429) Learn letting you go

Reaching Airport early Sunday
Having routine, is all okay
Traveled so many times
Surely no surprise

Dropping suitcase, checking time
Still early, no waiting line
Looking for the gate
All nervous, although not late

Approaching gate of glass
Scan your boarding pass
Hug, kiss, but won‘t follow
Need to learn letting you go

Fürs große Kind, das morgen eine längere Reise antritt.
Allein.
Bon Voyage

343) Feigenblatt

Hinterm Haus da steht `ne Feige
Und wenn sich der Tag dann neige
Entdeckt man im Gezweige
Wie die Sonne niedersteige

Frei nach T.

Oh, heute Morgen nur Trash in die Tasten geklopft und nun über Tage hat er sich wohl zum Poeten entwickelt oder was? Hat ihn die Muse geküsst? Oder Jean Paul, der Sartre? (-> tolles Wortspiel oder …?) Aber weit gefehlt, es war weder die Eine noch der Andere!

Es war nämlich die Sonne. Die geht hier übrigens auch im Westen unter. Hätte ich gar nicht gedacht. Ich hätte erwartet, die Korsen machen es genau anders herum, als auf dem französischen Festland. Irgendwann hatte sich die Sonne soweit gesenkt, dass sie kreisrund durch den Feigenbaum hindurch schien. Hätte an dieser Stelle eine Feige gehangen, wäre dieses Bild wohl nicht entstanden. Hätte, hätte, Fahrradkette. Fahrradkette heißt auf französisch übrigens „Chaîne de vélo“. Herrlich, wie das klingt oder? Erinnert an Stangenbrot unter der Achsel, Tour de France und Rotwein auf dem Tisch. Aber ich schweife ab.

Auf der linke Seiten erinnern mich die Feigenblätter an die Silhouette der Bremer Stadtmusikanten bzw. ihre veganen Ebenbilder. Im Wiki finde ich einen kurzen Abriss der Handlung, den ich hier für euch noch einmal auf den Kern zusammengekürzt habe.

„Der alte Esel soll geschlachtet werden. Deshalb flieht er und will Stadtmusikant in Bremen werden. Unterwegs trifft er nacheinander auf den Hund, die Katze und den Hahn … Sie entdecken ein Räuberhaus. Indem sie sich vor dem Fenster aufeinanderstellen und mit lautem „Gesang“ einbrechen, erschrecken und vertreiben sie die Räuber. Die Tiere setzen sich an die Tafel und übernehmen das Haus als Nachtlager. … Den Bremer Stadtmusikanten gefällt das Haus so gut, dass sie nicht wieder fort wollen und dort bleiben.“

Irgendwie passend. Also jetzt nicht das mit dem „Bremen“, sondern das „nicht wieder fort wollen“. Nur das mit dem „alten Esel“ … da müssen wir noch mal drüber reden 😉

Ansonsten wusste das schlaue Wiki über das Feigenblatt natürlich noch mehr: „Das Feigenblatt des Feigenbaums wurde in der bildenden Kunst zum Verbergen der Geschlechtsteile nackter Personen verwendet.“ Ja … ok … macht Sinn, die Blätter gibt’s in verschiedenen „Größen“ und „Formen“ … aber gerade die maskuline Bauweise sollte beim Anlegen gut aufpassen, damit auch wirklich nix verrutscht 😉

Und nun noch ein paar tolle Zitate aus dem Internetz zum Abspann:

„Von flexiblen Wechselkursen halte ich so wenig wie von verrückbaren Feigenblättern.“ Hermann Josef Abs.

„Wenn man bedenkt, dass die Mode mit einem Feigenblatt begonnen hat, sind wir schon fast wieder am Anfang.“ Claudia Cardinale.

„Das Feigenblatt des Neides ist sittliche Entrüstung.“ Karl Kraus

Bonne Nuit.

 

197) Corona-Gedicht

Erzähl mir ein Corona-Gedicht
Maske ziert noch das Corona-Gesicht
Pizza wurde zum Corona-Gericht
Und nun zu Corona-Gewicht

—> Bewegt euch und genießt den Frühling!

Liebe Leser, sorry für diesen bislang kürzesten Text ever hier auf‘m Blog. Aber ich habe keine weiteren Worte gefunden, die mit „Ge“ beginnen und mit „icht“ aufhören.

Und wenn ihr euch nun Sorgen macht: Nein, nein, ich drehe noch nicht durch, habe auch nicht zugenommen und gehe gewiss nicht unter die Poeten.

Wir hatten einfach die letzten beiden Tage ein Super-Wetter hier und ich glaube, det ha‘m wa‘ uns vadient!

Bleibt stark! Alles wird gut.

37) Postkarte aus Oder-Spree – 1

Liebe Leser,

Auch die zweite Urlaubswoche verbrachten wir ohne Flugscham, Zeitverschiebung, Währungswechsel und Magenverstimmung. Heimatnah. Zwischen Oder und Spree. 

Nachfolgend ein kurzes Gedicht … ein wahres Unikat … ihr werdet sehen.

Und ein paar Bilder gibts natürlich auch.

Viele Grüße und bis bald

T.

PS1: Besonderen Gruß an Sovely von https://murmelmeister.com und ihren jüngsten Beitrag https://murmelmeister.com/2020/07/25/a-longing-postcard/

PS2: Ganz ganz besonderen Gruß an meine junge Co-Dichterin 😉

Grüße von Oder-Spree

Gerade noch oben an der See
Ging’s zurück ins Brandenburgischeeee
Zum See mit kleiner Hütte
Und freundlichem Gemücke

Um nicht nur zu Daddeln
Ging‘s Baden und auch Paddeln
Der Sohn fing nen Fisch
War zu klein für den Tisch

Tochter mochte Buch und Liege
Aber nicht die kleine Fliege
Jetzt liegen wir im Bett
Und dichten beide nett

Draußen doch sehr frisch
Hier drin sehr kuschelisch
Liegen in warmen Kissen
Wollens nicht mehr missen

Nur der Kopf guckt raus
Wie ne Schnecke aus`m Haus
Draußen rauschen die Bäume
Freuen uns auf süße Träume

 

Und nun noch die Outtakes (die waren einfach zu schlecht … es war schon spät):

Sohn fängt ne Rotfeder
Dann noch eine, etwas späder

Vater schimpft, wo ist mein Handy?
Na Mann, darauf schreibt die Mandy!

<— Weitere Postkarten gibt‘s hier

 

 

 

36) Postkarte vom Darß 2

Schon wieder ein Postkarte vom Darß? Gab‘s da nicht erst kürzlich eine? Ja, die gab es. Im Oktober letzten Jahres (> hier). Dieses Jahr ist alles etwas anders, also müssen auch meine Postkarten nachziehen. Weniger nachdenklich, weniger skurril, dafür aber um so mehr Reim…

Eigentlich wollt´ ich nach Korsika
Da wo ich noch niemals war
Aber nun wegen SARS
Ging’s auf‘n Darß

Und dorthin, unsere Reise
War sparsam, eher leise
Kein Flug mit Check In
Fuhren mit dem Auto hin

Schöner Flecken Erde
Fische, Kühe, Pferde
Und nackig darf man baden
Fahrrad stärkt die Waden

Nur der Netzausbau
War´n bisschen mau
Musste zur Verwaltung
Für ´ne schnelle Leitung

Verbrachten schöne Tage
Irgendwie vertraut, keine Frage
Frag mich, was wird nächstes Jahr
Klappt‘s dann mit Korsika?

Das war‘s, Grüße vom Darß

T.

<— Weitere Postkarten gibts hier