191) Rückkehr ins Büro – Teil 1

Irgendwann wird der Tag kommen, an dem wir unsere Höhlen-Offices wieder verlassen werden. Die Arbeitgeber werden in die Büro-Türme rufen und die Human-Resourcen sind mit dieser Entwicklung völlig überfordert.

So ungefähr wird’s wohl werden ;-):

  • Die Arbeitnehmer schauen sicherheitshalber noch einmal in ihre Arbeitsverträge, um sich zu vergewissern, dass sie noch die richtige Adresse im Kopf haben. 
  • Tag für Tag werden mehr blasse Homeworker auf die Straßen treten. Planlos und ausgemergelt von all den Tütensuppen, gehen sie das erste Mal seit langer Zeit wieder mehr als 30 Schritte am Stück. Krummbuckelig irren sie über die Fußwege und halten sich die Hände vor die Augen, da das Tageslicht die Netzhaut reizt.
  • In der Lobby der Firma steht eine Informationstafel, die an passable Kleidung erinnert. Piktogramme zeigen durchgestrichene Jogging-Hosen und Flip Flops. Auf einem Symbol für Unterwäsche, prangt „24h max!“.
  • Die erwünschte Körperhygiene wird auf jeder Etage und in den Aufzügen thematisiert. Übermäßig lange Vollbärte, behaarte Ohren und Rastalocken seien nur aus religiösen oder kulturhistorischen Gründen erlaubt.
  • Haben wir dann unser Büro erreicht und können uns noch an den Tür-Code erinnern, schreiten wir hinein in die Großraum-Höhle und rufen laut „Bling“. Dann rufen wir „Guten Morgen, könnt ihr mich hören?“
  • Kommt uns das Netzwerk irgendwie langsam vor, brüllen wir die ganze Etage zusammen. „Amelieeeeeeee, bist du etwa in Netfliiiiiiiix? Hier hängt alles! Man, ich muss hier arbeitööööön!“
  • Ist es um uns herum verdächtig still, fragen wir durch den Raum: „Jonaaaaaas, denkst du bitte an Englisch? Und dann noch GeWi und NaWi hochladen!“ 
  • Spinnt der PC rufen wir nur „Schaaaa-aatz, kannst du mal gucken, hier is‘ so ´ne komische Meldung“. (Danke Anke für diese Inspiration 😉
  • Gegen Mittag stehen ein Haufen bunter Fahrrad-Lieferdienste am Zaun und sorgt für Ärger mit dem Wachschutz. Die Lunch-Verträge mit den Homeworkern ließen sich nicht so kurzfristig beenden. Also werden die Koordinaten der Handy-Inhaber weiterhin mit Mittagessen beliefert.
  • Betriebsrat und Sozialberatung verteilen verschiedene Broschüren
    „Präsenzarbeit – 100 Tipps für eine neue Arbeitsform“
    „Büro-Knigge –  Für ein soziales Miteinander am Arbeitsplatz“
    „Auf Augenhöhe – Die Geheimnisse adulter Frontalkommunikation“

Video-Konferenzen wird es natürlich weiterhin geben, die Firmen sind auf den Geschmack gekommen. Aber wir werden unsere Hintergrundbilder tauschen. Ein verkramtes Bücherregal, ein Rennrad oder die Ehefrau, die im Bademantel durchs Bild huscht lassen uns nostalgisch zurückdenken an die schöne Zeit im Höhlen-Office.

So oder so ähnlich wird’s wohl werden, oder was denkt ihr?

—>Rückkehr ins Büro – Teil 2

189) Büro-Feeling im Homeoffice

Viele Menschen arbeiten derzeit von zu Hause aus. Ich mach’ das nun schon auch seit 13 Monaten ohne Unterbrechung. Daher gibts hier heute ein paar augenzwinkernde Tipps, wie ihr etwas mehr Büro-Feeling in euer Homeoffice bekommt :

Klebt gelbe Zettel an den Kühlschrank: 
„Wer hat meinen Erdbeer-Joghurt gegessen. Bitte ersetzen, danke Jonathan“
„Der Frischkäse lebt schon, bitte entsorgen und zwar a.s.a.p.!“
„Das hier ist keine Spülmaschine!!!“

Verteilt weitere Zettel in der Wohnung, um die Kollegen zu erziehen: 
„Bitte den Raum so verlassen, wie man ihn selber vorfinden möchte“
„Kein Obst in den Papierkorb“
„Nimm Treppe statt Aufzug“
„Arbeitsschutz geht alle an“

Wer Platz hat, hängt sich ein schwarzes Brett in den Flur und pinnt da irgendwas dran:
„Betriebsversammlung 09:00 Innenhof, Stühle mitbringen“
„Rückenschule Dienstags 10:00 gegenüber Betriebsarzt“
„Camper zu verkaufen, wenig gefahren“
… weitere Flyer von IG-Metall und Verdi machen es noch authentischer

Stellt übriggebliebene Kuchen in die Wohnung und stellt ein Schild auf: 
„Grüße von der Buchhaltung“
„Stephan wurde 40., Bedient euch!“
“Noch 3 Tage bis zur Rente, vielen Dank für alles, euer Herbert.“

Streut Gerüchte über eure Homeoffice-Nachbarn: 
„Ich habe heute die Schneider mit dem Kasupke zusammen aus der Tiefgarage kommen sehen. Nicht zum ersten Mal. Ob die wohl was miteinander haben?“

Kommt ihr am Morgen vom Bäcker zurück, ruft ihr laut „Mockeeeeen“ in die Wohnung, gegen Mittag wechselt ihr über zu „Mazeeiiiiit“, ab 17:00 gilt dann „Schön Feiaabeeeeeeend“

Mangels Azubis spannt ihr einfach eure Netflix-Kids ein. Gebt ihnen was zum Lochen, Tackern, oder Kleben. Lasst sie in Excel die Zeile 1.000.000 finden. Da lernen sie mehr als im Homeschooling.

Provoziert euren Rauchmelder mit einem Feuerzeug, zieht euch eine gelbe Weste drüber und dann lasst ihr die ganze Sippe zum Probealarm auf dem Hof antanzen. Taschen, Computer und Handys bleiben bitte oben.

Geht zu Ehe/Lebenspartner/Mitbewohner und fragt nach Ausgabe einer Rolle Tesa-Film und bunter Klebezettel. Dann bittet ihr um die Abschrift von 5 DIN-A Seiten und bemerkt ganz nebenbei, dass der Toner alle ist und die Pflanzen auch mal etwas Wasser gebrauchen könnten.

Und damit verspreche ich euch ein unvergessliches Wochenende!

Grüße aus dem Höhlen-Office.

T.

Viele Menschen arbeiten derzeit von zu Hause aus. Ich mach’ das nun schon auch seit 13 Monaten ohne Unterbrechung. Daher gibts hier heute ein paar augenzwinkernde Tipps, wie ihr etwas mehr Büro-Feeling in euer Homeoffice bekommt :

Klebt gelbe Zettel an den Kühlschrank: 
„Wer hat meinen Erdbeer-Joghurt gegessen. Bitte ersetzen, danke Jonathan“
„Der Frischkäse lebt schon, bitte entsorgen und zwar a.s.a.p.!“
„Das hier ist keine Spülmaschine!!!“

Verteilt weitere Zettel in der Wohnung, um die Kollegen zu erziehen: 
„Bitte den Raum so verlassen, wie man ihn selber vorfinden möchte“
„Kein Obst in den Papierkorb“
„Nimm Treppe statt Aufzug“
„Arbeitsschutz geht alle an“

Wer Platz hat, hängt sich ein schwarzes Brett in den Flur und pinnt da irgendwas dran:
„Betriebsversammlung 09:00 Innenhof, Stühle mitbringen“
„Rückenschule Dienstags 10:00 gegenüber Betriebsarzt“
„Camper zu verkaufen, wenig gefahren“
… weitere Flyer von IG-Metall und Verdi machen es noch authentischer

Stellt übriggebliebene Kuchen in die Wohnung und stellt ein Schild auf: 
„Grüße von der Buchhaltung“
„Stephan wurde 40., Bedient euch!“
“Noch 3 Tage bis zur Rente, vielen Dank für alles, euer Herbert.“

Streut Gerüchte über eure Homeoffice-Nachbarn: 
„Ich habe heute die Schneider mit dem Kasupke zusammen aus der Tiefgarage kommen sehen. Nicht zum ersten Mal. Ob die wohl was miteinander haben?“

Kommt ihr am Morgen vom Bäcker zurück, ruft ihr laut „Mockeeeeen“ in die Wohnung, gegen Mittag wechselt ihr über zu „Mazeeiiiiit“, ab 17:00 gilt dann „Schön Feiaabeeeeeeend“

Mangels Azubis spannt ihr einfach eure Netflix-Kids ein. Gebt ihnen was zum Lochen, Tackern, oder Kleben. Lasst sie in Excel die Zeile 1.000.000 finden. Da lernen sie mehr als im Homeschooling.

Provoziert euren Rauchmelder mit einem Feuerzeug, zieht euch eine gelbe Weste drüber und dann lasst ihr die ganze Sippe zum Probealarm auf dem Hof antanzen. Taschen, Computer und Handys bleiben bitte oben.

Geht zu Ehe/Lebenspartner/Mitbewohner und fragt nach Ausgabe einer Rolle Tesa-Film und bunter Klebezettel. Dann bittet ihr um die Abschrift von 5 DIN-A Seiten und bemerkt ganz nebenbei, dass der Toner alle ist und die Pflanzen auch mal etwas Wasser gebrauchen könnten.

Und damit verspreche ich euch ein unvergessliches Wochenende!

Grüße aus dem Höhlen-Office.

T.

Viele Menschen arbeiten derzeit von zu Hause aus. Ich mach’ das nun schon auch seit 13 Monaten ohne Unterbrechung. Daher gibts hier heute ein paar augenzwinkernde Tipps, wie ihr etwas mehr Büro-Feeling in euer Homeoffice bekommt :

Klebt gelbe Zettel an den Kühlschrank: 
„Wer hat meinen Erdbeer-Joghurt gegessen. Bitte ersetzen, danke Jonathan“
„Der Frischkäse lebt schon, bitte entsorgen und zwar a.s.a.p.!“
„Das hier ist keine Spülmaschine!!!“

Verteilt weitere Zettel in der Wohnung, um die Kollegen zu erziehen: 
„Bitte den Raum so verlassen, wie man ihn selber vorfinden möchte“
„Kein Obst in den Papierkorb“
„Nimm Treppe statt Aufzug“
„Arbeitsschutz geht alle an“

Wer Platz hat, hängt sich ein schwarzes Brett in den Flur und pinnt da irgendwas dran:
„Betriebsversammlung 09:00 Innenhof, Stühle mitbringen“
„Rückenschule Dienstags 10:00 gegenüber Betriebsarzt“
„Camper zu verkaufen, wenig gefahren“
… weitere Flyer von IG-Metall und Verdi machen es noch authentischer

Stellt übriggebliebene Kuchen in die Wohnung und stellt ein Schild auf: 
„Grüße von der Buchhaltung“
„Stephan wurde 40., Bedient euch!“
“Noch 3 Tage bis zur Rente, vielen Dank für alles, euer Herbert.“

Streut Gerüchte über eure Homeoffice-Nachbarn: 
„Ich habe heute die Schneider mit dem Kasupke zusammen aus der Tiefgarage kommen sehen. Nicht zum ersten Mal. Ob die wohl was miteinander haben?“

Kommt ihr am Morgen vom Bäcker zurück, ruft ihr laut „Mockeeeeen“ in die Wohnung, gegen Mittag wechselt ihr über zu „Mazeeiiiiit“, ab 17:00 gilt dann „Schön Feiaabeeeeeeend“

Mangels Azubis spannt ihr einfach eure Netflix-Kids ein. Gebt ihnen was zum Lochen, Tackern, oder Kleben. Lasst sie in Excel die Zeile 1.000.000 finden. Da lernen sie mehr als im Homeschooling.

Provoziert euren Rauchmelder mit einem Feuerzeug, zieht euch eine gelbe Weste drüber und dann lasst ihr die ganze Sippe zum Probealarm auf dem Hof antanzen. Taschen, Computer und Handys bleiben bitte oben.

Geht zu Ehe/Lebenspartner/Mitbewohner und fragt nach Ausgabe einer Rolle Tesa-Film und bunter Klebezettel. Dann bittet ihr um die Abschrift von 5 DIN-A Seiten und bemerkt ganz nebenbei, dass der Toner alle ist und die Pflanzen auch mal etwas Wasser gebrauchen könnten.

Und damit verspreche ich euch ein unvergessliches Wochenende!

Grüße aus dem Höhlen-Office.

T.

31) New Work – Teil 9

Fortsetzung …

Der Rechner seines ehemaligen Arbeitgebers fuhr herunter und sollte nie mehr erwachen. Zumindest nicht unter Noahs Fingern. Mit dem Laptop gingen auch seine Daten, Projekte und Referenzen. Er war ein „Niemand“. Ein unbeschriebenes Blatt.

Er ging seine Optionen durch. Neuorientierung? Etwas ganz anderes machen? Ja, warum nicht. Aber solche Veränderungen brauchen Zeit. Still war es in seiner Mirco-Flat. Die Stimme aus der Zimmerdecke schien gegangen. Wurde sie auch deaktiviert? Sollte sie nie mehr auf Meetings und Aufgaben hinweisen? Ihm Struktur und Orientierung geben? Noah fühlt sich allein, geht zum Fenster und schaut wieder auf die Dächer des Wohnviertels. Denk nach! Doch dann wird er unterbrochen.

Gong: „Noah, gemäß §11 der Geschäftsbedingungen für virtuelle Zusammenarbeit, bleibe ich als Assistenz-System implementiert und werde auf Arbeitspakete und Abgabetermine hinweisen.

Das war es erst einmal mit dem Nachdenken. Na großartig, erst schmeißen sie mich raus, aber deren diktatorische Abhöranlage bleibt mir erhalten, dachte Noah.

Gong: „Noah, es wurden soeben 14 passende Arbeitspakete ermittelt. Vertragsunterlagen und weitere Instruktionen wurden an deinen privaten Mail-Account verschickt. Interessenten können bis 10:00 Uhr ihre Gebote einreichen.

Er spürt Spannung im rechten Mittelfinger, unterdrückt aber seine Wut. Er startet seinen privaten Rechner, folgt der E-Mail, wählt sich in die Arbeitsplattform ein und überfliegt die Arbeitspakete. Fachlich könnte er sie alle bedienen und sie würden ihn ein paar Tage beschäftigen. Jedes Paket war mit einer Aufwandsschätzung gekennzeichnet, jedoch gab es keine Angaben zur Vergütung. Die Anzahl der Gebote war hingegen für jeden Job sichtbar. Und sie stiegen kontinuierlich an. Noah klickt auf einen dieser Zähler und erhält eine Liste aller Mitbietenden. Martin75, SvenK, Juergen_F und so weiter. Ob er wohl einen von denen kennt? Sind das vielleicht seine Ex-Kollegen? Jeder User Name ist mit einer zusätzlichen Sternebewertung versehen. Bei den folgenden Namen auf der Liste, beginnt er zu ahnen, dass das kein Spaziergang wird.

JamalX, Ranjid_4.0, Santosh2020 und Rajni2. Er schnappt nach Luft. Es scrollt weiter nach unten. Han_04, ShengBao, TianLi und Luan2018. Sie alle tragen 4 oder 5 Sterne hinter ihren Namen. Noahs Account hat hingegen noch keinen einzigen Stern. All diese User haben Gebote abgegeben, aber niemand kann die Gebote der anderen sehen. Den Namen nach, sind das alles Co-Worker aus Asien, die würden nur einen Bruchteil dessen verlangen, was er zum Leben bräuchte. Da kann er ja gleich einpacken. 

Oder wurden diese Identitäten nur erfunden, um sein Gebot zu drücken?
Was kriegen denn die anderen User von ihm zu sehen?
Gibt es überhaupt andere User die mitbieten?
Ist er vielleicht ganz allein hier?

… Fortsetzung unten

<— Zum Anfang der Serie

<— New Work – Teil 8

—> New Work – Teil 10

99) Corona statt Nelke

Die Veranstaltungen um den Mai-Feiertag haben sich stark gewandelt. Und nur weil in China jemand von der Fledermaus naschen wollte, wird Corona auch diesen Feiertag disruptiv verändern.

In der DDR wurde zur Teilnahme an der zentralen Demo aufgefordert. Mit roter Plastik-Nelke am Revers und Winkelement in der Hand, stand man sich mit den Eltern und deren Kollegen am Sammelplatz die Beine in den Bauch. Irgendwann setzte sich der Zug dann endlich in Bewegung. Tausende Menschen, Enge, Körper-Kontakt, politische Parolen und Lieder, die den Grau-Köpfen des Politbüros kurz vor dem Alexanderplatz aus müden Kehlen entgegengerufen wurden. Zum Ende der Veranstaltung stand man Schlange, um eine pappige Grilletta (Hamburger des Ostens) zu ergattern oder vielleicht auch mal ein Fischbrötchen. Da musste man aber schon sehr viel Glück haben oder jemanden kennen. (Für die jüngere Generation: Das ist ungefähr so, als wenn ihr heutzutage Klo-Papier besorgen wollt und etwas von der Post abholen müsst.)

Eine staatlich verordnete Groß-Demonstration … heute kaum denkbar. Der „Honi“ Honecker und seine blauhaarige Margot, der kleine dicke Axen, der greise Willi Stoph und der weißhaarige Günther dessen Nachname immer Appetit machte, würden heute alle zur Risiko-Gruppe zählen und für immer in Wandlitz eingeschlossen werden. Auch wenn die DDR damals schon sehr vorbildlich Corona-Maßnahmen umgesetzt hatte (Grenzschließung, Reise-, Versammlungsverbot etc), wäre sie doch spätestens jetzt untergegangen. Das beruhigt doch irgendwie.

Aber auch bei den Mai-Krawallen in den 90-er Jahren war man schon sehr auf die Durchbrechung von Infektionsketten sensibilisiert. Die Demonstranten trugen bereits Mundschutz und warfen Flaschen mit desinfizierenden Flüssigkeiten. Die Polizei war auch im Vollschutz angetreten, gepanzert, mit Visier vor Mund und Nase und sogar mit einem Plexiglas-Schild. (Also so wie im Supermarkt heute.) Beide Lager hielten sich tagelang auf Abstand. Zum regelmäßigen Händewaschen warf die Polizei frisches Wasser über den Demonstranten ab. Virologen würden heute allerdings zu warmem, statt dem damaligem kalten Wasser raten. Und da das Berliner Wasser bekanntermaßen sehr hart ist, sollte man eher Wasser aus den Alpen verwenden. Aber das ist auch nicht mehr ganz so einfach zu beschaffen dieser Tage.

Dieser 1. Mai 2020 wird anders werden. Keine Feste, keine Demos, keine Steine. Stattdessen verlagert der Deutsche Gewerkschaftsbund seine Veranstaltungen komplett ins Internet. Es soll nicht gearbeitet werden und Millionen Arbeitnehmer arbeiten an diesem Tag heimlich, weil sie keinen Bock auf Netflix haben oder Herz-Lungen-Wiederbelebung für ihre Firmen und Geschäfte leisten.

In diesem Sinne … einen schönen Feiertag!

16) Paket-Dienst

Ich kann schon fast die Zeit danach stellen, so regelmäßig habe ich das Vergnügen. Häufig arbeite ich im Homeoffice und bin gerade mit irgendwem auf der Welt im Gespräch. Zum Beispiel mit Mohammed aus dem nahen Osten und Kumar aus Indien. Dank der heutigen Technik geht das alles. Wir können sprechen, die Kamera einschalten oder uns gegenseitig unseren Bildschirm zeigen. Durch die Funk-Kopfhörer kann ich mich sogar 10 Meter vom Rechner entfernen. Ab circa 11:30 Uhr beginnt das Schauspiel. Es klingelt an der Wohnungstür und ich entschuldige mich bei Mohammed und Kumar für das laute Geräusch. Ich nehme beide auf meinen Ohren mit zur Tür, schalte aber mit einer Taste am Headset das Mikro stumm. Dann öffne ich die Tür und begrüße den Mann von DHL oder Hermes. Je nach dem wer zuerst klingelt. Im besten Fall reicht der Bote nur das Paket durch die Tür und ich kann die Stummschaltung schnell zurücknehmen. Im zweitbesten Fall unterschreibe ich nebenbei mit dem Fingernagel auf dem Handy des Boten und bin bald fertig. Im schlechtesten Fall hat er eine Sackkarre voll mit Päckchen fürs ganze Haus dabei, die nun alle einzeln gescannt werden müssen. Das kann dauern. Dann fragen Kumar und Mohammed schon ungeduldig. „What do you think about that, T.“. Ich bin aber stumm. Kumar fragt, „T. are you still there?“ und „We can‘t hear you anymore“. Ich nehme die Stummschaltung schnell zurück und will ein Lebenszeichen von mir geben. Bevor ich zu Wort komme, spricht nun aber der Bote. „Ich hab da noch was für Kowalski im Nachbarhaus, können sie das auch annehmen?“. In meinem Kopfhörer höre ich Mohammed fragen: „Sorry T. … what is Kowalski… I don‘t understand“. Kumar sagt: „Could you please spell that, T. You mean Kowalski … with K, like in King, right?“. Dann sage ich schnell „Mohammed, Kumar, one moment“. Nun guckt mich der Bote fragend an und fühlt sich verschaukelt. Ich deute auf meine Ohren und flüstere zu dem Boten, „bin im Gespräch“. Er versteht und nickt. Aus dem Kopfhörer kommt dann: „Why are you whispering, T.?“ und „Is there someone else we should know?“ und „is this Kowalski speaking there?“. Wie komme ich da nur wieder raus. Vielleicht sollte ich einfach nur sagen; „sorry guys, my wife…you know…“. Das würden sie bestimmt verstehen.

Frühere Beiträge zum Thema Arbeit & Büro:

9) Tacker-Stress

Ist Dir schon einmal aufgefallen, dass der Tacker meistens dann ohne Klammern ist, wenn man ihn gerade wirklich braucht? Bei Seife, Kaffee oder Zahnpasta zeichnet es sich schon Tage vorher ab und wer dann nichts besorgt, ist halt selber Schuld. Tacker aber werden von heute auf morgen einfach so „leer“. Und dann beginnt die hektische Suche nach passenden Klammern. Glaubt man dem Internet gibt es ungefähr folgende Sorten: Zitat: „…24/6, 26/6, 26/8, 23/6 für ca. 30, 23/8 für ca. 50, 23/10 für ca. 70  und 23/13 für ca. 100 Blätter ….“ und so weiter. All diese habe ich vermutlich zu Hause im Schreibtisch. Manche sind noch in EVP bepreist, manche in DM und der „neueste Scheiß“ trägt einen Preis in EUR. Endlich habe ich etwas Passendes gefunden und den Klammerblock eingesetzt. Anstatt nun sofort alle anderen Klammersorten in den Müll zu werfen, lasse ich sie mal besser noch im Schubfach. Wer weiß…

Frühere Beiträge zum Thema Haushalt: