Meine Güte, die Zeit rennt, oder? Haben wir uns nicht erst kürzlich damit abgefunden, auf längere Zeit in der Höhle zu hocken. Alles ging „damals“ Schlag auf Schlag. Und nun scheint es genauso schnell wieder rückwärts zu gehen. Aber ist das überhaupt „rückwärts“? Ist das nicht eher ein „seitwärts“ oder etwa ein „anderes vorwärts“. Verwirrend.
Ein paar Gedankengänge der letzten Tage:
Schule: Die wurde nun wieder geöffnet, zumindest für die höheren Klassen. Die mittleren Jahrgänge folgen bald. Sohnemann freut sich schon. Ich lasse ihm die Freude mal noch, denn die wird ihm in der Schule schnell vergehen, glaube ich. Zig Verhaltensregeln scheinen da auf die Kids zu warten und mit seinen Freunden darf er nur auf großer Distanz umgehen. Bin mir nicht sicher, ob das so erfreulich wird.
Maske: Man fühlt sich zwar immer noch wie Darth Vader auf der Zugspitze und all die anderen da draußen wirken wie emotionslose Zombies, aber so langsam gewöhnt man sich an den Stoff vor den Kauleisten, oder?
Zwei Dinge sind mir aber klar geworden:
1. Ich muss meine Ausgehroutine anpassen.
Klopfte ich sonst meine Taschen nach folgendem Schema ab …
… muss ich das nun ändern in …
- Schlüssel
- Maske für mich
- Ersatz-Maske für ein Kind
- Am besten noch eine Maske … man weiß ja nie
- Geld?
- Handy?
… Sonst stehst‘de nämlich dumm da.
2. Die Grenzen der automatischen Gesichtserkennung
Ich weiß nun, warum autokratische Systeme in die Identitätserkennung über die Gangart investiert haben und nicht mehr so sehr in die Erkennung übers Gesicht. Schlau waren die. Als hätten die es gewusst.
Urlaub: Nun auch gecancelt. Nix Flug, nix Insel. Stattdessen rennen wir, wie alle anderen Ex-Reisenden, nun der Kohle hinterher. Aber immerhin herrscht nun Klarheit und man könnte nach Alternativen in Deutschland suchen. Könnte. Denn ich weiß gar nicht ob ich das will. Wenn sich auch nur die Hälfte aller Ex-Reisenden an den deutschen Hotspots trifft, habe ich so meine Zweifel, ob ich dann dort sein will. Bestimmt werden Hotels und Restaurants dann wieder geöffnet sein, aber alles andere ringsherum vermutlich noch sehr stark eingeschränkt bleiben. Will man da mit Millionen anderen maskierten Menschen zwischen rot-weißem-Flatterband am Strand sitzen? Das kann sich jeder selber beantworten.
Oder vereisen wir künftig virtuell? Wie das gehen könnte, darüber hatte ich mir im Januar den Kopf zerbrochen.
Nicht, dass ich da großen Bock drauf hätte, aber vielleicht kommen wir mit Pandemie und CO2 schneller dahin, als uns lieb ist…
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