„Unser Ende wird nicht der Mangel sein, sondern die Auswahl“. Es ist nicht das erste Mal, dass ich das hier schreibe. Jetzt, wo wir auf den November zueilen und es schattiger wird, beobachte ich an mir, dass ich häufiger Tee mache. Irgendwann müssen die Vorräte dann mal aufgestockt werden. Und dann stehe ich vor diesem Riesenregal und schwelge in Erinnerungen, wie einfach das doch mal alles früher mal war: Pfefferminz, Kamille, Früchte, Kümmel, Fenchel … Schwarz … das war‘s … würde ich mal sagen.
Und natürlich der Wald-und Wiesentee, der aus riesigen Kesseln auf Klassenfahrten oder im Ferienlager ausgeschenkt wurde. Dessen Geruch, gemischt mit dem von gebohnertem Linoleum und Großküche, den kriege ich wohl nie mehr aus meinem Kopf raus.
Heute, da stehst du vor dem Teeregal wie vor der chinesischen Mauer und kriegst den Mund vor Staunen nicht mehr zu. Man sollte besser einen Wecker stellen, um nicht zu vergessen, das Parkticket zu verlängern.
„Gute Nacht-Tee“, „Einschlaf-Tee“, „Auszeit-Tee“, „Powerfrau-Tee“, „Figur-Tee“, „Nerven-Tee“, „Fettverdauungstee“ … meine Güte … was es nicht alles gibt. Am besten fand ich noch den „Lebenstee“, da sollte ich mir gleich mal ein paar Kilo mitnehmen. Kann ja nich‘ schaden.
Und obwohl es dort schon so viele Sorten gab, da fallen mir glatt noch mehr ein:
- „Schon-wieder-Montag-Tee“
- „Nervende-Kollegen-ertragen-Tee“
- „300 E-Mails-bewältigen-Tee“
- „MS Teams-Marathon-verkraften-Tee“
- „Hochzeitstag-nicht-vergessen-Tee“
- „Paket-wiederfinden-Tee“
- „Reifenwechseltermin-ausmachen-Tee“
- „Akku-am-Tablet-tauschen-Tee“
- „Elternversammlung-überstehen-Tee“
- „Voll-Honks-in-der-Stadt-ertragen-Tee“
… ich komme mir gerade vor, wie Bubba von Forrest Gump, als er die Schrimps-Rezepte aufzählt.
Aber eigentlich bräuchte ich nur ein Sorte. Voll auf mich zugeschnitten.
Den Individual-Tee.
Den T.ee 😉
Und wieder einmal schließe ich einen Beitrag mit einem Zitat aus „Essentialism: The Disciplined Pursuit of Less“ von Greg McKeown
As Peter Drucker said, “In a few hundred years, when the history of our time will be written from a long-term perspective, it is likely that the most important event historians will see is not technology, not the Internet, not e-commerce. It is an unprecedented change in the human condition. For the first time – literally – substantial and rapidly growing numbers of people have choices. For the first time, they will have to manage themselves. And society is totally unprepared for it.
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