345) Klopf klopf, der Alltag

Meistens kommt man ja zum Ende einer Reise etwas zur Ruhe. Man hat ausreichend Kilometer geschruppt, die Dinge gesehen, die man sich anschauen wollte. Im letzten Drittel geht man die Tage vielleicht etwas langsamer an, um „mehr davon“ zu haben. Und dann arbeiten sich in mir irgendwann Gedanken hoch und klopfen an die Tür.

  • Klopf klopf. Ach ja, der Job. 
  • Klopf klopf. Da war doch noch was. 
  • Klopf klopf. Das aufgeschobene Gespräch mit dem Chef. 
  • Klopf klopf. Das Projekt, das erste Ergebnisse liefern muss.
  • Klopf klopf. Der Telekom-Techniker, der am Montag auf der Matte steht. 
  • … und so weiter.

Hartnäckig klopfen sich die Realitäten aus der Heimat zurück in meinen Arbeitsspeicher. Unangenehm. Und dann kann ich drauf warten, dass meine Rübe beginnt, Gegenentwürfe zu diskutieren. 

Muss ich denn überhaupt … könnte ich nicht weniger … was anderes … woanders?

Die Gedanken kreisen über der Hängematte, es ergibt sich aber leider kein klares Bild. Wie jedes Jahr. 

Hinzukommen diesmal noch die ganz dicken Bretter, die da im Herbst und Winter vor uns liegen. Das Virus will zurück auf die Bühne und der russische Bär dreht am Gashahn. Beste Voraussetzungen.

Klopf, Klopf … sind das die ersten Takte eines Post-Urlaubs-Blues?