113) Postkarte aus Nordspanien – 1

So, die erste Woche haben wir geschafft, Zeit für eine kurze Postkarte aus Nordspanien.

Nach über 25 Jahren habe ich mal wieder Barcelona betreten. Und nicht nur ich, andere Touristen auch. Das Reisen wäre entspannter, wenn nicht immer ALL DIE ANDEREN Touristen dort wären.

Unten am Hafen liegt ein Renn-Segelboot, demnächst startet der America‘s Cup dort. Kolumbus zeigt übrigens nicht nach Amerika, sondern Mallorca. (gefährliches Halbwissen aus dem Netz). Die Barceloner hängen ihre Schuhe draußen zum Trocknen auf, sieht man in Berlin auch häufiger, kam mir schon immer Spanisch vor.

Der Gaudí hat sich für die heilige Familie was ganz Besonderes ausgedacht. Und ja, auch wenn mir der Draht „nach oben“ recht dünn ist, das Gebäude ist schon der Hammer (spanisch: Martillo). Wer keine Lust hat reinzugehen, wartet draußen in der Sonne.

In Saragossa (nettes „Städtchen“) melden sich zum ersten Mal die Temperaturen des Inlands und die Stadt wird zum Abend immer heißer. Die ganze City ist vollgepflastert mit Steinplatten, man fühlt sich wie Pizza aus dem Steinofen.

Auf dem Weg nach Pamplona geht‘s durch die Wüste Bardenas Reales. Sehr eindrucksvoll. Ich fühle mich wie Mark Watney, der auf dem Mars herumfährt. Das Auto sieht jetzt aus wie Sau … das kam im Film irgendwie zu kurz.

In Pamplona wirkt die Stierkampf-Arena wie ein Ufo, dass im Stadtpark gelandet ist. Auch Hemingway war hier. Das letzte Mal traf ich sein Counterfeit in >Havanna anno 2005.

Ernest, ¡salud!

Bilbao hat mir sehr gut gefallen, auch wenn Kunst natürlich Ansichtssache ist. Die Männer der Stadt wirken „untenrum“ etwas überladen, sollten mal zum Arzt gehen.

Bilder von San Sebastian kann ich nicht bieten, because of this > 83) Ob Murphy vielleicht Baske war? Im Nachhinein habe ich gelernt, dass auch > Sinnlosreisen schon an San Sebastian gescheitert ist. Das beruhigt. Schönen Gruß!

Santander kann man mitnehmen, wenn man auf dem Weg ist, muss aber nicht unbedingt sein. Die nächste Postkarte beginnt in den Bergen vom Nationalpark Picos de Europa … Cliffhanger … jetzt erst aber erst einmal Pause …

Grüße aus Nordspanien
T.

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561) Buchstabensuppe mit Alles – 8

Morgen geht es ab in den Urlaub und damit die Birne frei für neue Eindrücke ist, müssen ein paar Gedanken und Bilder aus dem Kopf entsorgt werden. Für ein vollwertiges Gericht fehlt mir die Zeit, deshalb gibt’s mal wieder Buchstabensuppe … mit alles.

Fuß:
Mein Fuß ist noch dran. Nachdem ich mich ja vor gut vier Wochen mit einem schnittigen Handwerkergerät angelegt und leider den Kürzeren gezogen habe, wächst zusammen, was zusammen gehört. Es dauert nur länger als gedacht, und es wird vermutlich eine schicke Narbe bleiben, für die ich mir noch eine spannende Story ausdenken werde, die ich meinen Enkelkindern erzählen kann. Irgendwas mit Haien oder so.

Geisterfahrer:
Anfang der Woche beschäftigte ein Geisterfahrer die lokalen Nachrichten hier. „Achtung, wir unterbrechen die Sendung, ein Geisterfahrer auf der A13, bitte fahren sie äußerst rechts und überholen sie nicht“.  Wieso überhaupt „ein Geisterfahrer“? Wieso keine Geisterfahrerin? Und wieso Geist und nicht Geist:In? Wäre es nicht besser „eine geistfahrende Personen? Wieso nimmt keiner Rücksicht auf diese Person? Vielleicht wollte sie ja in diesen Tag als „Britische Verkehrsteilnehmende“ gelesen werden?

Unqualifizierten-Überschuss:
Wie könnte man das Gegenteil von „Fachkräftemangel“ nennen? Vielleicht „Unqualifizierten-Überschuss“. Den gibt es nicht nur am unteren Ende der Brötchenkette, sondern auch in der Mitte und oben. Wenn ich jetzt höre, dass 1400 ukrainische Ärzte im Land sind und nicht arbeiten dürfen, weil die nötigen Formalitäten nun mal bis zu „ein paar Jahren“ dauern, da wirken die populistisch angezettelten Debatten aus dem Hause Linnemann / Merz zum Bürgergeld für Flüchtlinge wirklich lächerlich. Machen Sie mal lieber da ihre Hausaufgaben meine Herren, statt vor den drei Landtagswahlen im Osten zu zündeln. Und wenn ihr das nicht hinkriegt, dann rückt bitte mal die Namen der Leute raus, vielleicht kriegt man ja bei denen eher einen Termin, als bei den Zahnärzten im Sauerland.

Urlaub:
Ja, wir machen Urlaub. Wir reisen mit dem Flugzeug an und nehmen uns vor Ort ein Auto … ökologisch schwierig … trotzdem. Wir fahren an Orte, wo eh schon „all die anderen“ Touristen sind und beruhigen uns damit, dass wir ja auch ein paar Euronen spendieren. Vielleicht lassen wir Rucksack, Base Cap und kurze Hosen besser im Hotel, kramen ein paar spanische Sätze aus dem Gedächtnis und dann gehen „kulturell angeeignet“ noch als Einwohner durch 😉

Genießt den Sommer!
T.

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91) Postkarte aus Südböhmen

Ach du meine Güte, in acht Wochen findet das Jahr 2023 sein Ende. Grund genug, noch etwas Herbstsonne zu tanken, bevor es auf die Zielgeraden geht. Nein, nicht Ägypten, nicht Türkei, das CO2-Sammelheft ist voll für dieses Jahr, also ging es nach Südböhmen, ins Land von Vepro-knedlo-zélo und reichlich Pivo. Kuriositäten gab es diesmal weniger zu entdecken, dafür aber einen wirklichen netten Flecken Erde.

In Český Krumlov besuchten wir die kleine mittelalterliche Altstadt, die sich in das Knie der noch schmalen Moldau fügt. Alle Häuser steinalt und tip-top in Schuss. Ansonsten staunten wir über die vielen Chinesen.

Ein Hotel gab noch einen Eindruck von anderen Tagen, trotzdem sehr charmant bei der Louzi und das Haus war tschecho-slowakisch beflaggt. Hat man ja auch nicht alle Tage.

Die Gegend um den Lipno-Stausee erinnert streckenweise an Schweden, Norwegen, Kanada, aber ein abgestellter Imbisswagen brachte uns wieder auf den Boden der Tatsachen. Frischer Fisch aus Holland … in Südböhmen. Dobrou chuť!

Beim Joggen zur Lipno-Talsperre, da bin ich kaum zum Joggen gekommen, ständig musste ich anhalten und diese viele Gegend fotografieren. Schon nervig … da kommt man völlig aus dem Flow 😉

Im Wolfsgehege bei Srni, dauert es nicht lange und der böse Wolf stand vor uns und dann noch ein Typ in Flecktarn und angenähtem Blätterwald … ähm … Böhmerwald. Ich musste ein Weilchen darüber nachdenken, was mich mehr nervös gemacht hat. Der Typ oder der Ur-Wau-Wau. Aber es war der Rambo … der sich dann als Naturfotograf entpuppte. Erleichterung … aber trotzdem ein seltsamer Anblick unter den zivilen Besuchern. Und etwas overdressed würde ich mal sagen, standen doch alle anderen Menschen ringsherum in Jeans und quietschbunter Großstadt-Survival-Neopren-Uniform herum und machten ihren Lärm.

Die tschechische Sprache macht überhaupt keine Probleme. Vieles versteht man, anderes reimt man sich halt mit Russisch-Basis-Wissen zusammen. Hier gibts Spaghetti Bolognese, Salat mit viel Brimborium, gebratenes Zebra und gegrillten Hermelin. Wohl bekomms.

Zum Abschluss ein schönes Bild von der heutigen Jogging-Runde. Zwei Sorten Himmel, Kondensstreifen die hindurchziehen und so ne Kugel da … Mond … oder wie das Ding heißt. Měsíc übrigens auf tschechisch.

Was mir sonst so aufgefallen ist:

Straßen und Infrastruktur sind in super Zustand, Autofahren macht hier richtig Laune. Ab und zu sieht man mal ein Solarfeld am Hang, Windräder sind mir keine begegnet. In Sichtweite des Stausees stehen einsame sieben Stück herum, aber das könnte auch schon Österreich sein. Selbst in den kleinsten Dörfern sieht man Lautsprecher-Anlagen installiert, zum Abend kann man eine feine Note von Ofenheizung schnuffeln, für mich als Altbau-Kind gibt‘s Flashbacks 😉

Ahoj, na shledanou aus Südböhmen, hat mir gut gefallen.

Frühere Postkarten >gibt’s hier … Mensch … sind ja bald 100 hier geworden … ei, ei  …

456) Ich bin dann mal Québec

Der Hape Kerkeling hat ja sein Buch schon „Ich bin dann mal weg“ genannt, der Titel war also schon vergeben, da musste ich mir etwas Anderes einfallen lassen. 

Also, zunächst soll es zum „königlichen Berg“ und die große Franzosen-Siedlung drumherum gehen, dann mit der Familien-Kutsche weiter in Richtung Nord/Ost zur „Meerenge“ am St. Lorenz Strom. Dann folgen wir dem Strom weiter bis „wo das Wasser heraus kommt“ und versuchen uns  als UN-Walbeobachter. Dann geht es nach Nord/West in die Berge, zu den großen Feuern und weiter Richtung Süd/West zum „Zitternden Berg“. Dann zum Ort der „Händler“ und da wo der „Otter war“ und setzen den Ritt fort zum „Ort an dem Bäume am Wasser stehen“. Dann galoppieren wir noch zum „schönen See“ und letztlich über das „Donnernde Wasser“ wieder zurück zum „königlichen Berg“, wo der vierstrahlige Adler auf uns wartet, um uns zurück ins alte Land zu bringen.

Und wenn sich die Sonne zum 25. Mal hebt, sind wir hier zurück in der großen Stadt, bei den hippen Brüdern und Schwestern, den Friedenspfeifen, Lastenrädern, Latte Macchiato – Schenken und Vegan-Bio-Eisläden … oder ich bin einfach dort geblieben und destilliere so vor mich hin.

Hick. Ich habe gesprochen.

So liebe Leute, das was ich hier im Indianer*-Pseudo-Jargon verschlüsselt habe, steckt ungefähr die Reiseroute ab. Mehr sage ich nicht. Will ja auch meine Ruhe haben. Bin mir nicht sicher, ob ich immer zum Lesen eurer Blogs komme, aber ich versuche dran zu bleiben, und wenn nicht, dann hole ich das nach.

*) nein, ich erkläre mich hier nicht.

Schönen Sommer!

Folgende Beiträge aus Québec / Kanada:

54) Postkarte aus SN-HWI-NP

Kurz vor Ende der Berliner Herbstferien hieß es noch einmal „Licht tanken und „Akku aufladen“ für die vor uns liegende Dunkel-Zeit. Und für‘s Höhlen-Office natürlich.

In Schwerin dreht sich natürlich alles um Schloss. Manchmal sieht man das Schloss vor lauter Schlössern nicht mehr. Aber auch sonst hat Schwerin ein paar interessante Figuren zu bieten.

In Wismar fallen wir auf Backfisch-Maik rein. Erstes Boot im Hafen, Touri-Falle … hätte man wissen können … egal. Ansonsten fragt man sich beim „Gewölbe“ wie oft die Einwohner wohl aus dem Bett gefallen sind und beim Anblick einer DDR-Speisekarte in einer Retro-Kneipe, muss man endlich mal über Inflation sprechen.

In Neuruppin dreht sich natürlich viel um Fontane. Aber auch die aktuelle Herbstkollektion wird gezeigt. Ist allerdings nicht ganz mein Fall. Zu wenig „unten rum“, zuviel „oben rum“. Die Parksituation in NP ist nicht ganz einfach,  die Einwohner bieten daher kreative Modelle zur zeitweisen PWK-Aufbewahrung an. Diebstahlsicher in der Tat, allerdings nicht ganz so flexibel, wenn man mal schnell weg muss oder wenn man >viel Gepäck hat

Schön war es!

71) Volle Packung

Moin Nachbar, wo soll es denn hingehen?
Ach … öhm … nix Besonderes eigentlich.
Ja aber, die Karre, die is‘ voll bis unters Dach?
Tja … nur das Nötigste, weißt ja wie das is‘.
Wem sagst du das. Aber jetzt sag‘ mal … was macht ihr?

Zum Wandern nach Patagonien?
Auf UN-Hilfsmission? Nach Mali?
Südpol, Nordpol, Mond, Mars?
Gebt ihr etwa die Wohnung auf?
Sonst, alles in Ordnung … Probleme?
Schimmel, Schwamm, Schädlinge?
Schafft ihr Platz? Macht ihr jetzt Airbnb?
Habt ihr vielleicht finanzielle … ?
Können wir irgendwie helf…?

Nee du, eigentlich … fahren wir nur …
Nach Italien, Spanien, Portugal?
Nee … gar nich‘ weit von …
Norwegen?… auch schön da!
Nee … eigentlich nur …
Jetz‘ hab‘ ich‘s … Schweden oder?

Nee … nur fünf Tage Sachsen 😉

49) Postkarte aus der Normandie

Zeit für eine weitere Postkarte aus dem Land der Weine, Stangenbrote und Kreisverkehre.

Auch in der zweiten Woche „Le savoir vivre“ gab es wieder einiges zu entdecken. Wie üblich bei meinen > Postkarten mit weniger Hochglanz, dafür mehr Skurrilitäten.

Und los geht‘s:

Les Plages
Die Gegend hier bietet riesige Strände, die dann noch an Größe zunehmen, wenn das Wasser zurückgeht. Da entsteht oft eine glatte Fläche ohne Schlick, Dreck und Steine. Häufig ist man da so einsam, dass man kein deutsches Handtuch hinlegen braucht, um sein Plätzchen zu reservieren. Und macht man es trotzdem, spült es der natürliche Pool-Boy mit Sicherheit wieder weg.

6. Juni 1944
An dem Datum kommt man hier nicht vorbei. Alliierte Truppen (Amerikaner, Kanadier, Engländer und andere) landeten hier von See und Luft an fünf Stränden, um sich dann bis August nach Paris durchzukämpfen, während die Sowjets von Osten immer näher an die Oder kamen. Könnt ihr alles im Wiki nachlesen. Allerdings muss man auch genau hinschauen, wie das Ereignis hier heute teilweise vermarktet wird. Auf Touren mit offenen Jeeps kann der Nachwuchs-Infanterist mal ein bisschen am MG zu spielen. In einem Military-Shop läuft Johnny Cash (damals 12 Jahre) vom Band, in einigen Läden, gibt es originale Kriegs-Devotionalien zu kaufen. Na, vielleicht auch einen hübschen Granat-Werfer für‘s heimische Wohnzimmer? Oder einen schicken Stahlhelm mit Loch für den Neffen?

Les ronds-points
Laut Wiki gibt es in Frankreich 20.000 Kreisverkehre. Man „fährt“ nicht durch Frankreich, man „kreiselt“. Allerdings halte ich die Zahl für deutlich untertrieben, denn die 20.000 habe ich allein schon in der Normandie durchkreiselt. Selbst eine galette complète ist angelegt wie ein Kreisverkehr. Über deren Sinnhaftigkeit der Kreisel scheiden sich die Geister, aber eines ist klar: Die Alliierten hätte es nie bis nach Paris geschafft, hätte es damals schon so viele Kreisverkehre gegeben. Sie hätten mehrmals die falsche Ausfahrt genommen, Kriegsende wäre vermutlich ein Jahr später gewesen.

Lieux de dépistage COVID-19
Corona begleitet uns natürlich auch in der Normandie. Für die Kids am Wochenende einen Corona-Antigen-Schnelltest zu bekommen, am besten auf der Fahrt von Normandie nach Paris so um die Mittagszeit, wird eine Herausforderung. Nach ca. 90 Minuten Online-Recherche bekommen wir die Termine bestätigt. Ich kann nur jedem Schüler raten: lernt zwei Jahre Französisch, Spanisch schadet auch nicht, völlig egal … aber glaubt mal nicht, dass euch Englisch oder Googlisch immer durch die Welt bringt …. nee … nee … is‘ nich‘ so.

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Epsilon
Bereits die Dimensionen des Parkplatzes am Mont-St-Michel lies auf erhöhtes Touri-Aufkommen schließen. Da war dann auch so, halb Europa wühlte sich durch die engen Gassen des kleinen Ortes am Hang. Masken waren zwar Pflicht … aber na ja … ihr wisst ja wie das läuft. Um so unverständlicher: Die Restaurants im Ort waren alle proppe-voll, dicht an dicht saßen sie da. Drinnen wohlgemerkt. Oh oh … wenn sich da mal nicht eine neue Variante zusammenbraucht. Es wird nicht „E“ wie Epsilon, sondern „E“ wie Euro …

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48) Postkarte aus der Bretagne

Endlich kann ich mal wieder ein Postkarte verschicken. Aus dem Auuuuuuuuslaaaaaaand. Jawoll! Und hier ist sie schon. Wie immer bei meinen > Postkarten weniger Hochglanz, sondern eher auf der Suche nach Skurrilitäten links und rechts des Weges.

Los geht‘s

In Brest folgten wir kurzzeitig diesem … tja … Küchenbauer? Die hochhackige Abbildung an der Hecktür lud zu Spekulationen ein, was denn wohl der USP dieser Firma ist. „Envie“ kann „Verlangen“ heißen … ei ei ei. Der Auto-Übersetzer macht „Küchen, die Lust machen“ draus. Und selbst da ist noch alles offen.

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Die Franzosen haben schon vor 500 Jahren auf Corona-gerechte Unterkünftige hingearbeitet. Für ausreichend Abstand war gesorgt und die Nachbarn gingen einem nicht so auf die Nerven. Sehr sympathisch eigentlich. Blöd nur, wenn einem Zucker, Mehl oder so etwas ausgegangen ist.

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Bei den Temperaturen Anfang der Woche, kann man aber ernsthaft anzweifeln, dass Asterix und Obelix hier wirklich kurzärmlich unterwegs waren. Das kann ich nicht mehr glauben. Oder denen wurde noch etwas anderes in den Zaubertrank gemischt.

Wir sind keinem einzigen Römer begegnet, nur wenigen Teutonen, ein paar Holländern und einer Hand voll insularen Rechtslenkern der Gattung Teefax. Wildschweine habe ich nicht gesehen und es gab auch weniger Wald als in meiner Vorstellung, aber zum Ende der Woche haben wir im Forêt de Brocéliande noch echten gallischen Wald gefunden.

Corona-Mäßig sind die Franzosen hier ähnlich ambivalent drauf wie wir. Es dürfen sich zwar 96 Personen in eine geschlossen Fähre setzen, aber du kriegst kein Eis ohne Schnutenpulli. C’est la vie. C’est bonnet blanc et blanc bonnet. L’argent n’a pas d’odeur. La nuit tous les chats sont gris.

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Alles in Allem, wenig Mensch, viel Gegend.
Schön.

206) Corona-Lektionen 86

Die Pfingstfeiertage sind vorüber, die „Inpfingstionszahlen“ sinken weiter und bevor wir morgen wieder ins Höhlen-Office krabbeln, schnell noch ein paar Gedanken der letzten Tage.

Kanülen statt Kanaren
Am Samstag nutzte ich meinen „Freigang“ mal wieder für eine Runde oben auf der Grünfläche des Velodroms bzw. Europasportparks. Die Anlage dient seit Anfang des Jahres als Impfzentrum. Regelmäßig fahren Taxen oder Busse vor und setzen die Impflinge direkt an der Kanüle ab. (Impflinge … was für ein blödes Wort, oder? Klingt nach Lemming oder Speisepilz.) Jeden Tag herrscht dort dasselbe Bild. Am Samstag war es aber anders. 15 Taxen standen draußen Schlange und konnten nicht reinfahren und saßen samt impfwilliger Fracht fest. Das erinnerte mich an den Flughafen Tegel, Taxi-Vorfahrt Terminal C. Aber was war los? Klemmt die Schranke? Hat die Terminvergabe-Plattform zu viele Termine vergeben? Ist der Kühlschrank leer? Oder kaut da wieder einer dem Arzt ein Ohr ab? Ach was waren das noch für Zeiten, als hier Rennräder im Kreis fuhren oder Rock-Größen ihre Konzerte gaben. 

ESC
Apropos Konzerte. Ganz passend stolperte ich am Samstagabend in den Eurovision Song Contest rein, der aus Rotterdam übertragen wurde. Ich konnte kaum meinen Augen trauen. Ist das eine Aufzeichnung?? Zig Leute sangen, feierten, tanzten, atmeten dort. Miteinander!! “Aber das geht doch nicht ...“, beginne ich instinktiv zu rufen. Doch anscheinend schon. Die wurden alle durchgetestet und in den nächsten Tagen will man auswerten, welche Auswirkungen das Event hatte. Na hoffentlich geht das gut, denn das wäre ja immerhin ein machbarer Weg für  Veranstaltungen.

Corona-Fashion
Umso wärmer es wird, umso weniger Klamotten hat man an. Logisch. Aber ich merke, dass ich mein Anti-Corona-Equipment nicht mehr unterbringe. Für den Sommer muss ich mir über funktionale Corona-Kleidung Gedanken machen. Am besten eine Feldhose von der Army. Die haben so viele praktische Taschen an der Seite. Fürs Handy, Power-Bank, diverse Masken, 4x Impfbücher, Family-Pack Feuchttücher, Desinfektionsmittel, vorausgefüllte Selbsterklärungen und ausreichend Selbsttests.

Dann sehe ich aus wie ein Corona-Warrior … und dann lerne ich dem Biest das Fürchten!!! 

Schöne Woche!
T.

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204) Corona-Lektionen 85

Ist da draußen eigentlich noch Mai oder schon Oktober. Schwer zu sagen. Aber alle sprechen über die Sommerferien, also muss demzufolge ja Mai sein.

Ein paar Gedanken der letzten Tage:

Öffnungen
Gestern krochen wir aus dem Höhlen-Office und trafen ein anderes Höhlen-Pärchen in einem hippen Stadtpark mit 49-er Inzidenz. Geblendet von Frühlingssonne und Multi-Kulti-Testosteron, waren unsere Schritte dort noch etwas ungelenk. Schnell trafen wir auf einen frisch wiedereröffneten Biergarten, dessen Eingang mit zig Verhaltensregeln beschriftet war. Registrierung per App, Corona-Test (max 24h alt), etc. Wie ein paar verpickelte Teenager standen wir also vor dem Tor und waren unsicher, ob wir denn „da schon rein dürften“. Völlig vergessene Gefühle des „Verbotenseins“ und des „Erwischtwerdens“ meldeten sich aus der Bauchgegend. Halbgeimpft und ungetestet, aber auch Freiheitsliebend und durstig, fassten wir aber Mut und schritten selbstbewusst auf die Schenke zu. Wenig später saßen wir mit Faßbier und Premium-Veggie-Pizza in der Kreuzberger Sonne und sprachen über die Zeit seit unserem letztem Treffen im Oktober. Nicht ganz korrekt, mag sein, aber richtig und wichtig! Liebe Grüße an der Stelle!

Reisen
Sonne, Urlaub in der Ferne … hätten alle mal gerne. Es vergeht kein Tag, an dem ich nicht irgendeinen Newsletter mir Reisebezug kriege. Die Staatslinie der Österreicher verspricht mir „Frizzante und einen g‘schmackigen Schwammerlgulasch“, eine „zünftige Brettljause“ oder gar einen „Apfelstrudel“ über den Wolken. Beim deutschen Meilensammler kann ich bis zu „40% sparen und ab 18.000 Prämienmeilen Hin-und Rückflüge buchen“. Im Reisezeitraum 2021 erhalte ich sogar „doppelt soviele Statusmeilen wie bisher“. Aber welches „bisher“ meinen die eigentlich? Das “bisher“ der letzten 15 Monate oder das „bisher“ vor Corona?

Indien
Während wir uns die Augen reiben, wie zügig die Zahlen nun runtergehen, sieht‘s anderswo auf der Kugel noch sehr schlimm aus. Ich bin täglich mit Kollegen aus Indien in Kontakt und pflege auch private Kontakte in den Subkontinent. Mangelnde Versorgung mit Krankenhausbetten und Sauerstoff, überforderte Verbrennungsstätten, hohe Neuinfektionen … und die hohe Dunkelziffer von der doch alle ausgehen. Übel. Nun könnte man meinen, ist doch egal, ist ja weit weg und solange der Indische Food-Fahrer mit dem lustigen Turban noch die warmen Pizza-Kartons vor die Tür stellt ist hier doch alles prima. Denkste! Es ist eine „Pan“demie, dass heißt sie muss auch „pan“bekämpft“. Wer denkt, „nach Indien und Afrika wollte ich eh nicht reisen“, der hat zu kurz gedacht und wir werden auch in Europa das Virus nicht so schnell los.

Ich muss Schluß machen, denn der Sohn ruft. 

„Papaaaaaaaa, du glaubst es nicht! Da sind Menschen im Stadioooooooooon“

Schöne Pfingsten … und übertreibt‘s nicht!
T.

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