84) Nur mal eben kurz

Kommen wir mal wieder zu den Widrigkeiten des Alltags. Es gibt so Dinge, die tut man (… zumindest ich), obwohl man weiß, dass das nicht gut ausgeht. Weil man es ja auch nicht zum ersten Mal macht und es schon mehrere Male schief gegangen ist.

  • Zum Beispiel zieht man mit einer Hand ein Schublade auf, in der zweiten Hand hat man … sagen wir mal … ein Portemonnaie. Dann benötigt man für das, was man aus der Schublade angeln aber beide Hände und deshalb legt man das Portemonnaie nur mal eben kurz in der Schublade ab. In diesem klitzekleinen Moment ahnt man schon, wie die Geschichte ausgeht. 
  • Selbiges Naturschauspiel erlebt man auch ganz wunderbar, wenn man den Auto-Schlüssel nur mal eben kurz im Kofferraum ablegt. Wenn man dann ratlos auf das Zündschloss blickt, ist der Suchradius dann dankenswerterweise sehr überschaubar.
  • Oder das riskante „Nach-Toasten“. Sagen wir mal ein WG-Mitglied hat den Bräunungsgrad des Toasters von 3 auf 2 heruntergedreht, was dann dazu führt, dass mein Toast definitiv zu blass wird. Gut, kein Problem, ich kann die Toast-Taste ja noch mal runterdrücken. Nur ganz kurz. Aber ich weiß, dass wird rabenschwarz enden. Also nehme ich mir vor, vor dem Toaster stehen zu bleiben und mich bloß keinen Meter zu bewegen. Aber dort einfach nur dumm herumzustehen und auf den Toaster zu glotzen, dass ist ja nun auch höchst ineffizient. Also gehe ich „nur mal eben kurz“ in den Nachbarraum …

Aber ich bin bestimmt nicht der Einzige auf dem Planeten, dem das so geht … oder etwa doch???

 


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15 Kommentare zu „84) Nur mal eben kurz

  1. Nein, Du bist nicht der Einzige mit dem Problem.
    Ich könnte da auch (teils höchst peinliche) Geschichten aus eigener Erfahrung berichten, bei denen mir mein Umfeld gelegentlich sogar schon ein Aufmerksamkeitsdefiizits-Snydrom unterstellt hat… so dämlich waren die

      1. Von der Arbeit gekommen, Portemonnaie auf den Schreibtisch gelegt, ausnahmsweise mal auf die rechte, statt auf die Linke Seite, und dann den aus den gerade Briefkasten gefischten Steuerbescheid gescannt und ebenfalls (zwecks späteren Abheftens) auf den Schreibtisch, rechts auf den Geldbeutel gelegt, währenddessen mit meiner (derzeit in Berlin arbeitenden) Liebsten telefoniert um ihre das freudige Ergebnis der Steuererklärung mitzuteilen.
        Am nächsten Tag, schon in Schuh und Jacke und auf dem Weg zu Einkauf : Stundenlang nach meinem Geldbeutel gesucht und nicht gefunden, völlig verzweifelt aufs Einkaufen verzichtet.
        Am folgenden Wochenende, Ersatz-EC-Karte war schon bestellt und Barvorschuss zur Überbrückung vom Chef geholt: Steuererklärung abheften und erleichtert aufatmen….

        Dabei hatte ich X mal auf dem Schreibtische geguckt und auch überall sonst, wo ich mein Portemonnaie sonst noch hätte hingelegt haben können – nur nicht unter dem Steuerbescheid :-/

        Manchmal ist man eben wie vernagelt

  2. Naja, ich denke, es kommt dann (zumindest bei mir) auch eine gute Portion Selbstüberschätzung dazu. Man hat ja schon ach so viele Erfahrungen gesammelt, da wird es diesmal dich wirklich nicht schief gehen können. Nun ja. In mancherlei Hinsicht ist man/frau dann wohl doch erfahrungsresistent 😉

  3. Zu DDR-Zeiten will ein Kollege auf dem „Autoschwarzmarkt“ ein Auto mit Bargeld bezahlen, legt aber dummerweise das Portemonnaie auf das Autodach seines Autos und fährt los. – Natürlich kann er keins kaufen, da ja kein Portemonnaie mehr da. – Es hätte fast eine Ehekrise gegeben.
    Abends steht ein Bauarbeiter vor ihrer Tür und bringt das Geld zurück. Er meinte, bis 500,00 Mark hätte ich mich vielleicht nicht hierher bemüht, aber diese Summe kann man nicht behalten, da hätte ich ja ein Leben lang ein schlechtes Gewissen.
    Er wollte keinen Finderlohn, ließ sich aber von der Familie zum Essen einladen.

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