17) PushTAN-App

Seit ein paar Wochen nervt mich meine Bank, doch endlich auf ein neues TAN-Verfahren umzustellen, weil die smsTAN nicht mehr unterstützt wird. Mit fortschreitendem Kalender habe ich mich nun doch mal damit beschäftigt. Ich wählte mich ins Online-Banking ein und schwelgte noch kurz in Erinnerung.

  • Anfang der 2000-er Jahre, wurden die TANs noch von den Banken per Post nach Hause geschickt. 100 Stück gab es da auf einen Zettel gedruckt und damit hatte man erst einmal eine Weile Ruhe. Man konnte sich für eine Überweisung sogar eine TAN von dem Papier aussuchen. Um auf „Nummer sicher“ zu gehen, dass die TAN damit ungültig war, habe ich die verbrauchte TAN fein säuberlich mit einem Kuli durchgestrichen.
  • Das ging nicht lange so weiter. Solche Papiere gelangten natürlich in falsche Hände, böse Menschen kauften das halbe Internetz leer und schmückten sich mit fremden TANs. Irgendwann hat das Online-Banking eine ganz bestimmte TAN von diesem Zettel gefordert. Vorbei die Zeit, als man noch ein paar TANs mit in den Urlaub nehmen konnte, um sie im Notfall vor Ort  zu verwenden.
  • Dann wurden wir User immer mobiler. Wir wollten unsere Bankgeschäfte von überall erledigen. Aus dem Internet-Café, im Hotel, vom Klo. Da war ein Papier-Zettel im heimischen Leitz-Ordner etwas hinderlich. Die smsTAN war geboren. Ein Zugewinn an Freiheit und Mobilität. Es war nichts zu tun, außer einmalig eine Handy-Nummer bei der Bank zu hinterlegen. Großartig.

Nun soll das alles Geschichte sein! 

Ich klicke also den Button „TAN-Verfahren umstellen“. Das Online-Banking stellt mich vor die erste Entscheidung. „PushTAN“ oder „Chip-TAN“. Puhhh. Eigentlich würde mit eine „normale TAN“ ausreichen. Ich entscheide mich für PushTAN. Dazu müsste ich aber bitte zunächst die X-PushTAN-App aus meinem App-Store laden, informiert das Online-Banking. Optional könnte ich auch einen QR-Code scannen, der mich dann in den App-Store zum Download führt. Als das gemeistert ist, muss ich die Installation der App bestätigen, da mir danach noch ein Link per SMS zugesandt wird, denn ich anklicken soll.

Ich folge dem Link. Ich lande in der X-PushTAN-App und werde um ein Kennwort gebeten. Aber welches Kennwort? Anscheinend ein neues. Es muss natürlich Kleinbuchstaben, Großbuchstaben, Sonderzeichen und Zahlen enthalten. Puhhh. Irgendwie vergeht mir gerade die Lust daran. Ich überlege, die Umstellung „app“zubrechen, aber das ist vermutlich auch nicht gut. Also weiter im „App“lauf. Nach erster Eingabe des Passworts, muss ich es noch bestätigen. Nur leider kl“app“t das irgendwie nicht. Das zweite Passwort ist immer kürzer oder länger als das erste Passwort. Die App zeigt aber nur Punkte statt Buchstaben an, ich kann die Passwörter also nicht „app“lesen und „app“gleichen? Bin ich zu blöd, kann ich mir das für heute also „app“schminken? Ist vielleicht gar nicht das zweite Passwort falsch, sondern eigentlich das erste? Nach kurzem Wutanfall kühle ich wieder etwas „app“. Es vergehen einige Minuten. „App“schließend funktioniert es dann. Das Passwort wird von der App endlich „app“genommen. Glücklicherweise kann ich „app“ sofort auf Finger-Print umstellen, so dass ich das Passwort hoffentlich nie mehr benötige. Die X-PushTAN-App generiert nun noch eine PIN, die ich wiederum ins Online-Banking „app“tippen soll. Es läuft! Mit etwas „App“stand hat die Umstellung eigentlich gut gekl“appt“. Ich „app“elliere an meine Frau, die Umstellung auch bald zu „app“solvieren, damit wir das „app“geschlossen haben. Aber mir ist jetzt schwindelig. 

Ich schicke den Blog-Beitrag jetzt „app“ und dann geht‘s „app“ auf die Couch.

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18 Kommentare zu „17) PushTAN-App

  1. Wie sollen das wir „Alten“ begreifen? Wir verzweifeln doch schon an den Begriffen, bevor wir an die eigentliche Praxis kommen. Abschreckungsmanöver, hoch lebe das Bargeld!

    1. Da hast du Recht, selbst mir, der nahe der IT arbeitet, wird da manchmal schwindelig. Es sind die künstlichen Begriffe, die einem Angst machen und das latente Gefühl, mit einem falschen Klick, für die nächsten 4 Wochen handlungsaunfähig zu sein

  2. Ich verwalte seit einigen Jahren das Konto meiner fast 99-jährigen Mutter online. Kontrolle der Lastschrifteinzüge, 1-2 Überweisungen pro Monat, nichts Aufregendes und mit SMS-TAN prima machbar. Jetzt macht die Sparkasse Druck …Du musst… neues TAN-Verfahren. SMS-TAN wird Anfang August abgeschaltet. Nun ist deren neues TAN-Verfahren nicht mit dem der Volksbanken kompatibel, wo ich schon seit Jahren einen TAN-Generator für die EC-Karte benutze. Doof! Ich nutze privat kein Smartphone, also fällt die App-Nummer auch aus.
    Ich mach´s ganz einfach: 1-2 Überweisungen im Monat mit dem alten analogen Überweisungszettel!
    Hoffentlich komme ich mit Benutzername und Passwort wenigstens noch auf die Umsatzübersicht.
    Ich will kein Digitalsklave werden, oder wenigsten bei einigen Dingen solange wie möglich dagegenhalten.

  3. Ich hasse das!!! Außerdem hat jede Bank ihr eigenes Dingsda, das man kaufen muss, wenn man es nicht über die App machen möchte! Und es sind so viele Menschen, die nicht über App banken wollen, dass keine Bank ihr passendes Dingsda vorrätig hat!

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