Neulich habe ich mal den Schuppen an der Villa aufgeräumt. An der Stelle wo Grillanzünder, Kohlenzange und die Schürze mit integriertem Flaschenöffner liegen, fand ich auch eine vergilbte Zeitung, die gegebenenfalls als Anmachhilfe dienen sollte. Der Stapel Papier entpuppte sich als Bild am Sonntag vom 27.05.2012. Wie kommt die denn hierher? Und warum liegt die noch da? Also wenn wir sie 12 Jahre nicht benötigt haben, dann kann die auch in den Müll. Aber bevor ich das „Döpfner-Papier“ seiner Bestimmung zuführen konnte, musste ich da noch mal schnell reinschauen.
Und siehe da, so viel hat sich in 12 Jahren eigentlich nicht geändert. Schon traurig.
Eine Fußball-EM beschäftigt das Land, altbekannte Gesichter, nur jünger.
So manch Überschrift kratzt heute etwas im Abgang.

Sogar von einer Auferstehung Schumi‘s war damals die Rede, noch vor seinem schlimmen Umfall. Armer Kerl.

Andere Themen gab es einfach noch nicht in dem Maße wie sie heute besprochen werden. Die equadorianische Botschaft in London hatte noch eine Gästewohnung frei, keine laute Klima-Debatten, keine E-Mobilität im großen Stil, keine Wärmepumpe, kein Heizungs-Hammer, keine Migration, kein Ukraine-Krieg, keine AfD, kein TikTok, kein Covid-19, keine Spaltung der Gesellschaft. Man könnte meinen, alles war so friedlich … so friede-freude-eierkuchig … war es aber auch nicht.
Und vielleicht ist auch gut, dass wir die Dinge nun breiter diskutieren, auch wenn es manchmal anstrengend ist.
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Im Rückblick betrachtet kann man auch immer behaupten, dass in der „Ruhe von damals“ schon die Wirren von heute angelegt (oder auch noch zugeschüttet) waren.
Und „Schumi ist wieder Schumi“ wäre heute doch eine tolle Schlagzeile – es wäre ihm zumindest zu gönnen, dem armen Kerl.