wird wütend und hilflos machen. Das wissen wir. Trotzdem freuen wir uns und zählen die Tage schon rückwärts.

Also, mach‘s gut, wir sehen uns ja. bald. Ach so … und noch etwas. Wäre echt cool, wenn wir bei der Einreise nicht ewig warten müssen und der Taxi-Fahrer den Weg ins Hotel kennt. DANKE

 

So, das war nun meine erste Prekarte. Noch etwas ungewohnt, aber durchaus ein interessantes Format. Habe ich nun der eigentlichen Postkarte vorgegriffen? Gibt es denn überhaupt noch Stoff für weitere Postkarten aus Indien? Irgendwie bin ich mir sicher, dass es genug zu berichten geben wird…

Frühere Postkarten aus Asien: