487) Immer locker bleiben – 3

Bei uns im Kiez gibt’s ein neues Locker-System. Was es von den anderen unterscheidet? Nun, man kann auch was abgeben und nicht nur abholen und verschiedene Anbieter teilen sich diesen Schrank. Vernünftig. Nachteil ist aber immer noch, dass man da hin laufen muss, aber das wird sich in der Zukunft auch noch ändern.

Man muss es nur konsequent weiter denken und dezentralisieren. Aus der Elektromobilität gibt es ja schon die Idee, Elektroautos nicht nur als individuelles Mobil zu betrachten, sondern als öffentlich zugängliche Batterie. Wenn alle Elektroautos so konzipiert würden, entstünde ein riesiges dezentrales Lade-Netzwerk. Man kann sein Auto quasi überall laden, auch am nächsten Auto. Vielleicht muss man dann auch nicht jeden Quadratkilometer mit Ladesäulen vollpflastern. Zwei Leser hier werden sich an eine angeregte Diskussion im >Harz erinnern. Grüße gehen raus.

Ähnliches könnte man sich ja auch als dezentrales Locker-System vorstellen. Jedes Auto erhält künftig ein von außen zugängliches Schließfach, was von den autorisierten Lieferanten, Autobesitzern aber auch anderen Menschen der Nachbarschaft genutzt werden kann. Wenn man es richtig smart anstellt, muss die DHL auch nicht wegen jedem Kleinkram über alle Dörfer gurken. Die arbeitende Bevölkerung bewegt sich ja tagsüber auch mobil bzw. findet Mobilität ja so oder so statt. Man denke da an Pflegedienste, Busfahrten, Uber, Schulbusse. Dann könnte man denen die Pakete mitgeben bzw. unterwegs umladen. Express-Lieferungen übernehmen Polizei und Feuerwehr, denn die dürfen mit Blaulicht fahren, sensibles Frachtgut übernehmen die Krankentransporte, Wertsachen nehmen die Geldtransporter mit.

Und der ganze Billigschrott kann direkt in Müllautos umgeladen werden, da erspart man sich das Auspacken.

Juhuu, das wird lustig.
Aber programmieren will ich diese App nicht 😉

476) Tausche Lätta gegen Ofenkäse

Kaum ein Arbeitstag vergeht, an dem ich dem Supermarkt um die Ecke keinen Besuch abstatte. Dabei ist es nicht so, als gäbe es in unserer Höhle keine Essbarkeiten oder andere Reserven mehr, nein, nein, gibt es durchaus. Für mich ist es aber zum Abend eine willkommene Gelegenheit, mal in die Öffentlichkeit zu treten und etwas zu Futtern zu besorgen.

„Ofenkäse“, sprach das große Kind gestern, das wäre doch mal wieder was. „Nichts leichter als das“, bestätigte ich siegessicher. Aber kaum hatte ich den Laden betreten, fiel mir wieder ein, dass die Regale seit Wochenbeginn täglich lichter wurden. Weder war ein Schild „Räumungsverkauf“ zu sehen, noch wurde über die Presse verkündet, dass die bekannte Handelskette mit den vier roten Buchstaben jüngst von der HO der DDR geschluckt wurde. Stattdessen hing wieder die übliche Kopiervorlage aus: „Wegen Streik … Logistik … Engpässe … Wurst und Käse … kommen.“

Nix da Ofenkäse! Lätta* gab‘s noch, Mettwurst und Frischkäse. 

Braucht zufällig jemand Lätta, frage ich mal hier ganz direkt? Mein großes Kind hat Bock auf Ofenkäse. Und würdet ihr den auch mit der Post schicken, wenn ich euch das per Paypal überweise? Ich könnte noch eine Plastikpackung Mettwurst drauflegen, wenn gewünscht. Eine Schoko-Pudding würde auch noch gehen und griechischer Krümelkäse, der war auch noch zu haben. Eine Stiege Kuba-Orangen könnte ich vielleicht noch auftreiben … über Vitamin B natürlich. Einen Fernseher hätte ich noch im Keller und ein paar Dachgepäckträger … vom Schwiegervater … schönen Gruß bei der Gelegenheit. Habt ihr vielleicht noch einen Ofenkäse herumliegen? Oder etwas anderes, was ich vielleicht … gegen Ofenkäse … ihr wisst schon?

Na ja, immerhin war das Wein-Regal nicht leergeräumt und Senf gab es auch noch.

PS: Heute, das Wochenende vor der Nase, haben die Alliierten wieder ein paar Pakete über Berlin abgeworfen. Das Leben geht weiter. Na ein Glück auch. Hier zumindest. 

*) natürlich nur zufällig gewählt und nur eine Marke aus verschiedensten leckeren Streichfetten … 

475) Immer locker bleiben – 2

Die Nachrichtenlage macht es uns Hobby-Schreiberlingen nicht gerade leicht, etwas aufs virtuelle Papier zu bringen. Zu groß die Unsicherheit, nicht ausreichend informiert zu sein, noch größer die Chance vollständig missverstanden zu werden. Also überlasse ich entsprechende Kommentare mal den Profis … und lasse Radio und TV am Tage abgeschaltet. 

Und sonst? Soll ich schreiben, dass der Supermarkt um die Ecke wieder aussieht wie eine HO-Kaufhalle im Bitterfeld der 80-er Jahre? Dass die Regale wieder deutlich leer geräumt sind, die Lieferkette unterbrochen ist? Soll ich schreiben, dass der Pfandautomat blockiert war und trotz mehrfachem Betätigen der „Service“-Klingel niemand zur Hilfe kam und ich die Pfandflaschen wieder mit nach Hause nahm? Alles belanglos. Nicht der Rede wert.

Also mach‘ ich mal “ locker“ weiter:

Nachdem ich ja neulich das >Versagen öffentlich-rechtlicher Locker beschrieben habe, kommen die privaten Locker ehrlich gesagt etwas besser rüber. 

Daher Trigger-Warnung: Im nächsten Abschnitt wird es zu einer positiven Äußerung bezüglich eines Distributionskonzepts des weltweit größten Online-Händlers kommen. Pfuiiii! Wer also an Bluthochdruck, Herzrasen oder Schnappatmung leidet, sollte vielleicht ein Moment die Augen schließen und dann ein paar Sätze später wieder einsteigen.

Nachdem meine Pakete ja nun schon mehrfach irgendwo in der Nachbarschaft bei Familie „Hausbewohner“ abgegeben wurden, hatte ich die Faxen dicke. Keine Lust mehr in die WhatsApp-Gruppe des Hauses zu schreiben, keinen Bock Zettel auszuhängen und schon gar keine Lust, die abgestandene Luft von Nachbar-Wohnungen zu schnüffeln, wenn ich mich von Tür zu Tür klingele.

Habe ich mir noch vor zwei Jahren über >Orange Netze im Kiez gewundert, lasse ich jetzt auch an die Locker des Online-Titanen liefern. Und das soll bitte nicht als Werbung verstanden werden, sondern nur meine Begeisterung für die Logistik ausdrücken. Du bestellst was, kriegst ne Info auf dein Handy wenn’s im Locker liegt, gehst dahin, drückst noch eine Taste auf dem Telefon und schon öffnet sich die Tür. Wie von Zauberhand. Genial. Kein Registrieren, keine weitere Mitgliedschaft, keine Karten, Codes, PINs, TAN, etc. Einfach cool. Tut mir Leid das zu so schreiben, ist aber so. So und jetzt können wieder alle mitlesen.

Ein paar Nachteile bleiben allerdings:

  • Man muss die Lieferung innerhalb von drei Tagen abholen, das kann manchmal eng werden
  • Das Fach öffnet sich nur in Bluetooth-Entfernung, man kann also niemand anderen mit einem Barcode dahin schicken
  • Man kann nur Dinge abholen, nicht abgeben. Also auch keine dreckige Wäsche, Pizza-Kartons oder ausgediente Glühbir … Leuchtmittel oder so
  • Benutztes Geschirr kann man nicht drin abstellen, auch keine Auto‘s die zum TÜV oder Reifenwechsel müssten

Ist schon ein Jammer … aber immerhin ein Anfang.

So ich muss Schluss machen, die Nachrichten kommen gleich 😉

465) Leere Wände – Wochenende!

„Hoch die Hände – Wochenende“ könnte man am Freitag vor Freude rufen. 

Ja, kann man machen, nur sollte man vielleicht bereits zu Wochenbeginn den Einkauf dafür erledigen. Seit Mitte der Woche leeren sich im benachbarten Supermarkt die Regale. Und zwar deutlich. Also beschloss ich, heute am Freitag mal besser nicht zu lange zu warten und stattete unserem verlängerten Kühlschrank gegen 17:00 Uhr einen Besuch ab.

Der Anblick der Regale und Truhe erinnerte mich an eine Kaufhalle in der Provinz Kuba‘s … im Jahr 2006 … oder an den Markt eines nicht näher zu definierenden Ortes in Deutschland zu Hochzeiten von Corona.

Was ist denn hier schon wieder los?

  • Gibt es die nächste Pandemie und ich hab’s vollkommen verpasst? 
  • Ist morgen Feiertag? Brückentag? Irgendwas besonderes? Schon Weihnachten?
  • Wurde wieder irgendwo ein Krieg angezettelt?

Aber mehrere Papiere hingen an den luftigen Regalen. Ein „Streik in der Logistik“ … „Wurst, Käse, Milchprodukte, Tiefkühlprodukte“ … „Lieferschwierigkeiten“ … „bitte“ … „Verständnis“. Ui, Ui, das sind ca 90% des deutschen Durchschnitts-Tellers. Es geht bergab!

Also bitte ich die Datenkrake um Aufklärung und finde Berichte zu Streikmaßnahmen im Einzelhandel aus März, Mai, Juli … aber nichts aus September. Aber Wurscht … ähm nee … egal …, ich zucke mit den Schultern und bediene mich an den Resten, die ganz vorn an der Kante stehen.

Jetzt hoffe ich nur, dass die Nachbarn diesen Zettel gründlich lesen und nicht gleich wieder durchdrehen. Ich ahne Schlimmes….

Vielleicht hätte der Marktleiter besser draufschreiben sollen:

„Betrifft nicht Mehl, Öl und Klo-Papier“

71) Koffer-Theater

Als wir vergangenes Wochenende mal wieder Erfahrung mit müden Kofferbändern machten, fiel mir so beim Warten (… und Fluchen) eine nette kleine Geschichte ein. Ich glaube, ich habe das Ereignis schon mal am Rande erwähnt, aber ich weiß nicht mehr in welchem Beitrag. Es ist aber auch so herrlich „Deutsch“ irgendwie, die kann man auch gern mehrfach bringen.

Also, ich flog in 2019 von Melbourne nach München, neben mir saß ein gesprächiger Deutscher, sehr schrill gekleidet, irgendwie anders. Alternativ, Friseur, bisschen Punk, sehr bunt, bisschen Queen … eigentlich Wurscht, aber für den späteren Verlauf dann doch wieder irgendwie relevant. Auf dem langen Flug hatten wir etwas geschnattert, nach der Landung in MUC verabschiedeten wir uns für immer … um uns dann am Kofferband wieder zu treffen.

Auch dort dauerte es ewig bis die Koffer ans Tageslicht kamen. Irgendwann spuckte das Förderband erste Koffer aus dem Keller rauf auf das umlaufende Band. Leider wurden die Koffer mit „zu viel“ aber gleichzeitig „zu wenig“ Abstand gespuckt, so dass die Lichtschranke irgendwann verhinderte, dass weitere Koffer aufs Band gewürgt wurden. Weil weitere Koffer ja nicht in die schmalen Lücken passen würden. Meinte zumindest die Lichtschranke. Während das Förderband aus dem Keller bald seine Arbeit einstellte, drehte sich das umlaufende Band weiter und bot fleißig Koffer an. Die wollte aber keiner haben. Denn die Koffer, die dringend erwartet wurden, waren noch unter der Erde. Und da standen wir nun.

Wie ging es weiter?
Der deutsche Durchschnitts-Reisende beobachtete die Situation, schüttelte den Kopf, fluchte, meckerte, drohte mit einem Anwalt und machte ansonsten … nüscht. Außer noch mal meckern. Aber es tat sich eben nichts. Die Koffer, die auf dem umlaufenden Band routierten, interessierten niemanden. Vielleicht waren die sogar von einem anderen Flieger, weiß ich nicht mehr.

Na und dann?
Dann reichte es meinem schrillen Sitznachbar, er wackelte entnervt auf das umlaufende Kofferband zu und griff die fremden Koffer und sortierte sie um.

Unter den Reisenden entstand schnell ein Gemurmel:

Ja, der kann doch nicht einfach …?
Was bildet der sich denn ein …?
Der kann die doch nicht alle …?
Das sind doch nicht seine … ?
Wo kommt der denn her …?
Was macht der da …?
Was fällt dem ein … ?
Darf der das …?

Dabei hatte der schrille Vogel nur die schweren Trümmer verschoben …
damit zwischen den Koffern größere Abstände entstanden …
die es der obersensiblen Lichtschranke erlaubten …
dem Förderband aus der Erde zu genehmigen …
die ersehnten Koffer ans Tageslicht zu würgen …
damit endlich alle nach Hause können.

Und die Moral von der Geschicht?
Pack an, mach‘ was …
und mecker nicht!

In diesem Sinne

PS: Die Like-Funktion bleibt unsichtbar, aus gutem Grunde. Kommentieren dürft ihr gern, nur Einer nicht.

Weitere Beiträge zu Koffer in allen Lebenslagen:

347) Wo sind die alle nur hin?

Egal in welchem Berufs-oder Tätigkeitsfeld, es mangelt an Arbeitskräften, heißt es. Bei den Lehrkräften, in der Gastronomie, Hotellerie, im Ground Service bei den Airports, überall. 

Aber wo sind die alle nur hin?
Das hat sicher verschiedene Ursachen. Die Sport-und Veranstaltungsbranche lag während der ersten Corona-Monate brach, die Reisebranche genauso. Logisch, dass sich Mitarbeiter anderweitig orientierten. Sicher entstanden auch neue Jobs bei Covid-Test-Centern oder bei privaten Fahrdiensten. Manche Fachkräfte sind vielleicht auch wieder in ihre Heimatländer zurückgegangen. Bestimmt haben so einige Firmen die Lockdowns auch als willkommene Restrukturierungsmaßnahme genutzt. Kann alles sein, wird wohl von allem etwas dabei sein. Aber in der Größenordnung kann ich das trotzdem nicht verstehen.

Was machen die heute alle?
Sind die ehemaligen Küchenkräfte, Reinigungskräfte, Sicherheitsdienste, Köche, Kofferträger nun mit blauen Rucksäcken auf Fahrrädern unterwegs und verteilen labberige Pizza? Sind das die Menschen, die nachts die Akkus an den tausenden E-Rollern tauschen? Die > Car-Sharing-Autos durchsaugen? Die vielen Amazon-Kuriere, die durch die Stadt hetzen? Die DSL-Berater, die auf einmal vor der Tür stehen? Sind das die Kräfte an denen es woanders nun mangelt? Und jetzt mal angenommen, das ist wirklich so. Dann hieße das doch, dass die Mitarbeiter nicht in ihre alten Jobs zurück können … oder wollen.

Was heißt das nun für diese Branchen?
Haben die ausgedient? Wurden die wegdigitalisiert, weginfiziert? Verrammeln wir die Kneipen, kleben Foto-Tapete auf die Scheiben und lassen das Food ganz trendy > nach Hause delivern? Die Barista-Bar brauchen wir auch nicht mir weil wir uns den Chai-Latte zu Hause aus dem Vollautomaten ziehen oder auch bestellen? Schließen wir die Hotels und schlafen nur noch auf den Couches fremder Menschen? Verreisen wir letztlich dann doch irgendwann nur noch virtuell? So wie hier in der Reihe > Reisen 6.0.

Solche Fragen mitten in der Nacht …

  • Weil der Flieger aus Berlin schon deutlich verspätet in Bastia ankam …
  • und wir daher erst kurz vor dem Nachflugverbot 23:40 in Berlin landeten …
  • und der letzte Express-Zug in die Innenstadt mit 00:13 geht …
  • und der ganze A319 aber mit nur mit einem Flughafen-Bus geräumt wird …
  • und die Koffer 45 Minuten nach Landung immer noch nicht ans Tageslicht gewürgt sind …
  • und man deshalb auch die Bummel-S-Bahn um 00:33 verpasst …
  • und man die Koffer erst um 00:47 in den Händen hält …
  • und man der nach der nächsten Bummel-S-Bahn 00:53 flitzt …
  • und man dann 01:50 endlich zu Hause ist …
  • dann sind das sicher alles nur Luxusprobleme … hätten ja Regional verreisen können … aber zeigt doch auch, dass es da gehörig klemmt und an Human-Ressourcen mangelt.

Aber in der Bummel-S-Bahn 00:53, war die Stimmung gut. Kaum einer trug eine Maske, das Bier floss in Strömen. Hyper Hyper!

Alles gut also … Willkommen in der Bundeshauptstadt!

Ei, Ei, Ei … da kommt was auf uns zu.

346) Lieferketten

Hier auf dem Gelände der Urlaubshütte gibts interessante Ameisenstraßen zu sehen. Irgendwie fällt mir da das Projekt „Neue Seidenstraße“ ein und die aktuell viel diskutierten Probleme in den internationalen Lieferketten.

Wenn man sich die Tierchen so ansieht …

  1. Sind die super-schnell
  2. Machen alles zu Fuß
  3. Haben keine Technik zur Hand, keine Gefäße, Körbe
  4. Hätten ja nicht mal Hände, um die zu beladen
  5. Folgen sie alle einer Richtung, einer Aufgabe, einem Auftrag

Wie kriegen die das hin?

  • Liegt das nur an ihrer schieren Menge? Daran, dass das alles nur einfache Soldaten sind, die dem Kommando der Königin folgen?
  • Vielleicht aber auch, weil jede Ameise nur das auf den Rücken packt, was sie tragen kann? Sie keine Schiffe und LKWs beladen, die dann irgendwo hängen bleiben, weil ein Tanker quer liegt oder die LKW-Fahrer streiken.
  • Oder weil sie ihr Zeug eben nur „regional“ organisieren, also auf dem Gelände hier? Weil Sie keine Delegationen nach China oder Indien schicken, um dort Verträge auszuhandeln?
  • Vermutlich aber auch, weil sie „nur“ Nahrung und Baumaterial heranschaffen? Sie sich nicht mit Flachbild-Fernsehern, Spielkonsolen und Billig-T-Shirts abschleppen?

Genug Stoff zum Nachdenken. 

Ach wenn ich die doch nur fragen könnte. Dann übernehme ich das Konzept und werde zum Oberlogistiker der Welt und verdiene mich dumm und dämlich 😉

Grüße von der Ameisenstraße


Nachtrag 28.07.22 20:16 Uhr:
Liebe Leser meines friedfertigen Blogs hier, dieser Beitrag wurde anscheinend von einem hirnlosen Nazi-Arsch geliked und mit einem Hakenkreuz besudelt. Tut mir Leid, das hat nichts mit mir oder meinen politischen Ansichten zu tun. Oder vielleicht ja doch? Jedenfalls habe ich das nicht initiiert. Ignoriert das bitte für den Moment. Ich muss sehen wie ich damit umgehe. Bis dahin habe ich erst einmal die Gefällt Mir-Funktion abgeschaltet. Danke fürs Verständnis

Nachtrag 28.07.22 ca. 20:30 Uhr:
Mir folgt anscheinend ein User mit unmissverständlichem Namen. Ich habe den erst einmal von der Liste der Follower entfernt.

Nachtrag 28.07.22 20:53 Uhr:
Liebe Leser, ich habe eine Beschwerde an die Betreiber von WordPress geschickt und darum gebeten, diesen User zu blocken / zu löschen.

Nachtrag 28.07.2022 21:00 Uhr:
Ich habe den Blog erst einmal auf „privat“ eingestellt, meine Beiträge sollten also erst einmal nicht im Internet auffindbar sein.

Nachtrag 29.07.2022 09:30 Uhr:
Der Blog ist nun erst einmal wieder für die Öffentlichkeit sichtbar.

Nachtrag 29.07.2022 10:00 Uhr:
Obwohl ich diesen User gestern von der Liste der Follower geschmissen habe, taucht er noch an bestimmten Stellen meines Blogs mit seinem hässlichen Hakenkreuz-Gravatar auf. Ich arbeite dran.

302) Fabrik der Welt

Spätestens seit Anfang Corona, sollte der Begriff „Lieferkette“ in den deutschen Wohnzimmern angekommen sein. Das Wort ist erst einmal gar nicht problematisch, denn bestellt und geliefert wird schon seit Jahrhunderten. Neu, und sicher auch diskussionswürdig, sind die Lieferketten und damit auch Abhängigkeiten aus Fernost.

Dass unsere geliebten Apfel-Smartphones nicht im Silicon Valley zusammengeschraubt werden und dass ein 43“ Zoll Flat-TV für 399 € vermutlich nicht aus dem Stuttgarter Tal stammt, kann man sich auch denken. Aber auch ganz besonders der Kleinkram kommt mittlerweile in großen Mengen aus Asien. Und der wird dann gar nicht mehr „exklusiv“ für uns verpackt und in einen See-Container gepackt, nur weil wir hier aufs Knöpfchen drücken. Nein, das Zeug ist schon hier im Land, weil einfach pausenlos geliefert wird. In „Kette“ halt.

Und wenn man, so wie ich, einen kleinen Spleen hat, der Produktverpackungen lesenswert findet, dann stellt man schnell fest, dass die „Made“ nicht mehr „in“ dem kuscheligen „Germany“ sitzt, sondern bereits weit weg am Band steht.

Hier zum Beispiel die Rückseite der Verpackung von FFP2-Masken:
Hergestellt in Changsonggang/China, Importiert via Paris/Frankreich, Überwachungsstelle in Barcelona/Spanien.

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Oder hier, auch Masken oder Corona-Schnelltests, ich weiß es gar nicht mehr:
Produziert in Guangzhou/China, Consulting in Ludwigsburg/Deutschland, dazwischen irgendwie noch Liverpool/UK geschaltet.

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Und hier ein paar Ersatzteile für den Saugroboter:
Hergestellt in Dongguan/China, repräsentiert durch eine Consulting-Bude in Paris/Frankreich.

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Man kann nur erahnen, welche „Wertsch(r)öpfung“ die zwischengeschalteten Consulting-Buden alle beitragen.

Ich habe mir das mal etwas über den Kartendienst der Datenkrake angeschaut:

Dongguan und Guangzhou liegen beide in der Provinz Guangdong. Ungefähr hier: https://www.google.de/maps/place/Guangdong,+China/@22.736784,108.9927994,6z/data=!4m5!3m4!1s0x315285f132af5c3f:0x2ed41c6f09259f29!8m2!3d23.1317099!4d113.26627

Die Provinz Guangdong ist das ehemalige „Kanton“, was man vielleicht von der gleichnamigen Knusper-Ente des „China-Palast“ um die Ecke kennt. Laut Wiki hatte die Stadt Dongguan in 2017 bereits 7,3 Millionen Einwohner, dürfte also mittlerweile locker 2 mal die Einwohnerzahl Berlins toppen. Guangzhou ist laut Wiki die Hauptstadt der Provinz, zählte 2011 bereits 18 Millionen Einwohner im administrativen Stadtgebiet und wird auch als „Fabrik der Welt“ bezeichnet.

Die ganze Provinz Guangdog zählt laut Wiki ca. 126 Mio Einwohner. Alter Schwede. Das ist knapp an Deutschland und Frankreich dran. Zusammen. Nur in einer Provinz, in diesem kleinen Flecken auf der Erde … nördlich von Hongkong und Macau.

„Fabrik der Welt“ … gruselig.

Sollten da mal die Lichter ausgehen … oh oh

Nachtrag 28.03.22 20:15 Uhr: Wenn ich es gerade richtig verstanden habe, geht Shanghai mit 26 Millionen Einwohnern in einen Lockdown