142) Corona-Lektionen 47

Verfolgt man die Nachrichten der letzten Tage, könnte man meinen, es ist Anfang März und wir gehen auf den Corona-Frühling zu.

Aber nein, es ist Oktober, Herbst und Winter liegen also vor uns. Die düstere, kalte Jahreszeit. Das an sich reicht ja schon, um anfälligen Gemütern die Stimmung zu vermiesen.

Aber die dicke Packung wird gerade noch zusammengestellt:

Weil Corona-Maßnahmen auf Staaten-Ebene zu weit greifen, bezieht man sie seit einiger Zeit eher auf Bundesländer, Landkreise und Gemeinden. Dies führt nun aktuell dazu, dass bestimmte Berliner Stadtbezirke auf der Liste der Risiko-Gebiete stehen. Dabei zählt der Wohnsitz wohlgemerkt, nicht der Ort wo man arbeitet, wo man lebt, liebt oder anderen Interessen nachgeht. Ein paar Meter Asphalt entscheiden nun über „Glück“ oder „Pech“. Prenzlauer Berg gehört verwaltungstechnisch zu Pankow und das wiederum reicht bis an die Stadtgrenze. Glück gehabt. Pankow ist nicht so dicht besiedelt, hat weniger Eventflächen und viel Grün. Menschen in Friedrichshain, Mitte und Neukölln dagegen leben in einem Kessel und sind nun in bestimmten anderen Bundesländern nicht mehr erwünscht. Und eigentlich, dürfte man da eigentlich aus Prenzlauer Berg auch nicht mehr hinfahren. Denn vernünftigerweise würde man rückwärts von Tram oder Fahrrad direkt auf Quarantäne umsteigen. Haben wir vor ein paar Tagen noch 30 Tage Wiedervereinigung gefeiert, gibt es hier nun wieder solche und solche … Zonen.

Aber nun is’ Schluss mit lustig! Sperrstunde von 23:00 bis 06:00 Uhr, keine Clubs, keine Kneipen oder Restaurants. Kein Alkohol vor den Späti’s. Oaaaaaahhh, wie schade!!! Ein Berliner Kulturgut geht kaputt. Nicht mehr feiern bis kein Arzt kommt. Kein Lagerfeuer, kein Grillfest im Stadtpark.

Familien, die in den kommenden Herbstferien vielleicht noch mal etwas durch Deutschland gurken wollten, können ihre Pläne vermutlich schon wieder abblasen. Oder werden abgelehnt. Selber Schuld oder? Da haben die wohl zu viel gefeiert, die „Berliner“ da.

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6 Kommentare zu „142) Corona-Lektionen 47

  1. Ganz ehrlich:

    Mittlerweile habe ich so einige Zweifel, ob wir alle das Corona-Drama mit einem blauen Auge überstehen können.
    Nicht nur der Corona-Leugner oder der Partygänger wegen, sondern weil sich ganz allgemein eine deutliche Ermüdung zu de Thema einzustellen scheint und viele Leute weniger Vorsicht walten lassen als noch zum Anfang der Pandemie

  2. Unsere ganze Familie ist beruflich/schulisch in Prenzlauer Berg unterwegs, aber ich hab das mal für dich nachgeschaut, wir wohnen 260 m in Mitte — der obere Teil, ähem. In meiner direkten Umgebung scheint es kein Corona gerade zu geben. Das ist alles etwas gruselig … Auf die nächsten Monate. Mal sehen, was da kommt?!?

    1. Tja, das ist schon alles etwas eigenartig. Wir wohnen in Prenzlauer Berg, profitieren statistisch positiv vom grünen Pankow, arbeiten aber in Mitte und Friedrichshain … aber bald wieder zu Hause

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