501) 500 Airbus

Bevor es für mich morgen wieder auf Reisen mit der Bahn geht, möchte ich noch einen Artikel mit Senf kommentieren, den mir der Reiner freundlicherweise weitergeleitet hat. Der Artikel erschien in der New York Times, ist mittlerweile wieder hinter der Bezahl- Schranke abgetaucht, aber ich kann den mal ganz kurz zusammenfassen. Es ging im Wesentlichen um die gigantische Entwicklung des Flugwesens in Asien, welche Pläne die Airlines da haben und welche Flughäfen oder Terminals da mal soeben aus dem Boden gestampft werden. Side Kick Flughafen BER. Autsch!

Zum Ende des Artikels stand geschrieben, dass die indische Airline „Indigo“ kürzlich 500 Airbus Typ A320 bestellt hat. Ja 500! Da kriegen die Airbus-Vorstände (Europäer wohlgemerkt) Freudentränen und die „Umweltbedenkenden“ hier tiefste Sorgenfalten auf der Stirn, wenn man den Diskussionen zu Inlandsflügen folgt.

Aber um fair zu bleiben, warum sollen die Inder nicht fliegen? Warum sollen die mit dem Auto durch ihr riesiges Land gurken? Wieso sollen sie nicht ihre Verwandten per Flugzeug besuchen oder ins Ausland fliegen können? Dass das mit vermehrtem CO2 daherkommt ist ja wohl logisch. Aber verbieten kann man ihnen das nicht. Schon gar nicht, solange in Deutschland umhergeflogen oder zum kaufen / saufen / raufen nach Barcelona gedüst wird. Nur mal so ein „Längenvergleich“: Strecke Rostock – München per Auto ca. 780 km, Strecke Delhi – Bengaluru ca. 2.200 km … und das ist noch lange nicht die volle Nord-Süd-Ausdehnung. Zwei Drittel vielleicht. Und Autobahn gibt’s da auch nur selten.

Toll fand ich die Korrektur der Redaktion zum Schluss des Artikels, die habe ich mir für meinen Beitrag hier kopiert:

„Correction was made on November 2, 2023: An earlier version of this article misidentified the Airbus planes ordered by IndiGo. They are A320s, not A230s.“

Na immerhin haben sie sich nicht das alte Zeug andrehen lassen, sondern nehmen gleich das Mondernste.

PS: allen Vielfliegern die noch in Dubai auf der COP sind, wünsche ich guten Heimflug. 70.000-100.000 Teilnehmer waren es über die Tage … habe ich gehört … oh oh.

In so einen A320 passen ca. 200 Menschen … macht ca. 500 Flugzeuge … na passt doch wieder!

387) Schwarze Löcher in der Service Unit

Auf dem Rückflug von Malta entdeckten der Stammhalter und ich eine neue Vorrichtung in der Service Unit über uns. Nun habe ich ja nun schon einige Flugzeuge von innen gesehen, aber so etwas … nein … noch nie. Und unsere Sitzreihe war nicht die einzige, die dieses Feature über sich hatte. Alle hatten dieses „Ding“. 

Wir kamen ins Grübeln…

Was das wohl sein mag?

  • Eine Vorbereitung für eine Ladestation? Aber das macht da oben keinen Sinn.
  • Aschenbecher, Seifenspender, Handy-Halter genauso wenig.
  • Kommt da künftig ein Schlauch raus, über den man Kaffee und püriertes Chicken-Curry serviert bekommt,
  • Werden da später vielleicht mal Kameras reingebaut?
  • Oder Pups-Detektoren? Käsefuß-Melder? Also das fänd‘ ich ja gut.
  • Waren die Teile einfach übrig, mussten die irgendwo verbaut werden?
  • Ist unser Flugzeug ein Montagsflugzeug? Sind wir gar Versuchskaninchen? Oh je.

Aber was passiert dann?

  • Macht es dann „Bling“, ein Licht erscheint über uns und verrät unsere Neugier?
  • Gibt es dann etwas auf die Finger, einen elektrischen Schlag vielleicht?
  • Oder eine Anzeige wegen gefährlichem Eingriff in den Flugverkehr?
  • Fallen da Oxygen-Masks aus der Decke? Na, das wäre ja peinlich.
  • Erzeugen wir damit einen Unterdruck und das Loch saugt uns raus in den Luftraum? Das wäre eine ziemliche Sauerei … für alle Anderen.

Hilft wohl nichts, einer von uns beiden muss sich trauen, diesen Schieber zu betätigen.

Also los, mach mal auf.
Nee, trau‘ mich nich. Mach’ du.

Wieso ich, du willst doch wissen was da drin ist.
So wichtig ist es mir nicht.
Interessant wäre es aber schon.
Na dann … bitte
Ach, nee. Geht auch ohne.
Is‘ bestimm nichts Besonderes.
Wer weiß, vielleicht ja doch.
Also los, jetzt mach‘ das Ding auf.
Wir müssen das wohl auslosen.
Schnick, Schnack, Schnuck
Du also
„Die Fluggäste auf 21A und 21B werden bitte umgehend zum Captain gebeten.“
Siehst‘de?
Sag ich doch.
Du gehst
Nee, du …

Bevor ich jetzt eine neue Episode für das Känguru schreibe, mach ich mal besser Schluss für heute.

Schönes Wochenende!
Live vom Berliner Flughafen,
wo ich vor knapp einer Stunde aus Lissabon gelandet bin und immer noch keinen Koffer habe

79) Bring your own seat

Gestern bin ich mal wieder geflogen, ick‘ weiß, ist nicht gut, aber die Strecke zu schwimmen war mir dann doch etwas zu weit. Und ich finde ja das Flugwesen an sich auch sehr interessant, denn es entwickelt sich bekannter maßen. Dazu sprach >Manne Krug auf YouTube schon.

Vollgestopft mit Technik, immer effizienter in den Prozessen „on ground“, gibt es immer wieder neues zu berichten.

Allerdings fühlt sich mein Untergeschoss zunehmend überhaupt nicht mehr „comfortable on board“. Die Sitze an Bord werden immer dünner und klappriger. Oder werde ich immer klappriger? Nach einer Stunde Flugzeit würde ich am liebsten einen Arzt ausrufen lassen, der mir den evolutionär bedingten Steiß herausklempnert. 

Da sind überhaupt keine „Sitzpolster“ mehr da, es sind Metallsitze mit Kunstleder-Bezug. An der Verbundstelle zwischen Sitz und Lehne befindet sich manchmal gar nichts, ausser Luft und Kekskrümel. Und eben meine unteren Lendenwirbel, die da nach und nach reinpurzeln. „Please don‘t leave any personal belongings…“ ha ha.

Aber ich will ja nicht nur meckern sondern auch mit konstruktiven Ideen kommen. Und hier ist schon mal eine. 

„Bring your own seat“. 

Eine Standard-Dockingstation am Boden, ermöglicht es dem geplagten Traveler sein geliebtes Sitzmöbel von zu Hause mitzubringen. Egal ob der fluffige Fernsehsessel, des Sohnes Gamerstuhl oder Uschi’s Gymnastikball. Und dank ISO-Norm lässt sich da noch viel mehr draufklicken. Kindersitz, Camping-Klo, Hometrainer, Kühlschrank für Wein und Kaviar. Jeweils natürlich. 

Ja, das Flugwesen … es entwickelt sich.