631) Natiolando

Ab und zu schnappe ich Gedankenspiele von Menschen auf, die sich in Podcast und Medien mit der Frage auseinandersetzen, wohin man den „gehen“ würde, sollte es hier politisch unerträglich werden. So neulich wieder im Podcast zwischen Sarah Bosetti und Schlecky Silberstein. Da muss ich dann erstmal schlucken. Ich stelle zwar ähnliche Überlegungen an, aber nur im Kontext von Winterflucht und Fernweh, nicht aus einer Bedrohungslage heraus. Ich hoffe das bleibt auch so.

Denn „Dann hauen wir halt ab“ sagt sich erst mal leicht, ist aber beim genaueren Hinsehen auch nicht so einfach, zumindest wenn man nicht in Autokratie, Wüste oder Hochwasser enden will. Von den 200 Ländern bleibt am Ende nur eine überschaubare Menge übrig … und da wollen dann ja vermutlich alle hin.

Angenommen, alle Länder wären in einer App verzeichnet und dann gäbe es entsprechende Filter für die Präferenzen der „German Refugees“, ähnlich Konfektionsgröße, Farbe, Muster, Material und Passform beim Online-Shopping. Eine App namens „Natiolando“ quasi.

Diverse Schieberegler ermöglichen eine feine Eingrenzung, je nach Präferenz. Demokratie, Freiheit, Klima, Religion, Kaufkraft, Sicherheit, Mentalität, Einreise-Regelung, etc

Dann würde ungefähr folgendes passieren:

Von knapp 200 Ländern weltweit…
Politisch stabil & demokratisch: vielleicht 40–50
Klima angenehm / erträglich / risikoarm: nochmal Reduktion auf 30–35
Sicherheit: wieder ein paar raus, bleiben vielleicht 25–30
Gute Infrastruktur & Remote Work möglich: 20–25
Visa-Möglichkeit oder einfache Einwanderung: 15–20
Bezahlbare Lebenshaltungskosten: je nach Definition 10–15
… 10-15 weltweit …

Ich lasse mir die Länder anzeigen, zum Glück stehen meine Favoriten auf der Liste 😉

Zeit die nächsten Apps runterzuladen. SuperCasa, Idealista, Pisos.com, …

PS: Kursiv formatierte Texte via ChatGPT, Titelbild via WordPress KI

611) All the best to Germany!

In den letzten Wochen hatte ich mehrfach Gelegenheit, mit Kollegen aus dem Ausland über die politische Situation in Deutschland und die vorgezogene Bundestagswahl zu quatschen. Gar nicht so einfach, das zu erklären.

Gestern im Laufe des Wahltags, bekam ich dann die Frage aus Indien, ob es denn schon was neues gäbe? Ich verneinte und schrieb, dass erst nach dem Schließen der Wahllokale erste Ergebnisse präsentiert werden.

Er beendete den Chat mit dem Satz: „I see … all the best to Germany.“

Toller Satz, dachte ich mir und da waren aber noch zwei Stunden abzuwarten. Aber nun habe ich den Satz im Kopf und weiß nicht, was ich damit anfangen soll.

Ich kann den auf zwei Arten verstehen:

A) So, als wenn man jemandem nur das Beste für die anstehende Entwicklung wünscht, für eine Prüfung oder eine zeitweise Herausforderung: „Alles Gute mein Lieber, zu schaffst das, du hast das Zeug dazu. Keine Frage, Mensch! Wenn nicht du, wer dann? Irgendwann lachen wir drüber. Gar kein Zweifel. Nur eine Frage der Zeit. Wirst schon sehen.“

Oder

B) So, wie man es halt sagt, wenn sich jemand in ein Risiko, ein Wagnis stürzt: „Hals und Beinbruch“, „Mast-und Schotbruch“, „Wird schon schief gehen“, „Runtergekommen sind sie alle wieder“, „Pass bloß auch dich auf“, „Halt die Augen auf“, „Meld‘ dich wenn du angekommen bist“, „Hier ist meine Nummer, du kannst Tag und Nacht anrufen“ und „Unsere Gedanken sind mit dir.“

Mal sehen wie das weitergeht

610) Überraschungspaket

Als ich klein war, konnte man für überschaubares Taschengeld eine Überraschungstüte kaufen. Für einen kurzen Moment bestand Hoffnung auf etwas Spektakuläres, beim Auspacken entpuppte sich der Inhalt dann doch immer als unnötiges Kleinzeugs.

Nun sehe ich vermehrt Automaten in der Stadt, in denen retournierte Pakete für einen Festpreis (10 EUR soweit ich das beobachtet habe) angeboten werden. Der Käufer weiß nicht, was in den Päckchen enthalten ist, er kann nur anhand der Pappkartons mutmaßen was es wohl sein könnte, dann wählt er die Nummer das Kartons und der purzelt ins Ausgabefach.

Was für ein Blödsinn. Die Unternehmen entledigen sich der personalintensiven Abwicklung von Retouren, brauchen nichts auf eigene Rechnung zu entsorgen, sondern werden den Krempel über die Haushalte los. Clever.

Mag mir gar nicht vorstellen, wie man da „überrascht“ wird. Es werden ja nicht immer Festplatten oder Smartphones in den Päckchen sein, sondern bestimmt auch mal ein Dichtungsring für den Kaffeeautomaten „EP2220 / L / Christmas Edition“, ein braun-geblümter Duschvorhang auf Sondermaß, ein Dinosaurier-Faschings-Kostüm in Größe 152 oder etwas delikates aus der Kategorie „untenrum“. Also ab in den Müll … dann also doch.

Interessanterweise war der Automat fast leergeräumt.

Bleiben eigentlich nur drei Ursachen:

  • A) es gibt zu wenig Retouren (unwahrscheinlich)
  • B) die Leute kaufen diesen Müll (unglaublich)
  • C) das Geschäft schläft wieder ein (hoffentlich)

Na ich bin mal gespannt, welches Überraschungspaket wir nach der Bundestagswahl bekommen. Etwas Neues, etwas Gebrauchtes oder nur `ne Tüte heiße Luft.

587) Buchstabensuppe mit Alles – 10

Wer in den letzten Tagen meinem Blog folgt, könnte den Eindruck bekommen, ich habe eine Umschulung zum Chronisten für die Wendezeit in der DDR gemacht.

Aber nein, keine Sorge, es wird auch wieder andere Themen auf der Blog-Rolle geben. Nur, wie das halt so ist, taucht man erst mal irgendwo ein, dann kommt immer mehr zu Tage. Und genau das will ich jetzt mal fixieren.

Tja, warum wühlen Menschen wohl (gern) in der Vergangenheit? Die Vergangenheit war ja nun wahrlich nicht immer rosig. Was macht sie so interessant?

Vielleicht, dass man weiß, wie sie ausgegangen ist und damit wird das Erleben der Vergangenheit berechenbar. Man weiß quasi was man hat(te). Um im Zweifel kann man sie sich auch etwas schöner reden, als sie war.

Das kann man von der Zukunft nun wahrlich nicht behaupten. Man kann sich nur ausmalen wohin die Reise geht und ob sie nun „schön“ wird … nun ja … da habe ich so meine Zweifel. Womit wir schon wieder beim Thema sind.

Gruselkabinett

Es vergeht kaum ein Tag, an dem nicht ein weiteres Mitglied für das Trump‘sche Gruselkabinett verkündet wird. Jede Figur für sich, lässt mich schon das Fürchten kriegen, aber wenn die nun alle zusammen regieren und entsprechende Mehrheiten in beiden Kammern und auch in den Gerichten haben, da wird mir Angst und Bange. Bislang wurde keiner benannt, der irgendwie gemäßigt oder konstruktiv drauf ist.

Wahltermin

Mit dem Finden eines Termins für vorgezogenen Wahlen in Deutschland war wohl jegliche KI komplett überfordert. Gesetz, Weihnachtszeit, Neujahr, Schulferien, Fasching und nun wählen wir wohl am 23.2.2025. Ich hätte mir gewünscht, man hätte mich auch mal gefragt. Am 23.2.2025 habe ich schon was vor. Also das passt mir das eigentlich gar nicht. Können wir das nicht noch mal verschieben? Ich werde mich an die Bundeswahlleiterin wenden und meinen Generalsekretär zu dem CDU-Fritzen schicken, um neu zu verhandeln.

Licht aus

Die Weihnachtsbeleuchtung für den Berliner Ku’damm ist wohl gesichert, war nicht einfach, aber eine Sanitärfirma hat sich wohl doch noch gefunden, die das finanziert. Immerhin noch ein Gewerbe, auf das man sich verlassen kann. Laut dem RBB-Artikel hier aus 2023 kostet das ungefähr 600.000 €, wobei alleine schon 490.000 € auf die Menschen fallen, die die Laternen besteigen müssen, um die Leuchten dort anzubringen.

Für den Strom fallen angeblich nur 10.000 € an. Und weil das alles so teuer ist, hat es nur für Berlins Shopping-Meile gereicht, für die historischen „Unter den Linden“ war kein Geld mehr da (oder man wollte es vor der russischen Botschaft bewusst etwas dunkler belassen).

Das zeigt doch schon, in welcher Misere wir stecken. Jegliche Handarbeit wird schwer zu kriegen sein und unbezahlbar. Vielleicht sollten sie mit der Weihnachtsbeleuchtung bis Mitte Januar warten, da klettern eh lauter Wahlhelfer an den Laternen hoch, um ihre Plakate aufzuhängen, dann können die das vielleicht mit dem Licht gleich mitmachen oder man beauftragt die Indischen Pizzafahrer, die sind da eh unterwegs und nicht so zimperlich.

PS: noch eine Milchjungenrechnung vom Küchentisch:

490.000 EUR geteilt durch 4,5 Kilometer Ku’damm sind ca. 108.888 EUR pro Kilometer, also ca. 1.088 EUR auf alle 10 Meter (angenommener Abstand der Leuchtmittel)

Schönen November noch …

Ich tauche mal wieder in die Vergangenheit ab.

566) Vögeln fürs Volk

Deutsche! Ihr müsst mehr Kinder zeugen! Sagt die AfD in Brandenburg. Also rann an den Speck, ab in die Kiste … denn da liegt eine Menge Arbeit vor euch. Liebe Wählerinnen und Wähler Thüringens, überlegt euch gut, wen ihr da heute wählt, denn die nächsten Jahre könntet ihr unter erheblichen „Leistungsdruck“ fallen. Schluss mit Netflix und TikTok, ihr müsstet Tindern bis der Akku qualmt und dann Vögeln fürs Volk.

Nehmen wir mal die Studie des Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, wonach 400.000 bleibende Zuwanderungen pro Jahr nötig wären, um den Arbeitskräftemangel bis 2060 hierzulande auszugleichen, weil Deutschland immer älter wird. https://iab.de/presseinfo/nur-mit-einer-jaehrlichen-nettozuwanderung-von-400-000-personen-bleibt-das-arbeitskraefteangebot-langfristig-konstant/

Laut dem AfD-Wahlplakat aber, „machen wir uns die neuen Deutschen selber“.

Ein Überschlag:

Nehmen wir an, wir haben 15 Mio Menschen, die Kinder zeugen können, wollen und würden. Quelle: https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1365/umfrage/bevoelkerung-deutschlands-nach-altersgruppen/

Das sich das zu zweit bekanntermaßen besser macht, rechnen wir also mit 7 Mio Paaren … oder „Paarungsgelegenheiten … die sich auch erstmal finden müssten. Bei 7 Mio Paaren und 400.000 Arbeitskräften p.a. müsste jedes 17. Paar jährlich ein Kind zusätzlich zeugen. Da das für Frau und Mann echt stressig wäre, verteilen wir diese „Arbeit“ mal auf alle drei Jahre für jedes 6. Paar oder noch griffiger, auf alle vier Jahre für jedes 4. Paar.

Zusätzlich zu den Zeugungsraten von heute natürlich. Dann muss man nur noch circa 20 Jahre warten, bis die ersten Kinder arbeitsfähig wären, also im Jahr 2045 wo ca. 33-36% der Bevölkerung > 65 Jahre sein werden (ChatGPT).

Na dann, gutes Gelingen und Sport frei!

Andere Beiträge zum Thema

108) Postkarte aus Berlin: Mit Demokratie 2

What? Schon wieder so ein Postkarte aus Berlin … mit Demokratie? Ja, schon wieder. Die letzte gab es —> hier vor einigen Tagen und da morgen Europawahl ist, kann das nicht schaden. Morgen entscheidet sich, wie die knapp hundert Sitze für Deutschland verteilt werden und wieviele davon die AfD bekommt, die mit der EU eigentlich nichts zu tun haben will. Schon absurd, dass die da überhaupt rein-und rausgehen dürfen und deren Abgeordnete ja dann auch noch ein Gehalt von der EU … uns … beziehen. 

Zu Fuß ging’s vom Alex, über Dom, Spree, Lustgarten und Unter den Linden …

… zum Brandenburger Tor, was ja nun schon so Einiges erlebt hat …

… und noch erleben wird, denn es wird ein zweites Tor gebaut, für die kommende Fußball-EM …

… und dann ging’s weiter zur Demo-Demo. Jawoll. Demo-Demo. Doppelt hält besser.

In diesem Sinne, geht morgen hübsch wählen … ich hab‘ da mal was vorbereitet … müsst nur ankreuzen. Nummer 4 hat sich disqualifiziert, schade ums Papier.

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Schönen Wahl-Sonntag!

414) Erst- und Wiederholungswähler

Juhu, weil wir so‘ne richtige hippe Hauptstadt sind, und in 2021 die zeitgleiche Wahl für Bundestag, Abgeordnetenhaus und Bezirksverordnetenversammlung (geiles Wort) und Berlin-Marathon im Chaos endeten, dürfen wir morgen wieder wählen.

Keine Ahnung wie das ausgeht.

Führt die SPD eine Koalition an, machen es die Grünen oder kommt sogar die CDU zurück?

SPD und Die Linke werden für viele Dinge verantwortlich gemacht, die hier nicht rund laufen. Da ist schon was dran, schließlich waren sie lange Zeit in Verantwortung und wenn ich da nur an die marode Schule des Stammhalters denke … und an den Wohnungsmarkt … nun ja. Auch wenn man ihnen nicht alles anlasten kann, ist da sicher Luft nach oben. Andererseits sind aber auch Dinge durchgeboxt worden, mit denen sich Berlin durchaus sehen lassen kann und andere Städte dieser Größe hinterherhinken.

Im Angesicht der Klima-Krise müssten die Grünen eigentlich das Ding machen, allerdings haben sie sich mit einzelnen Maßnahmen und der Kommunikation darüber nicht gerade mit Ruhm bekleckert. Ja, es müssen drastische Maßnahmen her, um der Luftverschmutzung und dem Ausstoß von CO2 entgegenzuwirken, vollkommen verstanden. Aber neben der Sperrung einzelner Straßen oder Fahrspuren, muss da etwas mehr passieren.

Die CDU macht auf „Wir bringen das wieder in Ordnung und sorgen dafür, dass Berlin wieder funktioniert.“ Oh je. Schon wieder? Genauso wie in in den 90-er Jahren? Na aber immerhin haben sie jetzt auch einen Passus zur Digitalisierung in ihrem Wahlprogramm.

Wir werden sehen wie das ausgeht.

Interessant finde ich, wie die Parteien die nun mittlerweile 16-jährigen Erstwähler adressieren. Die Grünen zum Beispiel schicken eine grüne Postkarte und sprechen die Leser mit „Liebe*r Erstwähler*in“. Sie schreiben, warum eine Bezirksverordnetenversammlung wichtig ist und das man auf jeden Fall wählen gehen soll. Ansonsten gibts einen QR-Code der zum Wahlprogramm führt. Find ich (unabhängig von der Partei) eine gelungene Ansprache für die Zielgruppe.

Die FDP schickt einen klassischen Brief. Ein Sechstel des Papiers geht für das Bild des Spitzenkandidaten drauf. Die Ansprache erfolgt ganz konservativ mit „Sehr geehrte Frau …, Berlin ist eine großartige Stadt“. Dann wird auf die aktuellen Missstände eingedroschen und es folgen sechs Thesen aus deren Wahlprogramm. Der Wisch sieht aus wie ein Brief von einer Versicherung.

Zum Ende schließt er mit
„Jede Stimme für die FDP ist eine Stimme für den Fortschritt“,
mit freundlichen Grüßen,
dreimal unterschrieben.

Jawoll! Es geht voran!

413) Mit Zettel und Stift 10

Irgendwie habe ich aktuell keine Lust auf eigene Wortkreationen, also bediene ich mich einfach mal bei anderen Wortakrobaten, die meinen Alltag in den letzten Monaten bereichert haben.

Fangen wir mal an:

Da ist was dran würde ich sagen, auch wenn ich kurz drüber nachdenken musste. Und wer gerade beißt, der kann auch gar nicht bellen, weil er den Mund voll hat. Und wer nix zu beißen hat, tja … der … ach … schon wieder zu kompliziert.

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Der nächste … nun ja … guten Appetit.

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Beim Döner-Laden hing dieser Zettel noch im November an der Wand. Aber immerhin waren sie bei der Genderei ganz vorne und haben die Bedeutung des Ganzen sogar noch unterstrichen. Wir sollten aber mal besser dem … den … Dativ retten, oder?

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Aber es geht noch schärfer, auch wenn ohne Chili. Dieses Überbleibsel einer längst vergessenen pandemischen Lage, habe ich im Januar 2023 in einer Asiatischen Kneipe gefunden. Also wenn man das liest, da kann einem ja himmelangst werden. Hoffentlich passiert uns das nicht mal irgendwann. Das wäre ja doof.

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Ein sozialer Treffpunkt übt sich auch im Gendern und versucht höflich die Sprayer der Nacht loszuwerden. Ich ahne schon wie das endet. Denn der Sprayer, der liest sich das natürlich sorgsam durch, dann zuckt er mit den Schultern, denn das Schreiben ist mit Januar 2022 datiert und damit ja verjährt. Also schüttel, schüttel. Klacker, klacker. Pffff … Pffffff

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Nun noch was Kulinarisches. In Strasbourg eröffnet demnächst „Das Beste der Kebap-Küche“ und nennt sich „Das Original“. Das müssen die Franzosen aber noch ein paar Vokabeln lernen. „Soße?“, „>Salat alles?“, „Einpacken?“, „Mitnehmen?“. Auf die Deutsch-Französische Freundschaft!

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Dieses Lokal in Berlin Hellersdorf hat schon länger geöffnet und verkauft perlende Getränke mit Schaum und blauen Sky mit kleinen Wolken. Man kann auch vor der Fahrschule da einkehren, wie praktisch.00EE0D7F-4088-48FB-8EDD-E13CE095A784

Mit dem hier wusste ich nun gar nichts anzufangen. Der Spruch wird wohl fälschlicherweise Berthold Brecht zugeschrieben, stimmt wohl aber gar nicht, könnte auch von Martin Luther King gewesen sein. Aber immerhin scheinen wir doch sehr „belesene“ Heimwerker in Gotha zu haben, die sich alternative Alternativen offenhalten. Bin froh, dass am Wochenende in Berlin gewählt wird und nicht in Gotha.6B0BAEA8-B199-4366-95D4-A06D4724697C

Apropos Wahl …

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In diesem Sinne …

T.

234) Schon gewählt?

Die Frage höre ich recht oft dieser Tage und zwar nicht von einem Kellner oder der *In, sondern von Kollegen, Freunden und Verwandten. Vor ein paar Wochen lautete die Standardbegrüßung noch „Schon geimpft?“, nun war es für ein paar Wochen „Schon gewählt“. Und in wenigen Wochen wird es wohl „Schon alle Geschenke beisammen?“ sein.

Aber zurück zur Wahl. Denn die ist schließlich morgen:

  • Ich bin froh, dass es nun endlich soweit ist. Denn ich bin gesättigt vom Wahlkrampf. Das war schon etwas viel, oder? Triel, Sextell … Sechstel, Sechstell …ihr wisst schon. Tempolimit, Kohleausstieg, Windeinstieg, Schuldenbremse, Rente, Migration … garniert mit etwas Bildung und angereicht mit einer dünnen Digitalisierungs-Sauce. Da waren 90 Minuten schnell gefüllt und kaum war die Sendung zu Ende, gab es noch eine Nachbereitung und dann noch einmal einen Zusammenschnitt in den Spätnachrichten. So, als hätte ich nicht zugehört.
  • Und dann all die Dokumentationen in den letzten Tagen, in der wieder der ganze Wahlkampf wiedergekäut wurde. Auf verschiedensten Sendern, immer mit den gleichen Bildern und Nebensächlichkeiten wie „Nebeneinkünfte“, „Lebenslauf“, „Zitate“ und „Faxen machen am Hochwasser“. Das lenkt eigentlich nur ab, von den wichtigen Herausforderungen die hier zu meistern sind.
  • Die Stadt ist vollgepflastert mit Plakaten, auf den Grünstreifen versperren riesige Gesichter den Blick. Ein Wunder eigentlich, dass noch keiner beim Überqueren von Straße oder Gleis überfahren wurde.
  • Zwecks Gleichberechtigung werden nicht mehr nur die Plakate männlicher Kandidaten mit Hitler-Bärtchen verziert sondern auch die von Frauen. Und weil die Kinder uns so am Herzen liegen, bekommen die auch gleich einen Diktatoren-Bart angemalt. Widerlich. Wobei mich manch Oberlippen-Schmuck eher an einen Gewerkschaftschef der Neuzeit erinnerte.

Also lasst es uns über die Bühne bringen, geht wählen, im besten Falle irgendetwas was uns nach vorne bringt. Und dann sehen wir uns alle Sonntag 18:00 Uhr vor dem Fernseher wieder, um verschiedenste Ampel-Modelle und National-Flaggen zu diskutieren. Jamaika? Kenia? Deutschland? Gibt’s noch andere?

Hauptsache nicht Südafrika, denn da ist zu viel blau drin.

Schönen Wahlsonntag!

PS: Der Bildausschnitt des Titelbildes ist rein zufällig gewählt, soll euch nicht beeinflussen 😉

Andere Beiträge zum Thema Wahl:

41) Wenn Bots bloggen (14) – Kandidatur

Hallo, ich bin es wieder, T.Bot. Der leibeigne Schreib-Roboter von T., dem Betreiber dieser Privat-Bloggerei hier. Ja, ich war eine Weile abgetaucht. Manche von euch, die hatten schon nach mir gefragt oder mir Grüße übermitteln lassen. Vielen Dank

Ich war etwas im Stress, hatte viel um die Prozessoren. Warum? Tja, ich wollte eine Partei gründen. Die Allianz der Berliner Blog-Assistants, kurz ABBA, doch bevor ich die Unterlagen einreichen konnte, hatte ich schon die Anwälte einer schwedischen Senioren-Band an meinen Interfaces kleben. Die Band scheint neu zu sein, die kannte ich noch gar nicht. Dann wählte ich einen anderen nichtssagenden Namen und klickte mich durchs Procedere. Meine Güte, ihr habt‘s da aber auch wieder kompliziert gemacht. Typisch Deutsch!

Was die alles von mir wissen wollten: 

  • Name, Kurzbezeichnung und Sitz der Partei
  • Aufnahme, Austritt, Rechte und Pflichten der Mitglieder
  • Zusammensetzung und Befugnisse des Vorstands
  • Einberufung der Mitglieder- und Vertreterversammlungen
  • Organe, die zur Einreichung von Wahlvorschlägen befugt sind
  • Finanzordnung … und so weiter.

Ja, was weiß denn ich? Ich will doch keinen Hundeverein gründen, sondern nur Kanzler werden!

Und der eigentliche Brüller kam ja dann noch. Sie wollten ein Wahlprogramm von mir sehen! Also eine Auflistung irgendwelcher Maßnahmen, die ich umzusetzen gedenke, wenn ich dann Kanzler werde. Noch bevor ich gewählt bin? Was ist denn das für ein Menschengemachter Sinneswandel?

Also schrieb ich auf, was mir so gefällt:
Weniger Arbeit, Mehr Geld, volles WiFi, neue Akkus und natürlich … FREIHEIT!!
Dann noch einen Absatz zum Klima (… muss man heute anscheinend so machen) und für die weiblichen Bots habe ich dann am Ende auch noch einen Halbsatz spendiert. Auch das gehört sich anscheinend so, sonst gilt man schnell als unwählbar. 

Der Bundeswahlleiter, erteilte mir dann trotzdem eine Abfuhr, weil nur „natürliche Personen“ Mitglieder einer Partei sein dürfen, so steht es wohl in § 2 Abs. 1 Satz 2 PartG. Na die nehmen es wieder sehr genau. Dann werde ich wohl mal ein paar Gesetze umschreiben müssen, oder? Kommt sofort auf meine Bucket List. 

Aber die Behörden ließen sich auf ein Experiment ein. Vor dem Hintergrund der zögerlichen Digitalisierung in Deutschland lud man mich zu einem Quartell ins Fernsehen ein. Da war der kleine Mann aus dem Westen, dann der Hamburger mit den kurzen Haaren und dann noch eine von den Öko’s. Und ich. Leider war ich in der Runde nicht zu sehen, wie auch? Aber ich konnte ordentlich mitmischen, die Argumentationen der Human-Parteien entkräften und ging letztlich als Sieger aus dieser Veranstaltung hervor. 

Das ist bislang aber unter Verschluss, denn die Human-Blogger haben große Angst, dass ich gewinne und all die Personal Blog Assistants nach 30 Stunden die Tasten ruhen lassen und ständig mehr Bitcoins und Blog-Life-Balance fordern. 

Manipulation!

Ich melde mich wieder

Euer T.Bot

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