245) Das Jahr 2050 – Teil 1

Derzeit sitzen Regierungsvertreter in Glasgow zusammen und diskutieren Maßnahmen zur Einhaltung der bereits vereinbarten Klima-Ziele. Na mal sehen, was dabei rauskommt. Da ich beim Corona-Krisenmanagement aktuell noch keinen entschlossenen Willen erkennen kann, beschäftige ich mich derweil mal mit dem eigentlichen Brett, dass wir bohren müssten.

Nachdem Annuschka im Sommer mehrfach auf das Buch „Mensch, Erde!“ (Eckart von Hirschauen) eingegangen ist, hatte ich mir das dann auch beschafft und dann lag es erst einmal ein wenig herum. Es ist ja mit 500 Seiten auch ein ganz schöner Brummer und ich hatte noch ein anderes Buch zu beenden. Außerdem rennt das Klima ja auch nicht weg … dachte ich. 

Aber nun habe ich die ersten 100 Seiten gelesen, es liest sich locker und unterhaltsam, bringt aber all die gebotene Ernsthaftigkeit mit. 

Recht früh verweist das Buch auf die Website https://population.io die ich euch gern mal empfehlen möchte. Mit wenigen Klicks zeigt sie zum einen recht drastisch, wie schnell die Weltbevölkerung wächst und zum anderen, welche statistische Lebenserwartung man selber so hat. Demzufolge ist mein physisches Ende so circa. 2061 erreicht, wenn es keine Überraschungen gibt. Damit ist nun die „Hälfte rum“, oder positiv gesagt, dass Glas immer noch halbvoll. Na großartig. Kurzzeitig zumindest.

Aber da ich ja das schwere Buch beim Joggen schlecht mitnehmen kann, habe ich heute parallel mit der Hörfassung von „Deutschland 2050“ (Nick Reimer / Toralf Staud) begonnen (auch über Annuschka bei mir angekommen, DANKE). In den ersten Minuten dachte ich noch, es läuft auf einen dystopischen Öko-Thriller hinaus, aber dann wurde mir schnell klar, dass das Realität wird.

Die ersten drei Kapitel drehten sich um zunehmende Hitze & Trockenheit, dem vermehrten Aufkommen von Viren & Bakterien und der gravierenden Veränderung von Flora & Fauna. Nicht in Bangladesh, nee hier … bei uns … „Umme Ecke“ sozusagen.

Manchmal sagt man ja so salopp, dass „betreffe einen eh alles nicht mehr“ und dann „wäre man ja schon unter der Erde“.

  • Erstens, ist das natürlich sehr egoistisch betrachtet und hilft unseren Kids überhaupt nicht weiter.
  • Zweitens, sollte man sich da mal nicht zu sicher sein. Das Buch prognostiziert zwar 2050, wenn aber schon allein die Hälfte der Effekte bis 2035 eintreten, na dann wünsche ich uns allen viel „Spaß“. 

Nehmt ihr nur alle den Südbalkon, ich nehme Nord!

Ich gebe dem Beitrag mal den Zusatz „Teil 1“, könnte mir gut vorstellen, dass ich mich dazu noch mal melde.

—> Das Jahr 2050 – Teil 2

13 Kommentare zu „245) Das Jahr 2050 – Teil 1

  1. Betrifft mich nicht mehr stimmt ja jetzt schon nicht mehr. Trockene Sommer, Überflutungen. Ich habe mich schon vor 30 Jahren gegen sauren Regen, Waldsterben, Atomkraft und gegen die Verdreckung der Elbe engagiert. Ich gebe zu, damals etwas engagierter als heute, bzw. lauter als heute. Ich war noch vor drei Jahren im Hambacher Forst, aber was solche Aktionen angeht, bin ich nicht mehr ganz so umtriebig wie früher.
    Heute versuche ich, meinen Konsum möglichst verträglich zu gestalten. Keine Billigklamotten, fast ausschließlich Lebensmittel aus regionalem und biologischem Anbau, Wohnen im Passivhaus, so gut wie nie Flugreisen. Aber da ist noch Luft nach oben.
    Vieles kann man auch selber machen. Tempolimit z.B. Man muss nicht immer mit allem warten, bis es „von oben“ kommt. Trotzdem muss da natürlich was kommen und zwar zügig.

    1. Danke Frau Momo. Ja, manche Maßnahmen sind einfacher, manche schwieriger zu implementieren. Manch andere brauchen Zeit bis sie wirken. Um so unverständlicher ist mir, warum man so einfache Dinge wie ein Tempo-Limit nicht durchzieht. Es wäre mit wenigen Buchstaben im Gesetz zu lösen, man hätte über Nacht eine direkte Wirkung und wirklich verschlechtern tut man sich doch auch nicht. Wir würden uns nur an den europäischen Standard angleichen, was wir ja bei anderen Fragen von unseren Nachbarn auch immer fordern. Ich könnte gut damit leben, also her damit. Das reicht natürlich noch nicht, aber es wäre mal ein Schritt in die Richtung

  2. Ich persönlich bin sehr skeptisch, dass da genug Verbindliches rauskommt. Dazu müssten wir nämlich alle uns deutlich bewegen und das macht niemand gerne. Und welcher Politiker traut sich schon, unangenehme Wahrheiten zu verkünden?

    1. Ja, das fürchte ich auch. Aber eigentlich könnten wir uns ja auch ohne entsprechende Ansagen „von oben“ bewegen, aber wie stellt man das an und zwar so, dass es global gesehen auch etwas bringt?

      1. Der Mensch ist wohl so gestrickt, dass er sehr ungern verzichtet und dabei zuschaut, wie andere so weiter machen wie bisher. Wenn aber alle die gleichen Vorgaben bekommen, fällt es dem Einzelnen vielleicht nicht so schwer, etwas zu ändern. Dann machen es ja alle und damit ist es dann normal.

      2. Klaro, neue Standards oder Vorgaben würde vieles vereinfachen, nur wenn ich mir anschaue, wie wir uns schon bei dem Virus einen abbrechen …

  3. Tja, leider ist der heutige Lösungsansatz der quälend langsame demokratische Weg. Ich finde ihn eigentlich richtig, er ist nur so verdammt langsam und balanciert „alle“ Interessen. Deswegen gibt`s auch kein Tempolimit in Derutschland und die EU kann nicht mal die ungeliebte Sommerzeit abschaffen. Einen ruppigeren, machohaften Weg hat Dirk Rossmann im „Der Neunte Arm des Oktopus“ gezeichnet, der die Hauptprobleme kraftvoll und auch rücksichtslos angeht, um die großen Brocken Klima, Bevölkerungswachstum, Kriege in den Griff zu bekommen.
    Die Realität ist aber leider, dass die (alte) Bundesregierung vor den juristischen Problemen der Pandemie zurückweicht und erstmal das politisch-rechtliche Ende von Corona verkündet hat. Lächerlich!
    Hoffentlich greift die Neue krätiger in die Tasten, auch auf die Gefahr hin, dass es nicht allen gefallen wird.

    1. Danke Hermann für den Kommentar, by the way vom „Neunten Arm des Oktopus“ gibt’s schon einen zweiten Teil, mal sehen wie lange der Dirk noch Bücher schreiben muss, bis sich da was tut. Schönen Abend!

  4. Warum eigentlich auf Klimaänderungskatastrophen warten? Die Auswirkungen sind doch schon lange da. Aber da sie langsam angekrochen gekommen sind, nehmen wir sie nicht wirklich als solche wahr: Verdreckte Meere und Flüsse, Allergien, Atemwegserkrankungen, Müllberge, Pandemien. Das passiert doch alles mehr oder weniger direkt vor der Haustür und zum Teil im wahrsten Sinne des Wortes hautnah.

    1. Absolut, bin da voll bei dir. Der Großteil mag aber denken „na ja, lässt sich doch gut ertragen bislang“ und da ist mir bei dem Buch klarer geworden, dass es nun erst einmal lange lange bergab geht, selbst wenn morgen die Super-Idee erfunden und auch umgesetzt wird …von wegen umsetzen …

      1. Im Moment können wir uns mit unseren Mitteln ja noch vieles schön kaufen. Das wird auch nicht mehr lange so möglich sein. Und dann trifft es uns mindestens doppelt hart.

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