100) Sekundenbruchteil-Momente 5

Habe lange nichts mehr über die winzigkleinen Momente geschrieben, die an sich nicht mal eine Sekunde brauchen, aber große Wirkung haben können.

Hier wieder ein paar gesammelte Momente der letzten Wochen:

  • In Eile über den Bahnhof hetzen, auf eine Rolltreppe springen, um dann beim Landen zu merken … dass die still steht.
  • Im Aufzug spontan in die Knie gehen, um die Schnürsenkel zu binden … und meinen, man schafft das schon in der noch verbleibenden Zeit.
  • In einem Meeting oder auf einer Familienfeier ein Statement abgeben, wo man noch während des Sprechens merkt, dass gleich jemand an die Ecke gehen wird … man aber nicht mehr abbiegen kann.
  • Durch unwegsames Gelände flitzen und kurz nach dem der eine Fuß abhebt und bevor der andere aufsetzt feststellen … dass das nicht gut gehen wird.
  • Zum späten Abend, ganz leise aus der Hose aussteigen … und sich mit einem Fuß im Gürtel verfangen.
  • Nach einem langen Tag in eine Hotelzimmer kommen … und hinter sich die Tür ins Schloss fallen lassen.
  • Bei Sauwetter endlich am Auto ankommen, reinspringen, die Tür zuschmeißen … und für einen Moment nichts tun außer … ausatmen.

Ach ja, jeder Moment so kurz und klein …

<— 59) Sekundenbruchteil-Momente 4

97) Ob Murphy vielleicht Baske war?

Ein Urlaubstag in Nord-Spanien, an dem auch wirklich alles schief geht.

Abfahrt von Pamplona in Richtung San Sebastian, alles flüssig, alles gut. In San Sebastian stauen wir uns in die Innenstadt, linke Seite, nordwärts den Fluss entlang, zäh wie Kaugummi. In der City angekommen, fahren wir ein Parkhaus nach dem anderen an, aber alle sind besetzt. Jede Entscheidung für ein anderes Parkhaus, wird mit weiteren 20 Minuten quittiert.  Wir beschließen, die Flussseite zu wechseln, aber auch dort sind die Parkhäuser dicht und dann erwischen wir versehentlich die Straße rechts vom Ufer, welche südwärts aus der City führt, keine Chance zu wenden. Also, das gleiche Spiel noch einmal. Linke Flußseite rauf im Stau, vergebens, alles voll, rechte Flußseite runter. Außer der Uhrzeit hat sich nichts verändert. Wir verlassen San Sebastian ohne es betreten zu haben.

Wir wollen in der Stadt „Zarauts“ halten, einem Badeort mit dem längsten Sandstrand der Gegend. Aber auch hier gleiches Spiel, alle Parkhäuser voll und selbst die öffentlichen Parkflächen mit Automaten sind selten und immer belegt. Irgendwann erwischen wir einen Platz. Ich gehe zum Parkautomaten, leider fehlen viele Tastenbeschriftungen, so dass ich nicht erkennen kann, was ich da eigentlich tippen muss. Der Automat spuckt immer nur Tickets für 10 Minuten aus. Ich gehe zu einem zweiten Parkautomaten um die Ecke. Mittlerweile vermute ich, dass man nur mit Kreditkarte oder Bargeld die Standard-Zeit von 10 Minuten verlängern kann, also stecke ich meine VISA-Karte in den dafür vorgesehenen Schlitz. Und da blieb sie dann auch. Weg. Hinten runter gefallen.  An der Hotline geht keiner ans Telefon. Also Anrufen bei der Bank in Deutschland, Karte sperren, kurz ein Eis essen am Strand und weiter nach Bilbao.

Dort wieder ein Parkhaus angesteuert, nur wenige Plätze gibt es dort, erkennbar wohl an grünen Leuchten. Aber wo sind verdammt noch mal die grünen Leuchten, ich sehe nur rote Leuchten? Leitsystem Fehlanzeige, jeder Fahrer darf es selbst herausfinden. Endlich einen Stellplatz gefunden, wollen wir das Gepäck mit dem Aufzug an die Oberfläche befördern. Der Lift war schon sehr müde und zum Ende wollte er dann gar nicht mehr. Bevor wir noch steckenbleiben, entscheiden wir uns, die Koffer mal besser die engen Treppen hinaufzutragen.

Nur acht Minuten später erreichen wir das einfache aber hübsche Hostel in einem Altbau, mitten in der Fußgänger-Zone Bilbaos. Fahrstuhl negativ, also das ganze Gepäck noch einmal zwei Etagen hochwuchten. Der Stammhalter packt fleißig an, der Griff des größten Koffers hat aber auch keinen Bock mehr und löst sich in seine Bestandteile auf …

Ach ja … immerhin was zu erzählen …

96) Blumenvasen-Domino zum Dinner (mit Kotzegeruch)

Die hiesige Ministerin für Familie, Kultur und Außenbeziehungen diniert aushäusig bei einer anderen netten Ministerin.

Der Minister für Finanzen, Wirtschaft, Infrastruktur und Verteidigung (Neu) hat für heute das Kommando.

Er ruft die Schutzbefohlenen punkt 18:30 Uhr zu Tisch. „Kinnaaaas … Essööööööööööön!“

„Ja -haaaahh!!“, ruft die Vorsitzende der Jugendorganisation.

„Glei-eii-cchh“, folgt der Stammhalter, zweimal und noch einmal… .

„Jeeeetz-öööööö“ ruft der Minister mit Nachdruck.

Die Nachwuchskräfte schlurfen an die Tafel, der Minister hat reichhaltig gedeckt.

Zwei Blumengebinde, (von wem sind die eigentlich?), werden dem Stammhalter gegenübergestellt. Dann hat er es schön grün und da sitzt ja auch niemand heute.

Die Talente schieben die angerichteten Kalorien in den jeweiligen Schlund.

Der Minister erwartet Fakten. „Wie war‘s heute? Klemmts irgendwo? Was läuft heut‘ noch?

Die Jugend berichtet gut vorbereitet und detailversessen: „ok“, „nö“, „ mal sehen“.

Um dem Geschehen etwas mehr Dynamik zu verleihen, bittet der Minister den Stammhalter, sich doch bitte mal gerade hinzusetzen und den Stuhl an den Tisch zu schieben.

Der Stammhalter beginnt das Manöver, dann ging alles ganz schnell.

Der Minister sagt zwar noch „…aber pass auf die Blu…“ und die Jugend-Vorsitzende greift in Richtung der Vasen, um die Katastrophe zu verhindern.

Aber Flieh-und Schwerkraft arbeiten zuverlässig, eine Vase kippelt, rempelt die zweite an, die sich dann samt Grünzeug auf freiem Polstermöbel und Holzboden ergießt.

„Lappööööööööööööööööön!“, ruft der Minister … und alle Anwesenden wissen, dass das der neuralgische Punkt des Chefs ist. Wasser auf Parkett. Unkontrolliert. Das kann der nun gar nicht haben. Der Stammhalter geht sofort auf Tauchstation und tupft was und womit er kann, die Jugend-Vorsitzende organisiert saugfähiges Material aus dem Ost-Flügel der Residenz.

Der Stammhalter wischt auf allen Vieren und muss feststellen, dass der Geruch des Blumenwassers, doch schon ganz doll an erbrochenen Mageninhalt erinnert und beginnt zu würgen …

Was lernen wir daraus?
Never touch an eating System,
lasst euren Nachwuchs sitzen, wie sie wollen!

Prost 😉

478) Screenschrott 5 – Nepper, Schlepper, Fehlerfänger

Das Wetter ist heut‘ nicht so pralle, also beschließe ich, mein Handy mal von ein paar Screenshots zu befreien und die der Allgemeinheit zu „schenken“. Hier habt‘ da …

Also ganz blöd, stelle ich mich mit Technik ja eigentlich nicht an, bildet sie doch das Fundament für den Erwerb meiner Brötchen. Die folgende Meldung hatte ich mehrfach gelesen und … nicht kapiert. Vielleicht sollte ich noch mal umschulen, die IT wird mir vielleicht langsam zu komplex.

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Bei UPS ist man super-transparent. Man teilt nicht nur mit, wann die Lieferung bereitgestellt wird, sondern auch wann der Liefertermin bereitgestellt wird. Ich wäre für eine zusätzliche App, die die Information bereitstellt, wann die App zur Sendungsverfolgung den Liefertermin bereitstellt, an dem dann meine Bestellung bereitgestellt wird, damit ich mich dann voll darauf einstellen kann und entsprechende Türöffner-Kapazitäten bereitstellen kann.

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Beim Verfolgen meines Paketes, bekam ich dann allerdings wirklich Verfolgungsängste. Ist die Deutsche Sprache wirklich so arm an Worten, dass ich mir vorkomme, wie beim Passieren eines Kontrollpunkts. Wie beim Geheimdienst?

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Der große Gemüseladen aus Palo Alto muss die Smartphones updaten lassen, weil die Smilies mit den „schiebenden Händen“ nur hellhäutig. Ach du meine Güte, dass geht ja nun gar nicht. Da war bestimmt teuer und derjenige, der den Tycoon verklagt hat, hat vielleicht ein ordentliches Sümmchen erstritten. Aber nun sind die Hauttonvariationen nicht mal in allen Regionen verfügbar. Das geht so nicht. Das ist diskriminierend!

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Die folgende Nachricht habt ihr bestimmt auch bekommen, oder? Ja, ist billig und schlecht gemacht, aber solche Aktionen macht man auch nicht nur weil einem langweilig ist. Jemand verdient sein Geld damit, offensichtlich. Und das lohnt sich nur, wenn genügend User den Anweisungen folgen. Das macht mir noch mehr Sorgen. Ich war kurz davor zu Antworten: „Mama, Nummer und WhatApp“ schreibt man immer noch groß, das Komma ist auch an der falschen Stelle. Und um 02:41 da schlaf‘ ich für gewöhnlich, mein Kind! Außerdem … ich bin dein Vater!

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Die nächste Nachricht, lädt zu zusätzlichem Brötchenerweb ein. 700 Scheine für Nebenbei-Klick-Work am Tag, klingt ja schon verlockend. Und es gibt „keine akademischen Qualifikationsbeschränkungen“, na da bin ich ja beruhigt. Jeder Honk kann das machen, sogar jeder Nobelpreis innehabende Astro-Physiker.

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So … ich klicke mich jetzt mal raus hier.
Klick

—> 478) Screenschrott 5 – Nepper, Schlepper, Fehlerfänger

87) Bettdecken-Gewurschtel (Eskalation)

Ein Trauma aus dem vergangenen Kanada-Urlaub muss ich noch verarbeiten, bevor es sich zu einer posttouristischen Belastungsstörung entwickelt. Eigentlich schienen ähnliche Erlebnisse seelisch zu den Akten gelegt, als ich in 2019 während einer Indien-Reise drüber schrieb (>Bettdecken-Gewurschtel) und mich damit von den Grausamkeiten des hospitalen Gewerbes befreite. Aber nun sind die Narben wieder aufgerissen. Schlimm genug, wenn nun vergessen Geglaubtes wieder an die Oberfläche drängt. Schlimmer noch, dass damit eine weitere Eskalation meines eh schon angespannten Verhältnisses zu Effizienzextremisten im Hotellerie-und Mastgewerbe zu befürchten steht. 

Es geht um „Bettwäsche“, deren Begriff das gute Wikipedia wie folgt beschreibt:

„Bettwäsche ist die Gesamtheit von Textilien, mit denen Bettware zum Schutz vor Abnutzung und aus Gründen der Hygiene bezogen wird.“

Und, nur um Sicherzugehen, dass ich im Deutschunterricht nicht immer gepennt habe, checke ich noch mal das Verb „beziehen“ und auch da schreibt Wiki von … „etwas mit Schonmaterial umgeben“. Ja genau. Umgeben. Und das kommt von drumherum. Vollständig! Und nicht wie ein Schichtkuchen gestapelt, Mensch!

Erst liegt eine Art roter Schal zu meinen Füßen. Kenn’ ick. Weg damit, der ist für die Füße. Dann folgt eine dünne Decke. Ist die wichtig? Ist das eine Tagesdecke? Kann die weg? Als Nächstes kommt eine Art Steppdecke zum Vorschein, die nur oben und unten in ein Laken „eingeschlagen ist“. 

Das Ergebnis am nächsten Morgen könnt ihr euch vorstellen. Dieses Laken-Dings liegt irgendwo, die Steppdecke mir mitten im Gesicht, so wie all den anderen Gästen vor mir. Na lecker. Wenigstens die Schrift des Hersteller-Logos ist noch über Kopf zu sehen, also scheint es nicht das Fußende zu sein, na immerhin.

Liebe Hotel-Manager Nord-Amerikas. Ja, ick weiß, IKEA* wurde erst nach Kolumbus’s Entdeckungen erfunden, aber schaut euch deren Läden mal an. Da gibt‘s Bettbezüge. Manchmal fehlen auch da die „Knöppe“ unten, aber immerhin wird die Steppdecke von Textil umgeben. 

*) nur einer von vielen versteht sich.

Andere Beiträge zum Thema:

83) Die Kartoffel-Formel

Was können wir denn heute kochen?
Vielleicht irgendetwas mit Kartoffeln.
Wir haben da noch so einige liegen.
Gute Idee. Denn der Küchenchef mag es überhaupt nicht, wenn sich Reste ansammeln.

Und so geht das dann seinen Lauf: 😉

Der Küchenchef holt die Kartoffeln hervor und fängt eifrig an zu schälen.
Es geht ihm gut von der Hand, er ist geübt darin.
Bald ist der Sack leer, die Kartoffeln liegen im Topf.
Zweifelnd schaut er von oben herab.

Reicht das für alle? Müsste doch eigentlich, oder?
Ungefähr vier Stück pro Kopf hat man ihm beigebracht.
Demnach müsste es eigentlich reichen.
Aber die sind auch unterschiedlich groß. Mhm.
Und diese Faustregel stammt aus dem letzten Jahrtausend.

Besser er macht mal lieber ein paar mehr.
So marschiert der Küchenchef zum Supermarkt.
Und weil er der Kassiererin nicht zwei lose Kartoffeln vor die Nase legen will, nimmt er gleich fünf mit.

Zurück in der Küche macht er sich wieder ans Schälen.
Nach zwei weiteren Kartoffeln kommt er zum Schluss.
Das reich nun jetzt aber wirklich.
Und was machen wir mit den drei Kartoffeln?
Die verbrauchen wir beim nächsten Mal mit.
Ah ja. Er ahnt schon wie das ausgeht.

Um diesem Mysterium auf den Grund zu gehen, bittet er die AI um eine Formel.

KitchenGPT schreibt:
Aber keine Sorge, meine Freunde, denn ich habe eine Lösung für dieses allgegenwärtige Problem gefunden. Ich präsentiere euch stolz die Kartoffelformel – die ultimative mathematische Gleichung, um das richtige Schälmaß zu berechnen.

Kartoffelformel: S = P + (M x A)

Erklären wir kurz die einzelnen Variablen. S steht für die Anzahl der geschälten Kartoffeln, P für die geplante Anzahl, M für die mysteriöse „Mehr-Kartoffel-Magie“ und A für die durchschnittliche Aufmerksamkeitsspanne eines Kartoffelschälenden.

Lasst mich euch ein Beispiel geben. Nehmen wir an, ihr habt vor, 10 Kartoffeln zu schälen. Ihr seid jedoch eine äußerst faszinierte Kartoffelschälerin oder ein äußerst faszinierter Kartoffelschäler und eure durchschnittliche Aufmerksamkeitsspanne beträgt nur 5 Kartoffeln. Und hier kommt die „Mehr-Kartoffel-Magie“ ins Spiel, denn wir wissen alle, dass Kartoffeln eine Art Zauber haben, die uns dazu verleitet, mehr als geplant zu schälen.

Mehr solche nervenaufreibenden Kleinigkeiten >gibts hier

80) Viel Lärm um nix Rauch

Es gibt da so ein paar Dinge im Alltag, die können für pure Verzweiflung sorgen, wenn sie sich dem Ende neigen … oder unvermittelt … einfach … „alle“ sind.

Anführer der Liste dürfte das Klo-Papier sein, aber auch auch das letzte Blatt >Küchenpapier sorgt für Blutdruck, wenn sich gerade ein Glas voll Milch oder Wein auf der Couch verteilt. Was mich auch auf die Palme bringen kann, sind >Tacker-Nadeln, die just in dem Moment fehlen wenn man eigentlich nur noch eine einzige benötigt, um die Aufgabe abzuschließen.

Unter den Top 5 sind bei mir auch Rauchmelder, die sich am liebsten Nachts mit zaghaftem „Piep“ melden. Erst hofft man, das gibt sich wieder, aber bereits in dem Moment weiß man eigentlich, dass sich da gar nichts von allein wieder gibt. Genau wie Zahnschmerzen. Die kommen um zu bleiben. Und werden immer lauter. 

Tja und dann kann man eigentlich nur einen Hocker oder Stuhl hohlen und bei Dunkelheit an der Zimmerdecke herumfummeln. Soll ja keiner weiter wach werden. Möchte nicht wissen, wieviele Unfälle sich ereignen, wenn wir Dinge reparieren, die eigentlich dafür gemacht sind, größere Schäden abzuwenden.

Nun hatte ich neulich dummerweise einen Rauchmelder an der Decke, deren Batterie man gar nicht rausnehmen konnte. Wohin mit dem piependen Ding Nachts um halb drei? In den Kühlschrank? Auf die Terrasse? Dann würde der Kiez mich hassen. Also den Werkzeugkasten holen und mit einem Hammer drauf eindreschen. Oder mit dem Steak-Klopfer. Und dann mit kalten Füßen wieder in der Schlaf finden. Hate!

Letzten Freitag dann der Höhepunkt der Woche. Der Nachbar von der „Datscha“ rief 16:30 Uhr an, dass alle Anwohner drumherum durchdrehen, weil es bei uns in der Hütte piept wie Sau. Also gurkte ich im Wochenendverkehr da raus, über eine Stunde hat’s gedauert und dann wieder zurück. Nur um den piependen Quälgeist zu finden und die Batterie zu ziehen. 

Denn der Rauchmelder hatte Rauch gewittert und meldete das stundenlang, piepte im Stakkato den halben Landkreis zusammen. Die Batterie strotzte dabei vor Ausdauer und ich hatte noch den ganzen Abend einen Piep … im Kopf.

74) Welcome back home

Ein Frohes Neues Jahr noch, liebe Leser. Da blieb nicht viel Zeit für einen ausgedehnten Hangover. Der Alltag ist zurück, und mit ihm all die nervenden Kleinigkeiten

Ein Auszug:
1. Noch im alten Jahr wurden wir informiert, dass irgendwelche Honks an der Schule gezündelt haben und daher der Unterricht „erst einmal online“ stattfinden muss. Gut, vielleicht sogar besser so. Dann können die Kids zu Hause etwas ausdünsten.
2. Die Rückfahrt von Dänemark dauerte dann zähe 9 Stunden. Vermutlich hatten sich die Familien eine spontane Verlängerung der Ferien erhofft und fuhren dann erst am Sonntag von der Nordsee zurück, so dass wir uns dann alle am Drive-In kurz nach Rendsburg trafen.
3. Etwas später trafen wir dann noch auf die Urlauber, die von der Ostsee kamen. So standen wir alle nett am Kreuz Wittstock/Dosse und glotzten auf die Rückleuchten des Vordermanns. What a pleasure! Aber immerhin ganz Corona-konform, jeder in seinem Auto und ich hatte gute Hörbücher + Podcasts dabei.
4. Endlich zu Hause angekommen, folgte dann das gemeinsame Auto ausräumen. Hier erspare ich mir weitere Ausführungen und verweise auf den Beitrag >Volle Packung.
5. Eine Hand voll Briefe wartete auf uns, unter anderem einer, der mich wie folgt begrüßte: „Hallo T., Du bist uns 0,06 Cent wert“ und weiter dann „Deine Adresse haben wir für 0 EUR und 6 Cent gekauft, um dich als Kund*in zu gewinnen“. Na vielen Dank ihr Nervbacken … ich will nicht eure Kund*in sein! Niemals! Rundablage!
6. Die Papiertonne ist immer noch überfüllt, das war sie vor Weihnachten schon. Nun kommt noch Spaßfaktor dazu, dass das Licht im Müllraum nicht mehr geht. Das macht große Freude, besonders wenn man keine Handy-Taschenlampe dabei hat.
7. Die Corona-Warn App schlägt mal wieder rot aus. Es gab da wohl eine Begegnung in Dänemark. Nur schwer erklärbar. Ich sammele die Meldungen jetzt und mach‘ mir zusammen mit den Impf-Barcodes irgendwann ein hübsches Album draus.
8. Die Dachdecker vom Haus gegenüber, hatten über über die Feiertage große Plastikplanen über dem Dachstuhl verspannt. Das macht nun einen Höllenlärm, wenn der Wind mit 20 km/h Wind die ganze Nacht da drauf geht. Selbst bei geschlossenem Fenster wurde sozusagen die ganze Nacht geböllert, aber die Straße sehen diesmal immerhin sauber aus.
9. Update von der Schule: Die Schäden nach der Brandstiftung müssen noch aufgenommen werden, man geht mal bis zu den Februar-Ferien von Home Schooling aus. Na großartig! So viel zu „erst einmal online“.
10. Und was soll ich sagen? Mal raten? Genau. Nichts vorbereitet, keine Aufgaben online. Nüscht! Ich verlange ja nicht, dass Lehrer extra ihren Urlaub abrechen, aber es zeigt doch wieder, wie weit wir von digitalem Lernen weg sind. Sei es im Falles eines Lockdowns, eine Klima-Katastrophe, oder wegen einer Brandstiftung.

Welcome back home, es hat sich nichts geändert 😉

71) Volle Packung

Moin Nachbar, wo soll es denn hingehen?
Ach … öhm … nix Besonderes eigentlich.
Ja aber, die Karre, die is‘ voll bis unters Dach?
Tja … nur das Nötigste, weißt ja wie das is‘.
Wem sagst du das. Aber jetzt sag‘ mal … was macht ihr?

Zum Wandern nach Patagonien?
Auf UN-Hilfsmission? Nach Mali?
Südpol, Nordpol, Mond, Mars?
Gebt ihr etwa die Wohnung auf?
Sonst, alles in Ordnung … Probleme?
Schimmel, Schwamm, Schädlinge?
Schafft ihr Platz? Macht ihr jetzt Airbnb?
Habt ihr vielleicht finanzielle … ?
Können wir irgendwie helf…?

Nee du, eigentlich … fahren wir nur …
Nach Italien, Spanien, Portugal?
Nee … gar nich‘ weit von …
Norwegen?… auch schön da!
Nee … eigentlich nur …
Jetz‘ hab‘ ich‘s … Schweden oder?

Nee … nur fünf Tage Sachsen 😉

62) Herr Kollege Fliege

Trotz all der großen Themen aktuell, muss auch mal wieder ein kleines Thema her. Wenn auch wirklich ein sehr kleines.

Kaum verpasst man seinem Homeoffice mit einem Apfel oder einer Banane einen gesünderen Eindruck, kann man mit Sicherheit ungebetene Kollegen erwarten. Obstfliegen.

Das sind die nervigsten Homeoffice-Kollegen, die man sich vorstellen kann:

  1. Da hocken sie den ganzen Tag an der Wand, glotzen blöd und tun überhaupt nichts. Das bringt mich auf die Palme. Aber immerhin labern die kein blödes Zeug und trinken den guten Kaffee weg, wie so manche Human-Kollegen.
  2. Die fliegen auch in Zimmer wo gar kein Obst oder Getränk steht. Was wollen die da? Nur mal gucken oder was? Sind das vielleicht kleine Drohnen, die unsere Wohnung ausspionieren?
  3. Ja und voll die Teamsprenger sind das, oder? Überhaupt nicht sozialisiert sitzen sie immer irgendwo allein herum und sagen einfach … nichts. Voll öde. Wo soll man da mit einem Gespräch ansetzen?
  4. Und wie eitel die sind. Am liebsten fliegen die zu den Spiegelschränken im Bad und schauen sich den ganzen Tag selbstverliebt in die eigenen Augen. Wenn ich mich dann mal anschauen mag, fliegen sie herablassend zur Seite, kehren aber gleich wieder auf den Spiegel zurück.
  5. Einzig bei ihrem Stoffwechsel können sie wirklich beachtliche Dinge. Sie können gegen die Schwerkraft ihren Darm … oder was auch immer … an der Zimmerdecke entleeren, ohne dass ihnen ihr Dreck selber in den Schoß fällt. Respekt. Aber es reicht ja, wenn ihr euer Können nur EINMAL demonstriert ihr Angeber!

Welche Aufgabe haben sie im Gesamtgefüge? Wozu sind die Biester gut?

 

<— Weitere Kleinigkeiten mit Schlechte-Laune-Potenzial gibts hier