525) Der perfekte Prompt – 2

Nach meinem Beitrag der >Der perfekte Prompt, gab es einige Kommentare dahingehend, das solche Entscheidungen … leider … glücklicherweise … je nach dem … immer noch durch Menschen gemacht und umgesetzt werden müssen. Danke dafür. Und ja, natürlich, solange der Mensch das Heft des Handelns in der Hand behält … um so besser.

Aber, ich wage mal die steile These, mich eingeschlossen, dass viele Menschen vermutlich eher auf solch einen Knopf „jetzt umsetzen“ klicken würden, statt sich selber damit auseinander zu setzen … und nicht in die Schuhe zu kommen. Und damit meine ich nicht aus Faulheit, sondern aus Unentschlossenheit? Zögern? Zaudern? Angst?

Ein paar kleinere Beispiele aus dem Alltag, aber ich denke, die passen schon:

  • Wer nimmt sich nicht ewig vor, den Keller aufzuräumen, wäre aber eigentlich  dankbar, wenn der ganze Mist einfach über Nacht abbrennt?
  • Wer tut sich nicht schwer, für einen Zahnarzt-Termin anzurufen und ist erleichtert, wenn die Zahnarztpraxis selber anruft und einfach nur den Termin mitteilt?
  • Wer ist nicht ein bisschen enttäuscht, dass ein Coach nur Fragen stellt, statt endlich mal die Probleme zu lösen?
  • Und woher kommen die Redewendungen, „jemanden ins kalte Wasser zu werfen“ … oder „zu seinem Glück zu zwingen“?

Spätestens bei der letzten Frage wird doch eigentlich schon klar, dass wir manche Entscheidungen nicht treffen wollen, aber insgeheim schon ganz froh währen, wenn es jemand anders tut.

Jetzt mal angenommen, es gäbe eine solche App, die Ideen, Träumereien einfach umsetzt. Die so genannte „Execute“-App oder die „Let me do it for You“-App.

Hand aufs Herz … wer würde den Button klicken?

… außer mir … meine ich 😉

(C) Titelbild mit freundlicher Unterstützung von DALL-E

318) Fear of Failure

Gestern habe ich ein sehr interessante Doku über die frühen Tage der Pandemie gesehen. Doch es geht mir hier nicht um das blöde Virus und ich werde auch diesbezüglich nichts kommentieren. Heute geht es mir eher um den Vorspann. Denn da lief ein großartiges Statement von Mike Ryan (WHO), welches man sich mal auch für andere Widrigkeiten des Lebens an die Wand nageln kann.

Ich zitiere einfach mal das Original, aber ihr könnt zwei Wörter flexibel ersetzen, so wie Zutaten in einem Kochrezept.

Beispielsweise lässt sich „Virus“ durch „Climate Change“ ersetzen oder durch „Conflict“ oder durch „Change“ oder „Challenge“ im Allgemeinen.

Also los geht‘s:

„You must be the first mover
The Virus will always get you if you don‘t move quickly
And I say this:
If you need to be right, before you move, You will never win

Perfection is the enemy of the good
When it comes to emergency management
Speed drums perfection
And the problem in society we have at the moment is

Everyone is afraid of making a mistake
Everyone is afraid of the consequence of error
But the greatest error is not to move
The greatest error is to be paralyzed by the fear of failure“

Mike Ryan
Direktor für Nothilfe-Koordination WHO
(Persönliche Abschrift des Statements aus Sendung
„Der Ausbruch – War die Pandemie vermeidbar?“
ZDF 17.05.2022, Hörfehler vorbehalten)

Cool oder?