Das schwere Auto hielt am Haupttor des großen Anwesens von Onkel Donald. Im Fond, hinter verdunkelten Scheiben, saß der kleine Wolodymyr und atmete noch einmal tief durch, denn mit Onkel Donald sollte es heute viel zu besprechen geben. Eigentlich ist Donald gar nicht Wolodymyr‘s Onkel, eher ein entfernter Bekannter aus Amerika, der ihn finanziell unterstützt. Onkel Donald stand wartend auf dem Abtreter, Wolodymyr stieg aus dem Wagen, strich noch einmal seinen Pulli glatt und reichte dem großen Donald seine kleine Hand.
Wolodymyr‘s Hand schien in Donald’s Pranken zu verschwinden, es galt das Gerücht, der Donald würde immer extra stark zudrücken. Aber Wolodymyr ist hart im Nehmen, er macht Krafttraining und musste in letzter Zeit viel einstecken. Donald bat den Gast ins Wohnzimmer, auf dem gelben Sofa dort saßen bereits die anderen Cowboys, sie schienen in ihren Sakkos zu versinken.
Donald und Wolodymyr nahmen auf unbequemen Stühlen vor dem Kamin platz. Wolodymyr‘s Magen knurrte, das war kaum zu überhören, aber auf dem braunen Holztisch vor ihnen war nichts angerichtet, kein Kaffee, keine Kekse. Nichts. Ihn beschlich das Gefühl, dass das Treffen in wenigen Minuten enden wird, dass er nicht zum Essen bleiben kann.
Doch dann rief der Donald liebevoll in die Küche:
„Schatz, haben wir noch etwas von dem Eclair … ähm … ich meine … Eklat … da?“
„Aber ja“, rief sie zugleich, „sehr viel und sieht noch gut aus“.
„Na dann bringe den doch bitte mal her, Schatz.“
„Unser Gast bekommt natürlich zuerst … und reichlich.“
„Und pack‘ ihm gleich noch was davon ein, für seine Freunde daheim, Schatz.“
“I love you.“
Das da gestern im weißen Haus, das war keine Comedy.
PS: Titelbild über WordPress KI









