618) Ein Effizienz-Junkie packt aus – 1

Der Blog-Eigner hat ein neues Projekt an der Backe. Selber Schuld. Erst nervt er seinen Brötchengeber zwei Jahre lang, dann darf er sich nicht wundern, dass er das nun auch umsetzen muss. Glückwunsch. Dauer? Mindestens ein Jahr, on top natürlich.

Tja, und nun werden die Tage zwar länger, die Arbeitszeiten aber auch. Das ist mir nicht unbekannt, aber aktuell merke ich, dass ich wieder nach Effizienzen suche und das nimmt manchmal schon echt skurrile Züge an. Ich werde die hier ab und zu mal aufschreiben, nicht weil ich Mitleid will oder noch bessere Ratschläge, sondern um mir dessen selber bewusst zu werden.

Und wenn mich das mal wieder in die Rettungsstelle bringt, dann kann ich’s wenigstens gleich der Krankenakte beilegen. „Zur Anschluss-Behandlung“ und  „Zur weiteren Verwendung“.

Also, los gehts:

  • Komme ich vom morgendlichen Joggen zurück, nehme ich den Aufzug nach oben, nicht weil ich zu faul bin, aber ich kann mir schon während der Fahrt die Jacke und Sportschuhe ausziehen, Wohnungs-Schlüssel suchen, Kopfhörer und Podcast abschalten. Das macht sich auf der Treppe nicht so gut. Vielleicht sollte ich wieder auf Klettverschlüsse zurückgehen.
  • Teekocher, Toaster und Dusche laufen zur gleichen Zeit, es ist erstaunlich, was man in 5 Minuten alles so erreichen kann. Parallel laufen Nachrichten, oder der Tag wird im Kopf sortiert. Rasiert wird nur noch einmal die Woche. Vielleicht sollte ich unter der Dusche Zähne zu putzen, das würde weitere drei Minuten bringen.
  • Den morgendlichen Snack verspeise ich während ich den Rechner hochfahre, den WiFi-Booster starte, private E-Mails checke oder nächtliche Horror-Nachrichten aus den USA lese. Die Arbeitszeit vor dem ersten Meetings verbringe ich unfrisiert, das bringt mir weitere zwei Minuten, in denen ich in Ruhe arbeiten kann, bevor mich jemand nervt.
  • Geht es an die Mittagszeit berechne ich die Optionen aus …
    A) 2 × 5 Minuten Wegzeit, 5 Minuten Döner-Zubereitung, 10 Minuten verspeisen = 25 Minuten + Mundwaschen zu Hause
    B) gucken, was im Kühlschrank liegt, in der Mikrowelle erhitzen, nebenbei das Recording des verpassten Meetings von letzter Woche anschauen
    C) mal jemanden für ein ausgiebiges Lunch treffen
    —> Ihr dürft raten, Mehrfachwahl erlaubt
    (Natürlich könnte ich den Döner auch auf dem Weg zurück essen, das würde weitere 5 Minuten bringen, aber dann hätte ich Döner-Reste auf der Jacke und in der Wohnung, was ich nicht mag … und nur zu weiterem Verzug führt.)

Ihr seht schon, da gibt’s noch viel zu beichten …

Bitte nicht nachmachen!

Effiziente Grüße … ick muss weita.

Wer mag, kann sich mal die Reihe New Work hier auf‘m Blog sehen, da geht‘s recht ähnlich zu.

PS: Titelbild über WordPress KI

—> 619) Ein Effizienz-Junkie packt aus – 2

 


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15 Kommentare zu „618) Ein Effizienz-Junkie packt aus – 1

  1. Das sind ja strenge Taktzeiten. Ich musste lachen, dachte ich grad heute dran, auch davon zu schreiben, dass ich im Aufzug, den ich nur mit Wäschekorb oder Einkaufstüten benutze, schon die Schuhe ausziehe … nun ja, zumindest die Reißverschlüsse von den Stiefeln öffne.
    Ansonsten muss ich zu dem Thema eine geniale Szene aus einem Fantozzi-Film raussuchen, der hatte die Morgenroutine so optimiert, dass er fünf Minuten nach dem Aufstehen aus dem Haus flog, um pünktlich im Büro einstechen zu können. Homeoffice gabs damals noch nicht. Warte mal, da kannst du was lernen (Mutti muss aber mitmachen 😉).

  2. Aber Achtung: Multitasking kann auch schrecklich enden! Ich hatte mal gleichzeitig Zähne geputzt und gepinkelt. Das hat mich eine Viertelstunde aufwischen und einmal umziehen gekostet. Seitdem mach ich wieder alles hintereinander.

    1. Ja herrlich, ich habe es vor Augen. Multi-Tasking mit komplexen Aufgaben geht erwiesenermaßen nicht, aber zum Beispiel Fensterputzen und dabei ein englisches Hörbuch hören geht … da hat man schon Faktor 3 😉

  3. Lieber du als ich! Da trink ich erst mal einen South Indian Filter Coffee und kraule meine Hunde. Ich hoffe, dass dies nur auf beschränkte Zeit so ist, ansonsten ist dieser Stress definitiv nicht gut. Ev. früher aufstehen? Liebe Grüsse Irène

    1. Ich steh schon jeden Tag 5:15 Uhr auf, aber ich denk mal drüber nach 😉
      Die einzig wirksame Lösung wäre „Nein“ zu sagen, aber da hab ich irgendwie ein Gendefekt

  4. Das klingt ja nach ordentlich Stress – schon direkt nach dem Aufstehen 😦

    Aber sowas kannte ich ja früher auch und bin mehr als froh, dass ich nun fast über alle Zeit der Welt verfüge.
    Jedenfalls drücke ich mal die Daumen, dass auch noch genug Zeit für privates und eine ordentlich Work-Live-Ballace überbleibt.

      1. stimmt, jetzt wo du es sagst. Bei den Stirnfalten kann ich schon mithalten, aber Prof Börne bzw. J J Liefers sind mir alterstechnisch noch deutlich voraus

    1. Danke Herr Wilhelm, ja, wenn man das an sich rechtzeitig beobachtet, ist das schon mal nicht schlecht und kann warnend wirken … im besten Fall auch etwas bescheuert/lustig

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