458) Morgenstund hat Müll im Mund

Heute Morgen in Ottawa erlebte ich meinen persönlichen Frühstücks-Albtraum. Ich glaube, ich kann mir da ein Urteil erlauben, habe ich doch schon viele Hotels erlebt. Das Haus ist eigentlich voll in Ordnung, alles neu, große Zimmer, mit allem ausgestattet was man so braucht. 

Aber es war halt kein „petit dejeuner“ sondern ein „plastic dejeuner“. 

In dreierlei Hinsicht:

  • Jegliches Equipment, wie Teller, Becher und Besteck waren aus Pappe oder Plastik. Ökologisch, geschmacklich und ästhetisch ein absoluter Totalausfall. Juhu, wir müssen nicht abwaschen, hörte ich aus deutschem Kindermund. War das etwa eines von meinen?
  • Das zu verköstigende Publikum wurde wir eine Horde von Schafen am „Buffet“ vorbeigelotst, stand aber meistens dumm herum, weil es darauf wartete, bis das pappige Gebäck den industriell anmutenden Röstvorgang absolvierte.
  • Aber nicht nur das Material zur Nahrungsaufnahme war aus Plastik. Die einzigen Speisen oder Zutaten, die da jemals gelebt haben, waren da Apfel, Banane und eine Bratwurst, die so aussah als wäre sie gerade einem Hund im Stadtpark entglitten. Keine Wurst, kein Käse. Nur teigige „Dinge“ und ein „Joghurt-Thing“ mit Strawberry-Flavour. Ich will aber auch nicht die Gemüse-„Flocken“ in der nach „Omelett“ anmutenden Speise nach „Ei-Art“ unterschlagen, so fair will ich schon bleiben.

Übrig blieb ein Haufen Müll.
Ist ja nicht unsere Umwelt.
Sollen die doch machen.
Ist ja deren Kontinent.
Und nicht bei uns …
Zu Hause.


Entdecke mehr von T.ipping-Point

Melde dich für ein Abonnement an, um die neuesten Beiträge per E-Mail zu erhalten.

11 Kommentare zu „458) Morgenstund hat Müll im Mund

  1. mhm, da denkt man alt-europäischer Sicht: Kanada „frei, sauber, Natur , Weite, klare Luft, Wasser , alles schöne und edle, sehnsuchtserzeugende Sachen… und dann so´n Sch….
    is´ eben doch nur unsere moderne menschenverstümmelte Welt….
    weiterhin eine spannende und herzerfreuende Reise!

  2. Ich kann das so nachfühlen, zum Glück habe ich gerade zivilisiert gefrühstückt. Wenn der Tag mit Styropor und Plastikmüll beginnt, ist auch bei mir der Ofen aus. Ich dachte, dass wenigstens nördlich der Grenze zu den Unverständlichen Staaten Amerikas und erst recht in der Hauptstadt etwas stärker Nachhaltigkeit (und Esskultur) verbreitet wären. Ich habe vor zehn Jahren die USA (nicht Kanada!) aus meinen Reisezielen gestrichen (war 20 Jahre lang oft mehrmals pro Jahr dort). Dagegen ist Südostasien ja geradezu eine Oase, was Esskultur und -qualität betrifft. Euch aber weiterhin eine schöne Tour und viele positive Überraschungen!!!

  3. Das war ja nun wahrlich kein Hochgenuss 😁. Von der Müllhalde mal ganz abgesehen. Ist leider bis heute kein Einzelfall in Nordamerika. Ich drücke die Daumen, dass die nächste Frühstücksrunde besser abläuft.

    1. Ja, richtig, Es gab Eier in Plastik-Folie in einem kleinen Kühlschrank am Buffet. Gruselig. Ich fürchte, die haben nie eine Henne von innen gesehen … ;-

Hinterlasse einen Kommentar