85) Pizza-Pappen … aus Gründen …

Na, Leute? Wie war die Runde gestern Abend? Ganz nice? Und warum könnt ihr faulen Säcke eure Pizza-Pappen nicht mitnehmen?

„Faul? Wir? So kann nur ein Spießer aus Prenzlauer Berg denken. Wir haben uns schon was dabei gedacht:“

Der Linke:

„Lieber Pfandflaschen-Sammler, ca. 500 m von hier liegen noch ein paar Flaschen von uns (nicht alle bringen Pfand), könntest du diese Pizza-Pappen bitte auch mitnehmen (wir haben dir auch ein Stück übrig gelassen, weil der Staat anscheinend nicht für seine Bürger sorgen kann).“

Der Grüne:

„Das sind Wertstoffe, wir haben die Pizza-Pappen restlos leergegessen und extra nicht zusammengefaltet, man kann sie sofort erneut verwenden, ganz ohne Energie zu verbrauchen, ohne Einsatz von Chemie.“ 

Der Tierschützer:

„Wir müssen auch an die Tiere in der Stadt denken, Füchse, Ratten, Krähen haben auch hart mit dem Klimawandel zu kämpfen.“ #biodiversitybypizza

Der AfD-ler:

„Daran sind nur die Inder, Pakistanis und Syrer schuld, denn würden die nicht diesen  kulturlosen Italo-Fraß in unsere deutschen Parks tragen, hätten wir das Problem nicht.“

Der CDU-ler:

„Warum kann man den Pizza-Bote nicht einfach wieder anrufen, dass er seine Pappen wieder mitnimmt? Da könnte man doch eine Geschäftsmodell draus machen, vielleicht so  zwei Euro pro Rücknahme, der fährt doch eh durch die Stadt.“

Der FDP-ler:

„Wir hätten die ja wirklich gerne in den Mülleimer gesteckt, aber der ist nun einmal rund. Der scheint wohl aus dem letzten Jahrtausend zu sein. Warum baut man denn bitte noch runde Mülleimer? Pizza-Pappen sind schließlich viereckig, Amazon-und Zalando-Pakete auch. Wir müssen das Technologie-offen betrachten und die Infrastruktur mit großen Investitionen zukunftstauglich machen.“

T.Head:

Labert nicht rum, Ihr seid stinkendfaul. Basta

92) Lass-mich-dran-Verdruss

Es hat ein wenig gedauert, aber nun hab ich’s auch kapiert. Die bunten Deckel auf Plastik-Flaschen gehen seit kurzem nicht mehr nur extrem schwer ab, man soll gar nicht mehr den >Nippel an der Flasche ziehen. „Lass-mich-dran-Verschluss“ heißt das wohl, weil „tethered caps“ hierzulande kaum auszusprechen wäre. Die Lösung soll der Umwelt dienen. Okay, mir war bislang gar nicht so bewusst, dass Plastikdeckel unser Mega-Problem sind. Aber man folgt einer EU-Richtlinie und das Konzept könnte man ja auch auf andere Themen übertragen 😉 

Hier ein paar Vorschläge:

  • Zigaretten werden künftig mit dünnen Stahlseilen an der Zichten-Packung befestigt, die Packung wiederum am Kehlkopf fixiert.
  • Kaffeebecher werden im Rahmen der Kaffeeausgabe an der Unterlippe des Kaffeetrinker festgetackert und lassen sich nur durch einen autorisierten Kaffeehändler schmerzfrei entfernen … oder wieder auffüllen.
  • Eine Batterie stellt bei 20 % ihrer Leistungsfähigkeit ihre Arbeit ein und nutzt die Rest-Energie, um sich an der Stirnplatte des Nutzers festzubeißen.
  • Pizzapackungen werden bei Lieferung auf der linken oder rechten Handfläche festgeklebt (je nach Geschmack) und können nur durch die Fachleute des örtlichen Entsorgungsunternehmens entfernt werden (Polizei kann so was mittlerweile auch)

Mit der oben angefügten Skizze habe ich soeben ein Patent eingereicht.

Weitere Vorschläge eurerseits nehme ich gern noch mit auf.

91) Den Deckel an der Lasche ziehen

Eine bahnbrechende Erfindung, hat nun Marktreife erreicht. Nicht nur das, sie ist nun auch in mein Leben getreten und soll dazu beitragen, dass ich Plastikdeckel von Flaschen oder Tetra- Paks nicht mehr „ständig“ in den Wald schmeiße. Als hätte ich das vorher getan … so eine Flasche ohne Deckel ist irgendwie auch blöd.

Aber nun ist er da, der mit dem Gefäß fast verbundene Plastikdeckel, die man nicht mehr so leicht abgefummelt bekommt. Und der beim Trinken aus der Pulle ständig an Brille oder Nase klopft.

Ich möchte aufs schärfste protestieren! Das war nicht mit dem Brillenträgerausschuss abgestimmt! Zusätzlich fühle ich mich in meiner Freiheit beschränkt. Ich kann diesen Deckel nicht mehr abfriemeln, in die Luft werfen oder mit den Zähnen zerknautschen. Ich kann ihn nicht mehr über die Tischplatte rollen oder von links nach rechts schnipsen. Wie soll ich jemals wieder innere Ruhe finden?

Ich erwarte sofortige Rücknahme dieser Initiative und Nachteilsausgleich für die letzten 10 Jahre (einfach so …), sonst gehe ich nach Karlsruhe, nach Brüssel oder sogar zur UNO. So geht’s nicht, Ihr Umweltdiktatoren, Ihr. Wisst ihr? Hier wohnen noch 80 Mio andere Menschen zwischen Rein und Elbe, da müsst ihr halt mit denen auch mal reden und etwas mehr Technologie-Offenheit und Innovation wäre doch im 21. Jahrhundert auch angebracht oder?

Ich mach‘ mir ein Bier auf, da ist noch ein Kronenkorken drauf. 😉

Schönes Wochenende 😉

55) Ebbe im Teich

Beim Ententeich, im benachbarten Volkspark, haben Wasserwerke und Grünflächenamt wohl den Stöpsel gezogen. Der Wasserspiegel nahm in den letzten Tagen kontinuierlich ab, nur in der Mitte des Tümpels haben sie noch eine große Pfütze belassen, damit die Enten nicht vollends austrocknen und die vorzeitige Abreise gen Süden antreten. Nun können wir alle auf den schlammigen und stinkenden Grund des künstlichen Gewässers schauen. Und auf all die Schätze, die in den See gefallen sind oder in ihm versenkt wurden. Da sind zum Beispiel große Äste dabei und Steine. So etwas schmeißen Kinder gern mal ins Wasser oder aufs winterliche Eis. Macht ja auch Spaß.

Aber es gibt noch viel mehr zu entdecken:

  • Irgendwelche Vollpfosten haben im Suff eine Parkbank im See versenkt. Das ist schon echt ´ne Leistung, so ein Ding ist echt schwer und muss man erst einmal über das Geländer wuchten. Respekt Leute. Ihr seid Helden.
  • Die Stapelstühle des Park-Cafés dagegen, lassen sich noch viel weiter in den See werfen, als so eine blöde Parkbank. Das Café wird sich nun freuen. Die Stühle gehören zweifelsfrei zu ihnen und sie bekommen nun zehn vollkommen verdreckte Exemplare zurück auf die Terrasse gestellt. Die haben sie doch vermisst, oder?
  • Wie zu erwarten, liegen auch Leihfahrräder im Schlamm. Sind zwar schon lange abgeschrieben, man könnte aber mal mit `nem Lappen drüber gehen und dann rollen die wieder. Weiß eigentlich jemand, wie so ein Leihfahrrad in der Bike-Sharing-App angezeigt wird, wenn es im Wasser liegt? Als Tretboot vielleicht?
  • Und eine Menge Mülleimer konnte ich da in der Pampe ausmachen. „Warum werfen die den Müll nicht in die Mülleimer, sondern die Mülleimer in den Müll“, fragt die Tochter. Gute Frage und kreatives Wortspiel, kommt auf meinen Blog, versprochen!
  • Gewundert hat mich allerdings, keine Bierflaschen dort im Schlamm gesehen zu haben. Aber vielleicht war am frühen Morgen schon ein fleißiger Sammler unterwegs und hat das Flaschensammeln mit einer Watt-Wanderung verbunden. Für etwas Kleingeld.

Kann man nur hoffen, dass Party-Touristen diese Sauerei veranstaltet haben, denn dann sind die jetzt wieder weit weg. Im Schlick liegen sie jedenfalls nicht.

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