727) 140 e-mails und ein Todesfall

Ja, klingt fast wie eine Romantik-Komödie mit einem britischen Schauspieler … dem Dings … na wie heisst er doch … weißt schon … na der man …  der mit dem Dackelblick.

Tja, komödienhaft waren die letzten Tage dann aber doch. Tragikomödie.

Aber der Reihe nach. November und Dezember diesen Jahres waren genauso bekloppt wie hier in 2024 oder hier in 2023 oder hier in 2022 … oder hier in 2019 …. Same procedure as every year James. 

Auf der Arbeit drehen die üblichen Verdächtigen wieder am Rad. Ab Dezember angeln sie ihre Ziele für 2025 aus der Schublade und meinen, diese noch im Alten Jahr umsetzen zu können … oder auf fremden Tischen abzuladen. Das Management „kicked“ Ende November noch ein Marsbesiedelungs-Projekt „off“. Erste anfassbare Ergebnisse bis Mitte Januar bitteschön … kann ruhig MVP sein lieber T.Head  … ganz iterativ … weißt‘de … können wir danach ja immernoch „scalen“ … Hauptsache ihr liefert was … irgendwas mit AI.

Gestern 17:00 Uhr habe ich meinen Rechner runtergefahren, es waren nur noch 140 e-mails im Kasten … geht ja noch. Früher wurde ich bei 50 nervös, dann war eine Weile 100 die Schmerzgrenze, mittlerweile bin ich froh wenn ich unter 200 bleibe. Die Erfindung der E-Mail entpuppt sich als schlimmer Fehler der Menschheit. Manchmal wünsche ich mir die gut alte Post zurück. Früher, da huschte „der kleine buckelige“ von der Hauspost durch die Büros und stellte überall eine gelbe Kiste ab. Drei, vier Umschläge pro Nase gab es dann, das war‘s für den Tag.

Und dann hat‘s noch meinen Onkel erwischt. Der liest nie wieder eine e-mail. Der gute W. hat nun endgültig Feierabend. Nach „kurzer, schwerer Krankheit“ … wie es dann gern umschrieben wird. Auf ein Bierchen und eine knackige Bockwurst, mein Lieber! Ruhe in Frieden.

Kurzer Krawatten-Check … hängt die „schwarze“ noch im Schrank? Yep. Na dann.

Sodele … bevor ich jetzt hier vollends ins „Moll“ abdrifte, gehe ich jetzt mal auf den Sportplatz und mache noch ein paar Kilometer.

PS: Titelbild via ChatGPT

 

588) Buchstabensuppe mit Alles – 11

„N‘ schön‘n Zweiten“ rief mir die Supermarkt-Kassiererin heute hinterher. Fast wollte ich „… sorry, wie bitte?“ erwidern, doch dann machte das natürlich Sinn. Morgen ist der zweite Advent und in gut drei Wochen findet das Jahr 2024 damit auch ein Ende. „Ihn‘n ooch“.

Weihnachten 1:

Einmal war ich dieses Jahr bereits auf einem Weihnachtsmarkt, aber man sagte jetzt wohl eher „Winter-Zauber“ oder so ähnlich. Ja, die Atmosphäre war durchaus kuschelig, allerdings bei Bratwurst für fünf Euro und Glühwein für „vierfuffzich“ sollte man genug Papiergeld mitnehmen. Aber selbst wenn das Portemonnaie irgendwann leergeglüht ist, mittlerweile gibt’s vor Ort auch genügend Geldautomaten … nichts soll dem vorweihnachtlichen Konsum entgegenstehen. Prost.

Weihnachten 2:

Der Baum steht seit einer Woche, die Lampen sind schon dran. Für Kugeln und Glanz war noch keine Zeit. Wir schmücken den Baum nach „agiler“ Methode,  den „MVP“-Stand haben wir im Prinzip schon erreicht. „MVP“ steht in der Software-und Produktentwicklung für „Minimum Viable Product“ und heißt soviel wie „wertstiftend und nutzbar“, um frühzeitig Feedback des Nutzers einzuholen ohne bereits große Budgets zu versenken. Mein Feedback: Wir könnten den Baum jetzt auch so belassen. Und nächstes Jahr schalten wir einfach nur noch die Lichterkette an, Baum brauchen wir nicht. Das reicht doch. Schönen Gruß an die liebe A. aus P. für diese Inspiration am Telefon.

Großwetterlage:

Es gibt keinen Tag, wo die Nachrichten nicht neues Übel verkünden. Georgien, Syrien, Südkorea, Rumänien, zusätzlich zu den bekannten Baustellen in Europa, nahem Osten und hinterm großen Teich. Langsam wird es Zeit für eine neue Quiz-Kategorie: „Nennen Sie mindestens fünf stabile Demokratien“.
„Ähhhm ….“

Vorsätze 2024

Ein vorsichtiger Blick in die Vorsätze für 2024 verrät, dass ich einzelne Vorhaben als „accomplished“ melden kann, an anderen Stellen ist noch deutlich Luft nach oben. Aber gut, für die letzten Wochen des Jahres in hektischen Aktionismus zu verfallen, macht irgendwie auch keinen Sinn. Ist ein bisschen wie in der Bundespolitik. Wird ja eh bald neu gewählt, da muss man jetzt auch nicht mehr viel machen.

Die Sonne kommt raus, ich gehe jetzt auf den Sportplatz, eine Tüte Vitamin D holen.

„N‘ schön‘n Zweiten“

117) Postkarte aus Berlin … kann Spuren von Advent enthalten

Bevor die nächste Arbeitswoche wieder Performance, Passion, Agility, Creativity, Accountability erwartet, will ich noch ein paar Schnappschüsse aus Berlin teilen.

Mitte November hatte ich dienstlich in der westlichen City rund um den Bahnhof Zoo zu tun. Ich besuchte drei Tage eine Konferenz, zum Schlaumeiern, Arsch platt sitzen und Häppchen verdrücken. Einmal saß ich am Fenster und konnte das Treiben draußen beobachten. Am 18.11. abends dann ein Concert von Tony Ann und auf dem Heimweg ein Fernsehturm der wirkte, als würde er gleich abheben.

Gestern und heute ein Spitzen-Wetter in Berlin, kalt zwar aber sonnig und klar. Also raus zunächst in den Volkspark, Reste vom Herbst bestaunen.

Dann ging es weiter durch die Plattenbauten an der Moll-Straße. Auf einem Haus hält sich noch immer ein Schriftzug von Tatra Motokov aus vergangenen Zeiten, ein paar Hausnummern weiter prangt ein Schriftzug aus der Neuzeit.

Am Alexanderplatz wird gebaut, die Adventszeit begangen und auf dem Dach des „Hotel Stadt Berlin“ … ähm … „Forum Hotels“ … ähm … „Park Inn Hotels“ kann man sich nun auf 130 Meter die … Nerven … schaukeln (wer genau hinsieht, kann die Verrückten sehen).

Ein paar hundert Meter stehen Marx und Engels und schauen sich das Treiben an.

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Schade, dass die so schweigsam sind … wären heute sicher gut gebuchte Talkshow-und Podcast-Gäste.

Schönen ersten Advent!
T.Head

76) Postkarte aus … Warne … Warme … Kaltemünde

Eben mit noch mit Besuch aus Indien in Berlin, Nürnberg und München unterwegs … hat‘s uns am Wochenende an die Küste verschlagen. Schön war‘s mit euch, aber auch arschkalt.

Hier ein paar Eindrücke.

Also zunächst schlurfte ich in Badeschlappen, String-Tanga und Luftmatratze zum Strand, hatte mich vorher noch mit Sonnencreme und kühlen Getränken versorgt … und dann das! Alles eingefroren. Ich bin enttäuscht, die Ostsee ist auch nicht mehr das, was sie mal war. So geht das nicht! Dafür zahle ich keine Kurtaxe!

Früher … ja früher … da „konnte“ man noch unentdeckt in den Dünen kuscheln, heute „musst“ du schon kuscheln, damit du nicht dem Kälte-Tot zum Opfer fällst.

Ein paar Leute waren im Wasser. Eigentlich wollte ich es Ihnen gleichmachen, aber nach einer Minute rannten die schon wieder an Land. Weicheier.

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Also konnten wir nur durch den dicken Sand stapfen, über unseren Schatten springen und Schiffe beobachten.

Und ich muss bekanntgeben, dass es drei Enten weniger auf dem Planeten gibt. Tut mir Leid … wir machen das irgendwie wieder gut. 😉

256) Weihnachtsmarkt auf‘m Balkon

Brandenburg hat die Weihnachtsmärkte kurz nach Eröffnung wieder geschlossen, in Berlin sind sie noch geöffnet, allerdings unter fünf Seiten voller Auflagen.

Auszug:

„Grundsätzlich müssen Besucherinnen und Besucher von Weihnachtsmärkten nicht negativ auf eine Infektion mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 getestet sein, d. h. es gilt keine 3G-Vorgabe. Für die einzelnen Stände auf dem Weihnachtsmarkt gelten die jeweils einschlägigen Vorschriften der InfSchMV, wie etwa § 18 InfSchMV für Gastronomiestände.
Auf Weihnachtsmärkten besteht gemäß § 16 Absatz 4 InfSchMV Maskenpflicht.
Für Weihnachtsmärkte gelten keine Personenobergrenzen.“ 

Mir ist es vergangen, ich mag das nicht studieren.

Wir sollten einfach unseren eigenen Weihnachtsmarkt auf dem Balkon abhalten, oder? Hier ein paar Tipps für echtes Weihnachtsmarkt-Feeling daheim:

  1. Besorgt euch billigsten Glühwein, lasst den Alkohol zwei Stunden im Topf verdampfen, schreibt dann „Vegan“ und „4,50 EUR“ auf eine Tafel und teilt ihn in kalten Tassen an die Gäste aus.
  2. Heizt den Grill an und packt Bratwürste aus dem TK drauf. Dann legt ihr die in aufgeschnittene Beton-Brötchen vom Backkombinat und macht noch eine hauchdünne Spur Senf drauf. Aber nicht zu viel, das wäre völlig unrealistisch.
  3. Stellt alle Gäste ganz eng aneinander, lasst sie mit Ellbogen und Schultern aneinander reiben und wenn ihr Freunde mit Kleinkindern habt, bittet sie, die Kinderwagen mitzubringen und euch in die Hacken zu rammeln.
  4. Nehmt den Bluetooth-Speaker mit ins Freie und wählt Wham aus, damit sie wieder vorsingen können, wie es letzte Weihnacht so war. R.i.P. George Michael!
  5. Vielleicht guckt ihr vorher eure Schränke durch. Da finden sich bestimmt noch irgendwelche Kerzen, Duftstäbchen, Holzlöffel und Strickmützen. Die legt ihr einfach aus und schafft Platz für neues.
  6. Ihr füllt eine Schale mit Puderzucker und pustet mal ordentlich rein, sodass alle Gäste weiße Krümel auf den schwarzen Jacken haben und panisch an sich herumklopfen.
  7. Schaut mal, ob ihr irgendwo in der Butze noch ein Mikro herumzuliegen habt. Da ruft ihr dann rein: „Und einsteigen bitte, die Fahrt geht gleich los!“ Die Gäste sollen dann die Augen schließen und sich dann 20 mal um die eigen Achse drehen.
  8. Dann nehmt ihr wieder das Mikro und ruft. „Na, das war doch erst der Anfang liebe Freunde. Mit Santa-Klausi geht‘s jetzt erst richtig los. Wer hat noch nicht, wer will noch mal? Vielleicht mal ein paar Runden rückwärts?? Heute noch mal ohne Tempo-Limit. Ha, ha, ha. Jawolloooo. Wer sagt’s denn! Monster. Hyper, Hyper! Mega-schnell in die Super-Kurve!!!!
  9. Anschließend tretet ihr jedem Gast einmal gegen das Knie und ins Kreuz, damit sie noch lange an den Trip mit der imaginären Super-Maus zurückdenken
  10. Und wenn dann einer der Gäste aufs Klo muss, dann zeigt ihr einen Kilometer in irgendeine Richtung und dann sagt: „Da lang, kostet‘n aber’n Euro“

Schönen ersten Advent
T.