641) Hausmitteilung zu Identitätsmissbrauch

Es ist mal wieder Zeit für eine Hausmitteilung.

Dabei geht es weniger um meinen Blog, sondern um das, was ich angeblich auf anderen Blogs kommentiere.

Vor vier Wochen wurde ich von einem Blog-Nachbar informiert, dass wohl jemand mit meinem User-Name und Blog-Namen, „politisch sehr fragwürdige Kommentare“ auf seinem Blog hinterlassen hat.

Leider gibt es Menschen auf diesem Planeten, die liebevoll betriebene Blog-Projekte besudeln.

Ich habe eine Vermutung … aber mehr Aufmerksamkeit als diese vier Worte bekommt „er“ hier nicht.

Nun höre ich aber auch von anderen Blog-Betreibern, dass auch sie angeblich andere Blogs mit brauner Gülle glasiert haben sollen. Demzufolge könnte es auch wieder geschehen, dass mein Name auf euren Blogs auftaucht und dabei geistigen Durchfall hinterlässt.

Wenn das so sein sollte, tut mir das vorab schon mal sehr leid, und ich will folgendes klarstellen:

  1. Wenn ich etwas kommentiere, dann meistens unpolitisch, und wenn nicht, dann jedoch fair und anständig.
  2. Nach knapp 1.100 Beiträgen hier in meiner Privat-Bloggerei, hab ich oft genug klargemacht, dass ich definitiv nicht in der rechten Ecke zu Hause bin.
  3. Über 30 Länder habe ich bereist, oft wiederholt, verschiedenen Kulturen „Hallo“ gesagt und ich unterstütze NGO‘s, die im Ausland gute Dinge tun, bei zwei Projekten war ich schon vor Ort.
  4. Ich arbeite von früh bis spät mit Menschen aus allen Ländern und genieße genau das, mit all den Schwierigkeiten, Missverständnissen aber auch all den Gemeinsamkeiten auf die ich dabei treffe.
  5. Und selbst wenn ich kein großer Freund from Gendern bin, weiß ich, dass all die Menschen da sind und von mir mitgedacht werden. Mir ist auch herzlich wurscht, wer mit wem die gleichen Vorlieben teilt oder welche Toilette davor, danach oder währenddessen präferiert wird.
  6. Ich wohne nicht hinterm Berg, nicht auf einem eingemauerten Grundstück, sondern mitten in Berlin, mit Diversität und kultureller Vielfalt die tagtäglich zu sehen ist. Das kann auch mal anstrengend sein, natürlich.
  7. Ich futtere mich durch die Speisekarten der Welt, nur Schweinebraten, Sauerbraten und Haxe kriege ich nicht mehr runter.

Also wenn jemand Kommentare mit meinem Namen bekommt, die rassistisch, nationalsozialistisch oder wasauchimmer-istisch klingen, dann sind die nicht von mir. Bitte gebt die nicht frei. Für einen Tipp wäre ich dankbar, für einen Screenshot auch.

Danke

T.Head

Betreiber von T.ipping-Point

501) 500 Airbus

Bevor es für mich morgen wieder auf Reisen mit der Bahn geht, möchte ich noch einen Artikel mit Senf kommentieren, den mir der Reiner freundlicherweise weitergeleitet hat. Der Artikel erschien in der New York Times, ist mittlerweile wieder hinter der Bezahl- Schranke abgetaucht, aber ich kann den mal ganz kurz zusammenfassen. Es ging im Wesentlichen um die gigantische Entwicklung des Flugwesens in Asien, welche Pläne die Airlines da haben und welche Flughäfen oder Terminals da mal soeben aus dem Boden gestampft werden. Side Kick Flughafen BER. Autsch!

Zum Ende des Artikels stand geschrieben, dass die indische Airline „Indigo“ kürzlich 500 Airbus Typ A320 bestellt hat. Ja 500! Da kriegen die Airbus-Vorstände (Europäer wohlgemerkt) Freudentränen und die „Umweltbedenkenden“ hier tiefste Sorgenfalten auf der Stirn, wenn man den Diskussionen zu Inlandsflügen folgt.

Aber um fair zu bleiben, warum sollen die Inder nicht fliegen? Warum sollen die mit dem Auto durch ihr riesiges Land gurken? Wieso sollen sie nicht ihre Verwandten per Flugzeug besuchen oder ins Ausland fliegen können? Dass das mit vermehrtem CO2 daherkommt ist ja wohl logisch. Aber verbieten kann man ihnen das nicht. Schon gar nicht, solange in Deutschland umhergeflogen oder zum kaufen / saufen / raufen nach Barcelona gedüst wird. Nur mal so ein „Längenvergleich“: Strecke Rostock – München per Auto ca. 780 km, Strecke Delhi – Bengaluru ca. 2.200 km … und das ist noch lange nicht die volle Nord-Süd-Ausdehnung. Zwei Drittel vielleicht. Und Autobahn gibt’s da auch nur selten.

Toll fand ich die Korrektur der Redaktion zum Schluss des Artikels, die habe ich mir für meinen Beitrag hier kopiert:

„Correction was made on November 2, 2023: An earlier version of this article misidentified the Airbus planes ordered by IndiGo. They are A320s, not A230s.“

Na immerhin haben sie sich nicht das alte Zeug andrehen lassen, sondern nehmen gleich das Mondernste.

PS: allen Vielfliegern die noch in Dubai auf der COP sind, wünsche ich guten Heimflug. 70.000-100.000 Teilnehmer waren es über die Tage … habe ich gehört … oh oh.

In so einen A320 passen ca. 200 Menschen … macht ca. 500 Flugzeuge … na passt doch wieder!

416) Buchstabensuppe mit Alles – 0

Kennt ihr das? Eigentlich habt ihr Appetit, aber genauso eigentlich, habt ihr auch gar keine Lust euch zwei Stunden in die Küche zustellen? Ich denke schon. Dann gibt‘s was auf die Schnelle, ein paar Nudeln, eine Suppe vielleicht oder ihr checkt mal, welche Reste sich noch so zusammenfegen lassen. Im übertragenen Sinne natürlich.

Genauso gehts mir bei vielen Entwicklungen unter der Woche. Gern möchte ich die Dinge aufgreifen, mal meinen Senf dazugeben, aber da ich mit meiner Zeit haushalten muss, kämen die Beträge erst sehr verzögert raus. Also muss ein neues Format her. Kurz und knapp. On the go. To take away und mit wenig Tiefgang. Da Tischmanier und Esskultur bei China-Pfanne, Döner und Pommes rot/weiß eh schon leiden, wird diese neue Beitragsreihe sicher auch keine Pulitzer-Sterne ernten, aber sie gibt mir die Möglichkeit, ein paar Gedanken zu „entsorgen“.

Und dann muss natürlich noch ein Name für das Format her:

  • Leipziger Allerlei … Berliner Allerlei? … mhm … versteht keiner. Erst recht niemand im Ausland.
  • Ein Kessel Buntes? … ach nee … es soll ja eben genau kein Kessel werden. Für mich nicht und für die Leser/Innen nicht.
  • Boulette mit Mischgemüse? Auch nicht. Zu fleischlastig heutzutage. Geht nich‘ mehr.

Ich nenne das jetzt erst einmal „Buchstabensuppe mit Alles“. 

Der erste Teil „Buchstabensuppe“ weil ich die ganz gern mag (und zwar mit Chili-Sauce) und das ja auch ganz gut zum Thema passt. Den zweiten Teil „mit Alles“, hänge ich hinten dran, weil es so wunderbar nach Berliner Dönerbude klingt und kompakt ausdrückt, dass man gefälligst nimmt was man kriegt und nicht herummäkelt. Schluß mit „ohne Zwiebel, Tomaten und Rotkraut“. Hier wird gegessen was auf den Tisch kommt!

… außerdem gibt’s diese Phrase bei Google noch nicht 😉

Ma‘ kieken was draus wird… 

—> Buchstabensuppe mit Alles – 1

264) Kein Kommentar

Wenn man sich der Bloggerei hingibt, wird man über kurz oder lang auch mal auf anderen Blogs unterwegs sein. Bei manchen schaue ich ab und zu vorbei, anderen folge ich und lese jeden Beitrag. Meistens „like“ ich die dann auch, als Zeichen des Gefallens oder auch als einfache „Lesebestätigung“ an den Verfasser.

Mit ausführlichen Kommentaren halte ich mich aber zurück, ich kriege das zeitlich nicht hin.

Was aber, wenn mir der Inhalt des Beitrags oder ein Kommentar unter diesem Beitrag so dermaßen gegen den Strich geht, dass ich aus der Haut fahren möchte? Wenn ich trotz aller Toleranz anderer Meinungen gegenüber, Schnapp-Atmung und massive Zuckungen in den Fingern verspüre, wenn ich dem „Antworten“-Button näher komme.

  • Künftig einfach drüberblättern? Ignorieren, nicht lesen? Gar die „Followerschaft“ kündigen, es mir in meiner Blase gemütlich machen und die Beiträge vorbeiziehen lassen, wie kurze Regenschauer?
  • Die Beiträge lesen, mich mit deren Inhalt auseinandersetzen, versuchen den Standpunkt zu verstehen, oder zumindest zu akzeptieren, dass es ihn gibt? Mehr Zuhören, statt Urteilen? Das „Die“ und „Wir“ hinterfragen, auch wenn es schwerfällt?
  • Drauf eingehen, etwas kommentieren, dabei aber sachlich bleiben und sich nicht im Ton vergreifen? Ist es das Mindeste was man machen kann, um ein Zeichen zu setzen, dass es andere Auffassungen dazu gibt?
  • Oder aktiv dagegenhalten, es mit Fakten versuchen und den/die Verfasser/In und die jeweilige Leserschaft mit Argumenten zu überzeugen? Soll ich mir tagelange Wortgefechte liefern und ist das nicht völlig sinnlos, wenn ich zwar mit einem Menschen digital diskutiere und aber vielleicht zig andere auch so denken?
  • Will ich mich an diesen Inhalten abarbeiten? Schließlich kenne ich die Leute ja gar nicht. Und wenn sie ihre Blogs so führen wollen, dann ist das doch deren Ding. Was geht mich das an? Und steht es mir überhaupt zu, in deren Vorgarten zu pinkeln?

Alles gar nicht so einfach. Ich komme da an die Grenzen und muss mir einen Umgang damit überlegen.

Zunächst werde ich den Blogs weiterhin folgen, denn es gibt da auch Beiträge, die nicht so ideologisch aufgeladen sind. Ich werde aber weniger kommentieren. Dadurch kriege ich noch mit, was in anderen Blasen so abgeht, schone aber meine Nerven.

Mal gucken wie das funktioniert.