KI hält immer mehr Einzug ins Büro. Und es ist längst nicht mehr selten, dass einem transkribierte Meeting-Notizen ins Postfach flattern. Woran man das erkennt? Ganz einfach: Der Text ist elendig aufgeblasen, enthält mehr Wörter als nötig und mindestens ebenso viele Gedankenstriche. So schreibt kein Mensch. Hat auch niemand Zeit für.
Dazu kommen Aussagen, die man so nie getroffen hat. Ich habe mehrfach, laut und deutlich, von „17 Languages“ gesprochen, im Protokoll steht nun aber „Seventy“, die ich angeblich zugesagt hätte. Steht da. Schwarz auf weiß. Und das wird einem dann als offizielles Protokoll um die Ohren gehauen, weil irgendjemand meinte, das sei jetzt eine ganz clevere Lösung, wie er eher Feierabend machen kann.
Aber denkste, mein Freundchen. Mit mir nicht.
Da ich weder Zeit noch Lust habe, das ganze Wortmüll-Gewölk durchzulesen, um die paar relevanten Infos rauszufiltern, schmeiße ich den Text halt in meine eigene AI.
Prompt:
Fasse mir das Geschwafel zusammen, bring es auf den Punkt, und hol die To Do‘s für mich heraus.
Tja. Und spätestens da wird’s dann richtig absurd.
Was passiert hier eigentlich?
Wir lassen eine AI ein Meeting protokollieren, das sie nicht versteht, es dann aber aufbläst, um dann eine zweite AI drüberlaufen zu lassen, die das Ganze wieder entwirrt?
Reiner Stromverbrauch. Und Umsatz für OpenAI und Microsoft. Mehr nicht.
Interessant wird’s doch erst, wenn ich sowas prompten könnte:
• Fasse mir das Protokoll zusammen und hole die To Do‘s für dich heraus.
• Erledige die To Do‘s – und melde in meinem Namen Vollzug.
• Geh du für mich ins nächste Meeting. Vertrete folgende Standpunkte. Und sieh bloß zu, dass du ohne neue To Do‘s für mich wieder rauskommst.
• Kontaktiere die AI vom Kollegen, mach mit ihr einen Deal – und sorg bitte dafür, dass der die To Do‘s kriegt.
Und dann?
Dann machen die Bots das alles unter sich aus, dann ist Bürokratie auch nicht mehr störend und wir können endlich mal in Ruhe einen Kaffee trinken.
PS: Titelbild via ChatGPT

