719) 10 in 1

Das 2 in 1 Duschgel, was für eine großartige Erfindung das war.

Nur noch eine Schmiere für Kopf und Körper!

Schluss mit den Zeiten, wo man im Bad noch lesen können musste. Schluss mit den Zeiten, wo man gezwungen war, die Augen des einshampoonierten Kopfes zu öffnen, um nach der anderen Flasche zu greifen. Auch musste man nicht mehr überlegen, ob gewisse Körperregionen eher in die Kategorie „Körper“ oder „Haar“ fielen.

Aber selbst diese Innovation wird nun noch übertroffen.

Das 5-in-1-Duschgel wirbt mit folgender Aufschrift:

„Für Körper, Gesicht, Haar, Rasur und Feuchtigkeit.“ Genial.

Aber da geht doch noch mehr, oder?

Das 6-in-1:
„Für Körper, Gesicht, Haar, Rasur, Feuchtigkeit und Zähne.“

Das 7-in-1:
„Für Körper, Gesicht, Haar, Rasur, Feuchtigkeit, Zähne und Parkett.“

Das 8-in-1:
„Für Körper, Gesicht, Haar, Rasur, Feuchtigkeit, Zähne, Parkett und Flächen.“

Das 9-in-1:
„Für Körper, Gesicht, Haar, Rasur, Feuchtigkeit, Zähne, Parkett, Flächen und Auto.“

Das 10-in-1:
„Für Körper, Gesicht, Haar, Rasur, Feuchtigkeit, Zähne, Parkett, Flächen, Auto und Garten.“

Nun braucht man nur noch einen Universallappen und alles riecht frisch nach Minz-Kirsche-Honig-Sommerfrische

Und man sollte besser gleich einen Fünf-Liter-Kanister zu Hause haben.

Denn wenn die Pulle mal leer werden sollte …

steht man plötzlich ganz dumm da.

102) Waschen, trocknen, legen

Keine Lust auf Geo-Politik? Yep, ich auch nicht. Es gibt aber noch andere Themen. Die treue WaMa hat den Geist aufgegeben. Mit plötzlicher Inkontinenz und Mundgeruch wurde sie jedoch deutlich älter, als das deutsche Versandhaus aus dem sie vor …. 15 Jahren geliefert wurde. Und da sie ihr Wasser auf dem angrenzenden Parket verteilte, ging beim Hausherr die rote Lampe an. So etwas toleriert er nicht und bestellte „mal eben so nebenbei“ ein neues „Wasch-Trocken-Dings-Bums-Gerät“ … egal was … Hauptsache schnell. Er liebt Entscheidungen. So geschah es dann.

Die „neue“ wurde geliefert, die beiden starken Jungs mit Mediamarkt-Hintergrund trafen auf einen verwunderten Hausherr, der in diesem Moment erst den Unterschied zwischen „Waschtrockner“ und „Wäschetrockner“ kapierte. Ein Detail mit nennenswerter Wirkung. Die Jungs wollten die Maschine natürlich loswerden, „Auftrag ist Auftrag“, also fädelte der Hausherr die Retoure danach selber ein. Lief ohne Probleme, kannst‘de nich‘ meckan.

Nun ist eine „andere neue“ da:

  • Auffällig leise, mit Touch-Display.
  • Als ich die schwarze Matte unterlegen wollte, schüttelte der Träger den Kopf. Macht man nich‘ mehr. „Habn’sie extra gekauft? Könn‘se gleich in‘n Keller bringen“.
  • Die Bedienung ist recht simpel, ich muss keine Gradzahlen mehr kennen, „wische“ nur noch zwischen verschiedenen „Options“. Es gibt sogar ein Sportprogram, Licht in der Luke und WLAN … wozu auch immer.
  • Sie wandert auch nicht mehr durchs Bad oder >piept nervig wenn sie fertig ist. Sehr gut.
  • Bislang hat sich noch keiner gefunden, der die Transport-Folien und Energy-Saving-Aufkleber abpopelt … aber mal sehen … in den Weihnachtstagen vielleicht, sie wäscht ja auch so.

ABER für den Preis liebe Leute … würde ich in 2025 noch etwas mehr erwarten.

Folgende Programme fehlen:

  1. Ausräumen
  2. >Socken-Paare suchen
  3. >Aufhängen
  4. Zusammenlegen
  5. Einsortieren oder … WhatsApp-Nachricht … an die Jugend

96) Blumenvasen-Domino zum Dinner (mit Kotzegeruch)

Die hiesige Ministerin für Familie, Kultur und Außenbeziehungen diniert aushäusig bei einer anderen netten Ministerin.

Der Minister für Finanzen, Wirtschaft, Infrastruktur und Verteidigung (Neu) hat für heute das Kommando.

Er ruft die Schutzbefohlenen punkt 18:30 Uhr zu Tisch. „Kinnaaaas … Essööööööööööön!“

„Ja -haaaahh!!“, ruft die Vorsitzende der Jugendorganisation.

„Glei-eii-cchh“, folgt der Stammhalter, zweimal und noch einmal… .

„Jeeeetz-öööööö“ ruft der Minister mit Nachdruck.

Die Nachwuchskräfte schlurfen an die Tafel, der Minister hat reichhaltig gedeckt.

Zwei Blumengebinde, (von wem sind die eigentlich?), werden dem Stammhalter gegenübergestellt. Dann hat er es schön grün und da sitzt ja auch niemand heute.

Die Talente schieben die angerichteten Kalorien in den jeweiligen Schlund.

Der Minister erwartet Fakten. „Wie war‘s heute? Klemmts irgendwo? Was läuft heut‘ noch?

Die Jugend berichtet gut vorbereitet und detailversessen: „ok“, „nö“, „ mal sehen“.

Um dem Geschehen etwas mehr Dynamik zu verleihen, bittet der Minister den Stammhalter, sich doch bitte mal gerade hinzusetzen und den Stuhl an den Tisch zu schieben.

Der Stammhalter beginnt das Manöver, dann ging alles ganz schnell.

Der Minister sagt zwar noch „…aber pass auf die Blu…“ und die Jugend-Vorsitzende greift in Richtung der Vasen, um die Katastrophe zu verhindern.

Aber Flieh-und Schwerkraft arbeiten zuverlässig, eine Vase kippelt, rempelt die zweite an, die sich dann samt Grünzeug auf freiem Polstermöbel und Holzboden ergießt.

„Lappööööööööööööööööön!“, ruft der Minister … und alle Anwesenden wissen, dass das der neuralgische Punkt des Chefs ist. Wasser auf Parkett. Unkontrolliert. Das kann der nun gar nicht haben. Der Stammhalter geht sofort auf Tauchstation und tupft was und womit er kann, die Jugend-Vorsitzende organisiert saugfähiges Material aus dem Ost-Flügel der Residenz.

Der Stammhalter wischt auf allen Vieren und muss feststellen, dass der Geruch des Blumenwassers, doch schon ganz doll an erbrochenen Mageninhalt erinnert und beginnt zu würgen …

Was lernen wir daraus?
Never touch an eating System,
lasst euren Nachwuchs sitzen, wie sie wollen!

Prost 😉

90) Schlüssel-Momente

Des Stammhalters Wohnungsschlüssel war jüngst verloren gegangen. Das trieb dem hiesigen Minister für Finanzen, Wirtschaft und Verteidigung noch mehr Falten auf die Stirn. Und auch die Ministerin für Familie, Kultur und Außenbeziehungen war sehr beunruhigt. 

Ein Innenausschuss wurde einberufen und der Stammhalter musste sich den bohrenden Fragen von Regierungskoalition und Opposition stellen:

Also, wenn der Schlüssel wirklich weg ist, weißt du was das heißt? Dann müssen wir die Hausgemeinschaft informieren, weil da draußen irgendwer mit deinem Schlüssel herum läuft, mit dem man Haustür, Keller, Fahrradräume und Garage öffnen kann. Geh‘ noch mal den Tag in Gedanken durch. Welche Klamotten hattest du an? Hast du die Tür nach der Schule aufgeschlossen oder hattest du geklingelt? Bist du wirklich sicher, dass du den Schlüssel hier in der Wohnung abgelegt hast? Ja? Wirklich? Na gut. Dann ist das ja nur eine Frage von Zeit und Aufwand. Dann muss der ja irgendwo hier sein.

Ein Untersuchungsausschuss wurde gegründet und stellte die Wohnung auf den Kopf. Die Arbeitsgruppe suchte in den unmöglichsten Ecken, gerade an den Stellen, wo man gerne >nur mal eben kurz und >nur mal eben schnell etwas ablegt. Aber Fehlanzeige. Irgendwann verabschiedeten wir uns gedanklich von dem Schlüssel und beruhigten uns damit, dass ihn ja kein anderer haben kann. Und ich schrieb einen neuen Punkt ins Koalitionspapier: „Ersatzschlüssel organisieren“.

Seitdem prokrastiniere ich den vor mich hin, denn für solche Reformen, lassen sich immer schlecht Mehrheiten finden.

Heute wühlte ich mal wieder durch unsere Reisekiste. Ein Karton, in dem ich all möglichen Schnickschnack aufhebe, den ich bei Reisen brauche(n könnte). Unter anderem auch Steckdosen-Adapter. Ich wollte prüfen, ob ich noch die passenden Formate für meine Reise im Januar habe oder etwa besorgen muss. 

Ergebnis positiv. Ich habe sogar zwei Stecker.
Und ich fand ein schwarzes Schlüsselband.
Mit dem Logo des Köpenicker Fußballklubs.
Und einem Wohnungsschlüssel dran.
Wie kommt der denn dahin?

Eines ist wohl klar, der Stammhalter würde sich nie an dieser Kiste vergreifen. Ich glaub‘, der weiß nicht mal, wo die steht.

Der Minister und die Ministerin traten schweigend vor die offene Kiste. Sie schauten gefasst in den Abgrund … und sich danach peinlich berührt und fragend an.

84) Nur mal eben kurz

Kommen wir mal wieder zu den Widrigkeiten des Alltags. Es gibt so Dinge, die tut man (… zumindest ich), obwohl man weiß, dass das nicht gut ausgeht. Weil man es ja auch nicht zum ersten Mal macht und es schon mehrere Male schief gegangen ist.

  • Zum Beispiel zieht man mit einer Hand ein Schublade auf, in der zweiten Hand hat man … sagen wir mal … ein Portemonnaie. Dann benötigt man für das, was man aus der Schublade angeln aber beide Hände und deshalb legt man das Portemonnaie nur mal eben kurz in der Schublade ab. In diesem klitzekleinen Moment ahnt man schon, wie die Geschichte ausgeht. 
  • Selbiges Naturschauspiel erlebt man auch ganz wunderbar, wenn man den Auto-Schlüssel nur mal eben kurz im Kofferraum ablegt. Wenn man dann ratlos auf das Zündschloss blickt, ist der Suchradius dann dankenswerterweise sehr überschaubar.
  • Oder das riskante „Nach-Toasten“. Sagen wir mal ein WG-Mitglied hat den Bräunungsgrad des Toasters von 3 auf 2 heruntergedreht, was dann dazu führt, dass mein Toast definitiv zu blass wird. Gut, kein Problem, ich kann die Toast-Taste ja noch mal runterdrücken. Nur ganz kurz. Aber ich weiß, dass wird rabenschwarz enden. Also nehme ich mir vor, vor dem Toaster stehen zu bleiben und mich bloß keinen Meter zu bewegen. Aber dort einfach nur dumm herumzustehen und auf den Toaster zu glotzen, dass ist ja nun auch höchst ineffizient. Also gehe ich „nur mal eben kurz“ in den Nachbarraum …

Aber ich bin bestimmt nicht der Einzige auf dem Planeten, dem das so geht … oder etwa doch???

 

80) Viel Lärm um nix Rauch

Es gibt da so ein paar Dinge im Alltag, die können für pure Verzweiflung sorgen, wenn sie sich dem Ende neigen … oder unvermittelt … einfach … „alle“ sind.

Anführer der Liste dürfte das Klo-Papier sein, aber auch auch das letzte Blatt >Küchenpapier sorgt für Blutdruck, wenn sich gerade ein Glas voll Milch oder Wein auf der Couch verteilt. Was mich auch auf die Palme bringen kann, sind >Tacker-Nadeln, die just in dem Moment fehlen wenn man eigentlich nur noch eine einzige benötigt, um die Aufgabe abzuschließen.

Unter den Top 5 sind bei mir auch Rauchmelder, die sich am liebsten Nachts mit zaghaftem „Piep“ melden. Erst hofft man, das gibt sich wieder, aber bereits in dem Moment weiß man eigentlich, dass sich da gar nichts von allein wieder gibt. Genau wie Zahnschmerzen. Die kommen um zu bleiben. Und werden immer lauter. 

Tja und dann kann man eigentlich nur einen Hocker oder Stuhl hohlen und bei Dunkelheit an der Zimmerdecke herumfummeln. Soll ja keiner weiter wach werden. Möchte nicht wissen, wieviele Unfälle sich ereignen, wenn wir Dinge reparieren, die eigentlich dafür gemacht sind, größere Schäden abzuwenden.

Nun hatte ich neulich dummerweise einen Rauchmelder an der Decke, deren Batterie man gar nicht rausnehmen konnte. Wohin mit dem piependen Ding Nachts um halb drei? In den Kühlschrank? Auf die Terrasse? Dann würde der Kiez mich hassen. Also den Werkzeugkasten holen und mit einem Hammer drauf eindreschen. Oder mit dem Steak-Klopfer. Und dann mit kalten Füßen wieder in der Schlaf finden. Hate!

Letzten Freitag dann der Höhepunkt der Woche. Der Nachbar von der „Datscha“ rief 16:30 Uhr an, dass alle Anwohner drumherum durchdrehen, weil es bei uns in der Hütte piept wie Sau. Also gurkte ich im Wochenendverkehr da raus, über eine Stunde hat’s gedauert und dann wieder zurück. Nur um den piependen Quälgeist zu finden und die Batterie zu ziehen. 

Denn der Rauchmelder hatte Rauch gewittert und meldete das stundenlang, piepte im Stakkato den halben Landkreis zusammen. Die Batterie strotzte dabei vor Ausdauer und ich hatte noch den ganzen Abend einen Piep … im Kopf.

316) Von der Rolle – Teil 3

„Feel Spaß beim Putzen!“ versprach die Zeitungsbeilage neulich und stellte die neuesten Trends in der Wisch-und Saugtechnik vor. 

Also so etwas mag ich ja, ganz besonders die Photos 😉

Bild 1: Ein Hipster in weißen Sneakers und hochgekrempelten Chinos steht am Fuße einer Holztreppe, hält einen Akku-Sauger in der rechten Hand und grinst.

Gibt’sn da zu Grinsen? Ich kenne keinen Kerl der grinst, wenn er einen Staubsauger in der Hand hat. Freut der sich, weil der Akku gleich leer ist? Und warum hat der überhaupt noch Schuhe an? Botten aus du Pottsau!

Bild 2: Leicht ergrautes Paar, er steht grinsend hinter ihr und hält einen Akku-Saugwischer in der Hand, sie schaut etwas skeptisch auf das Teil herab und hebt einen Stuhl an, damit der Jürgen da besser akku-saugwischen kann.

Schau mal Biggi, mit diesem Akku-Saugwischer, fällt dir das Akku-Saugwischen jetzt viel leichter und schont deinen Rücken.

Bild 3: Ein Mädchen vom Typ Greta steht draußen vor dem Fenster und beisst sich auf die Zunge während sie mit einem elektrischen Fensterreiniger das Glas reinigt. Hinter ihr steht der Papa, stolz wie Oskar und lutscht an einer Eiswaffel.

Typisch Mann! Lässt die eigene Tochter mit diesem schweren Apparillo schuften. Sollte das Kind nicht lieber Hausaufgaben machen, um dann chancengleich mit den besten Noten in den gleichberechtigten Arbeitsmarkt einzutreten?

Bild 4: Eine Mutti (auch in weißen Sneakers … gähn) steht in der Küche und fuchtelt mit einem Saugwischer herum. Auf der Arbeitsplatte steht eine Schüssel mit zerkloppten Eiern, daneben ein paar Eierschalen. Vermutlich ist ihr ein Ei abgestürzt und auf die weißen Fliesen geklatscht.

Und weil das ja so widerlich zum Anfassen ist, ist sie halt zum Hauswirtschaftsraum gelaufen und hat dieses 1000-Euro-Technikwunder herangerollt, ein frisches Wischblatt draufgezogen, um das Ei aufzuwischen? Wollen die mich verarschen?

Bild 5: Papa mit Lockenkopf hebt die Kissen des Sofas an und bearbeitet das Möbel mit einer Elektro-Polsterbürste. Auf dem Sofa macht sich ein weißer Idefix breit, der Lockenkopf wirkt dabei etwas gestresst.

Aber Moment mal, ist das nicht der Papa aus Bild 3, dessen Tochter die Fenster putzten musste, während er sich ein Eis reingezogen hat. Tja, du alter weißer Mann, da hat dir die neue Generation aber wohl gezeigt, wo die Polsterbürste hängt!

Bild 6: Mutti sitzt auf einem Sessel, hat die Füße hochgelegt, ein Buch liegt auf ihrem Schoß und sie hält ein Handy in der Hand. Typisch Frau. Unter dem Sessel dreht ein Saugroboter seine Runden, Mutti wirkt ganz verzückt, erleichtert … gar glücklich.

Na gut. Ausnahmsweise. Heute ist ja Muttertag, da darf sie sich mal etwas verwöhnen lassen, aber morgen … morgen … ist dann gefälligst wieder alles ganz normal.

PS: Ich sollte mir auch mal ein paar weiße Sneakers für die Wohnung zulegen. Das trägt man wohl heute so.

Andere Beiträge zum Thema:

312) Gefühle und Erfahrungen

Neulich musste ich Ersatzteile für unseren >labilen Saugroboter bestellen und die kamen natürlich prompt, gefolgt von einer Zufriedenheitsabfrage.

„Hallo,
Ich freue mich sehr, Ihre Liebe zu unseren Produkten zu sehen!
Wir sammeln die Rückmeldungen und Vorschläge, um das Produkt … zu verbessern.
Könnten Sie uns bitte mehr Gefühle oder Erfahrungen mit der Verwendung der Artikel mitteilen?“

Also nach Erfahrungen mit Produkten oder Services wird man ja öfter mal gefragt. Aber nach Gefühlen? Ich? Mit einem Saugroboter?

Aber was könnte das sein?

  • Erleichterung? Weil jemand die Dreckarbeit macht, während ich die Füße hochlege?
  • Macht? Weil ich das Ding jederzeit irgendwo abstellen oder hinkommandieren kann?
  • Mitleid? Weil das Ding Arbeit verrichten muss, zu der ich zu faul bin?
  • Angst? Weil ich die Arbeit machen muss, sollte das Ding jemals versagen?
  • Skrupel? Weil ein Stück Plastik mit Akku durch die Bude fährt und Strom verbraucht?
  • Zweifel? Weil ich das vermutlich effizienter und günstiger machen könnte?
  • Triumph? Weil diese Maschinen noch nicht besser als wir Menschen sind?
  • Frust? Weil das Ding echt zu blöd ist, den augenfälligsten Dreck zu finden?
  • Hass? Weil der meine Schnürsenkel frisst und die Botten durch die Bude zieht?
  • Zuneigung? Weil der mich mit seinen Bürsten zart an den Füßen kitzelt?

Tja, ich weiß es nicht.
Keine Ahnung was die Frage soll.
W
elche Gefühle und Erfahrungen habt ihr mit Staubsaugern bzw Staubsauger:Innen  ;-)?

PS: Jetzt wo ich die Frage gestellt habe, bin ich mir nicht sicher, ob ich es wirklich wissen will. Aber mal sehen …

288) Von Brennglas und Beschleunigung

Keine Sorge, ich werde nicht aus dem Physikbuch zitieren

Mir geht es heute um einschneidende Ereignisse der letzten Jahre, wo dann immer ein magisches „Brennglas“ zum Einsatz kam, um eklatante Missstände sichtbar zu machen. Dann folgten auf einmal erstaunliche Entscheidungen, Kehrtwenden und Beschleunigungen, die es eigentlich auch ohne dieses ominöse Brennglas hätte geben können.

Ausgewählte Beispiele:

  • Vor Japan bebt die Erde, ein AKW geht in Flammen auf. Es braucht gar kein Brennglas mehr, denn das ist ja schon vor Ort. Quasi über Nacht verkündet unsere Regierung den Ausstieg aus der Atomenergie. Eine richtige Entscheidung, auch wenn die noch nicht ganz zu Ende gedacht ist.
  • Flüchtende Menschen ertrinken im Mittelmeer, sie ersticken in Lastwagen oder hausen in Lagern entlang der EU-Außengrenzen. Ein toter Junge wird an den Strand gespült, eine Kameralinse fängt den Moment ein. Manche Länder ringen sich durch, beschleunigen die Aufnahme von flüchtenden Menschen, andere Staaten schalten eher auf Durchzug oder „pushen“ hilfesuchende Menschen zurück. Das nächste Brennglas wird aus der Tasche gezogen. Es zeigt, wie unentschlossen und selbstsüchtig es in der EU doch zugehen kann. Kein gutes Omen beim Blick auf kommende Herausforderungen.
  • Waldbrände, Naturkatastrophen und düstere Klimaprognosen richten das Brennglas auf jahrelange Versäumnisse in der Klimapolitik. Immerhin kapieren wir, dass wir nicht nur das Klima unserer Kinder und Kindeskinder versauen, sondern auch unser eigenes. Wir verstehen, dass wir mittlerweile 90 bis 100 Jahre alt werden können und auch als Hochbetagte noch etwas von dem Schlamassel haben werden. Also klotzen wir Windräder in die Landschaft und erzeugen immer mehr Strom mit Sonnenlicht. Wer hätte das mal gedacht.
  • Ein neuer Virus hält uns in Atem. Er richtet gleich mehrere Brenngläser auf prekär bezahlte Jobs, auf verschleppte Digitalisierung, ein klappriges Bildungssystem und die mangelnde Geschwindigkeit bei der Umsetzung von Maßnahmen. Es führt uns vor Augen, dass wir abhängig von asiatischen Fabriken sind, es zeigt wie schnell Mitmenschen die Ellbogen anspitzen wenn das Papier für den eigenen Arsch knapp wird. Uns es bringt uns zum Nachdenken, ob wir als „Exportweltmeister“, als „Land der Dichter und Denker“, als „Technologieführer“ an vielen Stellen nicht doch ziemlich mittelmäßig unterwegs sind.
  • Und nun noch ein Angriffskrieg in Europa. Gar nicht weit weg von hier. Die nächsten Brenngläser werden aus der Tasche gezogen und wir entdecken „völlig neue“ Sachlagen. Auf einmal sind wir abhängig von russischem Gas, die Bundeswehr ist in fragwürdigem Zustand und das ukrainische Lwiw und das weißrussische Brest sind gerade mal 8-9 Autostunden von hier. Ach nee. Schluck. „Kompanieeeeee …. kehrt!“ 100 Milliarden EUR Sonderbudget für die Bundeswehr, jährlicher Wehretat von mindestens 2% des BIP, nochmalige Beschleunigung bei den erneuerbaren Energien, um die Abhängigkeit vom Gas zu reduzieren. Die EU handelt geeint, bei den Sanktionen gegenüber dem Kriegstreiber Putin und der Aufnahme von flüchtenden Ukrainern. Da geht es auf einmal.

Es ist schon erstaunlich, wie schnell Entscheidungen fallen können, wenn die Kacke mal so richtig am Dampfen ist. Ich würde mir wünschen, dass wir andere Herausforderungen genauso finanzkräftig unterstützen. Aber eher selbstbewusst und weitsichtig, aus eigenem Antrieb, weniger als Reaktion aufs Weltgeschehen. Die Schule der Tochter ist zum Beispiel seit 20.02.2022 gesperrt. Ein Sturmtief hat die alten Dachziegel abgeräumt, aufs Klo wollen die Schüler da schon lange nicht mehr gehen, deshalb trinken sie weniger. Die letzte grundlegende Sanierungsmaßnahme erlebte das Haus in den frühen 50-er Jahren, als Folge der Zerstörung Berlins.

Kriegen wir das vielleicht etwas eher, und im besten Falle auch ohne Katastrophe, hin?

Schönen Sonntag.

281) Kaffee und was zum Lesen

Klingt verlockend oder? Finde ich auch. Kommt aber auch ein bisschen auf die Art des Lesestoffs an. Der Hersteller der neuen Kaffeemaschine hat es ein bisschen zu gut gemeint. Die Bedienung des Geräts erklärt sich fast von selbst, trotzdem schickt der eine halbe Bücherei mit

Mal eben schnell durchgezählt:

  • Erste Schritte mit 4 Seiten
  • Mahlwerkeinstellung mit 4 Seiten
  • Anleitung in Arabisch mit 25 Seiten
  • Anleitung in Englisch mit 25 Seiten
  • Anleitung in Deutsch mit 27 Seiten
  • Anleitung in Französisch und Italienisch mit 47 Seiten
  • Anleitung in weiteren 18 Sprachen mit 385 Seiten
  • Sicherheitshinweise in 5 Sprachen mit 20 Seiten
  • Sicherheitshinweisen in 22 Sprachen mit 71 Seiten
  • EU-Konformitätserklärung mit 1 Seite
  • Garantie und Service mit 11 Seiten
  • Errate Corrige mit 2 Seiten

Also 622 Seiten DIN A5-Seiten, umgerechnet ca. 186 Quadratmeter bedruckte Fläche, wenn ich mich jetzt nicht verrechne habe. What?

Nach dem Papier „Erste Schritte“ war mir die Lust an diesem Roman vergangen.

Aber immerhin habe ich etwas Latein gelernt. „Errata Corrige“.
Cool. Das werde ich in meinem Blog hier auch mal einführen.

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