506) Dunkelheit

Hier oben im Norden auf der Insel, gibt‘s für den’ne Mark und den’ne Mark. Ach nee, geht ja nicht mehr. Wir ham‘ja Euro mittlerweile. Den Umrechnungskurs kann ich Nachts 02:30 Uhr nach einem durchzechten Abend aufsagen: 1,95583. Glatt. Aber bei denen hier gibts noch Kronen und damit ist die ganze Einleitung eigentlich für die feuchten Füße, aber löschen will ich die jetzt auch nicht, eher bald mal auf das Thema Dunkelheit überleiten. Puhh. Geschafft. 

Also Dunkelheit.

Gibt’s ja nicht mehr in Berlin. Ständig ist irgendeine Funzel an. Alles lichtverschmutzt, luftverschmutzt, lärmverschmutzt, sozialverschmutzt … bald böllerverschmutzt. Hier auf Fanø gibt‘s nichts zu Knallen und es wird noch richtig dunkel. Gestern Abend hatten sich die Regenwolken endlich verzogen und man konnte mal in den schwarzen Himmel schauen … und ein bisschen mit den unzähligen Modi, Settings und Optionen der Handy-Kamera spielen.

Dabei sind ein paar Bilder entstanden, die ich eigentlich ganz gelungen finde … für so ein smartes Gerät aus dem Gemüsefachhandel … was ja eigentlich nur dafür gebaut wurde, um Bescheid zu geben, dass man soeben losgefahren ist, gleich ankommt oder noch Klo-Papier benötigt wird.

Grüße von der Insel Fanø

T.

… der nun schon zum dritten Mal „Says“ von Nils Frahm hört, dabei in die Sterne schaut und einen Luftsprung macht wie Benny Frandsen von der Olsen-Bande … weil er Konzert-Karten bekommen hat;-)

395) Winter? Gar nicht meins

Habe ich schon mal gesagt, dass ich kein Fan von Winter bin? Ich meine nicht den Winter im Winder Wonderland … klingeling … Ski … Party … Schlittenparadies … Jucheewieschön. Nein, ich meine den Winter hier in der Großstadt. Grau, feucht, kalt, rau, ruppig, widerlich, unfreundlich, ungemütlich.

Und überhaupt, früher war mehr Weihnachten, es war nich‘ so kalt und es gab noch Lametta 😉 … sidekick.

Das Wetter schlägt mir auf‘s Gemüt, jedes Jahr. Kann ich drauf warten. Jetzt schon, wo noch nicht mal Januar ist. Das zieht mich runter, bremst meinen Antrieb und fesselt mich in der Höhle. 

Heute war ich 15:30 Uhr mal vor der Tür, eine Besorgung im Schreibwarenladen machen und siehe da, etwas „Blau“ schimmerte durch die grauen Wolken über der Kreuzung. Kaum zu Sehen, aber ein Lichtblick. Heute ist der 21. Dezember, wir haben den kürzesten Tag des Jahres, ab heute geht’s bergauf. Na endlich!!

Und ich komme immer wieder zu dem Schluss, dass ich auch gern im „Warmen“ leben könnte. Der Gedanke nagt beharrlich an mir. So nett die Trips nach >Schweden und >Norwegen auch waren, ich könnte da nur den Sommer überstehen, dann muss ich irgendwo anders hin. Ins Licht.

Neulich habe ich eine Doku über ein Paar gesehen, die hoch im Norden überwintert haben. Nie und nimmer. Mach ich nich‘, für kein Geld der Welt. 

Warum bloß gibt‘s für Menschen noch keinen Winterschlaf … ich wüsste da einen … der würde das glatt mal probieren. Also ich frag‘ für `nen Freund 😉

Andere Beiträge zum Thema:

165) Licht

Die reduzierte Bewegungsfreiheit in diesen Tagen, finde ich persönlich gar nicht so dramatisch. Solange ich vor und nach dem Homeoffice noch joggen oder spazieren kann, komme ich damit klar und bleibe friedlich.

Diese Selbstverständlichkeit vor die Tür zu gehen, wird ein hohes Gut, wenn man an seine Wohnung gefesselt ist. So wie in anderen Ländern. 

Was mir aber gehörig auf den Sender geht, ist die Dunkelheit. Joggen vor der Arbeit? Noch dunkel. Spaziergang nach der Arbeit? Schon dunkel. Dunkelheit in der Winterzeit gab es auch schon vor Corona, logisch. Aber in diesem Winter ist es dunkler als sonst, oder? Ist es der allgemeine Gemütszustand? Der fehlende Trip auf eine Spanische Insel im Oktober? Der abgesagte Winterurlaub mit Sonne und Schnee? Oder einfach die Unfähigkeit, meinen Freigang auf die Mittagszeit zu legen?

Neulich habe ich ein Biopic über Thomas Edison und die Erfindung der Glühlampe gesehen. Unvorstellbar, wie heute eine Pandemie ohne Glühlampe ablaufen würde. Vermutlich gäbe es dann auch kein Netflix, kein Homeoffice und ein Buch bei Kerzenschein zu lesen, wäre auch kein Vergnügen.

Auch wenn ich die Art der Schweden und Norweger sehr mag, den Bullerbü-Kitsch und die roten Lattenhäuser und deren Fleischbällchen erst recht, aber in Stockholm dauert die Nacht im Winter bis zu 18 (!) Stunden. Kein Ort zum Leben für mich, das wird mir immer klarer.

Zugegeben, wenn es im Sommer kurz nach 04:00 Uhr morgens hell wird und die Vögel im Hof Rabatz machen, dann wäre das auch nicht so prall, aber mir aktuell sehr willkommen.

Und was macht man da nun?

Flutlicht von allen Seiten?
Foto-Tapete mit Strand und Palmen?
Höhensonne-Modus für Microsoft Teams?