Das man Waschmaschinen häufig vorwirft, unsere Socken zu fressen, ist allgemein bekannt. Andererseits ist das technisch kaum möglich. Die Waschmaschine hat keinen zweiten Ausgang und wenn all die fehlenden Socken wirklich noch in der Waschmaschine wären, wäre sie verstopft und hätte schon längst den Geist aufgegeben. Jeder hat vermutlich seine eigene Theorie, wie es eigentlich dazu kommt, dass man nach dem Öffnen des Bull-Auges häufig „Single-Socken“ findet. Vielleicht gibt es mittlerweile schon wissenschaftliche Arbeiten über dieses Wohlstands-Problem. Doch wie kann man der Situation Herr und Frau werden?
Bei Erwachsenen kann man folgendes probieren:
1. Ein Groß-Kontingent an gleichfarbigen Socken kaufen, alles austauschen und alle noch später auftauchenden andersfarbigen Socken wegschmeißen. Das klingt sehr drastisch, im Falle von Socken ist das vielleicht aber noch vertretbar.
2. Mit Socken-Klammern, Wäsche-Netzen und anderen Hausmitteln probieren, das Problem zu managen. Oder eine eigene Erfindung dafür machen, Patent anmelden und reich werden. Dann in ein Land umziehen, wo man nur selten Socken benötigt.
Beide Ansätze eignen sich für Kinder nicht so gut. Durchgehend schwarze oder graue Socken finden sie vermutlich doof und alle Hausmittel funktionieren nur, wenn sich auch beide Socken an einem Ort befinden. Aber hier beginnt das Problem ja bereits.
Einzelne Socken befinden sich bei Kids aber noch in Hosen, Sporttaschen und Schlafsäcken. Sogar außerhalb der Wohnung liegen sie. Bei den Großeltern, in der Schule oder auf dem letzten Kindergeburtstag. Im schlimmsten Fall im Schullandheim 300 km weit weg. Ohne ein Socken-Ortungs-System besteht kaum eine Chance.
Da bleibt nicht viel anderes übrig, als die Singles in einem Korb zu sammeln und die Kids alle paar Wochen zum gemeinsamen „Socken-Memory“ aufzurufen. Also gemeinsam den Korb auskippen und dann passende Socken-Paare suchen. Die Kids begreifen aber schnell, dass dahinter kein Spiel steckt und verlieren bald die Lust dazu. Irgendwann sitzt man allein da. Hat man dann krampfhaft 6-7 passende Paare gefunden, legt sie übereinander und zieht sie etwas in die Länge, stellt man fest, dass die vermutlich schon zu klein sind. Soll man sie nun letztlich doch in die Kleider-Tonne oder in den Müll werfen? Und was macht man dann mit dem Rest der Singles? Noch ein paar Wochen warten, bis die zweite Socke auftaucht? Ist das noch realistisch? Und was ist eigentlich, wenn man gar nicht mehr die erste Socke in der Hand hält, sondern bereits den Zweiten?
PS: Bei der Gelegenheit: Auch wenn das hier kein Hausmittel-Forum werden soll. Hat denn jemand einen entspannten Umgang damit gefunden? Wenn ja, dann einfach unten kommentieren. DANKE
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5 Kommentare zu „26) Socken-Memory“