345) Klopf klopf, der Alltag

Meistens kommt man ja zum Ende einer Reise etwas zur Ruhe. Man hat ausreichend Kilometer geschruppt, die Dinge gesehen, die man sich anschauen wollte. Im letzten Drittel geht man die Tage vielleicht etwas langsamer an, um „mehr davon“ zu haben. Und dann arbeiten sich in mir irgendwann Gedanken hoch und klopfen an die Tür.

  • Klopf klopf. Ach ja, der Job. 
  • Klopf klopf. Da war doch noch was. 
  • Klopf klopf. Das aufgeschobene Gespräch mit dem Chef. 
  • Klopf klopf. Das Projekt, das erste Ergebnisse liefern muss.
  • Klopf klopf. Der Telekom-Techniker, der am Montag auf der Matte steht. 
  • … und so weiter.

Hartnäckig klopfen sich die Realitäten aus der Heimat zurück in meinen Arbeitsspeicher. Unangenehm. Und dann kann ich drauf warten, dass meine Rübe beginnt, Gegenentwürfe zu diskutieren. 

Muss ich denn überhaupt … könnte ich nicht weniger … was anderes … woanders?

Die Gedanken kreisen über der Hängematte, es ergibt sich aber leider kein klares Bild. Wie jedes Jahr. 

Hinzukommen diesmal noch die ganz dicken Bretter, die da im Herbst und Winter vor uns liegen. Das Virus will zurück auf die Bühne und der russische Bär dreht am Gashahn. Beste Voraussetzungen.

Klopf, Klopf … sind das die ersten Takte eines Post-Urlaubs-Blues?

13 Kommentare zu „345) Klopf klopf, der Alltag

  1. Wenn Dich die Alltagsrealität wieder einzuholen droht, meditiere über den Urlaub und die Reise, die hinter dir liegt. Das trägt noch lange nach, halt bis zum nächsten Urlaub. Gute Rückehr und immer einen leeren Arbeitsspeicher wünsch ich Dir!

  2. Was soll ich sagen – da gibt es im Moment sicherlich viele Menschen, denen diese Dinge durch den Kopf geben (mich explizit eingeschlossen).
    Trotzdem: genießt die restlichen Stunden und kommt freudig zurück. Gemeinsam sind diese Dinge sicherlich zu stemmen.

    1. Danke Belana Hermine machen wir. Ist schon komisch irgendwie oder? Da hat man schon den „Luxus“ aus dem Alltag ausbrechen zu können und dann jammert man rum, wenn man wieder zurück muss … darf

      1. Na, das nenn‘ ich doch einen guten Weg in ein neues Bewusstsein. Wie wäre es stattdessen mit Dankbarkeit, dafür dank „Lohn und Brot“ überhaupt erst ausbrechen zu können? Alles eine Frage der Perspektive. Your choice, welcher Gedanke dich besser fühlen lässt. 😉 Genießt den Rest des Urlaubs.

  3. Ich hab schon mal während meines Urlaubes anklopfen lassen und mich heute schon mal impfen lassen. Man weiß ja nie, was Leute wie Du so aus ihrem Urlaub alles mitbringen 🙂 Ich hoffe, Ihr genießt noch die letzten Urlaubstage und kommt erholt zurück. Kraft werden wir wohl alle wieder reichlich brauchen.

  4. Kommt mit bekannt vor. Ich hatte immer im Urlaub 3 Tage gebraucht, bis ich wieder runter kam, dann die letzten 3 Tage dafür verschwendet, über die anstehenden Aufgaben zu sinnieren. Und dann kam ich auf die Idee, immer gleich mindestens 3 Wochen am Stück Urlaub zu nehmen. So wird der entspannende Mittelteil angenehm groß.

  5. Fast hatte ich Hemmungen, ein Like unter diesen Beitrag zu setzen 😅. Diese Art von Blues sollte eigentlich – wenn überhaupt – erst nach der Rückkehr in Form eines Realitätsschocks auftreten. Ich hoffe, du konntest diese Phase wieder irgendwie niederringen.

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