52) Schon wieder Oktober

Der Oktober ist ein Monat der Rituale und Wiederholungen. Ich habe das Gefühl, alles schon einmal erlebt zu haben. Hänge ich vielleicht in der Zeit fest? So wie Bill Murray in „Und täglich grüßt das Murmeltier“?

  • Und wieder feiern wir einen Mädchen-Geburtstag
    Die Girls sind junge Damen geworden, ich erkenne die kaum wieder. Sie verschanzen sich im Zimmer, man sieht sie kaum. Unser WLAN haben sie dieses Mal zwar nicht blockiert, dafür aber die Bäder und Spiegel.
  • Und wieder irren wir durch die Wohnung und stellen die Zeit um
    In der Zeitung schreiben sie über die Geschichte der Zeitumstellung, die fraglichen Effekte in der Energieversorgung und die anhaltenden Diskussionen in der EU dazu. Zu guter Letzt folgen verschiedene Eselsbrücken, wie man sich denn merken könne, ob man die Uhr nun vor-oder zurückstellt.
  • Und wieder erlebt man die letzten Tage der DDR
    Herr Genscher spricht vom Balkon der Prager Botschaft, David Hasselhoff und Klaus Meine beanspruchen für sich, die Mauer zum Einsturz gebracht zu haben und zwei Minuten später wird Günter Schabowski verdattert über den Brillenrand gucken und dann stammeln, dass die neue Reiseregelung … nach seiner Kenntnis … sofort …. unverzüglich … in Kraft tritt.
  • Und wieder haben die anderen Bundesländer einen Feiertag mehr
    Die einen feiern Reformationstag, die anderen feiern Allerheiligen. Berlin feiert nichts. Am Reformationstag werden die Brandenburger zum Shoppen nach Berlin strömen, zu Allerheiligen kann ich endlich mal in Ruhe arbeiten, weil aus Bayern keine Anrufe, E-Mails und Chat-Nachrichten kommen. Mein persönlicher Feiertag.
  • Und wieder feiern die Kids ihr Halloween
    Es werden kleine Monster durch die Straßen spuken und an den Wohnungstüren mit „saurem“ drohen, wenn’s nix „süßes“ gibt. Oder gern auch Bargeld. Der neueste Trend sind anscheinend Messer- und Beil-Attrappen die man den Kindern an den Kopf steckt. Sieht voll echt aus. Großartig, in der heutigen Zeit. Ich lege mir schon mal einen kleinen Vorrat an Süßigkeiten an, manch andere werden sich im hinteren Teil ihrer Wohnung verstecken, nur damit man zur Straße hin kein Licht sieht. Wieder andere hängen einen Zettel an die Tür. „Wir geben nix“.
  • Und sonst so?
    Ui Ui, die Zeit rennt davon. Termin für Reifenwechsel vereinbaren, Datsche dicht machen, Wunschzettel nicht vergessen und mit der Sippe verhandeln, ob man sich nun am ersten oder zweiten Weihnachts-Feiertag sieht. Und was machen wir eigentlich zu Sylvester?

Oah nee … was freue ich mich auf den Frühling!!

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9 Kommentare zu „52) Schon wieder Oktober

  1. … Immerhin kullert die Erde immer auf ihrer Elipse um die Sonne und war vor eine Jahr und immer davor etwa an der gleichen Stelle auf der Elipse, aber mit dem Sonnensystem sicher jetzt woanders im Weltall. Und wir kleinen Menschlein zählen die Winter, die der alte Indianer gesehen hat; 50… 60…70…
    Die Kinder werden jugendlich und erwachsen, es geht untrüglich weiter, auch wenn das Zeitumstellungsthema uns noch Jahre begleiten wird. Schon komisch: das Ingangsetzen hatte einen klaren Grund und ging auch zügig, aber wieder zurück auf den Vorzustand (wäre ja eigentlich ganz einfach: zurück auf astronomische Zeit und Ende der Diskussion) geht ganz schwer. …. weil die schöne Demokratie (eine besser haben wir ja nicht) zuviele Aspekte berücksichtigen muss. Welcher Politiker will es sich wegen diesem unwichtigen Thema mit Teilen seiner Wähler verscherzen. Doof nur, dass sich die EU genau wegen dieser Wähler zu der Vorentscheidung hat hinreißen lassen.

      1. Meine Frau ich auch gegen die Zeitumstellung. Ich kann an der Zeitumstellung nicht schlechtes finden. Wegen einer Stunde und noch am Sonntag einen Jetlag zu bekommen finde ich eher unwahrscheinlich.
        Klar den Satz „Die Zeitumstellung ist die umweltfreundlichste Art, einen Jetlag zu kriegen“ finde ich sehr witzig aber jeder von uns hat mal an einem Samstag etwas länger gefeiert und dann länger oder kürzer geschlafen. Da beschwert sich keiner über eine Jetlag. Wir wollen ja auch nicht, dass alle Feier und Feste um 22 Uhr schon beendet werden.

      2. Ich habe nichts gegen die Zeitumstellung. Der „Jetlag“ sollte eher eine Anspielung auf „all die Umstellungsschwierigkeiten“ sein, die Mensch und Tier angeblich haben

      3. Ach ja. Da sollen die mal debattieren. Tun sie schon lange und werden sie bestimmt noch weiterhin. Ich denke, die EU hat bestimmt andere Dinge zu tun. Warten wir es mal ab …

  2. Da erlebe ich doch gerade ein deja vu, so als ob das „meine“ Geschichte wäre. Vor allem die ewig wiederkehrende Weihnachtsbesuchsorganisation. Welch ein Graus, wo es doch die Stille Zeit sein sollte. Nur der kommende Feiertag, auf den freue ich mich, weil mich niemand erreicht…zumindest im Büro. 😉
    LG, Kerstin

    1. Tja Kerstin, irgendwie setzt in der dunklen Zeit immer wieder Hektik ein. So als würde die Zeit unwiederbringlich ablaufen oder als ob man am 31.12. einen Jahresbericht ablegen müsste. Aber das meiste ist selbstgemacht bzw. selbstgewält bzw. selbstgeduldet …

      1. …denn die Geister, die ich rief, kann auch nur ich wieder zum Gehen bewegen.
        Habe mir mal die Freiheit genommen, das so fortzusetzen und frei nach Dickens zu formulieren. 😉

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