596) 810

Ja, 810 Kilometer waren es dieses Jahr auf walkende / joggende Weise. Damit blieb das Läuferjahr zwar hinter der eigentlichen Planung zurück, aber das aus guten Gründen.

Im Januar konnte ich nur ein bisschen in >Bengaluru joggen und obwohl es da durchaus etwas Grün in der Nähe des Hotels gab, war das nicht wirklich ein Vergnügen.

Im April waren wir auf >Peloponnes, aber ich konnte mich nicht aufraffen, Olympia und seine Strapazen war zu präsent und das leckere Gyros Pieta an jeder Kreuzung zu haben.

Die Monate Juli und August waren aus sportlicher Sicht ein Totalausfall wegen >Kettensäge im Fuß und Urlaub in >Nordspanien, beides irgendwie aufregend aber nicht förderlich für Sport.

Aber Schluss mit den Ausreden. 810 Kilometer ist auch nicht so übel und entspricht ca. 90 Stunden bei denen ich wunderbar Podcast und Hörbuch hören konnte.

Meine Begleiter

Und natürlich Hörbücher,
Da wird‘s nie langweilig.

574) Stufenweise Sport

Heute Früh, Montagmorgen, war der Zugang zum Sportplatz verschlossen. Keine Ahnung, warum. Hat der Platzwart gestern zu viel gefeiert, ist er krank, hat er hingeschmissen? Von nun an Personal-und Platzmangel auch hier?

Da ich für das Erreichen des Monatsplans noch mindestens 3 km brauchte, musste ich also umdisponieren, kam aber nur stufenweise voran, weil ständig Motive vor der Linse auftauchten. Zunächst ging es zum Europa Sportpark, da hat sich eine Sportbekleidungs-Firma mit oranger Farbe ausgetobt. Und da Berlin ja auch Metropole sein will, gibt’s das auch gleich zweisprachig.

Und als noch Farbe übrig war, haben sie glatt den Himmel angemalt. Watt soll’s.

Ein paar Meter weiter stolperte ich über diesen eigenartigen Anblick. Mittlerweile sind anscheinend selbst solch Warnfiguren auf ihren Rädern nicht mehr sicher.

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Dann ging es vorwärts in den Stadtpark und wurde dann auch gleich wieder provinzieller.

Nach einer Runde ging es wieder nach Hause. Plan übererfüllt. 102 km im September.

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Ich habe mich nach meinem  > Flirt mit der Kettensäge stufenweise zurückgearbeitet.

470) Marathon

Heute war ich auf dem Platz, um dem roten Tartan meine neuen Schuhe vorzustellen. Während ich da so meine Runden taperte, sah ich einen Hubschrauber über der Innenstadt kreisen. Der galt nicht mir, sondern sicherlich den „Verrückten“, die am Berlin-Marathon teilnahmen. Während ich so meine 400m Bahn trottete, kam ich natürlich ins Überlegen, wie viele Runden ich machen müsste, um einen Marathon zu schaffen. 105 und noch ein Bisschen mehr. Wahnsinn.

Zurück im heimischen WLAN landete ich dann irgendwann bei unserem deutschen Ausnahme-Sportler, der den Marathon quasi zum Nachtisch absolviert und ein bisschen so heißt, wie eine Figur von „Herr der Ringe“.

Und ich klickte mich noch etwas durch Internet:

  • 77 kg bei 1,94 Körpergröße, wow.
  • 70 Paar Schuhe pro Jahr, das sind 1,5 pro Woche wenn man ihm etwas Urlaub gönnt
  • 35 Stunden pro Woche Training, also eine Vollzeit-Stelle
  • 5.000 km pro Jahr, also 100 km pro Woche, wenn ich 100 im Monat mache, ist das schon viel

… und er schwamm ja noch und fuhr Rad … nicht zu vergessen.

Glückwunsch an Tigst Assefa für ihren neuen Weltrekord!

70) Die Drei Jahreszeiten

02-02-2020 zeigt die Datumsanzeige heute. Welch magisches Datum, zeigt es doch von vorn wie von hinten, dass wir Anfang Februar haben. Also sind es draußen -10 bis -15°C, es liegt Schnee, wir haben Ostwind aus Sibirien und die Vögel sind weg. So war das mal.  

Ich war gerade Laufen:

  • Schon nach den ersten 2 Kilometern, musste ich bei 8,5° den Reißverschluss am Hals öffnen. Andere Läufer begegneten mir in kurzen Hosen.
  • An der Südseite des Parks konnte ich bereits die ersten Krokusse auf der Wiese stehen sehen.
  • Im Teich schwammen die Enten und der Reiher stand auch schon wieder (…oder immer noch?) auf seinem Stein.
  • In der Ferne, zog ein Vater seine Kids auf einem Schlitten. What? Als ich ihnen näher kam, konnte ich sehen, dass er Rollen unter die Kufen geschraubt hat.
  • Hätte Vivaldi das damals schon geahnt, hätte er sich bei seinen 4 Jahreszeiten kürzer fassen können. Die Pizza Quattro Stagioni wird wohl zur Pizza Tre Stagioni und auch die berühmte Hotel-Kette sollte sich schon mal eine neue Marke sichern. Hotel 3 Jahreszeiten

Ob das alles so gut ist? Nun bin ich ja echt kein großer Winter-Fan, aber das stimmt schon nachdenklich.

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65) Neujahrs-Läufer

Zurück aus den Bergen, war ich heute wieder im Berliner Flachland unterwegs. Zum Joggen. 

Wie im frühen Januar zu erwarten, traf ich dort viele neue Gesichter an:

  • Ein Ralf führt sein nagelneues Laufdress aus. Die Laufjacke lässt er vorn offen, weil er sie über seinem prächtigen Bauch noch nicht schließen kann.
  • Eine Gerdi schleppt sich enttäuscht, aber immer noch motiviert durchs Gelände. Vermutlich hat ihr lieber Heinz gestern Abend seinen Anteil des gemeinsamen Vorsatzes zurückgezogen.
  • Ein Lukas gibt sich gleich die fünffache Packung. Mit Rucksack auf dem Rücken rennt er durch den Park und schiebt dabei die Zwillinge im Wagen vor sich her. Er leidet irgendwie, aber grinst zugleich. Was hat der genommen oder ist der schon im Runners High?
  • Eine Ella trabt mit dicken, schweren Jogging-Klamotten, sie trägt einen Woll-Schal um den Hals und eine dicke Mütze auf der Rübe. Das Gesicht ist hochrot, aber auch weiß um die Nase. Soll ich vielleicht schon mal einen Krankenwagen rufen?
  • Ein Jochen hatte wohl neue Laufschuhe unterm Weihnachtsbaum. Sehen teuer aus. Hätte er sich da mal vorher beraten lassen, seine Fußstellung sieht sehr ungesund aus. Im Februar hat der einen Termin beim Orthopäden. Versprochen.
  • Eine Manu hat sich mit ihrer Freundin Bibbi zusammengetan. Geteiltes Leid ist halbes Leid. Mit ihren Walking-Stöcken, klappern und plappern sie durch den Park und malen dabei Figuren in den Kies.
  • Ein Falko springt wie ein Hüpfhund um seine liebe Tina herum. Er labert sie voll und will ihr seine Erfahrungen mit auf den Weg geben, Tina will aber keinen Rat sondern lieber den Weg nach Hause antreten.

Liebe Gerdi, Ella, Manu, Bibbi und Tina, Lieber Ralf, Lukas, Jochen, Falko! Egal wer oder was euch durch den Park treibt, macht weiter so, haltet durch! Bald wird‘s besser. Und lieben Gruß an die Zwillinge, die haben’s es eigentlich am Besten.

PS: alle Namen rein zufällig ausgewählt

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