Seit einigen Tagen schaue ich wieder regelmäßiger auf die Berliner Corona-Karte. Noch vor kurzem, da lag unser Stadtbezirk weit unter 100-er Inzidenz, um uns herum waren sie schon bei 150. Nun hat unser Streberbezirk auch die 200 geknackt. Yes, we made it!
Schaue ich auf die Deutschlandkarte nähert sich von Süden immer mehr lila. Da wird mir ganz mulmig.
Ein paar Gedanken der letzten Tage:
The News:
Der Virus ist zurück in den Medien. Für ein paar Wochen im Sommer schien er vergessen. Die Infektionsdaten kamen kurz vor Sport und Wetter, manchmal schon gar nicht mehr.
Nun ist Corona wieder der Aufmacher, man will es gar nicht mehr hören. Das eine sind ja die reinen Daten, damit kann ich ja noch leben. Das Andere ist die mediale Ausschlachtung des Themas. Wenn ich schon morgens kurz nach sechs im Bad die ersten Corona-Interviews mit Hinz und Kunz ins Ohr gespült kriege, ist mir das echt zu viel. Und dann gibt es auch noch sehr unglückliche Formulierungen, auch im Öffentlich-Rechtlichen Radio, wo ich mich frage, ob das nun so zweckdienlich ist.
Beispiel: Zunächst eine kurze Nachricht, dass sich die Mehrheit der Deutschen eine Impfpflicht für gewisse Berufsgruppen vorstellen kann. Irgendwie positiv. Unmittelbar danach die Information, dass wohl ein Junge im Zusammenhang mit der Impfung gestorben ist. Das ist natürlich bitter, aber auch nicht gerade förderlich, wenn man mit den Impfungen vorwärtskommen will.
Kleinkinder:
Ich hatte Gelegenheit mit einer Krankenschwester zu quatschen, die nach 1 1/2 aus der Elternzeit zurückkam. Natürlich habe ich sie gleich befragt, wie die ganzen kleinen Menschen mit all dem umgehen, wenn sie ja Fremde eigentlich nur mit Maske kennen. Sie erzählt etwas aus dem Alltag und berichtet, wie fixiert der Sohn auf die Augen des jeweiligen Gegenübers ist. Krass. Ich bin gespannt was aus dieser Generation wohl mal wird. Verhörspezialisten? Immigration Officers?
Masken-Macke:
Neulich eile ich in den Supermarkt, kurz vor der Schiebetür greife mir die Stelle meiner Jake, wo üblicherweise meine Maske ist. Sie war weg. Sch… das kann nicht sein, die ist immer da! Habe ich die auf dem Weg verloren, habe ich eine andere Jacke an? Ich mache kehrt und laufe zurück, Auf der Hälfte des Weges merke ich, dass ich das Ding locker ums Kinn trage. Also ich habe eine Maske … und eine Macke.
Tja, und wie geht’s nun weiter? Schwer zu sagen. Aber wenn man mal davon ausgeht, dass die Infektionen ja bereits alle vor schon vor Tagen stattfanden und man bedenkt, dass ja niemand irgendwelche Maßnahmen (außer Impfen und 2G) im Angebot hat, zeitgleich aber überall die Masken fallen und sich der Bund nun auch noch aus dem Geschehen zurückzieht … oh oh.
Mal sehen wie das so weitergeht