96) Postkarte von Fernwärme

Wie ich in >469) Oh e-Visa, keiner stresst mich so wie dieser … und in >500 Stunden schon durchklingen lassen habe, geht’s für mich bald auf eine längere Reise ins ferne Ausland. Das Reiseziel habe ich hier bislang noch nicht erwähnt, obwohl natürlich einige bereits eins und eins zusammengezählt haben und dann korrekterweise bei XYZ gelandet sind.

Auch heute werde ich hier den Ort nicht nennen, aber mit einem Bilderrätsel schon mal in die richtige Zeitzone deuten.

Neben den Vorbereitungen zu Weihnachten, fliegen mir natürlich einige Dinge durch den Kopf, die es noch einzusammeln, zu ordnen und zu verpacken gilt. Wintergebäck wird zu Tropengepäck

Klamotten, Schuhe, Sportzeugs, Mitbringsel, Dokumente, Technik, … um am Ende dann doch immer wieder beim Thema Gewichtsbeschränkung rauszukommen.

21 Kilo sind schon mal fest verplant … sagt die Gebäckwaage.

459) Wieder einen Koffer in Berlin

Wenn die Rückreise in die Heimat ansteht, kann man ja schon etwas wehmütig werden. Ach, war das chillig dort. Wer weiß, ob man jemals wieder zurückkommt? Wo kann man nächstes Jahr wieder hinfahren und dann noch die anstehende Rückkehr in die Arbeit. Nicht gerade förderlich für die Stimmung.

Wenn der Flieger dann zwei Stunden länger auf dem Rollfeld in Montreal steht, weil er keine Startgenehmigung bekommt und mein Koffer in London hängen bleibt, während drei andere Koffer aber Berlin erreicht haben, kann man erst Recht schlechte Laune bekommen und irgendwie war wohl auch meine Schreiblaune in diesem Koffer versackt.

Wenn man dann aber mal den Fuß durch die eigene Haustür gemacht hat, dann ist das irgendwie auch nett.

Ganz einfach, weil man …

  • die Tür hinter sich abschließen kann und den einzigen Schlüssel besitzt
  • vernünftigen Kaffee trinken kann und zwar dann, wann immer man will
  • auf nackten Füße gehen kann, ohne nachzudenken, wer schon vorher da barfuß lief
  • sich des Nachts im Dunkeln nicht den Zeh rammelt, wenn man mal aufs Klo muss
  • die Schnauze unter den Wasserhahn halten kann, ohne sich etwas einzufangen … oder nach Schwimmhalle zu schmecken.

Heute drei Tage später kam der verlorene Koffer an und meine Schreiblaune kehrt langsam zurück

Denn mein Koffer, der aus Kanada kommend, in England hängenblieb, erreichte nun die deutsche Bundeshauptstadt. Ich bekam einen netten Anruf vom Koffersuchdienst des BER und ein Mann mit rumänischen Auto-Kennzeichen überreichte mir meinen Koffer an der Bordsteinkannte.

Willkommen zurück.

Andere Beiträge mit Koffer:

71) Koffer-Theater

Als wir vergangenes Wochenende mal wieder Erfahrung mit müden Kofferbändern machten, fiel mir so beim Warten (… und Fluchen) eine nette kleine Geschichte ein. Ich glaube, ich habe das Ereignis schon mal am Rande erwähnt, aber ich weiß nicht mehr in welchem Beitrag. Es ist aber auch so herrlich „Deutsch“ irgendwie, die kann man auch gern mehrfach bringen.

Also, ich flog in 2019 von Melbourne nach München, neben mir saß ein gesprächiger Deutscher, sehr schrill gekleidet, irgendwie anders. Alternativ, Friseur, bisschen Punk, sehr bunt, bisschen Queen … eigentlich Wurscht, aber für den späteren Verlauf dann doch wieder irgendwie relevant. Auf dem langen Flug hatten wir etwas geschnattert, nach der Landung in MUC verabschiedeten wir uns für immer … um uns dann am Kofferband wieder zu treffen.

Auch dort dauerte es ewig bis die Koffer ans Tageslicht kamen. Irgendwann spuckte das Förderband erste Koffer aus dem Keller rauf auf das umlaufende Band. Leider wurden die Koffer mit „zu viel“ aber gleichzeitig „zu wenig“ Abstand gespuckt, so dass die Lichtschranke irgendwann verhinderte, dass weitere Koffer aufs Band gewürgt wurden. Weil weitere Koffer ja nicht in die schmalen Lücken passen würden. Meinte zumindest die Lichtschranke. Während das Förderband aus dem Keller bald seine Arbeit einstellte, drehte sich das umlaufende Band weiter und bot fleißig Koffer an. Die wollte aber keiner haben. Denn die Koffer, die dringend erwartet wurden, waren noch unter der Erde. Und da standen wir nun.

Wie ging es weiter?
Der deutsche Durchschnitts-Reisende beobachtete die Situation, schüttelte den Kopf, fluchte, meckerte, drohte mit einem Anwalt und machte ansonsten … nüscht. Außer noch mal meckern. Aber es tat sich eben nichts. Die Koffer, die auf dem umlaufenden Band routierten, interessierten niemanden. Vielleicht waren die sogar von einem anderen Flieger, weiß ich nicht mehr.

Na und dann?
Dann reichte es meinem schrillen Sitznachbar, er wackelte entnervt auf das umlaufende Kofferband zu und griff die fremden Koffer und sortierte sie um.

Unter den Reisenden entstand schnell ein Gemurmel:

Ja, der kann doch nicht einfach …?
Was bildet der sich denn ein …?
Der kann die doch nicht alle …?
Das sind doch nicht seine … ?
Wo kommt der denn her …?
Was macht der da …?
Was fällt dem ein … ?
Darf der das …?

Dabei hatte der schrille Vogel nur die schweren Trümmer verschoben …
damit zwischen den Koffern größere Abstände entstanden …
die es der obersensiblen Lichtschranke erlaubten …
dem Förderband aus der Erde zu genehmigen …
die ersehnten Koffer ans Tageslicht zu würgen …
damit endlich alle nach Hause können.

Und die Moral von der Geschicht?
Pack an, mach‘ was …
und mecker nicht!

In diesem Sinne

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