Beschäftigt man sich ein wenig mit den künstlichen Kompetenzen (mir passt der Begriff „Künstliche Intelligenz“ in dem Kontext nicht) schaut man staunend zu, wie scheinbar aus elektrischem Strom in Windeseile Texte, Stimmen, Bilder oder Videos erschaffen werden. Ist schon beeindruckend, mit welcher Geschwindigkeit die Tools auf den Markt treten. Und dann landet man natürlich auch schnell beim Thema Fälschung und Deepfakes. Dass die zunehmen werden, ist eigentlich nur logisch, denn dieses Gewerbe muss nicht mehr in Hinterhofwerkstätten gegen Schwarzgeld stattfinden, sondern hat sich über PC und Smart Device in die Wohnzimmer dezentralisiert.
Bislang, da hat man seine fünf Sinne benutzt, um Fälschungen zu erkennen:
- Da war es wichtig, es „schwarz auf weiß“ zu sehen, wenn es um Schrift ging, „etwas mit den eigenen Augen sehen“ bei anderen Gelegenheiten. Eine Überprüfung mit den Augen schuf hohe Sicherheit, von Zaubershows mal abgesehen.
- Falschgeld wird zusätzlich gefühlt und gerochen, um Blüten zu identifizieren, Köche prüfen so immer noch die Qualität der Lebensmittel.
- Herrscher ließen ihr Personal an ihren Speisen kosten, um das Risiko einer Vergiftung zu reduzieren.
- Die Präsidenten der Supermächte haben ein rotes Telefon am Nachttisch, um einander zuzuhören und Missverständnisse ihrer Militärs ausräumen zu können.
Der Mensch setzte seine Sinne ein, um Unheil abzuwenden und Vertrauen zu schaffen.
Nun sind aber Text, Bild, Video, Sprache stark gefährdet, von Fälschungen unterlaufen zu werden. Man mag sich nicht vorstellen, was passiert wenn im Internet gefälschte Videos auftauchen, bei denen sich Staatsmänner gegenseitig mit Krieg drohen.
Aber wie können wir die Authentizität von Informationen künftig nachprüfen? Sie lassen sich ja schlecht riechen, kosten oder zwischen den Fingern reiben, wenn wir den Augen und Ohren nicht mehr trauen können.
Wird demnächst beim Senden einer Nachricht eine Speichelprobe oder Duftmarke des Verfassers hineinkodiert? Gibt es also zusätzlich zu Fingerprint oder Chip-Card-Reader auch bald eine Spuckfläche auf dem Laptop? Und selbst dann, bestätigt das ja nur den Absender, aber nicht den Verfasser der Nachricht.
Und was passiert auf Empfängerseite? Werden e-Mails, Blogbeiträge, Facebook-Nachrichten etc nicht mehr nur entschlüsselt, sondern mit weiteren aufwändigen Prozeduren auf Urheberschaft analysiert? Gibt es neben Virenscanner bald auch Cheat-und Fake-Scanner in jedem Haushalt? Muss man künftig den Betrug riechen können?
Vorläufiges Ergebnis der Fake-Detection:
Dieser Beitrag hier, wurde von Menschenhand geschrieben.
Aber das sieht man auch so oder ;-)?




